Hübenthal (Witzenhausen)

Stadtteil von Witzenhausen
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Hübenthal ist ein Teil des Ortsteils „Berlepsch-Ellerode-Hübenthal“ von Witzenhausen mit etwa 100 Einwohnern und liegt direkt an der Grenze zu Niedersachsen.

Hübenthal
Koordinaten: 51° 24′ N, 9° 49′ OKoordinaten: 51° 23′ 31″ N, 9° 49′ 26″ O
Höhe: 130 m ü. NN
Einwohner: 100
Postleitzahl: 37218
Vorwahl: 05542

Lage

Hübenthal liegt in der Nähe des Dreiländerecks HessenThüringenNiedersachsen und 2 km von der Eisenbahnstrecke GöttingenKassel entfernt (Haltestelle „Gertenbach“).

Über die in der Nähe (2 km) vorbeiführenden Bundesstraße 80 (Hann. MündenHeiligenstadt) ist der kleine Ort an das übergeordnete Straßennetz angebunden. Im etwa 4 km entfernten Hedemünden besteht Anschluss an die Bundesautobahn 7.

Geschichte

Der Ort Hübenthal gehört zu den ältesten Siedlungen des Werratals. Er wird in einer Kaiserurkunde des Jahres 1032 als „Hufinadah“ (germanisch: Tal, wo die Hufe lagen) erstmals erwähnt.

Im Jahre 1369 wurde die Familie von Berlepsch durch den Landgrafen von Hessen mit Hübenthal belehnt. Seit dieser Zeit steht Hübenthal mit dem Schloss Berlepsch in fast ununterbrochenem Besitz der von Berlepsch, die von Hessen als Grenzwächter gegen Braunschweig–Göttingen eingesetzt waren.

 
Oberhof und Unterhof in Hübenthal

Im 15. Jahrhundert teilte sich die Familie in zwei Linien, die zu Berlepsch und die zu Hübenthal, und auch sämtliche Liegenschaften wurden geteilt. Im 16. Jahrhundert entstanden demgemäß zwei Höfe, der „Oberhof“, der zu Berlepsch gehörte, und der „Unterhof“, den die Hübenthaler Linie innehatte. Auf dem Unterhof schuf sich die Linie zu Hübenthal ein eigenes burgartiges Herrenhaus, von dem heute noch massive Wände, Tore und Kellergewölbe vorhanden sind. Auch zwei Mühlen am Hübenbach entstanden, sodass die ganze Siedlung wohl einem Dorfe glich. Die „festen Häuser“ dienten den Einwohnern in Kriegszeiten als Zufluchtsstätte.

Im Dreißigjährigen Krieg brannte Hübenthal mehrere Male nieder. Die Gutsgebäude wurden zwar nach und nach wieder errichtet, aber von einem Dorf Hübenthal ist von nun an nicht mehr die Rede.

Im 17. und 18. Jahrhundert wurde die Verpachtung der Güter üblich. Im 19. Jahrhundert erlosch die Hübenthaler Linie, und Karl von Berlepsch von der Schlosslinie erwarb auch den „Unterhof“ im Lehnserbgang. 1888 wurde Adolf Funke Pächter. Als seine Pachtzeit im Jahre 1906 ablief, schloss Graf Hans von Berlepsch mit ihm einen neuen Pachtvertrag über weitere 18 Jahre.

In dieser Zeit begann in Hübenthal der Zuckerrübenanbau. Im Jahr 1916 trat Adolf Funke seine Pacht an Friedrich Selhausen ab, der das Gut bis zum Februar 1934 in Pacht hatte. Von diesem übernahm es Karl Graf von Berlepsch. 1859 begründete dieser ein Familienfideikommiss, dem auch Hübenthal einverleibt wurde. Das Fideikommiss wurde 1931 aufgelöst. Karl von Berlepsch, ein Enkel des Vorgenannten, begründete stattdessen das Graf von Berlepsche Waldgut, dem u. a. das Rittergut Hübenthal als Bestandteil zugelegt wurde. Er machte seinen ältesten Sohn Hans-Sittich Freiherr von Berlepsch zum grundbuchmäßigen Eigentümer des Waldes.[1]

Einzelnachweise

  1. Archiv von Berlepsch.