Putilowo (Kaliningrad)

Ort bei Kaliningrad
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Siedlung
Putilowo/Gauten und
Korjeiten

Путилово
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Selenogradsk
Gegründet 1396 (Korjeiten)
Frühere Namen Pagmorenhof (um 1500),
Jaugtenhof (nach 1542),
Gauthen (nach 1785),
Gauten (bis 1946);
Korieyten (nach 1396),
Kariett (um 1500),
Kurieth (um 1540),
Curiethen (um 1541),
Corgaiten (nach 1785),
Corjeiten (vor 1928),
Korjeiten (bis 1946)
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40150
Postleitzahl 238532
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 215 812 006
Geographische Lage
Koordinaten 54° 49′ N, 20° 2′ OKoordinaten: 54° 48′ 37″ N, 20° 1′ 40″ O
Putilowo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Putilowo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Putilowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Putilowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Putilowo (russisch Путилово, deutsch Gauten und Korjeiten, litauisch Gaučiai und Karaičiai) ist der gemeinsame Name zweier ehemals selbständiger Orte in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)). Putilowo liegt im Rajon Selenogradsk (Kreis Cranz) und gehört zur Krasnotorowskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Krasnotorowka (Heiligenkreutz)).

Geographische Lage

Putilowo liegt 32 Kilometer nordwestlich der Stadt Kaliningrad (Königsberg) sowie drei Kilometer nordwestlich von Kruglowo (Polennen) und ist von dort über die russische Fernstraße A 192 erreichbar. Bis 1945 war das damalige Godnicken (russisch: Tschechowo, nicht mehr existent) die nächste Bahnstation an der Bahnstrecke Fischhausen–Groß Dirschkeim (russisch: PrimorskDonskoje), einer Nebenstrecke der Ostpreußischen Südbahn.

Geschichtliches

Bis 1946

Putilowo/Gauten

Der bis 1946 Gauten[1] genannte Gutsort wurde am 13. Juni 1874 Sitz und namensgebender Ort eines neu errichteten Amtsbezirks[2]. Er gehörte bis 1930 zum Landkreis Fischhausen im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Am 1. Dezember 1910 zählte das Dorf 80 Einwohner[3]. Am 30. September 1928 schloss sich Gauten mit fünf Nachbarorten zur neuen Landgemeinde Godnicken (russisch: Tschechowo, nicht mehr existent) zusammen und verlor somit seine Eigenständigkeit. Der Amtsbezirk Gauten wurde 1930 in „Amtsbezirk Godnicken“ umbenannt, der 1939 zum Landkreis Samland kam.

Im Jahre 1945 kam Gauten in Kriegsfolge mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt 1946 die russische Bezeichnung „Putilowo“.

Amtsbezirk Gauten (1874–1930)

Der 1874 neu errichtete Amtsbezirk Gauten bestand ursprünglich aus 15 Landgemeinden (LG) bzw. Gutsbezirken (GB)[4]:

Deutscher Name Russischer Name Bemerkungen
Bohnau (LG) Semljanitschnoje 1928 in die Landgemeinde Godnicken eingegliedert
Gauten (GB) Putilowo 1928 in die Landgemeinde Godnicken eingegliedert
Godnicken (LG) Tschechowo
Grebieten (LG) 1928 in die Landgemeinde Powayen eingegliedert
Jouglauken (GB) Gruschino 1928 in die Landgemeinde Norgau
im Amtsbezirk Thierenberg eingegliedert
Korjeiten (GB) Putilowo 1928 in die Landgemeinde Godnicken eingegliedert
Linkau (LG) Tichoretschenskoje 1928 in die Landgemeinde Godnicken eingegliedert
Nodems (LG) Okunjowo 1894 in den Gutsbezirk Nodems eingegliedert
Nodems (GB) Okunjowo 1928 in die Landgemeinde Rothenen eingegliedert
Nöpkeim (GB) 1912 in den Amtsbezirk Domäne Fischhausen umgegliedert
Polennen Kruglowo (GB) 1928 in die Landgemeinde Godnicken eingegliedert
Powayen Blisnezowo (LG)
Rothenen (LG) Rakitno
Sacherau Morosowka 1928 in die Landgemeinde Germau im
Amtsbezirk Germau eingegliedert
Saltnicken Paraschjutnoje

Der Amtsbezirk Gauten wurde zum 18. Mai 1930 in „Amtsbezirk Godnicken“ umbenannt. Aufgrund der Umstrukturierungen gehörte am 1. Januar 1945 von den ursprünlichen Dörfen nur noch vier dazu: Godnicken, Powayen, Rothenen und Saltnicken, die heute alle nicht mehr existent sind.

Persönlichkeit des Ortes

Putilowo/Korjeiten

Das Vorwerk und Gutsdorf mit dem bis 1946 geltenden Namen Korjeiten[5] wurde im Jahre 1396 gegründet. Es gehörte von 1874 bis 1930 zum Amtsbezirk Gauten[6] im Landkreis Fischhausen im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Hier lebten im Jahre 1910 93 Menschen[7].

Als sich Korjeiten am 30. September 1928 mit seinen Nachbarorten zur neuen Landgemeinde Godnicken (Tschechowo) zusammenschloss, verlor das Dorf seine Eigenständigkeit. Der Amtsbezirk Gauten wurde 1930 in „Amtsbezirk Godnicken“ umbenannt, der 1939 dem Landkreis Samland beitrat.

Auch Korjeiten kam 1945 zur Sowjetunion und erhielt 1946 – wie das Nachbardorf Gauten – den russischen Namen „Putilowo“.

Seit 1946

Die beiden unter einem Namen zusammengefassten Ortschaften wurden als „Putilowo“ 1947 dem neu gebildeten Rajon Selenogradsk (Kreis Cranz) zugeordnet. Von 1947 bis 2006 gehörte Putilowo zum Powarowski selski sowjet (Dorfsowjet Powarowka (Kirpehnen)) und ist heute aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[8] mit seinen Ungültiger Metadaten−Schlüssel 27215812006 Einwohner (Stand: 1. Oktober 2021)[9] eine als „Siedlung“ (russisch possjolok) eingestufte Ortschaft in der Krasnotorowskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Krasnotorowka (Heiligenkreutz)).

Kirche

Die Bevölkerung von Gauten und Korjeiten war vor 1945 fast ausnahmslos evangelischer Konfession. Beide Orte waren in das Kirchspiel der Pfarrkirche in Germau (heute russisch: Ruskoje) eingegliedert, das zum Kirchenkreis Fischhausen (Primorsk) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union gehörte. Heute liegt Putilowo im Einzugsbereich der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad[10] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Verweise

Einzelnachweise

  1. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Gauten
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Gauten/Godnicken
  3. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Fischhausen
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Gauten/Godnicken (wie oben)
  5. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Korjeiten
  6. Rolf Jehke, Amtsbezirk Gauten/Godnicken (wie oben)
  7. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Fischhausen (wie oben)
  8. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 501 vom 18. Februar 2005, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  9. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen einwohner_aktuell.
  10. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad

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