Guidonia Montecelio

italienische Gemeinde
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. November 2012 um 15:06 Uhr durch Ertedesco (Diskussion | Beiträge) (→‎Geographie: Link zu neu übersetzter Seite wurde gesetzt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Guidonia Montecelio (auch als Guidonia bekannt) ist eine Stadt in der Provinz Rom in der italienischen Region Latium mit 88.642 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022). Sie liegt 26 km nordöstlich von Rom und 12 km nordwestlich von Tivoli.

Guidonia Montecelio
Guidonia Montecelio (Italien)
Guidonia Montecelio (Italien)
Staat Italien
Region Latium
Metropolitanstadt Rom (RM)
Koordinaten 42° 0′ N, 12° 44′ OKoordinaten: 42° 0′ 1″ N, 12° 43′ 31″ O
Höhe 105 m s.l.m.
Fläche 79 km²
Einwohner 88.642 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 00012
Vorwahl 0774
ISTAT-Nummer 058047
Bezeichnung der Bewohner Guidoniani und Moncellesi
Schutzpatron San Michele Arcangelo
Website Guidonia Montecelio
Blick über Guidonia in Richtung Montecelio

Die ursprünglich italienische Gemeinde Montecelio wurde 1937 umbenannt und zusammengelegt mit der, von den Faschisten, gegründeten Stadt Guidonia und ihrem Militärflugplatz. Das Gebiet teilt mit Tivoli einen historischen Travertinschoß, ein Marmor, dass schon zur römischen Kaiserzeit für architektonische Werke benutzt wurde. In der Nachkriegszeit hat die Stadt einen enormen demografischen Zuwachs gehabt, der auf das Wachstum des römischen Großraums auf das unbebaute Gebiet rund um die Stadt Rom zurückzuführen ist. Diese Entwicklung hat einen großen wirtschaftlichen Aufschwung der Industriegebiet und Berufsverkehr mit sich gebracht; allerdings nahmen auch die Umwelt- und Sozialprobleme zu, da die Stadt mit geringer Umsicht auf die Stadtplanung errichtet wurde. Aktuell hat Guidonia die drittgrößte Bevölkerung in Latium, nach den Städten Rom und Latina.

Geographie

Guidonia Montecelio ist eine Vorortsiedlung im nördlichen Umland von Rom am Fuße der Monti Cornicolani, einem südlichen Ausläufer der Sabiner Berge. Der mittelalterliche Ortskern von Montecelio liegt auf einem Hügel der mit 350 m s.l.m. die höchste Erhebung im Gemeindegebiet ist. Der größte Stadtteil ist Guidonia, dass sich in der Ebene zwischen der Via Nomentana und der Via Tiburtina erstreckt. Daneben entstanden nach dem Zweiten Weltkrieg die Stadtteile Albuccione-Castell'Arcione-Bivio, Colle Fiorito, Colleverde, Marco Simone-Setteville Nord, Pichini, Setteville, Villalba und Villanova, die den Charakter von Trabantensiedlungen haben.

Südlich von Guidonia liegt der Archäologische Naturpark dell'Inviolata mit 535 ha. Fläche, dessen Schutz sich allerdings nur schwer durchsetzen lässt. Zudem befindet sich mitten in diesem Gebiet eine der größten Mülldeponien Mittelitaliens.

Im Gemeindegebiet liegt der Militärflugplatz Guidonia.

Die Nachbargemeinden sind Fonte Nuova, Marcellina, Palombara Sabina, Rom, San Polo dei Cavalieri, Sant'Angelo Romano und Tivoli.

Klima

Das Zentrum Guidonias liegt 105 Metern über dem Meeresspiegel und hat eine ähnliche durchschnittliche Jahrestemperatur wie Rom. Das Klima ist mediterran mit einer moderaten Regenneigung rund ums Jahr und reduziert in den Sommermonaten. Die Berge, die Guidonias Gegend umgeben, verhindern kalte Winde von Nordwest und erlauben somit auch im Winter ein mildes Klima.

Verkehr

Guidonia Montecelio liegt an der Autobahn A1 Autostrada del Sole von Mailand nach Neapel, die nächste Autobahnausfahrt ist allerdings Tivoli an der A24. Eine Ausfahrt im Stadtgebiet soll bis 2011 eingerichtet werden. Wichtigste Fernverkehrsstraße ist die Strada Stadale SS 5 Via Tiburtina, die von Rom nach Pescara führt.

Guidonia hat einen Bahnhof an der Regionalbahnstrecke FR2 von Rom-Tiburtina nach Tivoli.

Geschichte

 
Piazza Matteotti und Rathaus

Im Gebiet von Guidonia gab es in der Antike zahlreiche Villen und Landgüter. Montecelio geht vermutlich auf die antike Stadt Corniculum, der Geburtsstadt von Servius Tullius zurück, die auch den Monti Cornicolani ihren Namen gab. Ein Castrum Monticellorum (Burg auf dem Himmelsberg) wurde erstmals 998 erwähnt.

Als Monticelli gehörte der Ort verschiedenen Adelsfamilien. 1550 bis 1678 gehörte er den Cesi. Vor allem Federico Cesi sorgte für den Ausbau von Monticelli mit seinem Palazzo del Principe im Zentrum. 1871 kam der Ort mit dem Kirchenstaat zum Königreich Italien und änderte seinen Namen in Montecelio.

1915 wurde der Flugplatz Campo di Aviazione di Montecelio gegründet. Er wurde zu einem Zentrum der Entwicklung der Luftfahrttechnik unter anderem unter der Leitung von Alessandro Guidoni. 1937 wurde von Benito Mussolini neben dem Flugplatz die sogenannte Città dell‘Aria gegründet, die zu Ehren des Konstrukteurs den Namen Guidonia erhielt. Guidonia wurde nach dem italienischen Flugpionier Alessandro Guidoni benannt, der hier beim Test eines neuen Fallschirms 1928 tödlich verunglückte. 1943 wurden der Flugplatz und die Stadt bei Bombenangriffen zerstört. Die eigentliche, rasante Entwicklung der Stadt, die bis heute anhält, begann in den 1950er Jahren.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1881 1901 1921 1936 1951 1971 1991 2001
Einwohner 3.208 4.094 4.943 6.597 12.811 33.251 57.473 67.516

Quelle: ISTAT

Politik

Eligio Rubeis (PdL) wurde im Juni 2009 zum Bürgermeister gewählt. Sein Mitte-Rechts-Bündnis stellt auch mit 18 von 30 Sitzen die Mehrheit im Gemeinderat. Sein Vorgänger Filippo Lippiello (Mitte-Links-Bündnis) wurde im April 2005 zum Bürgermeister gewählt. Nach dem dessen Koalition auseinanderbrach trat Lippiello im Januar 2009 zurück und machte den Weg für Neuwahlen am 6./7. Juni 2009 frei.

Partnerstädte

Sehenswürdigkeiten

Montecelio hat ein gut erhaltenes mittelalterliches Stadtbild mit einer großen Burgruine im Zentrum und dem barocken Palazzo del Principe.

Söhne und Töchter der Stadt

Einzelnachweise

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
Commons: Guidonia Montecelio – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Vorlage:Navigationsleiste Gemeinden Provinz Rom