Tessa Wheeler

britische Archäologin
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Tessa Wheeler (* als Tessa Verney 1893 in Johannesburg; † 15. April 1936 in London) war eine britische Archäologin.

Biografie

Tessa Wheeler heiratete 1914 den Archäologen Mortimer Wheeler. Ein Jahr später kam ihr gemeinsamer Sohn Michael zur Welt. Nachdem ihr Mann im Ersten Weltkrieg gedient hatte und 1920 zum Direktor des Nationalmuseum Wales berufen wurde, folgte sie ihm und unterstützte ihn in allen Belangen. In der ersten Zeit campten beide auf Feldbetten im Museum. Früh begann es in der Ehe zu kriseln, was nicht zuletzt an verschiedenen Seitensprüngen ihres Mannes lag. Tessa wollte diese Dinge nicht wahr haben oder sie zumindest ignorieren und vergrub sich immer tiefer in die Arbeit. Mortimer Wheeler profitierte vielfach von der Empathie seiner Frau für seine Arbeit, was sie ihrerseits schnell zu mehr als einer reinen Assistentin machte. Bei Ausgrabungen in Segontium bearbeitete sie unter anderem die Fundstatistik. In der walisischen Presse wurden beide, da sie als unzertrennlich erschienen, nur als the Wheelers bezeichnet. 1926 wechselte Mortimer an das Museum of London und die Familie folgte ihm. Die eigentlich übernommene Grabung in Caerleon führte nun Tessa an seiner statt durch. In dieser Zeit kam beiden auch der Gedanke an ein Institute of Archaeology. Schnell waren alle Pläne bis hin zu den Personalfragen konkret. Doch dauerte es noch zehn Jahre, bis sie auch in der Realität umgesetzt waren. 1936 verstarb Tessa Wheeler bei einer eigentlich unnötigen und harmlosen Operation. Ihr Mann, der gerade mit weiblicher Begleitung durch Palästina und Ägypten reiste, erfuhr während seiner Rückkehr aus der Zeitung vom Tode seiner Frau. Das Institute of Archaeology nahm ein Jahr nach ihrem Tod die Arbeit auf.

Während Mortimer Wheeler ein früher Liebling der Presse wurde und häufig auf seinen Grabungen verhindert war, führte Tessa Wheeler diese Grabungen durch. Dabei stützte sie sich auf die schon mehrere Jahrzehnte alten aber immer noch sehr fortschrittlichen und fast wieder vergessenen Grabungsmethoden von Augustus Pitt Rivers. Diese Grabungsmethode, die auf genauen Aufzeichnungen basierte, wurde von den Wheelers weiter entwickelt. Sie wurde später als Wheeler-Kenyon-Methode bekannt.

Literatur