Angeac-Champagne

französische Gemeinde im Département Charente
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Angeac-Champagne ist eine französische Gemeinde im Département Charente in der Region Poitou-Charentes; sie gehört zum Arrondissement Cognac und zum Kanton Segonzac. Der Namenszusatz „Champagne“ bezieht sich auf die Lage des Ortes in der Grande Champagne, dem besten Anbaugebiet des Cognac.

Angeac-Champagne
Angeac-Champagne (Frankreich)
Angeac-Champagne (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Poitou-Charentes
Département (Nr.) Charente (16)
Arrondissement Cognac
Kanton Segonzac
Gemeindeverband Communauté de communes de Grande Champagne
Koordinaten 45° 36′ N, 0° 18′ WKoordinaten: 45° 36′ N, 0° 18′ W
Höhe 17–83 m
Fläche 14,27 km²
Einwohner 496 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte 35 Einw./km²
Postleitzahl 16130
INSEE-Code

Nachbargemeinden von Angeac-Champagne sind Gensac-la-Pallue im Norden, Segonzac im Osten, Juillac-le-Coq im Südosten, Saint-Fort-sur-le-Né im Süden, Salle-d’Angles im Westen und Genté im Nordwesten.

Geschichte

Protohistorische runde Gräben befinden sich in den Ortsteilen Penchant de Lorimont und l'Houme, eckige in Les Chirons. Römische Villen werden in den Ortsteilen Les Puits d’Angeac und la Chabanne vermutet, ein mittelalterliches Haus in Les Branges[1]. Reste eines Hauses, das auf die erste Hälfte des 9. Jahrhunderts geschätzt wurde, wurden 1904 gefunden, allerdings geriet der genaue Fundort wieder in Vergessenheit[2]. Hier könnte es sich um den Hof „Andiacum“ handeln, den Ludwig der Fromme 796 (damals noch als König von Aquitanien) als eine seiner Winterresidenzen bezeichnete, in denen er aber nur jedes vierte Jahr sein werde, um deren Wirtschaftskraft nicht überzustrapazieren.[3]. Karl der Große selbst hielt sich bereits ein Vierteljahrhundert zuvor, im Juli 769, hier auf[4]. Andiacum wird auch in einem Gedicht von Ermoldus Nigellus erwähnt[5].

Im Mittelalter war Angeac eine Niederlassung der Tempelritter, gehörte später zum Marquisat d’Archiac, das häufig die besitzende Familie wechselte[6]. 1793 wurde die Gemeinde Angeac geschaffen, die damals noch zum Kanton Salles gehörte. 1801 nahm Angeac den Namenszusatz Champagne an, um vom nahe gelegenen Angeac-Charente unterschieden werden zu können, und wurde dem Kanton Segonzac zugeschlagen.

Bevölkerungsentwicklung

  • 1962: 498
  • 1968: 489
  • 1975: 470
  • 1982: 439
  • 1990: 473
  • 1999: 479
  • 2006: 494
  • 2007: 499

Sehenswürdigkeiten

  • Die Pfarrkirche Saint-Vivien, die in Teilen aus dem 11. Jahrhundert stammt
  • Das Logis d’Angeac, ein Landschloss, das teilweise aus dem 16. Jahrhundert stammt
  • Das Manoir de Lorimont aus dem 16. Jahrhundert, im 19. Jahrhundert erneuert
  • Das Schloss Roissac, das aus dem Mittelalter stammt und zuletzt um 1830 umgebaut wurde (Monument historique). Ein Vorgängerbau des Schlosses stammt aus gallorömischer Zeit
Commons: Angeac-Champagne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Christian Vernou, La Charente, Maison des Sciences de l'Homme, Paris, collection „Carte archéologique de la Gaule », 1993, S. 201-203 (ISBN 2-87754-025-1)
  2. Ministère de la Culture – Mérimée, IA00041978 (http://www.culture.gouv.fr/public/mistral/mersri_fr?ACTION=CHERCHER&FIELD_1=REF&VALUE_1=IA00041978)
  3. Astronomus, Vita Hludowici, zum Jahr 796
  4. D Kar 1 059, Juli 769
  5. „Ad Pippinum regem“ Vers 7-14, in: Monumenta Germaniae Historica. Ermoldi Nigelli carmina. Poetae Latini medii aevi 2: Poetae Latini aevi Carolini (II). Herausgegeben von Ernst Dümmler. Berlin 1884, S. 79/80; siehe auch: Sigurd Abel. Jahrbücher des Fränkischen Reiches unter Karl dem Großen. Fortgesetzt von Bernhard von Simson. Band 2: 789-814 (Jahrbücher der deutschen Geschichte). 1866. Reprint 2005. Fußnote Seite 90/91. ISBN 1-4212-4550-7
  6. http://jm.ouvrard.pagesperso-orange.fr/armor/fami/a/archiac.htm