Bregtalbahn

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Die Bregtalbahn ist eine normalspurige, als Privatbahn betriebene Nebenbahn im Schwarzwald-Baar-Kreis. Die ursprünglich 32,4 Kilometer lange Stichbahn führte von Donaueschingen, wo sie von der Schwarzwaldbahn abzweigt, nach Furtwangen und folgt dabei auf ganzer Länge dem namensgebenden Fluss der Breg. 1901 wurde der erste Streckenabschnitt Donaueschingen-Hüfingen von der Staatsbahn übernommen und der Höllentalbahn zugeschlagen.

Hüfingen–Furtwangen
Strecke der Bregtalbahn
Streckennummer:9430
Kursbuchstrecke (DB):306c (1944)
Streckenlänge:29,78 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 14 
Minimaler Radius:230 m
Schwarzwaldbahn von Offenburg
0,000 Donaueschingen
Schwarzwaldbahn von Singen
1,033 Donaueschingen-Allmendshofen
ehem. Verbindungskurve zur Schwarzwaldbahn
2,643 Hüfingen Mitte (ehemals Hüfingen Bf)
Höllentalbahn nach Freiburg
Bräunlingen Industriegebiet
5,400 Bräunlingen
7,400 Breg
8,300 Bräunlingen Hp (ehemals Bruggen)
8,900 Banngraben
9,900 Landgraben
10,200 Wolterdingen (Baden)
Reichenbächle
15,000 Zindelstein
16,300 Wilddobel
16,800 Krumpeldobel
18,800 Hammereisenbach
18,800 Eisenbach
21,100 Linach
21,200 Linach
24,700 Vöhrenbach
28,800 Schönenbach
30,050 Schönenbach West
32,420 Furtwangen

Geschichte

 
Der Bahnhof Furtwangen 1900
 
Der heute noch bestehende Abschnitt der Bregtalbahn im Gefüge des Ringzug-Systems

Die Bregtalbahn wurde am 20. Oktober 1892 von Donaueschingen bis Hammereisenbach eröffnet, der zweite Teil von Hammereisenbach bis Furtwangen folgte am 1. August 1893. Erbauer war das Badische Eisenbahnkonsortium unter dem Eisenbahnunternehmer Herrmann Bachstein, das die Bahn 1897 in die Süddeutsche Eisenbahn-Gesellschaft (SEG) einbrachte.

Der Bau des ersten 2,6 Kilometer langen Abschnitts Donaueschingen–Hüfingen erfolgte auf Staatskosten, da dieser Streckenabschnitt bereits als Teil der geplanten hinteren Höllentalbahn Neustadt-Donaueschingen vorgesehen war. Für den Betrieb und Unterhalt dieses Streckenstücks war jedoch von Anfang an die Bregtalbahn zuständig, welcher die Strecke dafür bis auf weiteres unentgeltlich überlassen wurde.

Da beim Bau der Bregtalbahn um 1892/93 die weitere Trassierung der hinteren Höllentalbahn von Neustadt (Schwarzwald) nach Donaueschingen noch nicht festlag und unter anderem eine Trassenvariante der Höllentalbahn über Hammereisenbach zur Diskussion stand, die von Hammereisenbach über Hüfingen bis Donaueschingen die Bregtalbahn mitbenutzt hätte, hatte sich Staat vertraglich für die Strecke Hüfingen-Hammereisenbach ein Rückkaufrecht zu jeder Zeit vorbehalten. Für den Abschnitt Hammereisenbach-Furtwangen wurde eine Rückkauffrist von 25 Jahren vereinbart.

Als die hintere Höllentalbahn schließlich nach ihrer durchgehenden Fertigstellung am 20. August 1901 den Verkehr Donaueschingen–Neustadt-Freiburg aufnahm, übernahm die Großherzoglich Badische Staatseisenbahn selbst die Betriebsführung sowie den Unterhalt des Streckenabschnitts Donaueschingen-Hüfingen von der SEG. Die Staatsbahn vereinbarte einen Gemeinschaftsbetrieb mit der SEG, sodass die Züge der Bregtalbahn unverändert in Donaueschingen beginnen und enden konnten. Die Betriebslänge der Bregtalbahn verkürzte sich dadurch auf 29,8 km.

Am 1. Januar 1953 übernahm das Land Baden-Württemberg die Strecke und ließ sie durch die Mittelbadische Eisenbahnen AG betreiben, bis diese am 1. Oktober 1971 in der Südwestdeutsche Eisenbahnen AG (SWEG) aufgingen. Die SWEG stellte den Betrieb am 30. September 1972 ein und baute die Strecke zwischen Bräunlingen und Furtwangen ab. Dieser Abschnitt der Bregtalbahn dient heute großteils als Bahntrassenradweg. Auf dem verbliebenen Abschnitt bis Bräunlingen fand bis zum 15. Dezember 2003 nur noch Güterverkehr statt, den zeitweise die Deutsche Bundesbahn betrieb.

Seit 2003 wird das Reststück bis Bräunlingen wieder im Schienenpersonennahverkehr betrieben, da es in das Ringzug-Konzept der drei Landkreise Schwarzwald-Baar, Rottweil und Tuttlingen integriert wurde. Es verkehren dabei Regio-Shuttles der Hohenzollerischen Landesbahn im Stunden-Takt.

Die Strecke wird im Stichstreckenblock-Verfahren gesichert, daher ist derzeit kein Güterverkehr möglich.

Literatur

  • Gerd Wolff, Hans-Dieter Menges: Deutsche Klein- und Privatbahnen. Band 2: Baden. EK-Verlag, Freiburg 1992, ISBN 3-88255-653-6.
  • Rainer Humbach: Bregtalbahn, in: Neben- und Schmalspurbahnen in Deutschland einst und jetzt. 87. Ergänzungsausgabe. GeraMond Verlag, 2010, ISSN 0949-2143.
  • Peter-Michael Mihailescu, Matthias Michalke: Vergessene Bahnen in Baden-Württemberg. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-8062-0413-6, S. 135–140.

Einzelnachweise