Römische Verträge

Reihe völkerrechtlicher Verträge
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Am 25.3.1957 wurden in Rom im repräsentativen Saal der Horatier und Curiatier im Konservatorenpalast die Verträge zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Europäischen Atomgemeinschaft (EAG, Euratom) von den Vertretern der Regierungen Belgiens, der Niederlande, Luxemburg, der Bundesrepublik Deutschland, Frankreichs und Italiens unterzeichnet. Der anwesende dt. Bundeskanzler Konrad Adenauer stellte in einer kurzen Rede die Bedeutung des Ortes heraus: »Europa hätte keinen würdigeren Rahmen für diese Konferenz finden können als diese seine ehrwürdigste Stadt«. Mit den beiden Verträgen wurde – nach der Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS oder: Montanunion) von 1951 der nächste, noch bedeutendere Schritt der europ. Integration unternommen. Die Verträge traten am 1. Januar 1958 in Kraft.

Die genannten Gemeinschaften bildeten zusammen mit der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl die Europäischen Gemeinschaften.

Zeitliche Einordnung

Ziele der gegründeten Gemeinschaften

EURATOM (Europäische Atomgemeinschaft)

 
Ort der Unterzeichnung: Palazzo dei Conservatori
 
Gedenkfeier zum 10. Jahrestag der Unterzeichnung der Römischen Verträge
  • sichere und effektive Kernenergie
  • Weitergabe von wichtigem technischen Wissen
  • friedliche Verwendung
  • gemeinsame Forschung und Entwicklung
  • gemeinsames Vorgehen, um Leistungen zu verwirklichen
  • Modernisierung; Zugang zu den besten technischen Mitteln
  • Sicherheitsnormen
  • gemeinsamer Markt für verwendete Stoffe
  • Aufgaben wahrgenommen durch Rat, Kommission, Versammlung und EuGH

EWG (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft)

  • Sicherung des sozialen und wirtschaftlichen Fortschritts
  • Beseitigung europäischer Schranken; Abschaffung der Zölle
  • Besserung der Lebens- und Beschäftigungsbestimmungen
  • beständige Wirtschaftsausweitung, ausgewogener Handelsverkehr, redlicher Wettbewerb
  • gemeinsame Handels-, Landwirtschafts- und Verkehrspolitik
  • Wahrung von Frieden und Freiheit
  • größere Stabilität, engere Beziehungen zwischen den Staaten
  • freier Personen-, Dienstleistungs-, Kapital-, und Warenverkehr
  • Angleichung innerstaatlicher Rechtsvorschriften
  • innere und äußere finanzielle Stabilität

Die Annäherung der Wirtschaftspolitiken (Steuerangleichung, Umweltauflagen, Arbeitslosigkeit, Mindestlöhne,...) sollte innerhalb von 12 Jahren schrittweise erfolgen.

Organe von EWG und Euratom

EWG und Euratom hatten dieselben vier Hauptorgane:

  • Das Parlament, deren Abgeordnete von den nationalen Abgeordneten entsandt wurden, übt ein Beratungs- und Kontrollrecht aus.
  • Die Entscheidungen werden durch den Rat getroffen, der aus den jeweils zuständigen Fachministern besteht.
  • Zur Durchführung von Beschlüssen und zur Fortentwicklung wird eine Kommission eingerichtet, für die jedes EWG-Land ihr Mitglied nennt.
  • Der Gerichtshof ist für alle Streitigkeiten innerhalb der 3 Europäischen Gemeinschaften zuständig.

Neben den genannten Organen besitzen EWG und Euratom auch noch eine Reihe von Hilfsorganen wie z.B. den Wirtschafts- und Sozialausschuss oder den Währungsausschuss.

Jubiläen

 
Österreichische 2 Euro-Gedenkmünze (2007) Vertrag von Rom
 
Deutsche Sonderbriefmarke (1982)
Datei:Briefmarke 50 Jahre Römischen Verträge.jpg
Deutsche Sonderbriefmarke (2007)

Münzen

  • 1987
Eine 10-DM-Münze-Gedenkmünze aus dem Jahre 1987 erinnert an den dreißigsten Jahrestag der Vertragsunterzeichnungen.
  • 2007
Anlässlich der 50-Jahr-Feier der Römischen Verträge prägte jedes der seinerzeit dreizehn Länder der Eurozone im Jahr 2007 eine motivgleiche 2-Euro-Gedenkmünze mit jeweils nationaler Beschriftung. Bei zwölf Münzvarianten sind die Vertragsunterschriften erhaben geprägt, nur bei der Version Italiens vertieft. Die Münzausgabe von Luxemburg enthält auf der unteren linken Bildseite zusätzlich ein Latentbild des Profils Großherzog Henris.
Deutschland erinnert an den Jahrestag der Verträge zusätzlich mit der Ausgabe einer 10-Euro-Silber-Gedenkmünze „50 Jahre Römische Verträge“, die von Carsten Mahn gestaltet wurde. Auch andere Länder würdigten den Jahrestag mit Gedenkmünzen.

Postwertzeichen

  • 1982
Zum 25. Jubiläum brachte die Deutsche Bundespost eine Sonderbriefmarke heraus. Ausgabetag der von Blase gestalteten Marke war der 5. Mai 1982.
  • 2007
Deutschland brachte zum 50-jährigen Jubiläum am 1. März 2007 eine Sonderbriefmarke heraus, die von Werner Hans Schmidt gestaltet wurde.