„Hermann Jónasson“ – Versionsunterschied

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== Biografie ==
=== Berufliche Laufbahn und Premierminister von 1934- bis 1942 ===
Hermann Jónasson erwarb seine Hochschulzugangsberechtigung (Stúdentspróf) 1920 am [[Menntaskólinn í Reykjavík]], dem ältesten Gymnasium Islands. Anschließend absolvierte er ein Studium der [[Rechtswissenschaften]], das er 1924 abschloss. Anschließend war er als Rechtsanwalt tätig und war als solcher zuletzt auch am Obersten Gericht ([[Hæstiréttur]]) zugelassen. Zwischenzeitlich war er auch 1924 bis 1928 stellvertretender [[Vogt]] von [[Reykjavík]] sowie von 1929 bis 1934 Polizeipräsident (Lögreglustjóri) der Hauptstadt. Als solcher begründete er das moderne Polizeisystem der Hauptstadt.<ref>[http://www.logreglan.is/upload/files/Watchmen.pdf „From the Time of the Watchman“]</ref><ref>[http://www.logreglan.is/upload/files/Icelandic%20Police%20and%20Justice%20System.pdf „The Icelandic Police and Justice System. A Short Introduction“]</ref>
 
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In den nächsten Jahren war er einer der führenden Politiker der Fortschrittspartei, die allerdings die nächsten Jahre überwiegend in der [[Opposition]] verbrachte. 1944 wurde er auch zum Vorsitzenden der Fortschrittspartei gewählt. Erst am 14. Mai 1950 übernahm er als Landwirtschaftsminister wieder ein Regierungsamt in der Koalitionsregierung seines Parteifreundes [[Steingrímur Steinþórsson]] und übte dieses Amt bis zur Regierungsübernahme durch Ólafur Thors am 11. September 1953 aus.<ref>[http://www.stjornarrad.is/Rikisstjornartal/nr/7 Kabinett Steinþórsson]</ref>
 
=== Premierminister von 1956- bis 1958 ===
Am 24. Juli 1956 folgte er dann Thors als Premierminister Islands und bildete eine bis zum 23. Dezember 1958 amtierende Koalitionsregierung aus Fortschrittspartei, [[Volksallianz]] (AlÞýðubandalag) und [[Sozialdemokratische Partei Islands|SozialdemokratischeeSozialdemokratische Partei (Alþýðuflokkurinn)]], die im Althing über eine breite Mehrheit von 32 der 52 Mandate verfügte. Die Koalition zwischen Fortschrittspartei und Sozialdemokratischer Partei bestand bereits vor der Parlamentswahl im Rahmen eines als Angst-Allianz (Hræðslubandalagið) bezeichneten Wahlbündnisses.<ref>[http://books.google.de/books?id=gZppUKJNhHMC&pg=PA202&lpg=PA202&dq=Bjarni+Benediktsson&source=bl&ots=RKWklGyt6w&sig=TIGKgJGMu2mc6zXNAcwZP_IkCbo&hl=de&ei=m5CUSar3EpPg0AX6icycCg&sa=X&oi=book_result&resnum=6&ct=result Ismayr, Wolfgang: „Die politischen Systeme Westeuropas“, 2009, S. 202, ISBN 3-531-16464-3]</ref> In seinem Kabinett übernahm er auch die Ämter des Justiz- und Landwirtschaftsministers.<ref>[http://www.stjornarrad.is/Rikisstjornartal/nr/9 3. Kabinett Jónasson]</ref> Bei seinem Kabinett handelte es sich um die erste Links-Regierung Islands, die allerdings von Anfang an auf Schwierigkeiten stieß. Als Premierminister bezeichnete er den Verbleib seines Landes in der NATO als nötig.<ref>[http://www.zeit.de/1956/30/Island-bleibt-in-der-NATO „Island bleibt in der NATO“, DIE ZEIT 26. Juli 1956]</ref> Er forderte jedoch den baldigen Abzug der auf Island stationierten US-Streitkräfte,<ref>[http://www.chroniknet.de/daly_de.0.html?year=1956&month=7&day=21 CHRONIKNET 21. Juli 1956]</ref> was zu Misstrauen auf Seiten der [[USA]] und der anderen Mitgliedstaaten der [[NATO]] führte. Gleichwohl bemühte er sich um einen Ausgleich mit der NATO.<ref>[http://www.tysklandsbrigaden.no/Publikasjonar/FraOkkupasjonTilSamarbeid/Tyskland_ogNato.html Heinemann, Winfried: „Halvard Lange, Deutschland und die NATO“]</ref><ref>[http://www.eldey.de/Geschichte/Nachkriegszeit/nachkriegszeit.html Geschichte Islands]</ref><ref>[http://www.ru.is/?PageID=2822&NewsID=1702 Surveillance and Registration in Iceland during the Cold War]</ref>Aus diesen Gründen scheiterte seine Regierung nach knapp zweieinhalbjähriger Amtszeit, so dass am 23. Dezember 1958 mit dem Minderheitskabinett von [[Emil Jónsson]]<ref>[http://www.chroniknet.de/daly_de.0.html?year=1958&month=12&day=23 CHRONIKNET 23. Dezember 1958]</ref> und der darauf folgenden fünften Regierung Thors die langjährige, als „Regierung des Wiederaufbaus“ bezeichnete Koalition aus Unabhängigkeitspartei und Sozialdemokratischer Partei begann. 1962 trat er schließlich als Vorsitzender der Fortschrittspartei zurück und übergab dieses Amt an Eysteinn Jónsson.
 
Sein Sohn [[Steingrímur Hermannsson]], der 1967 sein Nachfolger als Abgeordneter des Althing wurde, war später ebenfalls Premierminister von Island.