'''Juften''' (russ., falsch Juchten), lohgares (pflanzlich gegerbtes) Leder, welches früher ausschließlich in [[Russland]] dargestellthergestellt wurde und sich durch Stärke, Geschmeidigkeit, einen eigentümlichen [[Geruch]], durch die Eigenschaft, von den [[Insekten]] nicht angegriffen zu werden und dem Wasser einen großen Widerstand zu bieten, auszeichnet. Man stellt es aus guten [[Haut|Häuten]] von jungem Rindvieh darher, welche enthaart, gereinigt, in einem Sauerbad geschwellt und mit [[Weiden (Botanik)|Weiden]]- oder [[Pappeln|Pappelrinde]] gegerbt werden. Nach dem [[Gerben]] legt man die Häute, um sie geschmeidiger zu machen, zwei Tage in einen Brei aus [[Roggen]]mehl, [[NaCl|Salz]] und lauem Wasser, wäscht sie dann und trocknet. Die besten Häute werden zu weißem Juften bestimmt und nur noch auf der Narbenseite (Haarseite) mit [[Birkenteer]]öl oder [[Tran|Seehundstran]] eingerieben und dann getrocknet, die übrigen werden rot oder schwarz gefärbt und dann ebenfalls eingefettet. Teerleder erhält doppelt so viel [[Fett]] wie der übrige Juften. Nach dem Trocknen wird das Leder [[Walken|gewalkt]], [[Falzen|gefalzt]], [[Krispeln|gekrispelt]] und auf der Narbenseite nochmals mit Seehundstran und [[Talg]] eingerieben. Je nach der Verwendung wird das Juften schließlich geglättet oder chagriniert (mit einem künstlichen [[Chagrin|Narbenmustern]] versehen). Das weiße Leder dient zu [[Militär|Armeezwecken]], rotes namentlich zu [[Portefeuiller|Portefeuille]] arbeiten, schwarzes zu [[Geschirr (Zugtier)|Pferdegeschirren]] und [[Schuhwerk]]. Den Geruch verdankt das Juften dem [[Birkenteer]]öl. [[Stiefel]] aus Juften müssen fleißig mit Tran bestrichen werden. Das beste Juften kommt aus der Gegend von [[Nowgorod]] und aus Südrussland, aber auch außerhalb Russlands wird die Ware in vortrefflicher Qualität hergestellt, und häufig wird gewöhnliches rotes Leder parfümiert, so dass es wie Juften riecht.