„Francisco Franco“ – Versionsunterschied
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{{Weiterleitungshinweis|Franco|Zum Bildhauer siehe [[Francisco Franco de Sousa]], zu anderen Bedeutungen [[Franco (Name)]] und [[Franco (Begriffsklärung)]].}}
[[Datei:RETRATO DEL GRAL. FRANCISCO FRANCO BAHAMONDE (adjusted levels).jpg|mini|Francisco Franco (offizielles Porträt, 1964)
[[Datei:Francisco Franco Signature.svg|rahmenlos|rechts|klasse=skin-invert-image|Unterschrift Francisco Francos]]]]
'''Francisco Franco''' [{{IPA|fɾanˈθisko ˈfɾaŋko}}], voller Name '''Francisco Paulino Hermenegildo Teódulo Franco Salgado y Bahamonde Pardo''' (* [[4. Dezember]] [[1892]] in [[Ferrol]], [[Galicien]]; † [[20. November]] [[1975]] in [[Madrid]]), war ein [[Spanien|spanischer]] [[Militär]] und von 1936<ref group="Anmerkung">Die Diktatur Francos begann de jure erst 1939, de facto aber schon mit der Anerkennung seiner Regierung im November 1936 durch das nationalsozialistische Deutsche Reich und das faschistische Königreich Italien.</ref> bis 1975 [[Diktatur|Diktator]] und [[Generalissimus]] Spaniens.<ref group="Anmerkung">Franco war von 1936 bis 1947 Diktator des spanischen Staates. Da die Zweite Spanische Republik de facto schon 1936 endete, wird dieser Zeitabschnitt historisch eher zum 1947 wiedererrichteten Königreich Spanien gezählt.</ref>
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Franco regierte nach seinem Militärputsch, der 1936 den [[Spanischer Bürgerkrieg|Spanischen Bürgerkrieg]] auslöste, ab 1939 diktatorisch. Er ließ in seinen ersten Herrschaftsjahren im Zuge einer nationalistischen und traditionalistischen Doktrin Autonomiebestrebungen in den spanischen Regionen unterdrücken, mehrere hunderttausend [[Franquismus#Die „Blaue Periode“|vermeintliche und tatsächliche Gegner exekutieren]]<ref>Michael Richards: ''A Time of Silence: Civil War and the Culture of Repression in Franco’s Spain, 1936–1945.'' Cambridge University Press, 1998, ISBN 0-521-59401-4, S. 11.</ref><ref>Gabriel Jackson: ''La república española y la guerra civil RBA.'' Barcelona 2005, ISBN 84-7423-006-3, S. 466.</ref> und rund 1,5 Millionen politische Häftlinge in insgesamt 190 verschiedene [[Konzentrationslager im franquistischen Spanien|Konzentrationslager]] internieren.<ref>J. Sinova: ''La censura de prensa durante el franquismo'' [The Media Censorship During Franco Regime]. Random House Mondadori, 2006, ISBN 84-8346-134-X.</ref><ref>{{cite journal | doi = 10.1353/joy.2001.0008| title = James Joyce’s Encounters with Spanish Censorship, 1939–1966| journal = Joyce Studies Annual| volume = 12| pages = 38| year = 2001| last1 = Lázaro | first1 = A.}}</ref><ref>Rodrigo, J. (2005) ''Cautivos: Campos de concentración en la España franquista, 1936–1947'', Editorial Crítica. ISBN 84-8432-632-2.</ref><ref>Gastón Aguas, J. M. & Mendiola Gonzalo, F. (eds.) ''Los trabajos forzados en la dictadura franquista: Bortxazko lanak diktadura frankistan.'' ISBN 978-84-611-8354-8.</ref><ref>Duva, J. (9 November 1998) {{Webarchiv |url=http://www.guerracivil.org/Diaris/981109pais.htm |text=„Octavio Alberola, jefe de los libertarios ajusticiados en 1963, regresa a España para defender su inocencia“ |wayback=20011226220919}}. ''Diario El País''.</ref> In den afrikanischen Kolonien entrechtete er während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] kurzzeitig Teile der Einheimischen, förderte die Einwanderung spanischer Siedler, baute die koloniale Verwaltung weiter aus und genehmigte den Gebieten nur begrenzt politische Selbstbestimmung. Sein Herrschaftssystem wird ebenso wie die zugrundeliegende Ideologie als [[Franquismus]] bezeichnet und lässt sich in die Phasen ''[[Franquismus#Die „Blaue Periode“|primer franquismo]]'' (die Jahre 1939–1959), ''[[Franquismus#Der Spätfranquismus|segundo franquismo]]'' (1959–1969) und ''[[Franquismus#Der Spätfranquismus|tardofranquismo]]'' (1969–1975) unterteilen. 1947 führte er in Spanien gesetzlich die [[Monarchie]] wieder ein, ohne allerdings einen König zu ernennen.<ref>[http://www1.wdr.de/themen/archiv/stichtag/stichtag1164.html ''22. November 2005 – Vor 30 Jahren: König Juan Carlos vereidigt: Diktators Ziehsohn wird König der Demokratie''] auf WDR.de.</ref> Franco blieb bis zu seinem Tode insgesamt 39 Jahre lang als [[Regentschaft|Regent]] [[Liste der Staatsoberhäupter von Spanien|Staatsoberhaupt]] und bis 1973 [[Liste der Regierungspräsidenten von Spanien|Regierungschef]] des Königreiches Spanien. Während er im Zweiten Weltkrieg die Neutralität seines Landes wahren konnte und sich weigerte, auf der Seite der [[Achsenmächte]] in den Krieg einzutreten, gehörte er im [[Kalter Krieg|Kalten Krieg]] zu den führenden europäischen [[Antikommunismus|antikommunistischen]] Persönlichkeiten und verfolgte eine restriktive Außenpolitik gegenüber der [[Sowjetunion]] und deren [[Ostblock|Satellitenstaaten]]. Als nomineller Oberbefehlshaber der [[Spanische Streitkräfte|Spanischen Streitkräfte]] führte er in den Kolonien [[Ifni]] ([[Ifni-Krieg]]) und [[Spanisch-Sahara]] ([[Grüner Marsch]]) zwei Kolonialkriege gegen das aufstrebende [[Königreich Marokko]] und trat bis 1968/69 entschlossen der [[Dekolonisation Afrikas|Dekolonisation]] der spanischen Besitzungen des afrikanischen Kontinentes entgegen.
Die symbolische Intervention Spaniens im [[Koreakrieg]]<ref>{{cite book|title=Symbol and Ritual in the New Spain: The Transition to Democracy after Franco|author=Laura Desfor Edles|publisher=Cambridge University Press|page=32|isbn=0-521-62885-7|date=28. Mai 1998}}</ref> und im späteren [[Vietnamkrieg]]<ref>{{Internetquelle |url=
Nach Francos Tod im November 1975 begann die Übergangsphase vom [[Franquismus]] zu einer [[Parlamentarische Monarchie|parlamentarischen Monarchie]] [[Westliche Welt|westlichen]] Musters (''[[Transition in Spanien|Transición]]''). Am 15. Juni 1977 wählte Spanien zum ersten Mal seit 1936 in freien allgemeinen Wahlen ein Parlament. Nach der Absetzung des franquistischen Ministerpräsidenten [[Carlos Arias Navarro]] durch [[Juan Carlos I.]] wurde [[Adolfo Suárez]] neuer Ministerpräsident Spaniens und beendete das diktatoriale Regime Francos endgültig. Die Aufarbeitung der fast 40-jährigen Herrschaft Francos begann aber erst in den 2000er Jahren. Auch deshalb wirken in Spanien der Franquismus und die jahrzehntelange [[Glorifizierung]] der Persönlichkeit Francos durch einen in der [[Geschichte Spaniens|spanischen Geschichte]] einzigartigen [[Personenkult]] politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich bis heute nach.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.goabroad.com/articles/volunteer-abroad/five-remnants-of-francisco-franco-s-rule-still-visible-in-spain-today |text=''Five remnants of Francisco Franco’s Rule Still Visible in Spain Today'' |wayback=20150927154019}} auf goabroad.com (englisch).</ref>
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Am 17. Februar 1912 ging Franco mit seinem Klassenkameraden und Cousin nach [[Melilla]] in das neu erworbene Protektorat [[Spanisch-Marokko]]. Zuvor hatten dort die spanischen Anstrengungen zur Errichtung dieses Protektorats die im [[Rif (Gebirgszug)|Rifatlas]] lebenden [[Berber]]stämme der [[Rifkabylen]] provoziert und langwierige [[Rifkrieg (1909)|Rifkriege]] ausgelöst. Die Taktik der Aufständischen führte zu hohen Verlusten in der spanischen Armee, bot aber für junge Offiziere auch die Gelegenheit, schnell aufzusteigen. Franco begann seine Karriere unter dem Motto: ''Aufstieg oder Tod''.
Zu Beginn des zweiten [[Rifkrieg (1909)|Rifkriegs]] wurde er dem 68. Regiment unter Oberst José Villalba Riquelme zugeteilt. Zu seinen ersten Aufgaben in Afrika gehörten Routine-Operationen; unter anderem war er verantwortlich für die Korrespondenz zwischen den verschiedenen Einheiten des spanischen Afrikaheeres in Spanisch-Marokko. Am 13. Juni wurde er, im Alter von 19 Jahren, zum [[Leutnant]] befördert und am 15. April 1913 zum Leiter des indigenen ''[[Regulares|Regular Regimentes]]'', einer Einheit, die 1911 aus [[Mauren|maurischen]] Söldnern unter [[Dámaso Berenguer Fusté]] gebildet worden war.<ref>Preston, Paul (2004): ''Juan Carlos: A People’s King'', S. 44.</ref> Sein vorausgehender Eintritt war wahrscheinlich auf seine Liebesbeziehung mit [[Sofía Subirán]] zurückzuführen.<ref>[
Am 12. Oktober 1913 wurde Franco mit dem ''[[Militär-Verdienstorden (Spanien)|Cruz al Mérito Militar]]'' erster Klasse ausgezeichnet, für seine erfolgreiche Strategie im Kampf gegen die Berber. Am 1. Februar 1914 wurde er für seinen Mut in der Schlacht bei Beni Salem zum [[Hauptmann (Offizier)|Hauptmann]] befördert.<ref>Stanley G. Payne (1987): ''The Franco Regime, 1936–1975.'' S. 82.</ref> In seinem frühen Stadium in Afrika zeigte Franco unter den Soldaten eine ungewöhnliche Risikobereitschaft und Ehrgeiz. Seine taktischen Fähigkeiten wurden ihm hoch anerkannt. Im Rifkrieg bestand Francos Strategie darin, möglichst aggressiv gegen die Berber vorzugehen. Als Vergeltung fanden fast täglich Überfälle von Stämmen auf Lager der spanischen Besatzer statt.
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Danach blieben nur noch die Hauptstadt Madrid und ein paar andere kleinere Bereiche unter der Kontrolle der Regierungstruppen. Am 27. Februar erkannten die Regierungen von [[Neville Chamberlain]] im Vereinigten Königreich und [[Édouard Daladier]] in Frankreich das Franco-Regime als Vertretung Spaniens an. Als letztes Gefecht versuchte die Kommunistische Partei Spaniens eine Meuterei in Madrid anzuzetteln, mit dem Ziel der Wiedereinsetzung von Negrín. [[José Miaja]] behielt aber die Kontrolle und schlug die Revolte nieder. Schließlich fiel am 28. März 1939, mit der Hilfe von Franco-Sympathisanten innerhalb der Stadt, Madrid in die Hände der Nationalisten. Am nächsten Tag auch [[Valencia]], um das man fast zwei Jahre gekämpft hatte. Am 1. April 1939, als sich die letzten republikanischen Kräfte ergaben, verkündete Franco den Sieg. Am selben Tag führte er eine symbolische Geste durch, indem er seinen Säbel auf einen Altar in einer Kirche legte und versprach, dass er nie wieder sein Schwert benutzen werde, es sei denn, Spanien werde von einer [kommunistischen] Invasion bedroht.
Bereits während des Krieges waren über 70.000 Menschen in den von den Nationalisten kontrollierten Gebieten ohne Gerichtsverhandlungen exekutiert worden.<ref>{{cite book|last=Payne|first=Stanley|title=The Spanish Civil War|year=2012|publisher=Cambridge University Press|location=New York|page=110|isbn=0-521-17470-8}}</ref><ref>{{cite news|author=Tremlett, Giles |url=https://www.theguardian.com/world/2003/dec/01/spain.gilestremlett |title=Spain torn on tribute to victims of Franco |work=The Guardian |location=Vereinigtes Königreich |accessdate=2010-03-02 | date=2003-12-01}}</ref> Auf Francos Sieg folgten weitere 15.000 bis 25.000 Menschen und zahlreiche Inhaftierungen.<ref>[
Obwohl die spanischen Kommunisten, Anarchisten und Sozialisten zu den Hauptzielen des [[Staatsterrorismus]] gehörten, litten auch spanische Intellektuelle und Atheisten sowie ehemalige Militär- und Regierungsbeamte, die während des Bürgerkrieges der Republik gegenüber loyal gewesen waren, unter der Unterdrückung.
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Nach der Proklamation des Französischen Staates ([[Vichy-Regime]]) durch Marschall [[Philippe Pétain]] wurden die Flüchtlinge zu politischen Gefangenen und von der französischen Polizei verhaftet. Zusammen mit anderen „Unerwünschten“ wurden sie im [[Sammellager Drancy]] interniert, bevor sie ins nationalsozialistische Deutsche Reich deportiert wurden. So starben 5000 Spanier im [[Konzentrationslager Mauthausen]].<ref>[http://www.histoire-immigration.fr/index.php?lg=fr&nav=20&flash=0 Dokumentation] auf der Website der ''Cité nationale de l’histoire de l’immigration''.</ref>
Der chilenische Dichter [[Pablo Neruda]], der vom chilenischen Präsidenten [[Pedro Aguirre Cerda]] zum Sonderkonsul für die Einwanderung in Paris ernannt wurde, verhalf rund 2.000 spanischen Flüchtlingen zur Flucht nach Chile.<ref>{{Internetquelle |url=
== Diktator 1939 bis 1975 ==
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{{Zitat
|Text=Alles, was in Spanien und Europa geschieht, stammt von einer fundamentalistisch-freimaurerischen Verschwörung in der politischen Klasse! Ebenso die kommunistische Subversion, die uns ehrt und sie erniedrigt! Es lebe Spanien! |ref=<ref>Bachoud, Andrée (2000): ''Franco'', S. 474.</ref>}}
Die letzten Hinrichtungen entfachten eine Welle von Protesten und Verurteilungen der Regierung Spaniens, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Landes. Fünfzehn europäische Länder zogen ihre Botschafter aus Spanien ab, und es kam in den meisten europäischen Ländern zu Angriffen auf die Botschaften von Spanien.
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1959 kam als erster Präsident der USA [[Dwight D. Eisenhower]] auf einen Staatsbesuch nach Madrid. Der Dichter James Wright schrieb über den Eisenhower-Besuch:
{{Zitat
|Text=Franco steht in einem leuchtenden Kreis aus Polizisten. Seine Arme sind offen und heißen willkommen. Er verspricht, dass alle dunklen Dinge gejagt werden. |ref=<ref name="autogenerated9" />}}
Von 1942 bis 1945 diente der amerikanische Historiker [[Carlton J. H. Hayes]] als US-amerikanischer Botschafter in Spanien. Er wurde im Zweiten Weltkrieg von amerikanischen Linken als zu übermäßig Franco-freundlich kritisiert, jedoch spielte er eine wichtige Rolle bei der Abwendung von Francos Kriegseintrittsplänen 1939/1940.<ref>David S. Brown (2008): ''Richard Hofstadter: An Intellectual Biography'', S. 42–43.</ref> Der Historiker Andrew N. Buchanan argumentiert, dass Hayes Spanien in das Bündnissystem Washingtons integrieren konnte.<ref>Andrew N. Buchanan (2009): ''Washington’s ‘silent ally’ in World War II? United States policy towards Spain, 1939–1945''. Journal of Transatlantic Studies, S. 93–117.</ref> Auf Drängen von [[Harry S. Truman]] konnte das [[Joint Distribution Committee]] während des Krieges und in der Nachkriegszeit ein offenes Büro in [[Barcelona]] betreiben.<ref>Trudy Alexy (1993): ''The Mezuzah in the Madonna’s Foot'', S. 154–155.</ref><ref>John P. Willson, Carlton J. H. Hayes (1972): ''Spain, and the Refugee Crisis, 1942–1945.'' American Jewish Historical Quarterly, S. 99–110.</ref>
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In den 1960er Jahren verschlechterten sich die Beziehungen Spaniens mit den USA kontinuierlich. Während der Präsidentschaft von [[John F. Kennedy]] (1960–1963) forderten die USA eine demokratische Öffnung Spaniens. Unter seinen Nachfolgern [[Lyndon B. Johnson]] und [[Richard Nixon]] verbesserte sich das Verhältnis wieder und es entstand eine intensive Zusammenarbeit zur Unterstützung der südamerikanischen Militärdiktaturen der frühen 1970er Jahre. Nixon sagte über Franco nach dessen Tod:
{{Zitat
|Text=General Franco war ein treuer Freund und Verbündeter der Vereinigten Staaten. |ref=<ref>New York Times: ''Nixon Asserts Franco Won Respect for Spain'', 21. November 1975, S. 16.</ref>}}
Militärische Einrichtungen der Vereinigten Staaten in Spanien gab es während der Zeit Francos nur begrenzt. Die Installierung von Atomwaffen wurde bis in die frühen 1980er Jahre nicht geduldet.<ref name="autogenerated9" />
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Am 6. November 1975, während Franco auf der Intensivstation lag, nutzte der König von Marokko [[Hassan II.]] die politische Unsicherheit in Spanien und befahl im [[Grüner Marsch|Grünen Marsch]] die Invasion der Kolonie [[Spanisch-Sahara]]. Ohne Spanien förmlich den Krieg zu erklären, überschritten etwa 25.000 Soldaten und mehr als 350.000 Zivilisten die Grenze der Kolonie. Ziel der Kampagne war die Einverleibung des Gebietes. Aufgrund der instabilen Situation um ihren Oberbefehlshaber weigerte sich die Armee, den Marokkanern militärischen Widerstand entgegenzusetzen. Mit dem Madrider Abkommen vom 14. November wurden Marokko und Mauretanien die Verwaltung, aber nicht die Souveränität der [[Westsahara]] übertragen. Dabei wurde die Vereinbarung ohne die Anerkennung der Vereinten Nationen und trotz Bedenken Algeriens geschlossen.
Am 15. November wurde Franco zum dritten und letzten Mal operiert. Der Arzt Manuel Hidalgo Huerta verkündete am 20. November um 4:20 Uhr den Tod des Diktators. Franco war zwei Wochen vor seinem 83. Geburtstag verstorben.<ref>[
Während des [[Staatsakt (Veranstaltung)|Staatsbegräbnisses]] in der Kuppel der unterirdischen Basilika [[Valle de los Caídos|Santa Cruz del Valle de los Caídos]] in der [[Sierra de Guadarrama]] erwiesen im Zeitraum von 50 Stunden etwa 300.000 bis 500.000 Menschen Franco die letzte Ehre. An der Beerdigung nahmen fast alle Größen des Regimes und Fürst [[Rainier III. (Monaco)|Rainier III. von Monaco]], König [[Hussein I. (Jordanien)|Hussein von Jordanien]], General [[Augusto Pinochet]] aus Chile, General [[Hugo Banzer Suárez]] aus Bolivien und US-Vizepräsident [[Nelson Rockefeller]] teil.<ref>Preston, Paul (2004): ''Juan Carlos: A People’s King'', S. 842.</ref> Nach dem Tod wurden 30 Tage Staatstrauer ausgerufen.
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[[Datei:Estatua de Franco en Melilla.jpg|mini|hochkant|Letztes verbliebenes Standbild Francos in [[Melilla]]]]
Am 9. Februar 2005 hatte das Unterhaus des spanischen Parlaments, der ''Congreso'', die Demontage des noch verbliebenen Reiterstandbilds Francos in der Militärakademie von [[Saragossa]] beschlossen. Partido Popular und [[Coalición Canaria]] hatten sich hierbei der Stimme enthalten. Inzwischen sind die meisten Franco-Symbole aus den Stadtbildern Spaniens verschwunden, einige nach Franco benannte Straßen sind umbenannt worden. Das letzte Franco-Reiterstandbild auf europäischem Boden wurde im Dezember 2008 vom Rathausplatz von [[Santander]] ([[Kantabrien]]) entfernt. Die letzten Statuen Francos befinden sich in der Exklave [[Melilla]] auf afrikanischem Boden<ref name="ntv-1">{{Internetquelle |url=
Die Regierung [[Kabinett Zapatero I|Zapatero]] kündigte im März 2005 an, Franco-Opfer zu rehabilitieren, Menschenrechtsverbrechen aufzuklären und [[Symbol]]e des Franquismus aus der Öffentlichkeit zu verbannen. Ein entsprechender Gesetzentwurf wurde von einer Arbeitsgruppe des spanischen Parlaments am 10. Oktober 2007 beschlossen. Am 29. Juni 2009 erkannte Madrid Franco sämtliche Ehrentitel ab.<ref name="ntv-2">{{Internetquelle |url=
2017 beschloss die Stadtverwaltung von Madrid, die 52 Namen von Straßen und Plätzen mit Bezug zu Franco umzubenennen. Namen wie ''Caudillo'' („Führer“) oder solche, die an Gefallene seiner Truppen oder Repräsentanten seiner Diktatur erinnern, sollen gegen Namen von Schriftstellern, Philosophen und Dirigenten ausgetauscht werden.<ref>''[http://www.salzburg.com/nachrichten/welt/politik/sn/artikel/madrid-tauscht-52-strassennamen-mit-bezug-zur-franco-zeit-aus-245437 Madrid tauscht 52 Straßennamen mit Bezug zur Franco-Zeit aus.]'' In: ''salzburg.com'', 29. April 2017, abgerufen am 1. Mai 2017.</ref>
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Auch das [[Christusmonogramm]] wurde zu einem Symbol der franquistischen Zeit. Nach dem Edikt von Mailand von Kaiser Konstantin im Jahre 313 nach Christus erschien das Monogramm auf Münzen, Fahnen und schließlich auf Schilden der Legionäre.
Die [[Standarte]] Francos und die persönliche Flagge wurden 1940 eingeführt und bis zu seinem Tode verwendet. Die [[Banda de Castilla]], die ein persönliches Abzeichen der kastilischen Monarchen war und später vom [[Haus Habsburg]] verwendet wurde, wurde als Grundlage für die Schaffung der Standarte benutzt und um die [[Säulen des Herakles]] erweitert. Die Standarte wurde an offiziellen Anlässen, Kasernen und auf Schiffen der spanischen Marine gesetzt. Das Wappen Francos bestand aus dem auf den [[Ferdinandsorden]] aufgelegten Wappenbild.<ref>{{Internetquelle |url=
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== Weblinks ==
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* {{DHM-HdG|Bio=francisco-franco|Titel=Francisco Franco}}
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{{SORTIERUNG:Franco, Francisco}}
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[[Kategorie:Mitglied der Ehrenlegion (Großoffizier)]]
[[Kategorie:Mitglied der Internationalen Marianischen Päpstlichen Akademie]]
[[Kategorie:Träger des Verdienstorden vom Deutschen Adler]]▼
[[Kategorie:Spanier]]
[[Kategorie:Geboren 1892]]
[[Kategorie:Gestorben 1975]]
[[Kategorie:Mann]]
▲[[Kategorie:Träger des Verdienstorden vom Deutschen Adler]]
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