„August der Starke“ – Versionsunterschied

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==== Regierungsantritt ====
Während der Vorbereitungen eines weiteren Feldzuges gegen Frankreich im [[Pfälzischer Erbfolgekrieg|Pfälzischen Erbfolgekrieg]] (1688–1697) starb Augusts älterer Bruder [[Johann Georg IV. (Sachsen)|Johann Georg IV.]] am 27. April 1694 an den Pocken.<ref>{{Literatur |Autor=[[Reiner Groß]] |Titel=Die Wettiner |Datum=2007 |ISBN=978-3-17-018946-1 |Seiten=171}}</ref> Er hatte sich am Totenbett seiner Mätresse [[Magdalena Sibylla von Neitschütz]] angesteckt. Da Johann Georg IV. wegen der Beziehung mit seiner Mätresse keinen legitimen Thronfolger gezeugt hatte, stieg nun sein jüngerer Bruder August unerwartet vom Titularherzog, auf den wohl eine militärische Karriere oder ein Leben am Hof des Bruders zugekommen wäre, zum regierenden Kurfürsten von Sachsen auf. Damit begann in Sachsen das sogenannte [[Augusteisches Zeitalter (Kurfürstentum Sachsen)|Augusteische Zeitalter (1694–1763)]], das die Regierungszeiten der beiden sächsischen Kurfürsten umfasst, die auch zu Königen von Polen aufsteigen sollten.<ref>{{Literatur |Autor=[[Volker Klimpel]] |Titel=Berühmte Dresdner: historisch-biographisches Handbuch bedeutender Persönlichkeiten, geboren in Dresden |Verlag=Hellerau-Verlag |Datum=2002 |ISBN=3-910184-85-5 |Seiten=44}}</ref> Der Begriff bezieht sich auf Friedrich August I. (Regierungszeit: 1694–1733) und seinen Sohn [[August III.|Friedrich August II.]] (Regierungszeit: 1733–1763). Das wirtschaftlich und kulturell hochentwickelte [[Kurfürstentum Sachsen]] war Ende des 17. Jahrhunderts der viertgrößte Territorialstaat im [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich]] und ging weit über den heutigen [[Freistaat Sachsen]] hinaus. Von den Verwüstungen und Entvölkerungen des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] (1618–1648) hatte es sich schnell erholt. Dazu entscheidend beigetragen hatten die reichen [[Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří|Bodenschätze des Erzgebirges]], die vielen hochentwickelten [[Manufaktur]]en sowie der Handel, der in den vergleichsweise vielen Städten blühte und mit der [[Leipziger Messe#Geschichte der Leipziger Messe|Leipziger Messe]], die sich seit dem Jahr 1165 aus zwei jährlichen Märkten entwickelt hatte, eine europäische Dimension besaß. Dazu kamen noch steigende landwirtschaftliche Erträge. Jedoch trat August sein Regierungsamt an, ohne darauf vorbereitet worden zu sein.
 
Als offizielle Zeremonien des Amtsantrittes dienten sogenannte Ständehuldigungen, bestehend aus Vertretern des Adels und der städtischen Bürgerschaft. In den wichtigsten Städten Sachsens ([[Dresden]], [[Torgau]], [[Lutherstadt Wittenberg|Wittenberg]], [[Leipzig]] und [[Bautzen]]) leisteten sie feierlich einen Treueeid auf den neuen Kurfürsten.<ref>{{Literatur |Autor=Karl Czok |Titel=August der Starke und seine Zeit |Datum=2006 |Seiten=41}}</ref>