„Francisco Franco“ – Versionsunterschied
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Unter seiner Führung [[putsch]]ten konservative, monarchistische und faschistische Militärs mit maßgeblicher und massiver militärischer Unterstützung des [[Italienischer Faschismus|faschistischen Königreiches Italien]] und des [[NS-Staat|nationalsozialistischen Deutschen Reichs]] ab Juli 1936 gegen die im Februar 1936 demokratisch gewählte republikanische Regierung Spaniens. Bis 1939 hielt sein Kampf gegen die Demokratie an. Zuvor hatte Franco als Militär bis 1931 unter der Monarchie und später in der [[Zweite Spanische Republik|Zweiten Spanischen Republik]] eine langjährige Karriere absolviert und war am 3. Februar 1926 zum General ernannt worden. Seine Laufbahn begann 1904 und war durch die Niederschlagung mehrerer Aufstände geprägt. Als [[Legión Española|Legionär]] war Franco 1926 maßgeblich für die Zerschlagung der aufständischen [[Rif-Republik]] im westlichen Nordafrika verantwortlich, 1933 konnte er als Berater verschiedener Kriegsminister eine [[#Anarchistische Revolution im Dezember 1933|anarchistische Revolution]] unterbinden und 1934 im Fürstentum [[Asturien]] einen [[Asturischer Bergarbeiterstreik von 1934|Bergarbeiterstreik]] beenden, was ihm die Anerkennung rechter und monarchistischer Kreise einbrachte und einen schnellen politischen Aufstieg als [[Führer]] der [[Nationalismus|Nationalisten]] ermöglichte. Seine Erfolge in Afrika in den 1920er Jahren verschafften ihm in Spanien zumindest bis 1934 enorme [[Popularität]]. 1935 wurde er zum [[Generalstabschef]] des [[Ejército de Tierra|Heeres]] ernannt.
Franco regierte nach seinem Militärputsch, der 1936 den [[Spanischer Bürgerkrieg|Spanischen Bürgerkrieg]] auslöste, ab 1939 diktatorisch. Er ließ in seinen ersten Herrschaftsjahren im Zuge einer nationalistischen und traditionalistischen Doktrin Autonomiebestrebungen in den spanischen Regionen unterdrücken, mehrere hunderttausend [[Franquismus#Die „Blaue Periode“|vermeintliche und tatsächliche Gegner exekutieren]]<ref>Richards, Michael (1998) ''A Time of Silence: Civil War and the Culture of Repression in Franco’s Spain, 1936–1945'', Cambridge University Press. ISBN 0-521-59401-4. S. 11.</ref><ref>Jackson, Gabriel (2005) ''La república española y la guerra civil RBA'', Barcelona. ISBN 84-7423-006-3. S. 466.</ref> und rund 1,5 Millionen politische Häftlinge in insgesamt 190 verschiedene [[Konzentrationslager im franquistischen Spanien|Konzentrationslager]] internieren.<ref>Sinova, J. (2006) ''La censura de prensa durante el franquismo'' [The Media Censorship During Franco Regime]. Random House Mondadori. ISBN 84-8346-134-X.</ref><ref>{{cite journal | doi = 10.1353/joy.2001.0008| title = James Joyce’s Encounters with Spanish Censorship, 1939–1966| journal = Joyce Studies Annual| volume = 12| pages = 38| year = 2001| last1 = Lázaro | first1 = A.}}</ref><ref>Rodrigo, J. (2005) ''Cautivos: Campos de concentración en la España franquista, 1936–1947'', Editorial Crítica. ISBN 84-8432-632-2.</ref><ref>Gastón Aguas, J. M. & Mendiola Gonzalo, F. (eds.) ''Los trabajos forzados en la dictadura franquista: Bortxazko lanak diktadura frankistan.'' ISBN 978-84-611-8354-8.</ref><ref>Duva, J. (9 November 1998) {{Webarchiv |url=http://www.guerracivil.org/Diaris/981109pais.htm |text=„Octavio Alberola, jefe de los libertarios ajusticiados en 1963, regresa a España para defender su inocencia“ |wayback=20011226220919}}. ''Diario El País''.</ref> In den afrikanischen Kolonien entrechtete er während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] kurzzeitig Teile der Einheimischen, förderte die Einwanderung spanischer Siedler, baute die koloniale Verwaltung weiter aus und genehmigte den Gebieten nur begrenzt politische Selbstbestimmung. Sein Herrschaftssystem wird ebenso wie die zugrundeliegende Ideologie als [[Franquismus]] bezeichnet und lässt sich in die Phasen ''[[Franquismus#Die „Blaue Periode“|primer franquismo]]'' (die Jahre 1939–1959), ''[[Franquismus#Der Spätfranquismus|segundo franquismo]]'' (1959–1969) und ''[[Franquismus#Der Spätfranquismus|tardofranquismo]]'' (1969–1975) unterteilen.
Die symbolische Intervention Spaniens im [[Koreakrieg]]<ref>{{cite book|title=Symbol and Ritual in the New Spain: The Transition to Democracy after Franco|author=Laura Desfor Edles|publisher=Cambridge University Press|page=32|isbn=0-521-62885-7|date=28. Mai 1998}}</ref> und im späteren [[Vietnamkrieg]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.psywarrior.com/AlliesRepublicVietnam.html |titel=ALLIES OF THE REPUBLIC OF VIETNAM |abruf=2011-09-24}}</ref> zugunsten der [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]], die sich mit wirtschaftlicher und politischer Unterstützung in den späten 1950er Jahren revanchierten, beendete die seit dem Ende des Weltkrieges anhaltende erzwungene [[Isolationismus|Isolierung]] Spaniens und legitimierte das Franco-Regime international. Die 1940er und 50er unter Franco waren von sehr niedriger Produktion in Industrie und Landwirtschaft geprägt. Mit Geldüberweisungen emigrierter Spanier, vervielfachten Einnahmen aus dem aufkommenden Massentourismus und der kontrollierten Öffnung für Investitionen und Handel industrialisierte sich Spanien jedoch ab den 1960ern mit erheblichem Wachstum unter anderem im Stahl-, Bau- und Textilbereich.<ref>Charnock, G., Purcell, T., Ribera-Fumaz, R. (2014): ''The Limits to Capital in Spain. Crisis and Revolt in the European South'', Palgrave Macmillan, ISBN 978-0-333-71110-1, S. 35–36, 47</ref> Am 22. Juli 1969 ernannte Franco den späteren [[König (Spanien)|König]] [[Juan Carlos I.]] zu seinem Nachfolger.<ref>[https://www.welt.de/debatte/kommentare/article128897641/Nur-Menschen-ergreifen-den-Mantel-der-Geschichte.html ''Nur Menschen ergreifen den Mantel der Geschichte''] auf welt.de. abgerufen am 10. Juni 2014.</ref> Als strategischer Partner der Vereinigten Staaten in Südamerika hatte das franquistische Spanien in den letzten Jahren einen großen Einfluss auf die dortigen Diktaturen (beispielsweise in Chile unter [[Augusto Pinochet]]) und diente vielfach als Vorbild. Dennoch befand sich die spanische Diktatur in ihren späteren Jahren in einer innenpolitischen Krise. Die sich seit 1973 rasch zuspitzende politische, soziale und militärische Krise und die Rivalitäten der einzelnen Flügel innerhalb der seit April 1937 bestehenden Staatspartei ''[[Franquismus#Der Movimiento Nacional|Falange Española Tradicionalista y de las JONS]]'' untergruben auch Francos persönliche Diktatur. Um die Krise zu lösen, übernahm er wieder den vollen Oberbefehl über alle drei Teilstreitkräfte und konnte als [[Militärdiktator]] einen möglichen Umsturz oppositioneller Anhänger verhindern.
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[[Datei:Coat of arms of Family Franco Bahamonde until 1940.svg|mini|170px|Wappen der Familie Franco bis 1940<ref>[http://www.xenealoxiasdoortegal.net/ortegal/franco2.htm Vidal y de Barnola, Luis Alfonso]. ''Ortegal genealogy'', abgerufen am 13. August 2012.</ref><ref>[http://www.generalisimofranco.com/3/libro_franco.jpg Bild des Wappens der Familie Franco Bahamonde]. ''Franco''. Ed. Ariel, ISBN 978-84-344-6781-1. abgerufen am 13. August 2012.</ref> ]]
Francisco Franco y Bahamonde wurde am 4. Dezember 1892 als zweites von fünf Kindern des [[Armada Española|Marineoffiziers]] Nicolás Franco y Salgado Araújo (* 22. November 1855; † 22. Februar 1942) und dessen Frau María del Pilar Bahamonde y Pardo de Andrade (* 1865; † 28. Februar 1934) im Haus Nummer 108 der Calle Frutos Saavedra im historischen Zentrum von Ferrol in der [[Provinz A Coruña]] geboren.<ref>Paul Preston: ''¡Comrades! Portraits from the Spanish Civil War''. HarperCollins, London 1999, ISBN 0-00-255635-9, S. 19.</ref> Er wurde am 17. Dezember in der Militärkirche von San Francisco mit dem Taufnamen ''Francisco Paulino Hermenegildo Teódulo Franco Bahamonde'' getauft. Von seinem Großvater väterlicherseits erhielt er den Taufnamen Paulino, von seiner Großmutter mütterlicherseits Hermenegildo, und Teódulo zum Namenstag seiner Geburt. Die Vorfahren seines Vaters kamen aus [[Andalusien]]. Seit dem Umzug nach Galicien war die Familie seines Vaters, aber auch die seiner Mutter, fest in der militärischen Tradition der spanischen Marine verwurzelt. Seine Mutter stammte aus einer oberen katholischen Mittelklassefamilie und war eine weitläufige Verwandte der galicischen Schriftstellerin [[Emilia Pardo Bazán]].
Der junge Franco verbrachte einen Großteil seiner Kindheit mit seinen zwei Brüdern Nicolás (1891–1977), später Marineoffizier und Diplomat, der mit María Isabel Pascual del Pobil y Ravello verheiratet war, [[Ramón Franco|Ramón]], einem Flugpionier, und seinen beiden Schwestern María del Pilar (1894–1989), später Frau von Alonso Jaraiz y Jerez, und María de la Paz (1899–1903).
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Francos Vater Nicolás war ein Liberaler und als Soldat in den Kolonien Kuba und den Philippinen stationiert.<ref>Rafael González Duro: ''Franco. Una biografía psicológica''. 2008, ISBN 978-84-86115-62-3, S. 22.</ref> Auf den Philippinen gebar ihm eine Einheimische einen nichtehelichen Sohn mit dem Namen Eugenio Franco Puey, den er bei seiner Rückkehr nach Ferrol zurückließ.<ref>Rafael González Duro:: ''Franco. Una biografía psicológica.'' 2008, S. 22–25.</ref> Er hatte lockere Gewohnheiten und ging oft zu anderen Frauen oder auf Feiern. Francos Mutter Pilar war konservativ und sehr religiös. Das Verhalten des Vaters zuhause war autoritär. Er schlug die Kinder zwar nicht, war aber oft mürrisch gegenüber seinen Familienangehörigen. Franco konnte sich jedoch seinem Einfluss weitgehend entziehen und wurde fast ausschließlich von der Mutter erzogen. Später wurde sie die Zuflucht aller Geschwister. Sie impfte ihnen Hartnäckigkeit und Ehrgeiz ein.<ref>Fernández Santander, Carlos (2005): ''El general Franco: un dictador en un tiempo de infamia'', S. 9.</ref> Später bezeichnete sich Franco als [[Antithese]] zu seinem Vater und identifizierte sich beinahe vollständig mit der Mutter.<ref>Preston, Paul (2004): ''Juan Carlos: A People’s King''. London. ISBN 978-0-00-255632-3, S. 33.</ref>
Der [[Spanisch-Amerikanischer Krieg|Spanisch-Amerikanische Krieg]] im
== Militärische Karriere ==
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Am 12. Oktober 1913 wurde Franco mit dem ''[[Militär-Verdienstorden (Spanien)|Cruz al Mérito Militar]]'' erster Klasse ausgezeichnet, für seine erfolgreiche Strategie im Kampf gegen die Berber. Am 1. Februar 1914 wurde er für seinen Mut in der Schlacht bei Beni Salem zum [[Hauptmann (Offizier)|Hauptmann]] befördert.<ref>Stanley G. Payne (1987): ''The Franco Regime, 1936–1975.'' S. 82.</ref> In seinem frühen Stadium in Afrika zeigte Franco unter den Soldaten eine ungewöhnliche Risikobereitschaft und Ehrgeiz. Seine taktischen Fähigkeiten wurden ihm hoch anerkannt. Im Rifkrieg bestand Francos Strategie darin, möglichst aggressiv gegen die Berber vorzugehen. Als Vergeltung fanden fast täglich Überfälle von Stämmen auf Lager der spanischen Besatzer statt.
Unter Francos Kommando wurde die Regulares neu organisiert. Franco war als Kommandant zu seinen Soldaten sehr streng und schärfte ihnen eiserne Disziplin ein. Schon kleine Verstöße konnten mit der Exekutierung durch ein von Franco eigens aufgestelltes Erschießungskommando enden. Dennoch genoss er hohes Ansehen unter seinen Soldaten. Später behaupteten einige von ihnen, dass Franco sich vorgenommen hatte, keinerlei Schlachten zu verlieren
==== Versetzung nach Oviedo ====
Nach seiner Beförderung zum Major verließ Franco Spanisch-Marokko und wurde 1917 nach [[Oviedo]] in [[Asturien]] versetzt. Dort wurde ihm ein gewisser Respekt gezollt. Er durfte kostenlos im Luxushotel ''Hotel París'' wohnen und freundete sich mit Joaquín Arrarás an. Während seines
Während seines dreijährigen
Für Franco markierte der Rifkrieg einen rasanten Aufstieg, obwohl Tausende von anderen Soldaten und Hunderte von Offizieren gestorben waren.<ref>Bachoud, Andrée (2000): ''Franco'', S. 53.</ref> In Asturien wurde am 10. August 1917 ein Generalstreik ausgerufen. Einer der Hauptverantwortlichen der militärischen Unterdrückung der Streikenden war Franco. Dennoch dauerten die Unruhen weitere 20 Tage. Die erfolgreiche Zerschlagung der Revolte brachte ihm den Respekt von Alfonso XIII. und
==== Zweite Periode in Afrika: die Legion ====
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Am 28. Januar 1920 gründete Oberstleutnant [[José Millán Astray]] im Auftrag des Kriegsministers [[José Villalba Riquelme]] die [[Legión Española|Spanische Legion]] (''Legión Española''). Als Vorbild diente ihm dabei die [[Légion étrangère|französische Fremdenlegion]]. Millán Astray, ein Bewunderer Francos, versuchte auf ihn Einfluss zu nehmen und für sein Vorhaben zu gewinnen.<ref>Ed. Losada, BS As, 1951, S. 315. En Preston, 2010, S. 73.</ref>
Während eines Treffens im September und Oktober in [[Valdemoro]]
Trotz dieses Rückschlags ging die Legion weiter mit äußerster Brutalität in Marokko vor. Es kam zu Übergriffen gegen die Zivilbevölkerung, und zahlreiche Gefangene wurden enthauptet und deren abgeschlagene Köpfe als Trophäen zur Schau gestellt.<ref name="Preston, Paul 2004" />
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Eine andere bedeutende faschistische Fraktion wurde von [[José Antonio Primo de Rivera]] zusammen mit dem Journalisten und Schriftsteller Rafael Sánchez Mazas und Aviator Julio Ruiz de Alda der spanischen Gewerkschaftsbewegung (MES) gegründet.<ref>Gil Pecharromán (1997), S. 64.</ref> Die spätere [[Falange]] wurde zu einer wichtigen Stütze Francos. Ab 1937 war er ihr Parteiführer und trug regelmäßig deren Symbole auf seiner Uniform.
Bei den
==== Aufstieg unter der Regierung Lerroux/Ibáñez ====
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Von 1937 bis 1948 war das Franco-Regime ein zumindest lehrmäßig semi-faschistischer Staat, mit der kategorisch faschistischen ''[[Movimiento Nacional]]'' als Staatspartei, deren konfessioneller Charakter aber die vollständige Zugehörigkeit zur faschistischen Bewegung abmilderte und eher dem [[Klerikalfaschismus]] zugeordnet wurde. Amando de Miguel bezeichnete es als ''fascismo frailuno'' (Mönchsfaschismus).<ref>Payne, Stanley G. (1987). ''The Franco Regime.'' Madison, Wisconsin: University of Wisconsin Press. ISBN 0-299-11070-2. S. 627, 628.</ref> Franco selber wird in seiner Ausrichtung nicht als faschistisch gesehen, wie etwa auch der marxistische Historiker [[Eric Hobsbawm]] festhielt (“cannot even be described as a fascist”).<ref>{{Literatur |Autor=Eric Hobsbawm |Hrsg= |Titel=The Age of Extremes: A History of the World, 1914–1991 |Ort= |Datum= |ISBN= |Seiten=156f}}</ref>
Am 19. April 1937 gelang es Franco, unter der Wahrung und Sicherung der ideologisch syndikalistischen [[Falange]], der [[Karlisten]] und einer Hand voll weiterer monarchistischer und konservativer Parteien, die Partei ''[[Falange Española Tradicionalista y de las Juntas de Ofensiva Nacional Sindicalista]]'' (FET y de las JONS), die
Diese neue politische Formation beschwichtigte die revolutionär-antimonarchistische Falange und die monarchistisch-absolutistische [[Carlismus|carlistische]] ''Comunión Tradicionalista''. Dies war vor allem Francos Schwager [[Ramón Serrano Súñer]], der sein politischer Hauptberater war, zu verdanken. Súñer war in der Lage, die verschiedenen Parteien unter Franco gegeneinander auszuspielen und zu schwächen, um eine Reihe von politischen Auseinandersetzungen gegen Franco abzumildern. Später vertrieb Franco die ursprünglich führenden Mitglieder der Karlisten ([[Manuel Fal Conde]]) und der Falangisten ([[Manuel Hedilla]]), um sich endgültig, nicht nur die militärische, sondern auch die politische Führung zu sichern.
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Ende des Monats November musste die republikanische Regierung, aufgrund der ständigen Bombardements und dem Näherrücken von Francos Truppen, ihren Regierungssitz nach [[Barcelona]] verlegen.<ref>[[Antony Beevor|Beevor, Antony]] (2006): ''The Battle for Spain: The Spanish Civil War 1936–1939'', S. 302.</ref>
Am 7. März 1938 starteten die Rebellen die [[Aragonoffensive]]. Sie dauerte bis zum 19. April 1938 und vernichtete die Reste der republikanischen Streitkräfte und brachte den Nationalisten den Gewinn von Aragonien, Teilen Kataloniens und der [[Levante (Spanien)|Levante]] ein. Die republikanische Regierung versuchte daraufhin im Mai Friedensgespräche aufzunehmen.<ref>[[Hugh Thomas|Thomas, Hugh]] (1977): ''The Spanish Civil War.'' ISBN 0-06-014278-2. S. 820–821.</ref> Franco aber verlangte die [[bedingungslose Kapitulation]] und die Verhandlungen scheiterten. Ein im März unternommener Versuch Valencia in einer Offensive einzunehmen, scheiterte an den massiven Befestigungsanlagen der Stadt und forderte 20.000 Tote auf Seiten der Nationalisten. Die Niederlage der Republik war jedoch mit der [[Ebroschlacht]] vom Juli bis November besiegelt. Das republikanische Territorium wurde dadurch in zwei Teile gespalten. Am 28. Dezember startete Franco die finale [[Katalonienoffensive]] zur Invasion Kataloniens.
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Zwischen 1919 und 1941 vertrat Franco in seinen Reden mehrfach antisemitische Positionen. Seine Neujahrsrede vom 31. Dezember 1939 enthielt eine nur leicht verhüllte Rechtfertigung der nationalsozialistischen Rassenpolitik: „Jetzt werdet ihr verstehen, warum einige Nationen sich dazu entschlossen haben, jene Rassen zu bekämpfen und zu entfernen, die durch ihre Gier und Habsucht gebrandmarkt sind, zumal ihre Vorherrschaft innerhalb der Gesellschaft zur Zerrüttung führt und die Verwirklichung der historischen Bestimmung dieser Nationen gefährdet. Wir, die wir uns durch die Gnade Gottes und die Weitsicht der katholischen Könige schon vor Jahrhunderten von dieser schweren Last befreit haben, können nicht gleichgültig bleiben angesichts der neuen Blüte habgieriger und egoistischer Geister, die den weltlichen Gütern so zugetan sind, daß sie lieber ihre Kinder opfern als ihre trüben Geschäfte.“<ref>Zit. in: [[Michael Grüttner]]: Faschismus, Franquismus und Antisemitismus in Spanien, in: Vorurteil und Rassenhaß. Antisemitismus in den faschistischen Bewegungen Europas. Festschrift für [[Wolfgang Benz]]. Hg. von [[Hermann Graml]] u. a., Berlin 2001, S. 111.</ref>
Laut der jüngsten Entdeckung schickte Franco im Zweiten Weltkrieg [[Reichsführer SS]] [[Heinrich Himmler]] eine
=== Nachkriegszeit ===
[[Datei:Franco dando un discurso en Éibar en 1949.jpg|mini|300px|Franco während einer Rede in [[Eibar]], 1949]]
Der wahrscheinliche Sieg der Alliierten im Zweiten Weltkrieg war mit enormen Erwartungen der republikanischen Opposition verbunden. Es waren die Schaffung einer Nationalen Allianz der demokratischen Kräfte und der Sturz des Regimes geplant worden.<ref>Heine, Hartmut
Unterdessen fand im August 1945 eine Sondersitzung der republikanischen Exilregierung Spaniens in Mexiko statt. Die Regierung von [[José Giral Pereira]] wurde jedoch von keiner der Siegermächte anerkannt, so dass José Giral Pereira im Februar 1947 als Ministerpräsident im Exil zurücktrat.<ref>Juliá, Santos (1999). ''Un siglo de España. Política y sociedad.'' Madrid. ISBN 84-95379-03-1. S. 168.</ref>
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{{Zitat
|Text=Kaum einer der ernsthaften Historiker und Analysten
Die wenigen konsistenten Punkte in Francos langer Herrschaft waren vor allem der [[Autoritarismus]], [[Nationalismus]], [[Katholizismus]], die Anti[[freimaurerei]] und der [[Antikommunismus]].
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Am 4. November 1950 wurde mit amerikanischer Unterstützung und der Enthaltung Frankreichs und des Vereinigten Königreiches durch die UN-Vollversammlung mit großer Mehrheit in der [[Resolution 10 des UN-Sicherheitsrates|Resolution 10]] die Verurteilung des Franco-Regimes beendet. In den darauffolgenden Monaten kehrten die westlichen Botschafter wieder nach Madrid zurück. Ein von den Vereinigten Staaten vorgeschlagener Beitritt Spaniens in die [[NATO]] wurde sowohl von Franco, der die militärische Unabhängigkeit seines Landes wahren wollte, als auch von den meisten westeuropäischen Ländern abgelehnt.
Die internationale Rehabilitierung des Franco-Regimes und die Annahme des fünften Grundgesetzes durch
Durch die Anerkennung und Rehabilitierung des franquistischen Staates brach die republikanische Opposition im Exil zusammen und musste neu organisiert werden. Auch im
=== Repression und Instabilität in den 50er Jahren ===
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Die ersten zwei Jahrzehnte der Franco-Herrschaft sahen auch nach dem nationalistischen Sieg die fortgesetzte Unterdrückung und Tötung einer unbestimmten Anzahl von politischen Gegnern vor. In den 1950er Jahren liegen die Schätzungen der exekutierten Menschen irgendwo zwischen 15.000 und 50.000.
Anschließend wurde der Franco-Staat weniger gewalttätig, trotzdem wurden nichtstaatliche Gewerkschaften und alle politischen Gegner, von den kommunistischen und anarchistischen Organisationen bis zu den Liberaldemokraten und katalanischen oder baskischen Separatisten über das politische Spektrum verteilt, entweder unterdrückt oder streng kontrolliert und beschattet. Die Gewerkschaften ''[[Confederación Nacional del Trabajo]]'' (CNT) und ''[[Unión General de Trabajadores]]'' (UGT) wurden verboten und
Der von Franco geförderte spanische Nationalismus und die Errichtung einer einheitlichen nationalen Identität widersprachen der kulturellen Vielfalt der einzelnen Regionen. [[Stierkampf]] und [[Flamenco]] wurden als nationale Traditionen gefördert,<ref>Roman (27. Oktober 2007). [http://www.huffingtonpost.com/huff-wires/20071027/flamenco-for-foreigners/ „Spain frets over future of flamenco.“] Associated Press.</ref> während jene Traditionen, die nicht als spanisch anerkannt wurden, unterdrückt wurden. Francos Ansicht über die spanischen Traditionen und Sitten war aus heutiger Sicht etwas künstlich und willkürlich. Während einige regionale Traditionen unterdrückt wurden, wurde der Flamenco, eine [[Andalusien|andalusische]] Tradition, zu einem Teil einer größeren, nationalen Identität erhoben. Alle kulturellen Aktivitäten, auch wenn sie vom Staat anerkannt worden waren, unterlagen einer Zensur, und viele Aktivitäten wie der [[Sardana]], der Nationaltanz der Katalanen, wurden häufig auf unberechenbare Weise verboten. Diese restriktive [[Kulturpolitik]], die ihren Höhepunkt in den 1950er Jahren hatte, entspannte sich mit der Zeit wieder (vor allem in den späten 1960er und den frühen 1970er Jahren).
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Von den Repressionen blieben die römisch-katholische Kirche, die zur [[Staatsreligion]] erklärt worden war, und die jüdische Gemeinde in Spanien verschont. Die katholische Kirche erhielt die ihr in der Zweiten Republik aberkannten, traditionellen Privilegien wieder zurück. Beamte mussten katholisch sein, und einige Arbeitgeber forderten sogar eine Erklärung für „gutes Benehmen“ von einem Priester. Die Zivilehe, die im republikanischen Spanien eingeführt worden war, wurde für nichtig erklärt, es sei denn, dass sie von der katholischen Kirche gebilligt wurde. Scheidung, Verhütungsmittel und Abtreibung wurden von Franco per Dekret verboten. Obwohl Francos Spanien den neuen Staat [[Israel]] 1948 nicht anerkannt hatte, stand man der jüdischen Gemeinde relativ tolerant gegenüber und verschonte sie weitgehend vor der Repression. Franco erließ angesichts der angespannten Lage in Spanisch-Marokko und [[Spanisch-Sahara]] mehrere Dekrete, die Übergriffe auf dortige Juden unter Strafe stellten, ihm aber die Unterstützung der meisten Einheimischen versagten, und ließ nach dem [[Sechstagekrieg]] die jüdische Auswanderung aus Marokko finanziell und bürokratisch unterstützen.<ref>Hadas (1992) S. 191–206.</ref>
Die meisten Städte auf dem Land und ländliche Gebiete wurden von der Guardia Civil, einer Militärpolizei für die Zivilbevölkerung, bewacht. Größere Städte und regionale Hauptstädte wurden größtenteils von der ''[[Policia Armada]]'' (in Spanien
Studentenrevolten an Universitäten in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren wurden
Die Durchsetzung der traditionellen katholischen Werte durch die staatlichen Behörden
Nach langen Verhandlungen wurde 1953 ein [[Franquismus#Das Konkordat von 1953|neues Konkordat]] mit der katholischen Kirche abgeschlossen, das
Die Ratifizierung bestätigte zudem die Vorherrschaft der katholischen Kirche unter Franco und den seit dem Ende des Bürgerkrieges herrschenden Status quo zwischen Staat und Kirche.<ref>Moradiellos (2000), S. 118.</ref>
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Im März 1956 entließ Frankreich sein Protektorat [[Marokko]] in die Unabhängigkeit. Kurz darauf kam es am 23. Oktober 1957 zum Ausbruch des [[Ifni-Krieg]]es um die spanische Kolonie [[Ifni]], eine Exklave Spaniens umgeben vom Staatsgebiet des Königreichs Marokko. Nach einer marokkanischen Invasion konnten spanische Truppen unter dem persönlichen Oberbefehl Francos die [[Sahara-Befreiungsarmee]] zurückschlagen. Der Krieg in Ifni dauerte bis zum 3. Juni 1958.<ref>Moradiellos (2000), S. 102.</ref>
Angesichts der schwerwiegenden Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage überredete Franco Carrero Blanco, das autarke Wirtschaftssystem zu reformieren. Als Teil der Reform wurde ein säkulares katholisches Amt vom [[Opus Dei]] eingerichtet. [[Alberto Ullastres]] wurde zum Leiter des Ministeriums für Handel, und [[Mariano Navarro Rubio]] wurde ins Finanzministerium geholt.
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In den 1960er Jahren erlebte Spanien unter Francos Herrschaft ein starkes Wirtschaftswachstum, das danach ''spanisches Wirtschaftswunder'' genannt wurde. In diesem Jahrzehnt betrug die durchschnittliche Wachstumsrate 7 %.<ref>Moradiellos (2003), S. 137.</ref> Allerdings sah sich Franco auch mit zunehmenden sozialen und politischen Spannungen konfrontiert. Dank eines stabilen Rückhalts im Militär, aber auch in der bedeutenden katholischen Kirche des Landes und bei den Großgrundbesitzern, überstand Franco diese Situation politisch unversehrt.
Die Wurzeln dieser wirtschaftlichen Expansion lagen in den fünfziger Jahren. Das autarke Modell ([[Franquismus#Wirtschaft|Autarkiepolitik]]), das von Franco aufgesetzt
Das Wirtschaftswachstum in Europa, das mit dem [[Marshallplan]] nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges begann, blieb in Spanien aus.<ref>Barciela, López, Melgarejo y Miranda (2001), S. 157.</ref> Das Land war in den fünfziger Jahren sehr rückständig und erlebte nicht vollständig den wirtschaftlichen Fortschritt wie seine Nachbarländer, bis Franco beschloss, auch sogenannte „Technokraten“ in seine Regierung zuzulassen, und eine allgemeine bessere technische Ausbildung in der Wirtschaft zu fördern begann. Damit brach er mit dem alten autarken Modell.<ref>Barciela, López, Melgarejo y Miranda (2001), S. 271–272.</ref>
[[Datei:1975 1 Pesetas.jpg|mini|250px|Franco auf einer goldenen Pesetamünze von 1966 mit der Inschrift ''Francisco Franco, Führer von Spanien, durch die Gnade Gottes'' abgebildet]]
In der Mitte der 60er Jahre löste der ständige Zustrom von Menschen vom Land in die Städte eine [[Landflucht]] aus und die konsequente Schaffung von neuen Arbeitsplätzen blieb aus.
Auch wenn die Mehrheit der Menschen in Spanien von dieser Entwicklung profitierten, fiel der meiste Reichtum in die Hände von Personen, die dem Regime nahestanden. Trotz dieses Ungleichgewichts kam es parallel zur Modernisierung der Gesellschaft. Die spanische Bevölkerung
Das spanische Wirtschaftswunder hatte auch große gesellschaftliche Veränderungen mit sich gebracht. Die spanische Gesellschaft war immer näher an andere Gesellschaften in Westeuropa herangerückt und eine Kultur des Massenkonsums entwickelte sich. 1960 betrug das Pro-Kopf-Einkommen in Spanien 1.042 US-Dollar.<ref>Moradiellos (2000), S. 147.</ref> Zudem fand eine Erhöhung der Wohlfahrt statt und die Infrastruktur des Landes wurde umfangreich erneuert. Neue liberale Sitten und Gebräuche wie der Minirock, Männer mit langen Haaren, Bikinis, Pop und Rockmusik wurden zwar vom konservativen Franco abgelehnt, aber von den Behörden toleriert. Mit dem Verkauf von über einer Million Verhütungspillen im
Aber die wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen führten auch teilweise zu politischen Veränderungen. Carrero Blanco bildete von 1962 bis 1965 eine neue liberalere Regierung und 1963 wurde in Spanien die [[Sozialversicherung]] eingeführt, so dass
Noch vor der Entwicklung der 60er Jahre und dem Aufstieg der Technokraten hatten sich die Falangisten in mehreren Gewerkschaftsorganisationen ''verschanzt'' und Franco musste
So konnte in Spanien erstmals seit den Säuberungen in den 1940er und 50er Jahren wieder eine linke Opposition gebildet werden.<ref>Mateos, Abdón; Soto, Álvaro (1997). ''El final del franquismo, 1959–1975. La transformación de la sociedad española''. Madrid: Historia 16-Temas de Hoy. ISBN 84-7679-326-X. S. 81.</ref>
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Ebenfalls setzten die neu aufgestellten kulturellen und politischen Forderungen in [[Katalonien]] und dem [[Autonome Gemeinschaft Baskenland|Baskenland]] das Regime unter Druck. Der Protest wird heute oft als der Beginn der Wiedergeburt des katalanischen Nationalismus im franquistischen Spanien der 1960er Jahre angegeben. Ein wichtiges Ereignis waren die (illegalen) Feierlichkeiten zum katalanischen Nationaltag am 11. September.<ref>Moradiellos (2000), S. 165.</ref>
In diesem Kontext wurde in den 60er Jahren die soziale Mobilisierung erweitert. Zahlreiche neue Gewerkschaften wurden
Genau diese Organisationen führten zu einer erneuten Welle von Säuberungen. Der neu angelegte ''Gerichtshof für öffentliche Ordnung'' (TOP) vermeldete in insgesamt 4.500 Zusammenfassungen
In der zweiten Hälfte der 1960er begann sich der alternde Franco immer mehr aus den politischen Geschäften zurückzuziehen und widmete sich zunehmend seiner Freizeit. Die Gespräche über den Eintritt Spaniens in die [[Europäische Gemeinschaft]] wurden von Franco dennoch blockiert und als Komplott angeblich feindlicher Kräfte der Arbeiter und Studentendemonstrationen abgestempelt.<ref>Moradiellos (2003) S. 161–162.</ref>
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[[Datei:Franco en las Cortes 1969.jpg|mini|Franco im spanischen Parlament bei der Ernennung von Juan Carlos I. zu seinem Nachfolger, 22. Juli 1969]]
Im Januar 1966 wurde das ''[[Franquismus#Staatsorganisationsgesetz (1967)|Organisationsgesetz des Staates]]'', das eine grundlegende Veränderung des Status quo bedeutet hätte und unter anderem die Trennung der Ämter Staatsoberhaupt und Regierungschef forderte, die Franco in sich vereinigt hatte
{{Zitat
|Text=Es wird keine Debatte im Parlament über das komplexe Recht geben. Es würde zunächst am
Am 14. Dezember wurde in einer Volksabstimmung mit einer Beteiligung von 88 % mit nur 1,81 % Nein-Stimmen gegen das Gesetz gestimmt.<ref>Preston (2004), S. 789.</ref>
Franco begann in der zweiten Hälfte der sechziger Jahre unter zunehmendem Druck und angesichts zunehmender Altersschwäche einen Nachfolger für sich zu suchen. Bereits 1961 hatte er vorgeschlagen, [[Otto von Habsburg]] nach seinem Tode als König einzusetzen. Dieser lehnte jedoch mit der Begründung ab, dass er kein [[Usurpator]] sei.
Die Ernennung von Juan Carlos zum Nachfolger eröffnete jedoch einen neuen Konflikt innerhalb der Regierung zwischen den „Technokraten“ und den offenen Teilen des Regimes, deren letzte Folge der ''Matesa-Skandal'' war, der Mitte 1969 ausbrach und offenbarte, dass es innerhalb der Regierung zu Umsturzversuchen gekommen war.<ref>Moradiellos (2000), S. 159–160.</ref> Franco sah danach den schlichtenden Carrero als einen Garanten für Stabilität und setzte ihn als Vizepräsidenten ein.
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Mitte des Jahres 1973 wurde das politische Versagen der ''unveränderlichen Kontinuität'' von Carrero und den ''Technokraten'' deutlich sichtbar. Dies zeigte der Rücktritt des Innenministers [[Tomás Garicano]] im Mai 1973. Jedoch ging Carrero Blanco aus der Krise gestärkt hervor und wurde von Franco zum Ministerpräsidenten ernannt, eine Position, die Franco 37 Jahre innegehabt hatte. Allerdings war Carreros neue Regierung nur sechs Monate im Amt.
In den siebziger Jahren begannen erneute Arbeiter- und Studentendemonstrationen. Die bislang Franco nahestehenden Christdemokraten, Teile der falangistischen Bewegung und eigene Oppositionsgruppen in der Armee begannen sich aus unterschiedlichen Gründen nun auch von Franco zu distanzieren. Außenpolitisch hatte auch der [[Vatikanstadt|Vatikan]], der das Franco-Regime lange gebilligt und unterstützt hatte, Zeichen der Missbilligung gezeigt, im Inneren gehörte der Kardinal [[Vicente Enrique y Tarancón]] zu den führenden Kritikern des Regimes. Zudem hatten die ETA und andere Terrorgruppen an ständig wachsender militärischer und politischer Stärke, gewonnen. Die [[Luis Carrero Blanco#Das Attentat vom 20. Dezember 1973|Ermordung des Ministerpräsidenten Blanco am 20. Dezember 1973]] durch die ETA
Das Attentat fand kurz vor dem Beginn eines Gerichtsverfahrens (bekannt als „Proceso 1001“) gegen zehn inhaftierte Aktivisten der im Untergrund agierenden Gewerkschaft ''[[Comisiones Obreras]]'' statt. Franco, der ab dem Ende der 60er Jahre zunehmend aus der politischen Bühne verschwunden war, übernahm wieder die vollständige Kontrolle über das ihm noch treue Militär und regierte seitdem de facto als [[Militärdiktatur|Militärdiktator]] über alle Ideologien hinweg.<ref>Bachoud, Andrée (2000): ''Franco'', S. 459.</ref> Bereits am 1. Oktober 1971, am Jahrestag seiner Ernennung zum spanischen Staatsoberhaupt 1936, machte er am ''Plaza de Oriente'' klar, als Staatsoberhaupt bis zu seinem Tode fungieren zu wollen und nicht in den Ruhestand zu gehen. Franco, der damals das älteste und am längsten amtierende Staatsoberhaupt Europas und eines der Welt war, zeigte Ende
Als es am 11. September 1973 zum von den Vereinigten Staaten geförderten [[Putsch in Chile 1973|Putsch in Chile]] kam, bei dem das Militär unter General [[Augusto Pinochet]] die Macht übernahm, unterstütze Spanien ideologisch die Putschisten. Pinochet, ein großer Bewunderer Francos,<ref>[http://www.nzz.ch/newzzEVJSOOEK-12-1.81993 ''Ein Putschist mit demokratischem Abgang: Pinochet – Massenmörder oder Chiles Retter?''] auf nzz.ch.</ref> errichtete eine Diktatur nach franquistischem Vorbild, und Francos Spanien wurde spätestens danach zu einem wichtigen Partner der Vereinigten Staaten in Lateinamerika.
Unter dem Einfluss seiner Familie ernannte Franco im Januar 1974 [[Carlos Arias Navarro]] zum neuen Premierminister, das bedeutete, dass die Technokraten des Opus Dei von der Regierung ausgeschlossen wurden. Stattdessen wandte sich Arias eher den einflussreichen ''Familien'' des Regimes zu und versuchte das Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Kräften in der Regierung zu halten.
Carlos Arias Navarro gehörte eher zu den liberaleren Politikern und versprach in seiner Rede zur Einführung der neuen Regierung am 12. Februar 1974 mehr Offenheit. Dieser neue ''Geist des 12. Februars'', wie er in den Medien genannt wurde, hielt nur ein paar Wochen bis zum Ende des Monats, als der reformistische Erzbischof von Bilbao, Monsignore [[Antonio Añoveros Ataún|Antonio Añoveros]], aufgefordert wurde, Spanien zu verlassen. Wenige Tage später, am 2. März, wurde der katalanische Anarchist Salvador Puig wegen eines Mordes an einem Polizisten verurteilt und hingerichtet. Die Proteste wurden
Am 25. April 1974 wurde das [[Estado Novo (Portugal)|Estado Novo]]-Regime unter Ministerpräsident [[Marcelo Caetano]] in Portugal gestürzt. Nach der [[Nelkenrevolution]] stand Spanien als letzte rechtsgerichtete Diktatur in Europa nun allein da. Im September verursachte ein brutaler Anschlag der ETA im ''Rolando Café'' an der ''Calle del Correo'' den Tod von 13 Menschen.
Als es
Im Sommer 1975 war das Gefühl des Zusammenbruches des Regimes allgegenwärtig.<ref>Preston, Paul (2004): ''Juan Carlos: A People’s King'', S. 836.</ref> Am 27. September 1975 fanden die letzten von Franco ratifizierten Hinrichtungen statt. Insgesamt wurden fünf Personen (drei militante Kämpfer der FRAP und zwei Kämpfer der ETA) zum Tode durch Erschießen verurteilt. Sechs weitere Menschen wurden zum Tode verurteilt, aber später begnadigt und zu einer fast 30-jährigen Freiheitsstrafe verurteilt.
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Während des Zweiten Weltkriegs waren in der [[Hendaye#Konferenz von Hendaye|Konferenz von Hendaye]] Franco von Hitler Gibraltar und territoriale Gewinne auf Kosten Frankreichs zugesagt worden. Franco hatte neben [[Französisch-Marokko]] das mauretanische Gebiet zwischen Spanisch-Sahara und dem 20. Breitengrad, das algerische Department [[Oran]] (67 262 km²) sowie eine Erweiterung des Küstengebiets von [[Spanisch-Guinea]] gefordert. Das [[Vichy-Regime]] verweigerte jedoch die Abtretung Marokkos. Nach dem Ende des Krieges kontrollierte Spanien die Kolonien [[Ifni]], [[Spanisch-Sahara]] (zusammengefasst in [[Spanisch-Westafrika]]), Spanisch-Guinea und die Protektorate [[Spanisch-Marokko]] und [[Kap Juby]]. Der Zerfall des Kolonialreiches deutete sich jedoch bald an. Sofort nach der Unabhängigkeit von Frankreich 1956 begann das [[Königreich Marokko]] Anspruch auf die spanischen Gebiete zu erheben, mit der Begründung, dass diese Gebiete historisch und geographisch zu Marokko gehörten. Der marokkanische Sultan [[Mohammed V. (Marokko)|Mohammed V.]] unterstützte diese Bestrebungen und Separatisten in den spanischen Gebieten. Im [[Ifni-Krieg]] vom 23. Oktober 1957 bis zum 3. Juni 1958 konnte Spanien zwar seine Kolonie Infi halten, musste jedoch im Abkommen von Angra de Cintra die Stadt [[Tarfaya]] mit ihrer Umgebung an Marokko abtreten. Zuvor hatte das Land am 7. April 1956 Spanisch-Marokko an Marokko übergeben müssen und nur die Exklave [[Plaza de soberanía]] mit den Gebieten [[Ceuta]], [[Melilla]], [[Islas Chafarinas]], [[Alhucemas-Inseln]], [[Peñón de Vélez de la Gomera]] behalten.
Während des [[Algerienkrieg]]es (1954–1962)
1966 sprach sich die Generalversammlung der Vereinten Nationen für die Unabhängigkeit des spanischen Überseegebietes Äquatorialguineas aus. Bereits 1960 hatten dort die ersten freien Wahlen stattgefunden, und die Kolonie erlangte 1963 innere Autonomie. Am 12. Oktober 1968 entließ Franco
Auf Antrag Marokkos und Mauretaniens wurde Franco von der UN-Vollversammlung mit der [[Resolution 2072 der UN-Generalversammlung|Resolution 2072]] vom 16. Dezember 1965 aufgefordert, die Provinz Spanisch-Sahara zu entkolonisieren und der Bevölkerung das [[Selbstbestimmungsrecht der Völker|Recht auf Selbstbestimmung]] zu gewähren. Spanien baute jedoch die Verwaltung der Kolonie weiter aus und begann 1962 mit der Ausbeutung der dortigen [[Phosphate|Phosphatvorkommen]]. 1967 erklärte sich das Franco-Regime bereit, ein Referendum zur Frage des zukünftigen Status des Gebiets durchzuführen. 1973 gründete sich die westsaharische Befreiungsbewegung [[Frente Polisario|POLISARIO]], die einen bewaffneten Kampf gegen die spanische Kolonialmacht aufnahm. Im selben Jahr bot Franco dem Gebiet ein Autonomiestatut an. Kurz vor seinem Tod besetzte Marokko im [[Grüner Marsch|Grünen Marsch]] die Westsahara und verwaltete das Gebiet. Nach dem Tode Francos brach das Kolonialreich 1976 zusammen. Am 26. Februar 1976 verließen die letzten spanischen Truppen Spanisch-Sahara.
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Die strenge Kulturpolitik und staatlich motivierte Repressionsmaßnahmen verhinderten in den 1960er Jahren das Übergreifen der politisch [[Politische Linke|linksgerichteten]] [[Bürgerrechtsbewegung]] [[68er-Bewegung]] auf Spanien und die damit einhergehenden Sitten wie der [[Minirock]], [[Langes Haar]] bei den Männern und der ab den 1970er Jahren aufkommende massenhafte [[Droge]]nkonsum in Westeuropa und den Vereinigten Staaten blieben in Spanien bis zu Francos Tod weitgehend aus. Die Kulturpolitik ging Hand in Hand mit einer strengen [[Zensur (Informationskontrolle)|Zensur]] im Inneren und genauen Kontrollen von ausländischen Waren.
Die Überbleibsel von Francos Kulturpolitik sind bis heute Gegenstand politischer Diskussionen sowohl innerhalb als auch außerhalb Spaniens. Als die 2004 gewählte sozialistische Regierung unter [[José Luis Rodríguez Zapatero]] mit der Beseitigung franquistischer Symbole und Bauwerke begann, stieß sie bei den spanischen Rechten unter der Führung der [[Partido Popular (Spanien)|Partido Popular]] und der politischen Mitte auf Widerstand. Obwohl die Mehrheit der Spanier dem diktatoralen Regime kritisch
=== Beziehungen zur Sowjetunion und den Vereinigten Staaten ===
Die Beziehungen Franco-Spaniens zu den beiden [[Supermacht|Supermächten]] [[Sowjetunion]] und den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] waren während der gesamten Existenzzeit des Franco-Regimes angespannt. Franco verfolgte die Strategie, Spanien aus dem [[Kalter Krieg|Ost-West-Konflikt]] herauszuhalten und eher Unterstützer für den Erhalt des [[Spanisches Kolonialreich|Spanischen Kolonialreiches]] in Afrika zu finden.
Die Sowjetunion beteiligte sich aktiv am Spanischen Bürgerkrieg und entsandte Militärberater, Freiwillige und Waffen zur Unterstützung der republikanischen Regierung im Austausch für die Überführung der [[Gold]]reserven der [[Bank von Spanien]] nach [[Moskau]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spain.mid.ru/monum_ru.html |titel=Pamyatnik sovetskim dobrovoltsam |hrsg=Russisches Außenministerium (offizielle Seite) |archiv-url=https://web.archive.org/web/20090710121324/http://www.spain.mid.ru/monum_ru.html |archiv-datum=2009-07-10 |abruf=2015-09-28 |sprache=ru |offline=1}}</ref> Mit dem Fall der Zweiten Spanischen Republik brach
Nach dem Zweiten Weltkrieg weigerte sich Spanien, das sich mit einer erzwungenen außenpolitischen Isolation konfrontiert sah, Beziehungen zu den Sowjets aufzunehmen. Franco beschrieb die Lage als „das Schlimmste, wenn auch eines der problematischsten“<!-- unverständlich -->.<ref name="PAY531">Stanley G. Payne (1987): ''The Franco Regime, 1936–1975.'' S. 531.</ref> 1948 kritisierte Franco die von [[Josef Stalin|Stalin]] inszenierte [[Ärzteverschwörung]], die sich gegen hauptsächlich [[Geschichte der Juden in Russland|jüdische]] Ärzte richtete.<ref name="PAY531" /> 1956 boykottierte Spanien die [[Olympische Sommerspiele 1956|Olympischen Sommerspiele 1956]] wegen der sowjetischen Niederschlagung des [[Ungarischer Volksaufstand|Aufstandes in Ungarn]] und leistete [[Israel]] und dessen Alliierten [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] und [[Frankreich]] in der [[Sueskrise]] 1954 gegen das [[Arabischer Sozialismus|arabisch-sozialistisch]] geprägte [[Ägypten]] ideologische Unterstützung. Den Höhepunkt der politischen Eiszeit markierten die Rede [[Nikita Sergejewitsch Chruschtschow|Nikita Chruschtschows]] vor der [[Generalversammlung der Vereinten Nationen]] am 1. Oktober 1960, in der er das Franco-Regime wegen der zahlreichen [[Menschenrechte|Menschenrechtsverletzungen]] kritisierte, und das Verbot Francos der [[Spanische Fußballnationalmannschaft|Spanischen Fußballnationalmannschaft]] an einem Qualifikationsspiel gegen die UdSSR für die [[Fußball-Europameisterschaft 1960]] teilzunehmen.<ref name="PAY531" /> Bald aber begann Franco im Zuge der [[Tauwetterperiode]] im April 1963 mit Chruschtschow einen intensiven Briefwechsel über Themen wie Abrüstung, denn Franco-Spanien strebte zeitweise die Herstellung von eigenen [[Kernwaffe]]n an,<ref>{{cite news | author=Hoffman, Paul | title=Spanish press curbs indicated in delays | publisher= [[The New York Times]], 29. April 1963 | url=http://select.nytimes.com/gst/abstract.html?res=F20D16FC3F541A7B93CBAB178FD85F478685F9&scp=1&sq=Khrushchev%20Franco&st=cse | date= 1963-04-29 | accessdate= 2010-05-23}}</ref> und das Schicksal des zum Tode verurteilten Kommunisten [[Julián Grimau]].<ref>{{cite news | author=Hoffmann, Paul | url=http://select.nytimes.com/gst/abstract.html?res=F00717FA355413718DDDA80A94DC405B838AF1D3&scp=4&sq=Khrushchev%20Franco&st=cse | title=Franco defends execution of Red | publisher= The New York Times, 20. April 1963 | date= 1963-04-21 | accessdate= 2010-05-23}}</ref>
Im Januar 1964 appellierte Franco erneut an Chruschtschow
Die Beziehungen Spaniens unter Franco zu den Vereinigten Staaten waren deutlich entspannter als zur Sowjetunion. Im Spanischen Bürgerkrieg blieben die USA auf Anweisung des Staatssekretärs [[Cordell Hull]] offiziell neutral. Inoffiziell wurden die Nationalisten von einigen Elementen der amerikanischen Wirtschaft unterstützt. Die amerikanische Firma ''Vacuum Oil Company'' in [[Tanger]] weigerte sich den Republikanern Schiffe zu verkaufen und die [[Texaco|Texas Oil Company]] leitete ihre Öltanker zum von den Nationalisten kontrollierten Seehafen von [[Teneriffa]] um. Sie unterstützte Francos Truppen mit mehreren Tonnen Benzin bis zum Ende des Bürgerkrieges.<ref name="autogenerated3">Beevor, Antony (2006): ''The Battle for Spain.'' Penguin Books. S. 138.</ref> Die amerikanischen Autohersteller [[Ford]], [[Studebaker Corporation|Studebaker]] und [[General Motors]] lieferten insgesamt 12.000 LKWs an die Nationalisten. Nach dem Krieg richtete [[José María Doussinague]], der stellvertretende Staatssekretär des spanischen Außenministeriums, mit dem Satz „Ohne das amerikanische Erdöl und die amerikanischen Lastwagen, und den amerikanischen Kredit, hätten wir den Bürgerkrieg nicht gewonnen“ seinen Dank an das Land aus.<ref name="autogenerated3" /> Dennoch stand die Mehrheit der US-Bürger dem Franco-Regime kritisch gegenüber. Der Schriftsteller [[Ernest Hemingway]] zum Beispiel sah eine abscheuliche Verbindung zwischen [[Adolf Hitler]] und Franco. Obwohl die Republik offiziell nicht unterstützt wurde, kämpften viele amerikanische Freiwillige, wie das [[Lincoln-Bataillon]], und Anarchisten für die Republikaner.<ref>Beevor, Antony (2006): ''The Battle for Spain.'' S. 126.</ref> Diese ließ Franco zu langjährigen Haftstrafen verurteilen, was zu ersten Irritationen mit den Vereinigten Staaten führte.<ref>Cary Nelson (2002): ''The Wound and the Dream: Sixty Years of American Poems about the Spanish Civil War''. Chicago.</ref><ref name="autogenerated9">Cary Nelson (2002): ''The Wound and the Dream: Sixty Years of American Poems about the Spanish Civil War'', S. 112.</ref>
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Die Neutralität Spaniens im Zweiten Weltkrieg wurde von der Regierung von US-Präsident [[Franklin D. Roosevelt]] anfangs begrüßt. Die spanischen Rohstofflieferungen (insbesondere [[Wolfram]] und Eisen) an die [[Achsenmächte]] im Austausch für Waffen bewogen aber die USA ab 1941 auch gegen Spanien militärisch vorzugehen. Der plötzliche Seitenwechsel des Franco-Regimes als Folge der [[Schlacht von Stalingrad]] 1943, und als die nationalsozialistischen Verbrechen an europäischen Juden in den [[Liste der Konzentrationslager des Deutschen Reichs|NS-Konzentrationslagern]] im Land 1944 bekannt wurden, konnten eine US-Intervention zugunsten der im Exil lebenden zehntausenden linken Republikaner abwenden.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gehörten die Vereinigten Staaten zu den Hauptakteuren der erzwungenen außenpolitischen Isolierung Spaniens. Es wurde dem franquistischen Staat verwehrt, am [[Marshallplan]] teilzunehmen oder sonstige wirtschaftliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Der [[Februarumsturz]] in der Tschechoslowakei 1948, die Errichtung der Volksrepublik Ungarn und die Niederlage [[Chiang Kai-shek]]s im [[Chinesischer Bürgerkrieg|Chinesischen Bürgerkrieg]] 1949 führten zu einem Umdenken in Washington. Franco entsandte, nachdem die US-Botschaft in Madrid wiedereröffnet wurde, symbolisch spanische Soldaten an die Front des [[Koreakrieg]]s. 1955 wurde Spanien auf Initiative der USA und Frankreichs Mitglied bei den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] und 1953 wurde mit dem [[Pakt von Madrid (1953)|Pakt von Madrid]] ein loses Militärbündnis und Handelsabkommen unterzeichnet. Franco behielt aber weiterhin eine gewisse Distanz zu den USA und der 1949 gegründeten [[NATO]]. Er lehnte einen Beitritt Spaniens ab. Der Diktator hatte den [[Spanisch-Amerikanischer Krieg|Spanisch-Amerikanischen Krieg]] nicht vergessen und zusätzlich wurde ihm eine persönliche Antipathie gegenüber den Vereinigten Staaten nachgesagt,<ref>Emmet Kennedy: ''Diplomatic History'' (veröffentlicht 2012), S. 237–260.</ref> die er für die jahrzehntelange Instabilität seines Landes verantwortlich machte.<ref name="autogenerated9" />
1959 kam als erster Präsident der USA [[Dwight D. Eisenhower]] auf einen Staatsbesuch nach Madrid. Der Dichter James Wright schrieb über den Eisenhower-Besuch:
{{Zitat
|Text=Franco steht in einem leuchtenden Kreis aus Polizisten. Seine Arme sind
Von 1942 bis 1945 diente der amerikanische Historiker [[Carlton J. H. Hayes]] als US-amerikanischer Botschafter in Spanien. Er wurde im Zweiten Weltkrieg von amerikanischen Linken als zu übermäßig Franco-freundlich kritisiert, jedoch spielte er eine wichtige Rolle bei der Abwendung von Francos Kriegseintrittsplänen 1939/1940.<ref>David S. Brown (2008): ''Richard Hofstadter: An Intellectual Biography'', S. 42–43.</ref> Der Historiker Andrew N. Buchanan argumentiert, dass Hayes Spanien in das Bündnissystem Washingtons integrieren konnte.<ref>Andrew N. Buchanan (2009): ''Washington’s ‘silent ally’ in World War II? United States policy towards Spain, 1939–1945''. Journal of Transatlantic Studies, S. 93–117.</ref> Auf Drängen von [[Harry S. Truman]] konnte das [[Joint Distribution Committee]] während des Krieges und in der Nachkriegszeit ein offenes Büro in [[Barcelona]] betreiben.<ref>Trudy Alexy (1993): ''The Mezuzah in the Madonna’s Foot'', S. 154–155.</ref><ref>John P. Willson, Carlton J. H. Hayes (1972): ''Spain, and the Refugee Crisis, 1942–1945.'' American Jewish Historical Quarterly, S. 99–110.</ref>
In den 1960er Jahren verschlechterten sich die Beziehungen Spaniens mit den USA kontinuierlich. Während der Präsidentschaft von [[John F. Kennedy]] (1960–1963) forderten die USA eine demokratische Öffnung Spaniens. Unter seinen Nachfolgern [[Lyndon B. Johnson]] und [[Richard Nixon]] verbesserte sich das Verhältnis wieder und es entstand eine intensive Zusammenarbeit zur Unterstützung der südamerikanischen Militärdiktaturen der frühen 1970er Jahre.
{{Zitat
|Text=General Franco war ein treuer Freund und Verbündeter der Vereinigten Staaten.<ref>New York Times: ''Nixon Asserts Franco Won Respect for Spain'', 21. November 1975, S. 16.</ref>}}
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[[Datei:ValleDeLosCaidos Tomb Franco.jpg|mini|Früheres Grab Francos in der Basilika des Valle de los Caídos (2005)]]
Francos Tod war langsam und schmerzhaft, wobei sich sein Zustand durch zahlreiche Operationen noch verschlechterte. Am 15. Oktober 1975 erlitt
Am 25. Oktober wurde Franco in einem provisorischen Operationssaal im Palast El Pardo operiert. Anfang November erlitt er eine große [[Blutung]] im Magen, die durch ein Magengeschwür verursacht wurde. Franco wurde danach ins Krankenhaus La Paz in Madrid eingeliefert, und der Magen wurde ihm entfernt.
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Die Regierung [[Kabinett Zapatero I|Zapatero]] kündigte im März 2005 an, Franco-Opfer zu rehabilitieren, Menschenrechtsverbrechen aufzuklären und [[Symbol]]e des Franquismus aus der Öffentlichkeit zu verbannen. Ein entsprechender Gesetzentwurf wurde von einer Arbeitsgruppe des spanischen Parlaments am 10. Oktober 2007 beschlossen. Am 29. Juni 2009 erkannte Madrid Franco sämtliche Ehrentitel ab.<ref name="ntv-2">{{Internetquelle |url=http://www.n-tv.de/panorama/Franco-kein-Ehrenbuerger-mehr-article388007.html |titel=Ex-Diktator verstoßen: Franco kein Ehrenbürger mehr |datum=2009-06-29 |abruf=2011-07-05 |zitat=Die spanische Hauptstadt Madrid hat dem einstigen Diktator Francisco Franco posthum sämtliche Ehrentitel aberkannt.}}</ref> Dies hatten bereits 14 Städte (u. a. Francos Geburtsstadt [[Ferrol]]) zuvor getan.<ref name="diepresse-1">{{Internetquelle |url=http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/491154/Spanien_ExDiktator-Franco-verliert-Madrider-Ehrentitel |titel=Spanien: Ex-Diktator Franco verliert Madrider Ehrentitel |datum=2009-06-29 |abruf=2011-07-05 |zitat=Vor Madrid hatten bereits 14 andere Städte dem Ex-Diktator ihre Ehrentitel aberkannt.}}</ref>
Die
Über Jahre hinweg war die Umbettung der Gebeine Francos Gegenstand von politischen Diskussionen. Ein entsprechendes Gesetz wurde am 13. September 2018 vom Parlament angenommen.<ref>{{Internetquelle| url=https://www.zdf.de/nachrichten/heute/leichnam-des-diktators-spanien-billigt-umbettung-francos-100.html |titel=''Spanien billigt Umbettung Francos''. |werk=[[ZDF heute]] |datum=2018-09-13 |abruf=2022-02-19 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190420124728/https://www.zdf.de/nachrichten/heute/leichnam-des-diktators-spanien-billigt-umbettung-francos-100.html |archiv-datum=2019-04-20 |abruf-verborgen=1}}</ref> Im September 2019 gab das oberste spanische Gericht einstimmig seine Zustimmung zur [[Umbettung]] der sterblichen Überreste auf den Friedhof El Pardo-Mingorrubio in einem Madrider Vorort.<ref>[https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2019-09/exhumierung-francisco-franco-spanisches-gericht-ex-diktator-tal-der-gefallenen Spanisches Gericht erlaubt Exhumierung des Diktators Francisco Franco], ZEIT ONLINE 24. September 2019.</ref> Die durch Familienangehörige von Franco angestrengte Klage gegen die Umbettung wurde abgewiesen. Bei der Umbettung, die am 24. Oktober 2019 stattfand, wurde der Familie Francos nicht gestattet, den Sarg mit der Nationalflagge aus der Zeit der Diktatur zu drapieren, die bei der Beisetzung 1975 verwendet worden war.<ref>{{Literatur |Autor= |Hrsg= |Titel=La familia acude a la exhumación con una bandera preconstitucional y grita “¡Viva Franco!” |Sammelwerk=El País |Band= |Nummer= |Ort=Madrid |Datum=2019-10-25 |ISBN= |ISSN=1134-6582 |Seiten= |Sprache=es |Online=https://elpais.com/politica/2019/10/24/actualidad/1571910451_608696.html |Abruf=2019-10-30}}</ref> Stattdessen verwendete die Familie eine Flagge mit dem Familienwappen.<ref>{{Literatur |Autor=Natalia Junquera, Carlos E. Cué |Titel=España levanta la losa de Franco |Sammelwerk=El País |Ort=Madrid |Datum=2019-10-25 |ISSN=1134-6582 |Online=https://elpais.com/politica/2019/10/24/actualidad/1571914801_488476.html |Abruf=2019-10-28}}</ref>
Zeile 805:
Auch das [[Christusmonogramm]] wurde zu einem Symbol der franquistischen Zeit. Nach dem Edikt von Mailand von Kaiser Konstantin im Jahre 313 nach Christus erschien das Monogramm auf Münzen, Fahnen und schließlich auf Schilden der Legionäre.
Die [[Standarte]] Francos und die persönliche Flagge wurden
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