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Wie bei anderen Menschenaffen wird auch bei Gorillas versucht, ihre Kommunikationsfähigkeit und Intelligenz in Laborversuchen zu erforschen. Zu den bekanntesten dieser Untersuchungen zählen die Versuche, dem Weibchen [[Koko (Gorilla)|Koko]] die [[American Sign Language|amerikanische Gebärdensprache]] beizubringen.<ref>Siehe dazu {{Webarchiv|url=http://www.koko.org/index.php |wayback=20100706053703 |text=Koko.org – The Gorilla Foundation |archiv-bot=2019-09-08 02:19:54 InternetArchiveBot }}</ref>
 
=== [[Bedrohung]] ===
[[Datei:Silver back.jpg|mini|hochkant|Die Anzahl der [[Berggorilla]]s wird auf rund 700 Tiere geschätzt]]
Beide Gorillaarten sind bedroht, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Ein Grund für die Gefährdung liegt in der Zerstörung ihres Lebensraumes durch die Rodung der Wälder. Hinzu kommen bürgerkriegsähnliche Zustände in Teilen ihres Verbreitungsgebietes, welche die nötigen Schutzmaßnahmen erschweren und eine effiziente Überwachung von Schutzgebieten nahezu unmöglich machen. Einen weiteren Grund stellt die Bejagung wegen ihres Fleisches („[[Bushmeat]]“) dar, die immer noch durchgeführt wird. Auch Krankheiten ziehen die bereits angegriffenen Populationen weiter in Mitleidenschaft, insbesondere [[Ebolafieber|Ebola]].<ref>''{{Webarchiv|url=http://www.eurekalert.org/staticrel.php?view=mpg1208061 |wayback=20070313004752 |text=Ebola-Ausbruch tötet 5.000 Gorillas |archiv-bot=2022-11-09 04:54:15 InternetArchiveBot }}''. EurekAlert!. 8. Dezember 2006</ref> Die Gesamtpopulation der Gorillas wird auf rund 365.000 Tiere geschätzt, die sich allerdings sehr unterschiedlich auf die einzelnen Populationen verteilen.<ref>Die nachfolgend dargestellten Zahlen stammen von der [https://www.iucnredlist.org/search?query=Gorilla&searchType=species Roten Liste der IUCN 2018].</ref>
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Diese Population des Westlichen Flachlandgorillas bewohnt ein großes, vergleichsweise dünn besiedeltes Gebiet, in welchem auch einige Nationalparks eingerichtet wurden. Darüber hinaus sind nahezu alle in Zoos gehaltenen Gorillas Westliche Flachlandgorillas, wo nach jahrzehntelangen Schwierigkeiten heute auch die Nachzucht regelmäßig gelingt.
 
* Der [[Cross-River-Gorilla]], die zweite Unterart des [[Westlicher Gorilla|Westlichen Gorillas]], bewohnt ein kleines Gebiet in der Grenzregion zwischen [[Nigeria]] und [[Kamerun]]. Die menschliche Siedlungstätigkeit hat sein Verbreitungsgebiet in rund zehn kleine Areale zersplittert, die Gesamtpopulation wird auf 250 bis 300 Tiere geschätzt. Die [[IUCN]] listet diese Unterart als „vom Aussterben bedroht“ ''(critically endangered)''.
 
* Der [[Östlicher Flachlandgorilla|Östliche Flachlandgorilla]] bewohnt den Osten der [[Demokratische Republik Kongo|Demokratischen Republik Kongo]], die größte Population lebt im [[Kahuzi-Biéga-Nationalpark]]. Der Bürgerkrieg in dieser Region und die Förderung des Erzes [[Coltan]] sind Hauptursachen, dass Schutzmaßnahmen für diese Unterart nicht ausreichend umgesetzt werden. Die IUCN schätzte den Gesamtbestand im Jahr 2000 auf 8.000 bis 17.000 Tiere,<ref> [http://news.nationalgeographic.com/news/2004/03/0331_040331_easterngorillas.html John Picknell: ''Eastern Lowland Gorilla Numbers Plunge to 5,000, Study Says.'' In: ''National Geographic News.'' März 2004]</ref> die Umweltstiftung WWF ging 2009 von nur noch maximal 5.000 Tieren aus.<ref>WWF Magazin 3/2009, Seite 13</ref> Für das Jahr 2015 schätzen beide den Bestand auf 3.800 Individuen.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.wwf.de/themen-projekte/artenlexikon/oestlicher-gorilla/ |titel=Östlicher Gorilla |werk=WWF-Artenlexikon |hrsg= |datum=2018-07-24 |abruf=2020-05-27 |sprache=}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.iucnredlist.org/species/39994/115576640 |titel=Eastern Gorilla |werk=IUCN Red List of Threatened Species 2018 |hrsg= |datum=2018-08-02 |abruf=2020-05-27 |sprache=}}</ref>
 
* Der [[Berggorilla]] kommt in zwei getrennten Populationen im [[Virunga-Nationalpark]] und im [[Bwindi-Impenetrable-Nationalpark]] vor. Unterstützt von der starken medialen Präsenz dieser Unterart haben Schutzmaßnahmen zu einem leichten Ansteigen der Populationen geführt. Heute gibt es rund 1000 Tiere, davon rund 400 im Bwindi-Nationalpark.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.iucnredlist.org/species/39994/115576640 |titel=Eastern Gorilla |werk=IUCN Red List of Threatened Species 2018 |hrsg= |datum=2018-08-02 |abruf=2020-05-27 |sprache=}}</ref> Trotzdem wird die Unterart weiterhin als „vom Aussterben bedroht“ geführt.
 
Gorillas sind seit 1975 im [[Washingtoner Artenschutzübereinkommen]] im Anhang I gelistet. Somit ist der internationale kommerzielle Handel mit den Tieren oder ihren Teilen verboten.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.wwf.de/interaktiv/filme/king-kong/fragen-antworten/ | wayback=20061007062005 | text=NATURSCHUTZ ZUM MITMACHEN}}</ref> 2008 trat das [[Abkommen zur Erhaltung der Gorillas und ihrer Lebensräume]] in Kraft. Das Abkommen wurde bislang von der [[Zentralafrikanische Republik|Zentralafrikanischen Republik]], der [[Republik Kongo]], [[Nigeria]], der [[Demokratische Republik Kongo|Demokratischen Republik Kongo]], [[Ruanda]] und [[Gabun]] unterzeichnet.
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Gorillas bilden zusammen mit [[Orang-Utans]], [[Schimpansen]] ([[Gemeiner Schimpanse]] und [[Bonobo]]) sowie dem [[Mensch]]en die Familie der [[Menschenaffen]] (Hominidae). Zwar haben Gorillas eine Reihe von [[Morphologie (Biologie)|morphologischen]] Gemeinsamkeiten mit den Schimpansen, dabei dürfte es sich aber um [[Synapomorphie]]n (gemeinsame abgeleitete Merkmale) aller afrikanischen Menschenaffen handeln, die beim Menschen verloren gegangen sind. Genetische Studien deuten darauf hin, dass Schimpansen enger mit den Menschen als mit den Gorillas verwandt sind. Das kommt im [[Kladistik|Kladogramm]] (s. Abb.) zum Ausdruck.
 
Der um das Jahr 2000 von einigen Forschern formulierte Vorschlag, die Gorillas und die Schimpansen aufgrund der nur geringfügigen genetischen Unterschiede zwischen diesen und den Menschen der Gattung ''[[Homo]]'' zuzuordnen,<ref>Elizabeth E. Watson, Simon Easteal und David Penny: ''Homo Genus: A Review of the Classification of Humans and the Great Apes.'' In: Phillip Tobias et al. (Hrsg.): ''{{Webarchiv |url=http://www.fupress.com/Archivio/pdf%5C2848.pdf |wayback=20121218064457 |text=Humanity from African naissance to coming millennia : colloquia in human biology and palaeoanthropology |wayback=20121218064457 |archiv-bot=2023-05-14 21:50:42 InternetArchiveBot }}'' Firenze University Press, Florenz 2001, S. 307–318, ISBN 88-8453-003-2, (PDF; 5,4&nbsp;MB)</ref> fand in den folgenden Jahren keinen Eingang in die international angesehenen systematischen Werke.
 
Wann die zu den Gorillas führende Entwicklungslinie sich von der zu den Schimpansen und Menschen führenden Linie trennte, ist bislang nicht eindeutig geklärt: Der mutmaßliche Gorilla-Vorfahr ''[[Chororapithecus]]'' wurde zwar auf rund 8 Millionen Jahre datiert,<ref>Shigehiro Katoh et al.: ''New geological and palaeontological age constraint for the gorilla–human lineage split.'' In: ''Nature.'' Band 530, Nr. 7589, 2016, S. 215–218, [[doi:10.1038/nature16510]]</ref> anhand von [[DNA-Analyse]]n wurde die Auftrennung allerdings in die Zeit vor 6,5 Millionen Jahren datiert.<ref>R. L. Stauffer et al.: ''Human and Ape Molecular Clocks and Constraints on Paleontological Hypotheses.'' In: ''The Journal of Heredity.'' Band 92, Nr. 6, 2001, S. 469–474, [[doi:10.1093/jhered/92.6.469]]</ref><ref name="Scally2012">Aylwyn Scally et al.: ''Insights into hominid evolution from the gorilla genome sequence.'' In: ''Nature.'' Band 483, 2012, S. 169–175, (hier: S. 170), [[doi:10.1038/nature10842]]</ref> Die Abtrennung von Westlichem Gorilla und Östlichem Gorilla ereignete sich vor rund 1,6 bis 0,9 Millionen Jahren, die Abtrennung des Westlichen Flachlandgorillas vom Cross-River-Gorilla vor rund 17.800 Jahren.<ref>Olaf Thalmann et al.: ''Historical sampling reveals dramatic demographic changes in western Gorilla populations.'' In: ''BMC Evolutionary Biology.'' 2011, 11:85, {{doi|10.1186/1471-2148-11-85}}, [http://www.biomedcentral.com/content/pdf/1471-2148-11-85.pdf Volltext (PDF; 1,3&nbsp;MB)]<br />[https://www.eurekalert.org/news-releases/578869 ''Climate change and evolution of Cross River gorillas.''] Auf: ''eurekalert.org'' vom 31. März 2011</ref>