„Litauische Literatur“ – Versionsunterschied

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== Nachkriegszeit ==
In den Nachkriegsjahren schrieb der Dichter und Dramaturg [[Balys Sruoga]] (1896–1947) seinen ''Dievų miškas'' (Der Götterwald), einen realistisch-grotesken Roman über seine Erfahrungen im nationalsozialistischen [[KZ Stutthof]]. Die im Land verbliebenen Autoren konnten Ende der 1950er Jahre unter dem Einfluss Mieželaitis', der auch auf die russische Literatur zurückwirkte, an die litauische Dichtung der 30er Jahre anknüpfen. Vertreter des sozialistischen Realismus in Litauen waren neben dem Erzähler [[Juozas Baltušis]] der Dramatiker [[Juozas Grušas]], der schon seit 1928 realistische Prosatexte veröffentlicht hatte, und die Erzähler P. Cvirka und M. Sluckis. Der dem Modernismus verpflichtete Lyriker [[Justinas Marcinkevičius]] gelang schon vor der Tauwetterperiode der Durchbruch zu einer weitgehend von ideologischen Restriktionen befreiten Dichtung, wobei er an die litauische Lyrik der 1930er Jahre anknüpfte. Aktuelle Probleme der 1960er und 1970er Jahre kleidete er in drei Historiendramen, wobei er patriotische Tendenzen der litauischen Literatur übernahm.<ref>F. Scho.; ''Justinas Marcinkevičius'', in: Kindlers Neues Literatur-Lexikon, Bd. 11, München 1996, S. 146 ff.</ref>

Erst seit den 1970er Jahren emanzipierten sich die litauischen Prosaautoren thematisch von den politischen Vorgaben. Die bei Memel geborene [[Ieva Simonaitytė]] (1897–1987) wurde bekannt durch neorealistische Familienromane aus ihrer Heimat.<ref>F. Scholz: ''Die litauische Literatur'', S. 372 f.</ref> Der bedeutendste, künstlerisch kompromisslose Roman der späten sowjetischen Zeit ist ''Priesausrio vieskeliai'' („Die Landstraßen im frühen Morgen“) von [[Bronius Radzevičius]] (1940–1980).<ref>{{Webarchiv|url=http://www.randburg.com/li/general/general_18_ge.html |wayback=20140429215543 |text=Archivierte Kopie }} ''Litauen: Die Literatur'', randburg.com</ref> Postum wurden mehrere seiner Erzählungen veröffentlicht. [[Grigori Kanowitsch]] (* 1929), der überwiegend in russischer Sprache, aber auch in litauischer Sprache schrieb, thematisierte die Situation der litauischen Juden; er lebt heute in Israel.
 
Seit 1959 wurde ein systematischer Katalog von Volksliedertexte-Katalog beim Institut für litauische Sprache und Literatur der Akademie der Wissenschaften der Litauischen SSR erstellt, der am Ende der Sowjetzeit über 300.000 Aufzeichnungen umfasste.