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==== Praetorium ====
Nordwestlich der ''Principia'', im ''latus sinistrum'' (linke Kastellhälfte) befand sich das [[Praetorium]] (Wohnhaus des Kommandanten), ein Backsteingebäude mit den Abmessungen von 19,50&nbsp;m mal 36,00&nbsp;m (= 702&nbsp;qm). Die Gebäudestruktur weist gewisse Ähnlichkeiten mit Villen vom mediterranen Typ auf. Man betrat den Komplex durch einen langgestreckten Korridor, der hier wohl die Funktion eines [[Peristyl]]s übernahm und dessen Seiten von jeweils vier Räumen flankiert waren. Der Korridor öffnete sich an seinem Ende zu einem [[Atrium (Architektur)|Atrium]] das von insgesamt acht weiteren Räumen eingeschlossen wurde.<ref>Felix Marcu: ''The Internal Planning of Roman Forts of Dacia''. (= Bibliotheca Mvsei Napocensis XXX), Mega Publishing House, Cluj-Napoca 2009, ISBN 978-606-543-058-7, S.&nbsp;230f.</ref>
 
==== Horreum ====
Westlich des ''Praetoriums'', zwischen diesem und der ''Porta principalis sinistra'' (linkes Seitentor), wurde ein weiteres Großgebäude mit den Abmessungen von 14,00&nbsp;m mal 35,20&nbsp;m (= 497,00&nbsp;qm) aufgrund seiner Stützpfeiler als [[Horreum]] (Speichergebäude) identifiziert. An jeder der beiden Längsseiten wurden acht Stützpfeiler in perfekter Symmetrie zueinander ausgemacht, drei weitere befanden sich an der Rückseite des Gebäudes. Vermutlich wegen ihrer größeren Robustheit wurden bei der Konstruktion dieses Gebäudes Feldsteine statt Backsteinen verwendet.<ref>Felix Marcu: ''The Internal Planning of Roman Forts of Dacia''. (= Bibliotheca Mvsei Napocensis XXX), Mega Publishing House, Cluj-Napoca 2009, ISBN 978-606-543-058-7, S.&nbsp;231–233.</ref>
 
==== Mannschaftsbaracken ====
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Insgesamt vier größere Gebäude wiesen ähnliche Abmessungen wie die Mannschaftsbaracken auf. Jeweils eines befand sich in jeder Ecke des Kastells, zwischen der ''Via sagularis'' und den Kopfbauten der zweifelsfrei identifizierten Mannschaftsbaracken. Ihre Flucht war rechtwinklig zu diesen ausgerichtet, also ''per strigas'' und nicht ''per scamna'' orientiert. Diese Gebäude sind verschiedentlich, unter anderem von den Ausgräbern, als Pferdeställe angesprochen worden, eine Interpretation die umstritten ist. Für Ställe spricht das Fehlen einer Unterteilung in einzelne Räume und das Fehlen eines gepflasterten Bodens, wie er bei den gesicherten Mannschaftsbaracken des Lagers durchgängig Verwendung fand. Gegen Ställe spricht zum einen, dass diese Gebäude offenbar mit Veranden versehen waren, die bei Ställen keinen Sinn ergeben würden, und zum anderen, das diese Gebäude, so sie denn Ställe gewesen sein sollten, nicht zur Unterbringung aller Perde der Garnison ausgereicht hätten. Felix Marcu vermutet, dass es sich tatsächlich um weitere Mannschaftsbaracken handele und dass die Pferde außerhalb des Lagers untergebracht gewesen worden seien.<ref>Felix Marcu: ''The Internal Planning of Roman Forts of Dacia''. (= Bibliotheca Mvsei Napocensis XXX), Mega Publishing House, Cluj-Napoca 2009, ISBN 978-606-543-058-7, S.&nbsp;234f.</ref>
 
Ein weiteres Großgebäude mit den Abmessungen von 18&nbsp;m mal 22&nbsp;m (= 396&nbsp;qm) wurde zwischen den ''Principia'' und der ''Porta principalis dextra'' (rechtes Seitentor) festgestellt. Die Innenaufteilung ist nicht gänzlich geklärt und es gibt einander widersprechende Interpretationsansätze. So wurde das Gebäude als ''Valetudinarium'' (Lazarett), ''Fabrica'' (Werkstätte), weiteres ''Praetorium'' oder weiteres Lagergebäude angesprochen. Keine dieser Hypothesen konnte jedoch letztlich signifikant belegt werden.<ref>Felix Marcu: ''The Internal Planning of Roman Forts of Dacia''. (= Bibliotheca Mvsei Napocensis XXX), Mega Publishing House, Cluj-Napoca 2009, ISBN 978-606-543-058-7, S.&nbsp;232f.</ref>
 
=== Auxiliarvicus, Kastellthermen, Töpferwerkstatt und Mithräum ===