„Alvin Plantinga“ – Versionsunterschied
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== Biografie ==
Plantinga ist ein Sohn des Philosophen Cornelius A. Plantinga und Lettie Bossenbroek, die beide aus [[Calvinismus|calvinistischen]] Kirchen in den [[Niederlande]]n stammten. Als Kind verbrachte er oft den Sommer bei seinen Großeltern Bossenbroek, die eine Farm zwischen [[Waupun]] und [[Alto (Wisconsin)|Alto]] in [[Wisconsin]] hatten. Er begann sein Studium in [[Harvard]],
1958 wurde Plantinga an der [[Yale University]] zum [[Ph.D.]] [[Promotion (Doktor)|promoviert]], nachdem er dort Metaphysik studiert hatte. Er lehrte in dieser Zeit bereits an der [[Wayne State University]] in [[Detroit]], danach in Harvard und an der [[University of Illinois]]. In Detroit begegnete er [[Hector-Neri Castañeda|Hector Castañeda]], [[George Nakhnikian]] und [[Edmund Gettier]], die ihn mit tiefen antitheistischen philosophischen Argumenten konfrontierten.<ref>Alvin Plantinga: ''Spiritual Autobiography. IV Wayne Days.'' Notre Dame, South Bend März 1992</ref> Von 1964 bis 1982 war er Professor am Calvin College in Grand Rapids (Michigan), 1982 bis 2010 an der [[University of Notre Dame]] bei [[South Bend (Indiana)|South Bend]] in [[Indiana]]. Kritisiert wird Plantinga für seine Nähe zur [[Intelligent-Design-Bewegung]].<ref>Vgl. Barbara Forrest & Paul Gross: ''Creationism’s Trojan Horse.'' Oxford 2004, S. 156, 191, 212 und 269.</ref>
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Zu Beginn seiner philosophischen Laufbahn beschäftigte sich Plantinga vor allem mit der Modallogik. Bekannt ist insbesondere sein Versuch, den [[Ontologischer Gottesbeweis|ontologischen Gottesbeweis]] von [[Anselm von Canterbury]] umzuformulieren, sodass sich von der Möglichkeit auf die Notwendigkeit von Gottes Existenz schließen lasse. Dieses Argument macht Gebrauch vom Konzept der metaphysischen Notwendigkeit und setzt ein System [[mögliche Welt|möglicher Welten]] mit transitiven und symmetrischen Zugangsrelationen voraus (d. h. von jeder möglichen Welt aus ist jede andere mögliche Welt auch eine mögliche Welt).
Seine Variante des ontologischen Gottesbeweises bedient sich zweier Prämissen: Erstens gibt es eine mögliche Welt, in der ein Wesen (oder jedenfalls irgendetwas) mit maximaler Größe und damit maximaler Vollkommenheit existiert. Zweitens könne ein Wesen nur dann maximale Größe besitzen, wenn es in jeder möglichen Welt [[Allmächtigkeit|allmächtig]], [[Güte|allgütig]] und [[Allwissenheit|allwissend]] sei.<ref>Vgl. Plantinga: ''God, Freedom and Evil.'' Oxford 1974, S. 111.</ref> Gegeben diese Prämissen ergibt sich zwangsläufig, dass in jeder möglichen Welt
Plantinga gesteht selbst ein, dass niemand gezwungen sei, die erste Prämisse zu akzeptieren; eine Reflexion des Begriffs könne dies durchaus ergeben, nur sei es eben nicht irrational, das Gegenteil zu meinen.<ref>Vgl. Plantinga: ''God, Freedom and Evil.'' Oxford 1974, S. 112.</ref> Im Gegensatz dazu gibt es jedoch auch atheistische Argumentationen, die Plantingas Schluss als gültig anerkennen, jedoch mit dem gleichen Muster von der Falschheit der Notwendigkeit von Gottes Existenz auf die Unmöglichkeit seiner Existenz schließen.<ref>Vgl. Michael Tooley: ''Does God Exist?'' In: Plantinga & Tooley: ''Knowledge of God.'' S. 83–85.</ref> Auch die kritische Betrachtung des Arguments von [[John Leslie Mackie]] setzt bei dieser Prämisse an: Gegeben Plantingas Verständnis von Möglichkeit, sei sie nicht mit der Behauptung vereinbar, dass es eine mögliche Welt ohne ein vollkommenes Etwas gebe. Da diese Behauptung aber ebenso einsichtig und widerspruchsfrei sei und ein Schluss in beiden Fällen einen Selbstwiderspruch ergebe, dürfe rational keine der beiden Behauptungen für wahr gehalten werden.<ref>Vgl. John Leslie Mackie: ''Das Wunder des Theismus. Argumente für und gegen die Existenz Gottes.'' Reclam, Stuttgart 1985, ISBN 3-15-008075-4, S. 96f.</ref>
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