„Bonifatius VIII.“ – Versionsunterschied
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== Papstwahl ==
Der schon greise Coelestin stand zwar im Ruf der Heiligkeit, sah sich aber im Spannungsfeld einflussreicher Adelsfamilien bald überfordert und geriet unter Druck von [[Karl II. (Neapel)|Karl II. von Neapel]], dem Sohn [[Karl I. (Neapel)|Karls von Anjou]]. Der Kardinal riet ihm daher zur baldigen [[Abdikation|Abdankung]], die Coelestin durch eine eigens erlassene Konstitution noch regelte. Caetani galt als sein logischer Nachfolger, und das Konklave wählte ihn nach kurzer Beratung am 24.
Bonifatius war wegen seines Hochmuts berüchtigt. In die [[Tiara]] führte er den zweiten Kronreif ein. Einen ebenso hochmütigen wie skrupellosen Gegner fand er im französischen König [[Philipp IV. (Frankreich)|Philipp dem Schönen]].
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Der Streit um das [[Königreich Sizilien]], der bis zur [[Schlacht bei Benevent]] 1266 von der Auseinandersetzung des Papsttums mit den [[Staufer]]n geprägt war, ging weiter. An die Stelle der Staufer waren jedoch zwei neue Mächte getreten, [[Frankreich]] und [[Aragón]]. Deren Truppen standen sich nicht nur in den [[Pyrenäen]] gegenüber, sondern auch in Italien, wo die Aragoneser Sizilien besetzt hatten. Das Haus [[Anjou]], eine Nebenlinie des französischen Königshauses, regierte von [[Neapel]] aus das Festland südlich des Kirchenstaates. Der Papst beanspruchte die [[Lehen|Lehnshoheit]] über [[Sizilien]] und versuchte, durch Verträge seine politische Macht zu festigen.
König [[Jakob II. (Aragón)|Jakob I. von Sizilien]] folgte 1291 als Jakob II. seinem Bruder [[Alfons III. (Aragón)|Alfons III.]] als König von Aragón. Statthalter für Sizilien wurde sein jüngerer Bruder [[Friedrich II. (Sizilien)|Friedrich]]. Friedrich war, wie alle Söhne des aragonesischen Königs [[Peter III. (Aragón)|Peter III.]] und seiner Frau Konstanze, ein Enkel [[Manfred (Sizilien)|Manfreds]], des letzten staufischen Königs von Sizilien. Bonifatius VIII. gelang es, im [[Friede von Anagni|Frieden von Anagni]] am 20.
Unter Verfolgungen hatten zur Amtszeit von Papst Bonifatius die [[Juden]] zu leiden. Weil er die Verfolgungen seiner wehrlosen Gemeinde beenden wollte, nahm der Rabbiner [[Elia de Pomis]] selbstlos alle, auch unhaltbare Beschuldigungen gegen die Gemeinde auf sich und ließ sich verbrennen. Er war das erste Opfer dieser Art in Italien.
== Anerkennung Albrechts I. ==
Als in Deutschland [[Albrecht I. (HRR)|Albrecht I.]] nach der Absetzung Königs [[Adolf von Nassau]] am 23.
== Wissenschaften ==
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== Heiliges Jahr ==
Angesichts der im Jahr 1300 nach Rom strömenden Pilgermengen, rief er dieses Jahr als [[Heiliges Jahr]] (''Jubeljahr'') aus und institutionalisierte es durch die [[Päpstliche Bulle|Bulle]] ''[[Antiquorum habet fida relatio]]'' vom 22.
== Konflikt mit Philipp von Frankreich und den Colonna ==
Durch die Besteuerung des französischen Klerus kam es zum Zusammenstoß zwischen dem Papst und König [[Philipp IV. (Frankreich)|Philipp IV. von Frankreich]]. In der Bulle ''[[Clericis laicos]]'', die mit der Behauptung begann, „Laien seien die Feinde des Klerus“, stellte der Papst am 25.
Diese hatten ein Manifest verfasst, das die Abdankung von Papst Coelestin für illegal erklärte. In zwei weiteren Manifesten verurteilten sie die Amtsführung des Papstes. Darauf begann der Papst, einen blutigen Krieg gegen die Colonna zu führen. Er beschlagnahmte deren Besitz für seine [[Nepotismus am Heiligen Stuhl|Nepoten]] und setzte die Colonna-Kardinäle ab. Auch ließ er die colonnischen Städte [[Colonna (Latium)|Colonna]], [[Zagarola]] und vor allem [[Palestrina (Latium)|Palestrina]], den Stammsitz der Colonna, zerstören. Die verfolgten Kardinäle flohen daraufhin zum französischen König. Es kam zu einer erneuten Auseinandersetzung zwischen dem König und dem Papst, die am 18.
Die Bulle ist unmittelbar gegen den französischen König gerichtet und betonte den unbedingten Vorrang der geistlichen vor der weltlichen Macht, denn es gebe laut {{B|Lk|22|38|GNB}} zwei Schwerter, von denen das geistliche ''von der Kirche'', das weltliche ''für die Kirche'' gebraucht werde. Mit der [[Zwei-Schwerter-Theorie]] begründete das Papsttum seinen Anspruch auf unbegrenzte Gewalt über alle Kronen und Völker in der Welt.
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== Attentat von Anagni ==
Auf Betreiben der mit Bonifatius in Fehde stehenden Familie [[Colonna (Adelsgeschlecht)|Colonna]] erhob im Juni 1303 in Paris eine Versammlung von Prälaten und Baronen gegen den Papst schwerste Anschuldigungen – dies mit dem Zweck, ein Allgemeines Konzil zur Absetzung des Papstes herbeizuführen. Als der König von Frankreich, Philipp der Schöne, sich dies zu eigen machte, berief Bonifatius für den 8.
Einen Tag zuvor, am 7.
Die Bedeutung des Attentates wird zum Teil darin gesehen, dass den (nicht neuen) Ansprüchen des Papstes „rücksichtslose Grobheit, kalter Hohn und pietätlose Gewalttat entgegenschlugen und siegreich blieben.“<ref name=eder_111>Manfred Eder: ''Kirchengeschichte. 2000 Jahre im Überblick.'' Patmos, Düsseldorf 2008, ISBN 978-3-491-70411-4, S. 111</ref> Mit dem Attentat von Anagni sei „die hochmittelalterliche Geltung des Papsttums untergegangen“<ref name=eder_111/>.
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