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== Konflikt mit Philipp von Frankreich und den Colonna ==
Durch die Besteuerung des französischen Klerus kam es zum Zusammenstoß zwischen dem Papst und französischem Nationalstaat. König [[Philipp IV. (Frankreich)|Philipp IV. von Frankreich]] war einer der skrupellosesten Tyrannen seiner Zeit. In seinem vor keinem Mittel zurückschreckenden Absolutismus glich er dem Papst. In der Bulle ''[[Clericis laicos]]'', die mit der beleidigenden Behauptung begann, „Laien seien die Feinde des Klerus“, stellte der Papst am 25. Februar 1296 unhaltbareumstrittene Behauptungen und Forderungen auf. Doch musste er diese bereits am 22. Juli 1297 in der Bulle ''Etsi de statu'' zurücknehmen, als er in Konflikt mit den Colonna-Kardinälen [[Giacomo Colonna (Kardinal)|Giacomo]] und [[Pietro Colonna|Pietro]] geraten war.
 
Diese hatten ein Manifest verfasst, das die Abdankung von Papst Coelestin für illegal erklärte. In zwei weiteren Manifesten verurteilten sie die Amtsführung des Papstes. Darauf begann der Papst, einen blutigen Krieg gegen die Colonna zu führen. Er beschlagnahmte deren Besitz für seine [[Nepotismus am Heiligen Stuhl|Nepoten]] und setzte die Colonna-Kardinäle ab. Auch ließ er die colonnischen Städte [[Colonna (Latium)|Colonna]], [[Zagarola]] und vor allem [[Palestrina (Latium)|Palestrina]], den Stammsitz der Colonna, zerstören. Die verfolgten Kardinäle flohen daraufhin zum französischen König. Es kam zu einer erneuten Auseinandersetzung zwischen dem König und dem Papst, die am 18. November 1302 in der bekanntesten Bulle ''[[Unam Sanctam]]'' gipfelte.
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Die Bulle ist unmittelbar gegen den französischen König gerichtet und betonte den unbedingten Vorrang der geistlichen vor der weltlichen Macht, denn es gebe laut {{B|Lk|22|38|GNB}} zwei Schwerter, von denen das geistliche ''von der Kirche'', das weltliche ''für die Kirche'' gebraucht werde. Mit der [[Zwei-Schwerter-Theorie]] begründete das Papsttum seinen Anspruch auf unbegrenzte Gewalt über alle Kronen und Völker in der Welt.
 
Politisch verstanden konnten die Ansprüche des Papsttums nie durchgesetzt werden. Der Konflikt um das Verhältnis von geistlicher und weltlicher Macht fand im Anspruch dieser Bulle einen neuen Höhepunkt, durchzog aber schon seit Papst [[Gregor VII.]] die gesamte abendländische Geschichte. Noch [[Leo X.]] berief sich auf sie. Er dauerte an, bis es im 19. Jahrhundert auf politischer Seite allmählich zur Durchsetzung demokratischer Ideen und im kirchlichen Bereich zu einer Besinnung auf den spirituellen Auftrag kam.
[[Datei:Bonifatius Grabmal Grotte.JPG|mini|Das Grabmal von Bonifatius von [[Arnolfo di Cambio]] gestaltet. Es befindet sich heute in den vatikanischen Grotten]]