„Lyktos“ – Versionsunterschied
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In antiker Zeit galt Lyktos als älteste Stadt Kretas und als [[Dorer|dorische]] Gründung durch [[Lakedaimonier|lakedaimonische]] Kolonisten.<ref>[[Polybios]] 4, 53−56; [[Aristoteles]]: ''[[Politik (Aristoteles)|Politik]]'', 1271b.</ref> Die griechische Mythologie berichtet von einer dorischen Einwanderung auf Kreta unter [[Tektamos]], zwei Generationen vor [[Minos]], was in die [[Minoische Kultur#Chronologie|dritte Palastzeit]] oder [[Minoische Kultur#Nachpalastzeit|Nachpalastzeit]] der [[Minoische Kultur|minoischen Kultur]] fiele. Homer nennt Lyktos im [[Schiffskatalog]] der ''Ilias'',<ref>Homer: ''Ilias'', 2, 647; {{Literatur | Autor=[[Edzard Visser]] | Titel=Homers Katalog der Schiffe | Verlag=B. G. Teubner | Ort=Stuttgart und Leipzig | Jahr=1997 | Kapitel= | Seiten=616 | ISBN=3-519-07442-7 | Online=[http://books.google.de/books?id=UiO0VbsP3q0C&pg=PA616&lpg=PA616&dq=Miletos+Lyktos&source=bl&ots=6Te9Eptgbd&sig=khp7KQPjI-cPOZ2LsbXayd5b1Gc&hl=de&sa=X&ei=ciZ3U92JEcWY1AXm1IGoCA&ved=0CDAQ6AEwAA#v=onepage&q=Miletos%20Lyktos&f=false online] | Zugriff=2014-05-17}}; {{Literatur | Autor=Claude Brügger, Magdalene Stoevesandt, Edzard Visser | Herausgeber=[[Joachim Latacz]] | Titel=Lyktos | Sammelwerk=Homers Ilias | WerkErg=Gesamtkommentar (Basler Kommentar / BK) | Band=Bd. 2 | Verlag=de Gruyter | Ort=Berlin | Jahr=2010 | Seiten=210 | ISBN=978-3-11-022495-5 | Online=[http://books.google.de/books?id=INwVgcZinVsC&pg=PA210&lpg=PA210&dq=Lyktos+r/likata+ru-ki-to&source=bl&ots=trKisTh_rL&sig=SR9QhzoaIrhPuM4Mz7j_SM28jJE&hl=de&sa=X&ei=RmR2U7GeEJT64QTE8IGQDQ&ved=0CDAQ6AEwAA#v=onepage&q=Lyktos%20r%2Flikata%20ru-ki-to&f=false online] | Zugriff=2014-05-16}}</ref> der Aufzählung der entsendeten Schiffe im [[Trojanischer Krieg|Trojanischen Krieg]] um 1200 v. Chr. [[Koiranos (Kreter)|Koiranos]], der Wagenlenker des [[Meriones (Mythologie)|Meriones]], stammte aus Lyktos und wurde von [[Hektor]] getötet.<ref>Homer: ''Ilias'', 17, 611</ref> In der ''[[Odyssee]]'' gibt Homer an, dass ein Teil der Einwohner Kretas in dieser Zeit Dorer waren.<ref>Homer: ''Odyssee'', 19, 177</ref> Zu einer verstärkten dorischen Einwanderung auf Kreta kam es nach neuerer Forschung erst um 1000 v. Chr. Zu dieser Datierung passen die Ausführungen des Geographen [[Strabon]], der berichtete, dass [[Althaimenes (Sohn des Keisos)|Althaimenes]], der Sohn des [[Keisos]], nach Kreta kam und Städte gründete.<ref>Strabo: ''Geographica'', 10, 4, 15 (p. 480)</ref> Die Lage von Lyktos auf einem Bergrücken ist jedoch typisch für Stadtgründungen der Dorer.
Als Gesetzgeber von Lyktos gilt der Spartaner [[Lykurg (Sparta)|Lykurg]], der eine Zeit lang auf Kreta verweilte.<ref>Strabon: Geographica, 10, 4, 17−19 (p. 481−2)</ref> Auf einigen Steinblöcken aus Lyktos sind Teile von Gesetzeskodizes aus dem 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. erhalten. Die Bürger waren in [[Hetärie
344 v. Chr. wurde Lyktos von Knossos mit Hilfe eines [[Phokis|phokischen]] Heeres unter Führen von [[Phalaikos (Phokis)|Phalaikos]] erobert. [[Archidamos III.]] von Sparta, der sich mit seinen Streitkräften auf dem Weg nach [[Tarent]] befand landete kurzerhand auf Kreta, besiegte die Angreifer und gab die Stadt wieder an ihre Bewohner.<ref>[[Diodor]]: ''Bibliotheca historica'', 16, 62 ([http://www.perseus.tufts.edu/hopper/text?doc=Diod.%2016.62&lang=original online)] (en)</ref> Im 3. Jahrhundert v. Chr. schloss man mit dem [[Seleukidenreich|Seleukiden]] [[Antiochos I.]] und seinem Nachfolger ein Bündnis. Auch mit den Städten [[Malla (Kreta)|Malla]]<ref>[https://epigraphy.packhum.org/text/199518?&bookid=290&location=6 IC I xix 1]; [https://epigraphy.packhum.org/text/199520?hs=546-551%2C1745-1750 IC I xix 3]</ref> und [[Praisos]]<ref>[https://epigraphy.packhum.org/text/200367?hs=145-152%2C310-316%2C360-366%2C381-389 IC III vi 11]; [https://epigraphy.packhum.org/text/200368?hs=197-203 IC III vi 12]</ref> kam es zu Bündnissen. Lyktos stieg zu einer der einflussreichsten [[Polis|Poleis]] auf Kreta auf. Gelangte jedoch in die Abhängigkeit von [[Gortyn]] und mit dem nordwestlich gelegenen Knossos lag es im ständigen Zwist. Unterstützung erfuhr es von [[Philipp V. (Makedonien)|Philipp V. von Makedonien]].
Die Koalition aus Gortyn und Knossos brachten ganz Kreta unter ihre Kontrolle. Nur Lyktos weigerte sich zu unterwerfen was schließlich im sog. ''Lyttischen Krieg'' (221-219 v. Chr.) endete. Die Städte [[Polyrrhenia]], [[Keraia]] und [[Lappa]] verließen jedoch bald die Koalition mit Knossos und in Gortyn kam es zu Kämpfen zwischen Koalitionstreuen und Koalitionsgegnern. Knossos schickte deshalb Truppen nach Gortyn zur Unterstützung ihrer Verbündeten. Lyktos verheerte zu dieser Zeit das knossische Gebiet. Nachdem Gortyn wieder befriedet nutzte die Koalition die Abwesenheit der Truppen und zog gegen Lyktos. Man eroberte die Stadt mit Leichtigkeit, zerstörte sie komplett und versklavte Frauen und Kinder. Nachdem die lyktischen Truppen ihre zerstörte Heimatstadt vorfanden ging die Bevölkerung nach
Nicht viel später wurde die Stadt wieder errichtet und kurz vor 200 v. Chr. erscheint die Stadt wieder als Bündnispartner von [[Ierapetra|Hierapytna]]. 184 v. Chr. eroberte es zusammen mit Gortyn die knossischen Orte Lykastos und Diatonion. Ein Jahr später wurde sie im Zusammenhang mir einem Vertrag mit [[Eumenes II.]] erwähnt.<ref>[http://www.attalus.org/docs/sig2/s627.html Sylloge Inscriptionum Graecarum: 627]</ref> Bei der Eroberung Kretas durch die [[Römisches Reich|Römer]] wurde Lyktos 67 v. Chr. von Truppen unter dem Konsul [[Quintus Caecilius Metellus Creticus]] eingenommen.<ref>[[Titus Livius|Livius]] periochae 99.</ref> In römischer Zeit spielte die Stadt noch eine beträchtliche Rolle, aus dieser und der folgenden byzantinischen Zeit stammen auch alle noch sichtbaren Überreste. In der Spätantike wurde Lyktos Bischofssitz und wurde erstmals mit einer Mauer befestigt. Zu Beginn der [[Venedig|venetianischen Zeit]] wurde sie verlassen.
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