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== Attentat von Anagni ==
Auf Betreiben der mit Bonifatius in Fehde stehenden Familie [[Colonna (Adelsgeschlecht)|Colonna]] erhob im Juni 1303 in Paris eine Versammlung von Prälaten und Baronen gegen den Papst schwerste Anschuldigungen – dies mit dem Zweck, ein Allgemeines Konzil zur Absetzung des Papstes herbeizuführen. Als der König von Frankreich, Philipp der Schöne, sich dies zu eigen machte, berief Bonifatius für den 8. September 1303 ein päpstliches [[Konsistorium]] ein. Auf diesem sollte feierlich die Exkommunikation von Philipp IV. verkündet werden.<ref name=eder_110>[[Manfred Eder]]: ''Kirchengeschichte. 2000 Jahre im Überblick.'' Patmos, Düsseldorf 2008, ISBN 978-3-491-70411-4, S. 110 f.</ref>
 
Einen Tag zuvor, am 7. September 1303, kam es jedoch zum [[Attentat von Anagni]], südlich von Rom. Dort hielt sich Bonifatius wie im Sommer üblich in seiner Sommerresidenz auf. Philipp IV. gilt als Auftraggeber des Attentats. Der König ließ durch [[Sciarra Colonna]], dessen Familie vom Papst verfolgt wurde, und [[Wilhelm von Nogaret]], dessen Eltern der [[Inquisition]] zum Opfer gefallen waren, mehrere Kardinalspaläste unter päpstlichem Banner mit dem Ruf „Es lebe der König von Frankreich und Colonna“ stürmen. Unter persönlichen Misshandlungen verlangte man vom Papst seinen Rücktritt, die Erstattung des enteigneten Colonna-Besitzes und die Auslieferung des Kirchschatzes an einige ältere Kardinäle. Der Papst wollte allerdings nicht [[Abdikation|abdanken]]. Nach zwei Tagen, am 9. September, gelang ihm mit Hilfe der Bürger von Anagni in blutigen Gefechten die Vertreibung der Eindringlinge. Er segnete seine Befreier und ging zurück nach Rom, wo er am 25. September eintraf, aber nur noch einen Monat lebte. Er starb am 11. Oktober 1303 und wurde in seiner pompösen Kapelle in Alt-[[Petersdom|St. Peter]] beigesetzt.