„Rundblättriger Storchschnabel“ – Versionsunterschied

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<!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Vorlage siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. -->
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{{Taxobox
! Rundblättriger Storchschnabel
| Taxon_Name = Rundblättriger Storchschnabel
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! [[Nomenklatur (Biologie)|Wissenschaftlicher Name]]
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| class="taxo-name" | ''Geranium rotundifolium''
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| class="Person" | [[Carl von Linné|L.]]
|}
 
Der '''Rundblättrige Storchschnabel''' (''Geranium rotundifolium'') ist eine Pflanzenart der Gattung der [[Storchschnäbel]] (''Geranium'') innerhalb der Familie der [[Storchschnabelgewächse]] (Geraniaceae).
[[Image:Geranium rotundifolium Herbar.jpg|thumb|Rundblättriger Storchschnabel ([[Herbarbeleg]])]]
 
== Beschreibung ==
Der '''Rundblättrige Storchschnabel''' (''Geranium rotundifolium''), ist ein in Mitteleuropa recht selten vorkommender Angehöriger der [[Storchschnabelgewächse]] (Geraniaceae). Er blüht von Juni bis Oktober.
=== Vegetative Merkmale ===
Der Rundblättrige Storchschnabel ist eine [[Einjährige Pflanze|einjährige]] [[krautige Pflanze]] erreicht Wuchshöhen bzw. -längen von 8 bis 30 Zentimetern. Der [[Stängel]] ist ausgebreitet, aufsteigend oder mehr oder weniger aufrecht. Er ist insgesamt weich, im oberen Teil auch rotköpfig und drüsig behaart. Die Stängelblätter sind gegenständig. Die [[Blattspreite]] sind im Umriss rund und etwa bis zur Mitte in sieben bis neun Lappen geteilt. Die Blattlappen sind dreizipfelig. Die [[Nebenblatt|Nebenblätter]] sind 1,5 bis 3,5 Millimeter lang.
 
[[Datei:Geranium rotundifolium Herbar.jpg|mini|links|Rundblättriger Storchschnabel ([[Herbarbeleg]])]]
==Erscheinungsbild==
=== Generative Merkmale ===
Die Blütezeit reicht von Juni bis Oktober. Die Blütenstiele sind früh spreizend bis herabgeschlagen. Die zwittrigen [[Blüte]]n sind [[radiärsymmetrisch]] mit doppelter [[Blütenhülle]]. Die behaarten [[Kelchblatt|Kelchblätter]] sind kurz bespitzt und etwa 3,5 bis 6 Millimeter lang. Die hellpurpurfarbenen [[Kronblatt|Kronblätter]] sind länglich-eiförmig, ungeteilt und mit einer Länge von etwa 5 bis 7 Millimetern, etwas länger als die Kelchblätter. Der Nagel ist kahl. Es sind fünf [[Nektarien]] vorhanden. Die weißlichen [[Staubfäden]] sind 2,5 Millimeter lang und die gelblichen [[Staubbeutel]] sind etwa 0,5 Millimeter lang. Die Narben sind rötlich.
 
Die [[Spaltfrucht]] besitzt mit [[Granne]] und Griffelrest eine Länge von etwa 1,6 bis 1,8 Zentimetern. Die Fruchtklappen und Schnäbel sind meist abstehend-weichhaarig.
Die [[Einjährige Pflanze|einjährige]] [[krautige Pflanze]] erreicht eine Wuchshöhe bzw. -länge von 8 bis 30 cm. Der [[Stängel]] ist ausgebreitet, aufsteigend oder mehr oder weniger aufrecht. Er ist insgesamt weich, im oberen Teil auch rotköpfig drüsig behaart. Die Stängelblätter sind gegenständig. Die Blattspreite sind im Umriss rund und etwa bis zur Mitte in 7 bis 9 Lappen geteilt. Die Blattlappen sind 3-zipfelig. Die Blütenstiele sind früh spreizend bis herabgeschlagen. Die Kelchblätter sind kurz bespitzt und etwa 4,5 bis 6 mm lang. Die Kronblätter sind länglich-eiförmig, ungeteilt, etwa 5 bis 6 mm lang, etwas länger als der Kelch und von hellpurpurner Farbe. Der Nagel ist kahl. Die Frucht besitzt mit Granne und Griffelrest eine Länge von etwa 1,8 cm. Die Fruchtklappen und Schnäbel sind meist abstehend-weichhaarig.
 
Die [[Chromosomenzahl]] beträgt 2n = 26.<ref name="Oberdorfer2001" />
==Verbreitung==
 
[[Datei:Geranium rotundifolium sl2.jpg|mini|Habitus]]
===Standortansprüche===
== Vorkommen ==
Der Rundblättrige Storchschnabel wächst in Unkrautgesellschaften der Weinberge, an Mauern und an Wegen. Er bevorzugt warme, mehr oder weniger trockene und nährstoffreiche, steinig-sandige Lehmböden.
''Geranium rotundifolium'' kommt von [[Westeuropa]] über den [[Mittelmeerraum]] (beispielsweise [[Marokko]]) bis in den [[Himalaya]] und [[Sibirien]] vor. ''Geranium rotundifolium'' ist in der [[Neue Welt|Neuen Welt]] ein [[Neophyt]]. Der Rundblättrige Storchschnabel kommt in [[Mitteleuropa]] recht selten vor. In [[Österreich]] ist der Rundblättrige Storchschnabel sehr selten und stark gefährdet, während er in der [[Schweiz]] in den wärmeren Gebieten zerstreut aufzufinden ist.
 
Der Rundblättrige Storchschnabel kommt in Deutschland meist selten bis sehr selten vor und ist häufig nur unbeständig verschleppt. Lediglich in der [[Oberrheinische Tiefebene|Oberrheinebene]], besonders in der [[Kurpfalz (Region)|Rheinpfalz]], tritt er auch häufiger auf.
===Allgemeine Verbreitung===
''Geranium rotundifolium'' kommt von Westeuropa über das Mittelmeergebiet bis in den Himalaya und Sibirien vor. Ferner ist er in Marokko und eingeschleppt in Amerika zu finden. In Österreich ist die Art sehr selten und stark gefährdet, während sie in der Schweiz in den wärmeren Gebieten zerstreut aufzufinden ist.
 
Die ökologischen [[Zeigerwerte]] nach [[Elias Landolt (Botaniker)|Landolt]] & al. 2010 sind in der [[Schweiz]]: Feuchtezahl F = 2 (mäßig trocken), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 4+ (warm-kollin), Nährstoffzahl N = 3 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).<ref name="InfoFlora" />
===Verbreitung in Deutschland===
Der Rundblättrige Storchschnabel kommt in Deutschland meist selten bis sehr selten vor und ist häufig nur unbeständig verschleppt. Lediglich in der Oberrheinebene, besonders in der Rheinpfalz, tritt er auch häufiger auf.
 
Der Rundblättrige Storchschnabel wächst in Unkrautgesellschaften der [[Weinberg|Weinberge]], an Mauern und an Wegen. Er gedeiht am besten auf warmen, mehr oder weniger trockenen und nährstoffreichen, steinig-[[sand]]igen [[Lehm]][[Boden (Bodenkunde)|böden]]. In Weinbergen ist er eine [[Charakterart]] des Geranio-rotundifolii-Allietum vinealis (Verband Fumario-Euphorbion), kommt aber auch in Gesellschaften der Verbände Sisymbrion, Alliarion oder der Klasse Sedo-Scleranthetea vor.<ref name="Oberdorfer2001" /> Er steigt im [[Tessin]] bis etwa 1000 Meter und im [[Wallis]] bis etwa 1600 Meter Meereshöhe auf.<ref name="HegiGams1964" />
==Weblinks==
{{Commons3|Geranium rotundifolium}}
 
== Taxonomie ==
[[Kategorie:Storchschnabelgewächse]]
Die Erstveröffentlichung von ''Geranium rotundifolium'' erfolgte 1753 durch [[Carl von Linné]] in ''[[Species Plantarum]]'', 2, S. 683.<ref name="Tropicos" /> Das [[Epitheton#Biologie|Artepitheton]] ''rotundifolium'' bedeutet rundblättrig.
 
== Einwanderung ==
Nach [[Helmut Gams]] in hegi ist die Art in Mitteleuropa im Juragebiet vielleicht ein [[Archäophyt|Archaeophyt]], sonst aber nördlich der Alpen zumeist nur ein Neophyt.<ref name="HegiGams1964" />
 
== Bilder ==
<gallery>
Datei:Geranium February 2008-3.jpg|Die Einschnitte der Laubblätter erreichen kaum den halben Spreitenradius.<ref name="EfÖLS2008"/>
Datei:Geranium rotundifolium sl4.jpg|Der Teilblütenstand ist zweiblütig.<ref name="EfÖLS2008"/>
Datei:Geranium rotundifolium sl6.jpg|Die Blütenstiele weisen kurze drüsenlose und etwas längere Drüsenhaare auf.<ref name="EfÖLS2008"/>
Datei:Geranium rotundifolium sl9.jpg|Die Kelchblätter weisen eine kurze Granne auf.<ref name="EfÖLS2008"/>
Datei:Geranium rotundifolium sl8.jpg|Die rosaroten Kronblätter sind abgerundet bis seicht-buchtig ausgerandet.<ref name="EfÖLS2008"/>
Datei:Geranium rotundifolium sl10.jpg|Die Frucht samt Schnabel ist 15 bis 18 mm lang.<ref name="EfÖLS2008"/>
Datei:Geranium rotundifolium sl14.jpg|Spaltfrucht mit noch nicht ausgeschleuderten Samen
Datei:Geranium rotundifolium sl12.jpg|Bei ruckartigem Öffnen der Spaltfrüchte werden die Samen weggeschleudert und so ausgebreitet.<ref name="EfÖLS2008"/>
</gallery>
 
== Quellen ==
 
=== Literatur ===
* Langran Xu, Carlos Aedo: ''Geranium.'': [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=242323300 ''Geranium rotundifolium'', S. 14 - textgleich online wie gedrucktes Werk], Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): ''Flora of China.'' Volume 11: ''Oxalidaceae through Aceraceae'', Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2008, ISBN 978-1-930723-73-3. (Abschnitt Beschreibung)
* {{Tropicos|ID=13900020|WissName=Geranium rotundifolium|ProjektID=32}}
* {{BibISBN|3800133644}}
* {{BibISBN|3800134616}}
* {{BibISBN|3796508324}}
* {{BibISBN|3800134543}}
* {{BibISBN|3489680340}}
 
=== Einzelnachweise ===
<references>
<ref name="EfÖLS2008"> {{BibISBN|9783854741879|Seite=711}}</ref>
<ref name="Oberdorfer2001"> [[Erich Oberdorfer]]: ''Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete.'' 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 627.</ref>
<ref name="Tropicos"> {{Tropicos|ID=13900020|WissName=Geranium rotundifolium|Zugriff=2015-11-28}} </ref>
<ref name="InfoFlora">
{{InfoFlora|ID=1021500|WissName=Geranium rotundifolium L.|Abruf=2021-03-21}}
</ref>
<ref name="HegiGams1964">[[Gustav Hegi]], [[Helmut Gams]]: ''Familie Geraniaceae''. In: Gustav Hegi: ''Illustrierte Flora von Mitteleuropa''. 1. Auflage, Band IV, Teil 3, Seite 1705–1707. Verlag Carl Hanser, München 1964.</ref>
</references>
 
== Weblinks ==
{{Commons|Geranium rotundifolium|Rundblättriger Storchschnabel (''Geranium rotundifolium'')}}
* {{BiolFlor|1380}}
* {{FloraWeb|2692|Geranium rotundifolium L., Rundblättriger Storchschnabel}}
* {{BIB|2692}}
* Thomas Meyer: [http://www.blumeninschwaben.de/Zweikeimblaettrige/Storchschnabelgewaechse/ohne_granne.htm#Rundbl%C3%A4ttriger%20Storchschnabel Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei ''Flora-de: Flora von Deutschland'' (alter Name der Webseite: ''Blumen in Schwaben'')]
* [http://www.guenther-blaich.de/pflseite.php?par=Geranium+rotundifolium Datenblatt mit Fotos.]
 
{{SORTIERUNG:Rundblattriger Storchschnabel}}
[[Kategorie:Storchschnäbel]]