„Jakub Bart-Ćišinski“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Paulae (Diskussion | Beiträge) K fix |
32X (Diskussion | Beiträge) K Linkfix |
||
(43 dazwischenliegende Versionen von 26 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1:
[[Datei:Jakub Bart-Ćišinski.jpg|mini|hochkant|Jakub Bart-Ćišinski]]
[[Datei:BartCisinski.jpg|
'''Jakub Bart-Ćišinski''' ({{Audio|Jakub Bart-Ćišinski.ogg}}; amtlich deutsch ''Jacob Barth''; * [[20. August]] [[1856]] in [[
== Leben ==
▲[[Datei:BartCisinski.jpg|thumb|150px|Bart-Ćišinski auf einer [[Briefmarken-Jahrgang 1956 der Deutschen Post der DDR|Briefmarke der DDR von 1956]]]]
Bart, Sohn eines Kleinbauern, besuchte von 1862 bis 1869 die Klosterschule in Kuckau, anschließend zwei Schuljahre lang das Katholische Gymnasium in [[Bautzen]], sowie ab 1871 das [[Kleinseitner Gymnasium]] in [[Prag]]. Noch in den letzten Schuljahren, 1875, begründete er mit [[Arnošt Muka]] in [[Crostwitz]] das sorbische Studententreffen [[Schadźowanka]].
▲'''Jakub Bart-Ćišinski''' (amtlich ''Jacob Barth''; * [[20. August]] [[1856]] in [[Panschwitz-Kuckau|Kuckau]]; † [[16. Oktober]] [[1909]] in [[Panschwitz-Kuckau|Panschwitz]]) war ein katholischer Priester und einer der bedeutendsten [[Sorben|sorbischen]] [[Dichter]] der Vergangenheit.
Orientiert am tschechischen Parnassismus, bei dessen bedeutendem Vertreter [[Jaroslav Vrchlický]] er Anerkennung fand, führte er nach der Etablierung der sorbischen Nationalliteratur durch [[Handrij Zejler]] (1804–1872) als Erster Elemente sekundärer literarischer [[Stil]]formationen ein. Als [[Katholische Kirche|katholischer]] [[Pfarrer|Geistlicher]] stand er beständig in Konflikt mit der kirchlichen Obrigkeit. Ihm war es auch infolge zahlreicher Versetzungen auf Pfarrstellen außerhalb der sorbischsprachigen [[Oberlausitz]] lange Jahre nicht vergönnt, als Geistlicher seinem eigenen Volk, den Sorben, zu dienen.▼
== Wirken ==
Bekannt ist Ćišinski (ein [[Pseudonym]], das etwa „der Stille“ bedeutet) vor allem durch seine formvollendeten [[Sonett]]e. Er schrieb außerdem [[Ballade]]n, [[Dramatik|Dramen]] und einen ersten sorbischen [[Roman]]versuch ''Narodowc a wotrodźenc'' („Patriot und Renegat“). Eines seiner bekanntesten Werke ist sein in jungen Jahren entstandenes [[Gedicht]] ''Moje serbske wuznaće'' („Mein sorbisches Bekenntnis“).▼
▲Orientiert am tschechischen Parnassismus, bei dessen bedeutendem Vertreter [[Jaroslav Vrchlický]] er Anerkennung fand, führte er nach der Etablierung der sorbischen Nationalliteratur durch [[Handrij Zejler]] (1804–1872) als Erster Elemente sekundärer literarischer [[Stil]]formationen ein. Als [[Katholische Kirche|katholischer]] [[Pfarrer|Geistlicher]] stand er beständig in Konflikt mit der kirchlichen Obrigkeit. Ihm war es auch infolge zahlreicher Versetzungen auf Pfarrstellen außerhalb der sorbischsprachigen [[Oberlausitz]] lange Jahre nicht vergönnt, als Geistlicher seinem eigenen Volk, den Sorben, zu dienen. Seinen Ruhestand nutzte Jakub Bart-Ćišinski, um die kulturelle sorbische Zeitschrift ''[[Łužica (Zeitschrift)|Łužica]]'' zu redigieren.
▲Bekannt ist Ćišinski (ein [[Pseudonym]], das etwa „der Stille“ bedeutet) vor allem durch seine formvollendeten [[Sonett]]e. Er schrieb außerdem [[Ballade]]n, [[
Seine [[Lyrik]] bewegt sich auf hohem Niveau. Da Bart-Ćišinskis Gedichte jedoch kaum jemals übersetzt wurden, sind sie in Deutschland (und im Ausland) nur wenigen Interessierten zugänglich.
==
[[Datei:Lipjo – pomnik Ćišinskeho.jpg|mini|Büste in Panschwitz-Kuckau]]
In Ćišinskis Heimatgemeinde Panschwitz-Kuckau ist die durch den ganzen Ort führende Hauptstraße sowie die Grundschule nach ihm benannt. Außerdem steht im dortigen [[Lippepark (Panschwitz-Kuckau)|Lippepark]] eine von [[Konrad Zenda]] geschaffene Büste des Dichters. Im benachbarten [[Crostwitz]] trägt die nach Kuckau führende Straße seinen Namen. Im April 2021 wurde der [[Ćišinski-Pfad]] als Themen- bzw. Bildungspfad eröffnet, der mehrere Ortschaften der Gemeinde Panschwitz-Kuckau verbindet und per QR-Code abrufbare Informationen zu Ćišinski in Sorbisch und Deutsch vermittelt.
Zum 100. Geburtstag 1956 erschien eine [[Briefmarken-Jahrgang 1956 der Deutschen Post der DDR|Briefmarke]] der Deutschen Post der DDR. Seit 1956 wird der [[Ćišinski-Preis]] für herausragende Leistungen auf den Feldern [[Sorbische Kultur|sorbischer Kultur]], [[Sorbische Literatur|Literatur]] und Sprache verliehen.
== Literatur ==
* [[Trudla Malinkowa]]: ''Sorbische Denkmale. Handbuch sorbischer Gedenk- und Erinnerungsstätten''. Domowina Verlag, Bautzen 2022, ISBN 978-3-7420-2647-7, S. 138–140, S. 142–145.
== Weblinks ==
{{
{{Wikisource|Jakub Bart-Ćišinski|Jakub Bart-Ćišinski|lang=oldwikisource}}
* {{DNB-Portal|118506722}}
* {{Säbi|Dietrich Scholze|118506722|Jakub Bart-Ćišinski (Jacob Barth)}}
* [https://www.serbski-institut.de/downloads_old/dnlarchiv/bart_jakub_cisinski_im_ska_823.pdf Nachlass von Jakub Bart] (PDF; 172 kB) im Sorbischen Kulturarchiv des [[Sorbisches Institut|Sorbischen Instituts]]
* [https://www.aussicht.online/artikel/der-goethe-der-sorben Der Goethe der Sorben]
== Einzelnachweise ==
{{Normdaten|PND=118506722|LCCN=n/88/217972|VIAF=40169527}}▼
<references />
{{DEFAULTSORT:Bart-Cicinski, Jakub}}▼
[[Kategorie:Mitglied der Maćica Serbska]]
[[Kategorie:Autor]]
[[Kategorie:Literatur (19. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Literatur (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Literatur (Sorbisch)]]
[[Kategorie:Person (Panschwitz-Kuckau)]]
[[Kategorie:Drama]]
[[Kategorie:Lyrik]]
Zeile 33 ⟶ 52:
[[Kategorie:Gestorben 1909]]
[[Kategorie:Mann]]
{{Personendaten
Zeile 39 ⟶ 57:
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=sorbischer Dichter
|GEBURTSDATUM=20. August 1856
|GEBURTSORT=[[
|STERBEDATUM=16. Oktober 1909
|STERBEORT=[[
}}
|