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[[Datei:RETRATO DEL GRAL. FRANCISCO FRANCO BAHAMONDE (adjusted levels).jpg|mini|Francisco Franco (offizielles Porträt, 1964)
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'''Francisco Franco Bahamonde''' [{{IPA|[fɾanˈθisko ˈfɾaŋko βa.aˈmonde]}}], voller Name '''Francisco Paulino Hermenegildo Teódulo Franco Salgado y Bahamonde Pardo''' (* [[4. Dezember]] [[1892]] in [[Ferrol]], [[Galicien]]; † [[20.&nbsp;November]] [[1975]] in [[Madrid]]), war ein [[Spanien|spanischer]] [[MilitärGeneral]] und von 1936<ref group="Anmerkung">Die [[Diktatur|Diktator]]. FrancosEr begannwar de jure erst 1939, de facto aber schon mit der Anerkennung seiner Regierung im Novembervon 1936 durchbis daszu nationalsozialistischeseinem Deutsche Reich und das faschistische Königreich Italien.</ref> bis 1975Tod ''[[Diktatur|DiktatorCaudillo]]'' („Führer“) und ''[[Generalissimus|Generalísimo]]'' [[Spanien]]s.<ref group="Anmerkung">Franco war(„Generalissimus“) von 1936 bis 1947 Diktator des spanischen Staates. Da die Zweite Spanische Republik de facto schon 1936 endete, wird dieser Zeitabschnitt historisch eher zum 1947 wiedererrichteten Königreich Spanien gezählt.</ref>
 
Unter seiner Führung [[putsch]]ten konservative, monarchistische und faschistische Militärs mit maßgeblicher und massiver militärischer Unterstützung des [[Italienischer Faschismus|faschistischen Königreiches Italien]] und des [[NS-Staat|nationalsozialistischen Deutschen Reichs]] ab Juli 1936 gegen die im Februar 1936 demokratisch gewählte republikanische Regierung Spaniens. Bis 1939 hielt sein Kampf gegen die Demokratie an. Zuvor hatte Franco als Militär bis 1931 unter der Monarchie und später in der [[Zweite Spanische Republik|Zweiten Spanischen Republik]] eine langjährige Karriere absolviert und war am 3. Februar 1926 zum General ernannt worden. Seine LaufbahnOffizierslaufbahn begann 19041912 und war durch die Niederschlagung mehrerer Aufstände geprägt. Als [[Legión Española|Legionär]] war Franco 1926 maßgeblich für die Zerschlagung der aufständischen [[Rif-Republik]] im westlichen Nordafrika verantwortlich, 1933 konnte er als Berater verschiedener Kriegsminister eine [[#Anarchistische Revolution im Dezember 1933|anarchistische Revolution]] unterbinden und 1934 im [[Fürstentum [[Asturien]] einen [[Asturischer Bergarbeiterstreik von 1934|Bergarbeiterstreik]] beenden, was ihm die Anerkennung rechter und monarchistischer Kreise einbrachte und einen schnellen politischen Aufstieg als [[Führer]] der [[NationalistNationalismus|Nationalisten]]en ermöglichte. Seine Erfolge in Afrika in den 1920er Jahren verschafften ihm in Spanien zumindest bis 1934 enorme [[Popularität]]. 1935 wurde er zum [[Generalstabschef]] des [[Ejército de Tierra|Heeres]] ernannt.
 
Franco regierte nach seinem Militärputsch, der 1936 den [[Spanischer Bürgerkrieg|Spanischen Bürgerkrieg]] auslöste, ab 1939 diktatorisch.<ref group="Anmerkung">Die Diktatur Francos begann de jure erst 1939, de facto aber schon mit der Anerkennung seiner Regierung im November 1936 durch das nationalsozialistische Deutsche Reich und das faschistische Königreich Italien. Franco war von 1936 bis 1947 Diktator des Spanischen Staates. Da die Zweite Spanische Republik de facto schon 1936 endete, wird dieser Zeitabschnitt historisch eher zum 1947 wiedererrichteten Königreich Spanien gezählt.</ref> Er ließ in seinen ersten Herrschaftsjahren im Zuge einer nationalistischen und traditionalistischen Doktrin Autonomiebestrebungen in den spanischen Regionen unterdrücken, mehrere hunderttausend [[Franquismus#Die „Blaue Periode“|vermeintliche und tatsächliche Gegner exekutieren]]<ref>Richards, Michael (1998)Richards: ''A Time of Silence: Civil War and the Culture of Repression in Franco’s Spain, 1936–1945.'', Cambridge University Press., 1998, ISBN 0-521-59401-4., S. 11.</ref><ref>Jackson, Gabriel (2005)Jackson: ''La república española y la guerra civil RBA.'', Barcelona. 2005, ISBN 84-7423-006-3., S. 466.</ref> und rund 1,5 Millionen politische Häftlinge in insgesamt 190 verschiedene [[Konzentrationslager im franquistischen Spanien|Konzentrationslager]] internieren.<ref>Sinova, J. (2006)Sinova: ''La censura de prensa durante el franquismo'' [The Media Censorship During Franco Regime]. Random House Mondadori., 2006, ISBN 84-8346-134-X.</ref><ref>{{cite journal | doi = 10.1353/joy.2001.0008| title = James Joyce’s Encounters with Spanish Censorship, 1939–1966| journal = Joyce Studies Annual| volume = 12| pages = 38| year = 2001| last1 = Lázaro | first1 = A.}}</ref><ref>Rodrigo, J. (2005) ''Cautivos: Campos de concentración en la España franquista, 1936–1947'', Editorial Crítica. ISBN 84-8432-632-2.</ref><ref>Gastón Aguas, J. M. & Mendiola Gonzalo, F. (eds.) ''Los trabajos forzados en la dictadura franquista: Bortxazko lanak diktadura frankistan.'' ISBN 978-84-611-8354-8.</ref><ref>Duva, J. (9 November 1998) {{Webarchiv |url=http://www.guerracivil.org/Diaris/981109pais.htm |text=„Octavio Alberola, jefe de los libertarios ajusticiados en 1963, regresa a España para defender su inocencia“ |wayback=20011226220919}}. ''Diario El País''.</ref> In den afrikanischen Kolonien entrechtete er während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] kurzzeitig Teile der Einheimischen, förderte die Einwanderung spanischer Siedler, baute die koloniale Verwaltung weiter aus und genehmigte den Gebieten nur begrenzt politische Selbstbestimmung. Sein Herrschaftssystem wird ebenso wie die zugrundeliegende Ideologie als [[Franquismus]] bezeichnet und lässt sich in die Phasen ''[[Franquismus#Die „Blaue Periode“|primer franquismo]]'' (die Jahre 1939–1959), ''[[Franquismus#Der Spätfranquismus|segundo franquismo]]'' (1959–1969) und ''[[Franquismus#Der Spätfranquismus|tardofranquismo]]'' (1969–1975) unterteilen. Im Jahre 1947 führte er in Spanien gesetzlich die [[Monarchie]] wieder ein, ohne allerdings einen König zu ernennen.<ref>[http://www1.wdr.de/themen/archiv/stichtag/stichtag1164.html ''22. November 2005 – Vor 30 Jahren: König Juan Carlos vereidigt: Diktators Ziehsohn wird König der Demokratie''] auf WDR.de.</ref> Franco blieb bis zu seinem Tode insgesamt 39 Jahre lang als [[Regentschaft|Regent]] [[Liste der Staatsoberhäupter von Spanien|Staatsoberhaupt]] und bis 1973 [[Liste der Regierungspräsidenten von Spanien|Regierungschef]] des Königreiches Spanien. Während er im Zweiten Weltkrieg die Neutralität seines Landes wahren konnte und sich weigerte, auf der Seite der [[Achsenmächte]] in den Krieg einzutreten, gehörte er im [[Kalter Krieg|Kalten Krieg]] zu den führenden europäischen [[Antikommunismus|antikommunistischen]] Persönlichkeiten und verfolgte eine restriktive Außenpolitik gegenüber der [[Sowjetunion]] und deren [[Ostblock|Satellitenstaaten]]. Als nomineller Oberbefehlshaber der [[Spanische Streitkräfte|Spanischen Streitkräfte]] führte er in den Kolonien [[Ifni]] ([[Ifni-Krieg]]) und [[Spanisch-Sahara]] ([[Grüner Marsch]]) zwei Kolonialkriege gegen das aufstrebende [[Königreich Marokko]] und trat bis 1968/69 entschlossen der [[Dekolonisation Afrikas|Dekolonisation]] der spanischen Besitzungen des afrikanischen Kontinentes entgegen.
 
Die symbolische Intervention Spaniens im [[Koreakrieg]]<ref>{{cite book|title=Symbol and Ritual in the New Spain: The Transition to Democracy after Franco|author=Laura Desfor Edles|publisher=Cambridge University Press|page=32|isbn=0-521-62885-7|date=28. Mai 1998}}</ref> und im späteren [[Vietnamkrieg]]<ref>{{Internetquelle |url=httphttps://www.psywarrior.com/AlliesRepublicVietnam.html |titel=ALLIES OF THE REPUBLIC OF VIETNAM |abruf=2011-09-24}}</ref> zugunsten der [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]], die sich mit wirtschaftlicher und politischer Unterstützung in den späten 1950er Jahren revanchierten, beendete die seit dem Ende des Weltkrieges anhaltende erzwungene [[Isolationismus|Isolierung]] Spaniens und legitimierte das Franco-Regime international. Die 1940er und 50er unter Franco waren von sehr niedriger Produktion in Industrie und Landwirtschaft geprägt. Mit Geldüberweisungen emigrierter Spanier, vervielfachten Einnahmen aus dem aufkommenden Massentourismus und der kontrollierten Öffnung für Investitionen und Handel industrialisierte sich Spanien jedoch ab den 1960ern mit erheblichem Wachstum unter anderem im Stahl-, Bau- und Textilbereich.<ref>Charnock, G., Purcell, T., Ribera-Fumaz, R. (2014): ''The Limits to Capital in Spain. Crisis and Revolt in the European South'', Palgrave Macmillan, ISBN 978-0-333-71110-1, S. 35–36, 47</ref> Am 22. Juli 1969 ernannte Franco den späteren [[König (Spanien)|König]] [[Juan Carlos I.]] zu seinem Nachfolger.<ref>[https://www.welt.de/debatte/kommentare/article128897641/Nur-Menschen-ergreifen-den-Mantel-der-Geschichte.html ''Nur Menschen ergreifen den Mantel der Geschichte''] auf welt.de. abgerufen am 10. Juni 2014.</ref> Als strategischer Partner der Vereinigten Staaten in Südamerika hatte das franquistische Spanien in den letzten Jahren einen großen Einfluss auf die dortigen Diktaturen (beispielsweise in Chile unter [[Augusto Pinochet]]) und diente vielfach als Vorbild. Dennoch befand sich die spanische Diktatur in ihren späteren Jahren in einer innenpolitischen Krise. Die sich seit 1973 rasch zuspitzende politische, soziale und militärische Krise und die Rivalitäten der einzelnen Flügel innerhalb der seit April 1937 bestehenden Staatspartei ''[[Franquismus#Der Movimiento Nacional|Falange Española Tradicionalista y de las JONS]]'' untergruben auch Francos persönliche Diktatur. Um die Krise zu lösen, übernahm er wieder den vollen Oberbefehl über alle drei Teilstreitkräfte und konnte als [[Militärdiktator]] einen möglichen Umsturz oppositioneller Anhänger verhindern.
 
Nach Francos Tod im November 1975 begann die Übergangsphase vom [[Franquismus]] zu einer [[Parlamentarische Monarchie|parlamentarischen Monarchie]] [[Westliche Welt|westlichen]] Musters (''[[Transition in Spanien|Transición]]''). Am 15. Juni 1977 wählte Spanien zum ersten Mal seit 1936 in freien allgemeinen Wahlen ein Parlament. Nach der Absetzung des franquistischen Ministerpräsidenten [[Carlos Arias Navarro]] durch [[Juan Carlos I.]] wurde [[Adolfo Suárez]] neuer Ministerpräsident Spaniens und beendete das diktatoriale Regime Francos endgültig. Die Aufarbeitung der fast 40-jährigen Herrschaft Francos begann aber erst in den 2000er Jahren. Auch deshalb wirken in Spanien der Franquismus und die jahrzehntelange [[Glorifizierung]] der Persönlichkeit Francos durch einen in der [[Geschichte Spaniens|spanischen Geschichte]] einzigartigen [[Personenkult]] politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich bis heute nach.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.goabroad.com/articles/volunteer-abroad/five-remnants-of-francisco-franco-s-rule-still-visible-in-spain-today |text=''Five remnants of Francisco Franco’s Rule Still Visible in Spain Today'' |wayback=20150927154019}} auf goabroad.com (englisch).</ref>
 
Franco verwendete als Staatsoberhaupt Spaniens den Titel ''[[Caudillo|El Caudillo de España]]'' („Der Führer von Spanien“) ''durch die Gnade Gottes.''<ref group="Anmerkung">Sein vollständiger Titel lautete: ''por la gracia de Dios, Caudillo de España y de la Cruzada''.</ref>
 
== Frühe Jahre ==
[[Datei:Coat of arms of Family Franco Bahamonde until 1940.svg|mini|170px|Wappen der Familie Franco bis 1940<ref>[http://www.xenealoxiasdoortegal.net/ortegal/franco2.htm Vidal y de Barnola, Luis Alfonso]. ''Ortegal genealogy'', abgerufen am 13. August 2012.</ref><ref>[http://www.generalisimofranco.com/3/libro_franco.jpg Bild des Wappens der Familie Franco Bahamonde]. ''Franco''. Ed. Ariel, ISBN 978-84-344-6781-1. abgerufen am 13. August 2012.</ref> ]]
 
Francisco FrancoPaulino yHermenegildo Teódulo Franco Bahamonde<ref>vgl. [https://es.wikipedia.org/wiki/Francisco%20Franco es.wikipedia.org]</ref> wurde am 4. Dezember 1892 als zweites von fünf Kindern des [[Armada Española|Marineoffiziers]] Nicolás Franco y Salgado Araújo (* 22. November 1855; † 22. Februar 1942) und dessen Frau María del Pilar Bahamonde y Pardo de Andrade (* 1865; † 28. Februar 1934) im Haus Nummer 108 der Calle Frutos Saavedra im historischen Zentrum von Ferrol in der [[Provinz A Coruña]] geboren.<ref>Paul Preston: ''¡Comrades! Portraits from the Spanish Civil War''. HarperCollins, London 1999, ISBN 0-00-255635-9, S. 19.</ref> Er wurde am 17. Dezember in der Militärkirche von San Francisco mit dem Taufnamen ''Francisco Paulino Hermenegildo Teódulo Franco Bahamonde'' getauft. Von seinem Großvater väterlicherseits erhielt er den Taufnamen Paulino, von seiner Großmutter mütterlicherseits Hermenegildo, und Teódulo zum Namenstag seiner Geburt. Die Vorfahren seines Vaters kamen aus [[Andalusien]]. Seit dem Umzug nach Galicien war die Familie seines Vaters, aber auch die seiner Mutter, fest in der militärischen Tradition der spanischen Marine verwurzelt. Seine Mutter stammte aus einer oberen katholischen Mittelklassefamilie und war eine weitläufige Verwandte der galicischen Schriftstellerin [[Emilia Pardo Bazán]]. Im Jahr 1890 heirateten die beiden. Das Gerücht, Franco habe [[Judentum|jüdische]] ([[Sephardim|sephardische]]) Vorfahren gehabt, ist umstritten.<ref>[[Stanley G. Payne]]: ''The Franco Regime, 1936–1975.'' University of Wisconsin Press, Madison 1987, ISBN 0-299-11070-2, S. 68.</ref><ref group="Anmerkung">Obwohl sehr wenig Indizien auf eine angebliche jüdische Herkunft Francos deuten (siehe [[Geschichte der Juden in Spanien]] den Abschnitt [[Geschichte der Juden in Spanien#Jüdisches Leben in Spanien von 1492 bis zurEnde Gegenwartdes 19. Jahrhunderts|Jüdisches Leben in Spanien von 1492 bis zur Gegenwart]]), gibt es keine klaren Beweise, die dies bislang widerlegen konnten.</ref>
 
Der junge Franco verbrachte einen Großteil seiner Kindheit mit seinen zwei Brüdern Nicolás (1891–1977), später Marineoffizier und Diplomat, der mit María Isabel Pascual del Pobil y Ravello verheiratet war, [[Ramón Franco|Ramón]], einem Flugpionier, und seinen beiden Schwestern María del Pilar (1894–1989), später Frau von Alonso Jaraiz y Jerez, und María de la Paz (1899–1903).
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Francos Vater Nicolás war ein Liberaler und als Soldat in den Kolonien Kuba und den Philippinen stationiert.<ref>Rafael González Duro: ''Franco. Una biografía psicológica''. 2008, ISBN 978-84-86115-62-3, S. 22.</ref> Auf den Philippinen gebar ihm eine Einheimische einen nichtehelichen Sohn mit dem Namen Eugenio Franco Puey, den er bei seiner Rückkehr nach Ferrol zurückließ.<ref>Rafael González Duro:: ''Franco. Una biografía psicológica.'' 2008, S. 22–25.</ref> Er hatte lockere Gewohnheiten und ging oft zu anderen Frauen oder auf Feiern. Francos Mutter Pilar war konservativ und sehr religiös. Das Verhalten des Vaters zuhause war autoritär. Er schlug die Kinder zwar nicht, war aber oft mürrisch gegenüber seinen Familienangehörigen. Franco konnte sich jedoch seinem Einfluss weitgehend entziehen und wurde fast ausschließlich von der Mutter erzogen. Später wurde sie die Zuflucht aller Geschwister. Sie impfte ihnen Hartnäckigkeit und Ehrgeiz ein.<ref>Fernández Santander, Carlos (2005): ''El general Franco: un dictador en un tiempo de infamia'', S. 9.</ref> Später bezeichnete sich Franco als [[Antithese]] zu seinem Vater und identifizierte sich beinahe vollständig mit der Mutter.<ref>Preston, Paul (2004): ''Juan Carlos: A People’s King''. London. ISBN 978-0-00-255632-3, S. 33.</ref>
 
Der [[Spanisch-Amerikanischer Krieg|Spanisch-Amerikanische Krieg]] im JahreJahr 1898 wurde für Franco zu einem prägenden Erlebnis und zu einem Teil seiner rudimentären politischen Ideologie. Für Franco stellte später der Verlust Kubas den endgültigen Zusammenbruch des [[Spanisches Kolonialreich|spanischen Weltreiches]] dar. Die Ursache für die Niederlage sah er in korrupten liberalen Politikern, die sich viel zu wenig um die Armee gekümmert hätten.<ref>Stanley G. Payne (1987): ''The Franco Regime, 1936–1975.'' S. 15.</ref> Aber nicht nur für ihn, sondern auch für sein Heimatland Spanien hatte der Krieg Folgen: Im 20. Jahrhundert litt die Monarchie unter einer Jahrzehnte dauernden politischen Instabilität und dem späteren Bürgerkrieg. In der Heimatstadt Ferrol, die einen bedeutenden Hafen der spanischen Marine stellte, kam es zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen.
 
== Militärische Karriere ==
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Am 17. Februar 1912 ging Franco mit seinem Klassenkameraden und Cousin nach [[Melilla]] in das neu erworbene Protektorat [[Spanisch-Marokko]]. Zuvor hatten dort die spanischen Anstrengungen zur Errichtung dieses Protektorats die im [[Rif (Gebirgszug)|Rifatlas]] lebenden [[Berber]]stämme der [[Rifkabylen]] provoziert und langwierige [[Rifkrieg (1909)|Rifkriege]] ausgelöst. Die Taktik der Aufständischen führte zu hohen Verlusten in der spanischen Armee, bot aber für junge Offiziere auch die Gelegenheit, schnell aufzusteigen. Franco begann seine Karriere unter dem Motto: ''Aufstieg oder Tod''.
 
Zu Beginn des zweiten [[Rifkrieg (1909)|Rifkriegs]] wurde er dem 68. Regiment unter Oberst José Villalba Riquelme zugeteilt. Zu seinen ersten Aufgaben in Afrika gehörten Routine-Operationen; unter anderem war er verantwortlich für die Korrespondenz zwischen den verschiedenen Einheiten des spanischen Afrikaheeres in Spanisch-Marokko. Am 13. Juni wurde er, im Alter von 19 Jahren, zum [[Leutnant]] befördert und am 15. April 1913 zum Leiter des indigenen ''[[Regulares|Regular Regimentes]]'', einer Einheit, die 1911 aus [[Mauren|maurischen]] Söldnern unter [[Dámaso Berenguer Fusté]] gebildet worden war.<ref>Preston, Paul (2004): ''Juan Carlos: A People’s King'', S. 44.</ref> Sein vorausgehender Eintritt war wahrscheinlich auf seine Liebesbeziehung mit [[Sofía Subirán]] zurückzuführen.<ref>[httphttps://www.hoy.es/v/20130127/sociedad/primer-amor-franco-20130127.html ''Francos erste Liebe''] (spanisch) auf www.hoy.es, abgerufen am 27. Januar 2013.</ref>
 
Am 12. Oktober 1913 wurde Franco mit dem ''[[Militär-Verdienstorden (Spanien)|Cruz al Mérito Militar]]'' erster Klasse ausgezeichnet, für seine erfolgreiche Strategie im Kampf gegen die Berber. Am 1. Februar 1914 wurde er für seinen Mut in der Schlacht bei Beni Salem zum [[Hauptmann (Offizier)|Hauptmann]] befördert.<ref>Stanley G. Payne (1987): ''The Franco Regime, 1936–1975.'' S. 82.</ref> In seinem frühen Stadium in Afrika zeigte Franco unter den Soldaten eine ungewöhnliche Risikobereitschaft und Ehrgeiz. Seine taktischen Fähigkeiten wurden ihm hoch anerkannt. Im Rifkrieg bestand Francos Strategie darin, möglichst aggressiv gegen die Berber vorzugehen. Als Vergeltung fanden fast täglich Überfälle von Stämmen auf Lager der spanischen Besatzer statt.
 
Unter Francos Kommando wurde die Regulares neu organisiert. Franco war als Kommandant zu seinen Soldaten sehr streng und schärfte ihnen eiserne Disziplin ein. Schon kleine Verstöße konnten mit der Exekutierung durch ein von Franco eigens aufgestelltes Erschießungskommando enden. Dennoch genoss er hohes Ansehen unter seinen Soldaten. Später behaupteten einige von ihnen, dass Franco sich vorgenommen hatte, keinerlei Schlachten zu verlieren, und außerdem alle Schlachten und Scharmützel unversehrt zu überstehen. Tatsächlich gehörte er zu den fünf der ursprünglich 41 Soldaten seines RegimentesRegiments, die nicht getötet oder verletzt wurden.<ref>Ashford Hodges, Gabrielle (2001): ''Franco: retrato psicológico de un dictador''. ISBN 978-84-306-0444-9, S. 55.</ref> Ein Problem für Franco stellte jedoch die völlige Vernachlässigung seiner Truppen und deren mangelhafte Versorgung dar. Im dortigen Kolonialkrieg, wie auch in früheren Kriegen, starben mehr Soldaten an Krankheiten als im bewaffneten Kampf.<ref>González Duro, Rafael (2008): ''Franco. Una biografía psicológica'', S. 73.</ref>
 
Im Jahre 1916 wurde Franco im Dorf El-Biutz (zwischen [[Ceuta]] und [[Tanger]]) von feindlichem Maschinengewehrfeuer angeschossen. Er wurde schwer am Bauch verwundet, insbesondere an der Leber, und verlor einen [[Hoden]].<ref>[https://www.welt.de/vermischtes/article3815868/Spaniens-Diktator-Franco-verlor-Hoden-im-Krieg.html ''Spaniens Diktator Franco verlor Hoden im Krieg – Die Welt'']. abgerufen am 27. Mai 2007.</ref> Die ihn behandelnden Ärzte stellten später fest, dass seine Eingeweide verschont worden waren, weil er eingeatmet hatte, als auf ihn geschossen wurde. Sein Überleben machte ihn dauerhaft in den Augen der einheimischen Truppen dauerhaft als Mann des Glücks (''Baraka'') bekannt. Er wurde für Spaniens höchste Auszeichnung für TapferkeitTapferkeitsauszeichnung, das begehrte ''Cruz Laureada de San Fernando'', empfohlen, erhielt aber stattdessen das ''Kreuz von Maria Cristina, Erster Klasse''. Wegen seiner schweren Verletzung, die zum Tod hätte führen können, verbrachte er mehrere Monate im Krankenhaus in Ceuta. Seine geschiedenen Eltern besuchten ihn dort. Am 28. Februar 1917 wurde er von König [[Alfons XIII.|Alfonso XIII.]] zum [[Major#Spanische und lateinamerikanische Streitkräfte|Major]] befördert, dem jüngsten der spanischen Armee.
 
==== Versetzung nach Oviedo ====
Nach seiner Beförderung zum Major verließ Franco Spanisch-Marokko und wurde 1917 nach [[Oviedo]] in [[Asturien]] versetzt. Dort wurde ihm ein gewisser Respekt gezollt. Er durfte kostenlos im Luxushotel ''Hotel París'' wohnen und freundete sich mit Joaquín Arrarás an. Während seines AufenthaltesAufenthalts in Oviedo lernte er seine spätere Frau [[Carmen Polo y Martínez-Valdés]] kennen.
 
Während seines dreijährigen AufenthaltesAufenthalts in Spanien sah sich Franco mit zunehmenden Spannungen konfrontiert. Der Krieg in Afrika verschärfte die Spaltung zwischen den Militärs und der spanischen Zivilgesellschaft.<ref>Rodríguez Jimenez, Jose (2005): ''Franco: Historia de un conspirado.'' ISBN 84-96511-04-9, S. 219, 220.</ref> Zahlreiche Spanier lehnten den Wehrdienst ab.<ref>Bachoud, Andrée (2000): ''Franco'', S. 42.</ref> Im Jahre 1909 war es bereits zur [[Tragische Woche|Tragischen Woche]] gekommen, bei der sich zahlreiche [[Anarchismus in Spanien|Anarchisten]] gegen den Krieg aussprachen.
 
Für Franco markierte der Rifkrieg einen rasanten Aufstieg, obwohl Tausende von anderen Soldaten und Hunderte von Offizieren gestorben waren.<ref>Bachoud, Andrée (2000): ''Franco'', S. 53.</ref> In Asturien wurde am 10. August 1917 ein Generalstreik ausgerufen. Einer der Hauptverantwortlichen der militärischen Unterdrückung der Streikenden war Franco. Dennoch dauerten die Unruhen weitere 20 Tage. Die erfolgreiche Zerschlagung der Revolte brachte ihm den Respekt von Alfonso XIII. und desdem späteren DiktatorsDiktator [[Miguel Primo de Rivera]] ein.
 
==== Zweite Periode in Afrika: die Legion ====
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Am 28. Januar 1920 gründete Oberstleutnant [[José Millán Astray]] im Auftrag des Kriegsministers [[José Villalba Riquelme]] die [[Legión Española|Spanische Legion]] (''Legión Española''). Als Vorbild diente ihm dabei die [[Légion étrangère|französische Fremdenlegion]]. Millán Astray, ein Bewunderer Francos, versuchte auf ihn Einfluss zu nehmen und für sein Vorhaben zu gewinnen.<ref>Ed. Losada, BS As, 1951, S. 315. En Preston, 2010, S. 73.</ref>
 
Während eines Treffens im September und Oktober in [[Valdemoro]], in der Nähe von Madrid, ernannte er Franco zum stellvertretenden Leiter. Franco zögerte nicht und kehrte nach Afrika zurück.<ref>Biographie [http://www.xtec.es/~jrovira6/bio/astray.htm José Millán y Terreros] (spanisch) auf xtec.es (abgerufen am 21. März 2011).</ref> Dank seiner Erfahrung mit den ''[[Regulares]] Indígenas'' konnte er die ursprünglich aus 500 Mann bestehende Truppe zu einem divisionsstarken Kampfverband machen. Am 27. September befehligte Franco drei Bataillone innerhalb der Legion. Am 10. Oktober richteten 200 seiner Legionäre in [[Ceuta]] ein Blutbad an. In der Nacht zum 11. Oktober terrorisierten die Legionäre, aus bisher unbekanntem Grund, die Bewohner der Stadt und ermordeten eine Prostituierte, einen Unteroffizier und zwei weitere Personen.<ref name="Preston, Paul 2004">Preston, Paul (2004): ''Juan Carlos: A People’s King'', S. 56.</ref> Franco musste dafür die Verantwortung übernehmen und ließ die Militärjustiz walten. Sein Ansehen lag danach in Teilen der Zivilbevölkerung, insbesondere bei Kommunisten und Anarchisten, am Boden.
 
Trotz dieses Rückschlags ging die Legion weiter mit äußerster Brutalität in Marokko vor. Es kam zu Übergriffen gegen die Zivilbevölkerung, und zahlreiche Gefangene wurden enthauptet und deren abgeschlagene Köpfe als Trophäen zur Schau gestellt.<ref name="Preston, Paul 2004" />
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Eine andere bedeutende faschistische Fraktion wurde von [[José Antonio Primo de Rivera]] zusammen mit dem Journalisten und Schriftsteller Rafael Sánchez Mazas und Aviator Julio Ruiz de Alda der spanischen Gewerkschaftsbewegung (MES) gegründet.<ref>Gil Pecharromán (1997), S. 64.</ref> Die spätere [[Falange]] wurde zu einer wichtigen Stütze Francos. Ab 1937 war er ihr Parteiführer und trug regelmäßig deren Symbole auf seiner Uniform.
 
Bei den, vor allem nach dem Putsch, resultierenden Feindseligkeiten der katholischen Kirche und der [[Laizismus|laizistischen]] Republik schlug sich Franco auf die Seite der Opposition. Die Republik hatte der Kirche sämtliche Privilegien aberkannt und als [[Staatsreligion]] abgeschafft. Die radikale [[Säkularisierung]] der republikanisch-sozialistischen Regierung von Manuel Azaña führte zum Erstarken des politischen Katholizismus in Spanien. Im März 1932 wurde die ''Acción Popular'' gegründet. Diese war in der Führung, im ideologischen Diskurs und in den organisatorischen Ressourcen von der katholischen Kirche inspiriert. Später wurde sie zur CEDA vereinigt. Dieser Zusammenschluss von religiösen und konservativen Parteien fand nicht nur in der Oligarchie des alten Regimes, sondern auch bei Tausenden von Bauern und in der ärmeren Mittelschicht Anhänger. Auch Franco sympathisierte mit ihr. Die CEDA kämpfte massiv gegen die Reformpolitik des Linksbündnisses. Militärische und intellektuelle Kreise versuchten die Laizität des Staates zu beenden und schürten Angst vor dem Aufstieg der [[Arbeiterklasse]]. Die neue katholische Partei begann ihre Tätigkeiten mit der Suche nach einer direkten Konfrontation mit der Regierung. Republikaner wurden als Verfolger der Kirche dargestellt und deshalb zu Feinden des Vaterlandes erklärt, und Sozialisten wurden als Feinde von Eigentum und Familie deklariert.<ref>Juliá, Santos (1999). Un siglo de España. Política y sociedad. Madrid: Marcial Pons. ISBN 84-95379-03-1, S. 96–97.</ref> Der Professor für Rechtswissenschaften der [[Universität Salamanca]], José María Gil, schätzte 1934 die Anzahl der Mitglieder auf 600.000.
 
==== Aufstieg unter der Regierung Lerroux/Ibáñez ====
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==== Generalstabschef unter der CEDA-Regierung ====
Nach dem Scheitern des asturischen Aufstandes waren die sozialistischen und anarchistischen Linken stark geschwächt.<ref>Casanova (2007), S. 136.</ref> EsAus kamAngst zuvor einemeiner Rechtsrutsch,erneuten ausRevolution Angst,kam erneutes einezudem Revolutionzu erlebeneinem zu müssenRechtsrutsch. Der immer größer werdende Druck auf die Regierung von Ricardo Samper Ibáñez führte zu einer tiefen Regierungskrise. Am 4. Oktober 1934 trat Ministerpräsident Samper zurück. Die radikale Partei und die Bauernpartei versagten ihm jede weitere Unterstützung und betrieben eine Politik der „Anti-Reform“ mit „konterrevolutionären Zielen“ (wie sie sagten), was zu Spannungen mit den Mitte-rechts-Republikanern und der katholischen Rechten CEDA führte. Zudem verfolgte die CEDA das Ziel, den Vorsitz der Regierung zu erreichen, um eine „autoritäre Wende“ herbeizuführen.<ref>Juliá, Santos (1999): ''Un siglo de España. Política y sociedad'', S. 106.</ref>
 
Die Regierungskrise von 1934/35 ermöglichte es General Franco, der vom neuen Kriegsminister [[José María Gil-Robles y Quiñones]] zum Chef des [[Generalstab]]s, und damit zum Oberbefehlshaber der spanischen Armee, ernannt wurde, möglichst unabhängig zu handeln.
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Nach dem Sieg der Volksfront im Februar 1936 gewannen die Verschwörer weiter an Zulauf, blieben aber eine kleine geschlossene Gruppe. Die erfolglosen Bemühungen, das Kriegsrecht zu verkünden und die Wahlen für ungültig zu erklären, bremsten jedoch den Zulauf wieder.
 
Am 8. März 1936, einen Tag, bevor Franco die Kanarischen Inseln verließ, wurde ein geheimes Treffen in [[La Esperanza (Teneriffa)|La Esperanza]] auf [[Teneriffa]] organisiert.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.elpais.com/especiales/2006/mirada/fotogaleria_4_3.html |titel=Las raíces insulares de Franco |hrsg=[http://www.elpais.com/ www.elpais.com] |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130523055841/http://www.elpais.com/especiales/2006/mirada/fotogaleria_4_3.html |archiv-datum=2013-05-23 |abruf=2013-04-15 |sprache=es |offline=1}}</ref> Später wurde ein Obelisk zum Gedenken an dieses historische Treffen errichtet.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.laopinion.es/tenerife/2008/11/29/monumento-franco-raices-sera-retirado/184903.html |titel=El monumento a Franco en Las Raíces será retirado |hrsg=[http://www.laopinion.es/ www.laopinion.es] |datum=2008-09-29 |abruf=2013-04-15 |sprache=es}}</ref> Unter anderem trafen sich [[Emilio Mola]], Joaquín Fanjul, [[Luis Orgaz Yoldi]] und Oberst Valentín Galarza Morante, Leiter der ''Unión Militar Española'' (Spanische Militärunion). Die Versammlung beschloss Sanjurjo zum Leiter eines möglichen Aufstandes zu ernennen. Franco wurde zu seinem Stellvertreter bestimmt.<ref>Preston, Paul (1995): ''Franco: A biography'', S. 160.</ref> Obwohl er damit bereits voll involviert war, schien Franco weiterhin sehr zurückhaltend zu sein.<ref>Payne (1992), S. 30.</ref>
 
Nachdem Sanjurjo zum Leiter bestimmt wurde, beauftragte er Franco mit der Festsetzung des Zeitpunktes des Aufstandes. Mola war für die Koordinierung der Vorbereitungen verantwortlich. Im April wurde in einem zweiten Treffen der 18. Juli als Tag des Aufstandes beschlossen.<ref name="Preston, Paul 1995">Preston, Paul (1995): ''Franco: A biography'', S. 168.</ref> Am 25. Mai konkretisierte Mola die Strategien für eine militärische Erhebung in mehreren militärischen Regionen Spaniens. Am 30. Mai fand ein Treffen zwischen Franco und Juan Yagüe, der als Abgesandter der Verschwörer zu Franco geschickt wurde, im ''Palacio de Carta'' in [[Santa Cruz de Tenerife]] statt. Yagüe, der versuchte Franco endgültig in die Verschwörung einzubinden, konnte diesen zu keinen konkreten Zugeständnissen bewegen.<ref name="ReferenceA">Preston, Paul (1995): ''Franco: A biography'', S. 169.</ref> Mola war danach verärgert und zog es sogar in Erwägung Franco von den Planungen der Verschwörung auszuschließen. Jedoch war er, aufgrund des hohen Prestiges Francos in der Armee und insbesondere im Afrikaheer in [[Spanisch-Marokko]], gezwungen, ihn doch einzubinden. Gleichzeitig verschlechterte sich in Spanien die soziale Lage weiter. Die politische Radikalisierung ging Hand in Hand mit der ansteigenden [[Arbeitslosigkeit]]. Zusätzlich hatte die Azaña-Regierung Schwierigkeiten die in den Wahlen im Februar versprochenen Reformen voranzubringen. Die Falange verstärkte die Instabilitätit durch immer heftiger werdende Attentate auf prominente republikanische Persönlichkeiten und öffentliche Gebäude. Da die paramilitärischen Milizen der linken Parteien, anders als die Falange, die eher im Verdeckten operierte, offen Vergeltung übten, schürten sie Angst unter der besitzenden Klasse und traditionalistischen Kreisen in ganz Spanien.<ref name="ReferenceA" /> Etwa einen Monat vor dem Putsch flohen zahlreiche Großgrundbesitzer, Bankiers und sonstige Mitglieder der Ober- und Mittelschicht aus Spanien in die damals wohlhabendsten Metropolen wie [[Prag]], [[Paris]], [[London]] oder [[Biarritz]]. Obwohl viele von ihnen anfangs wenig oder gar nichts von der Verschwörung wussten und sich folglich nicht beteiligten, gelang es den Verschwörern sie auf ihre Seite zu ziehen. Franco organisierte durch Vertreter die weitgehende Finanzierung der Verschwörung und köderte die wohlhabenden Exilanten mit der Rückerstattung ihres Besitzes, der Wiedereinführung des Adels, der Monarchie und politischem Einfluss in dem neuen Staat.
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Am 12. Juli 1936 ermordete in Madrid Jorge Bardina, ein Mitglied der Falange, den Leutnant José Castillo der republikanischen ''[[Guardia de Asalto]]'' (Sturmgarde).<ref>Preston (2006). S. 98.</ref> Castillo war ein Mitglied der [[Partido Socialista Obrero Español]]. Am nächsten Tag verhafteten Beamte der Sturmgarde den prominenten Monarchisten und ehemaligen Finanzminister [[José Calvo Sotelo]]. Das ursprüngliche Ziel der Aktion sollte eigentlich die Verhaftung von José María Gil-Robles y Quiñones sein, da dieser jedoch nicht aufzufinden war, wurde der Plan verworfen.<ref name="preston99">Preston (2006). p. 99.</ref> Calvo Sotelo war als Parlamentsabgeordneter ein entschiedener Gegner der Agrarreformen von 1936, der Enteignungen des Adels und der Beschneidung des Monopols der [[Römisch-katholische Kirche|katholischen Kirche]] gewesen. Stattdessen befürwortete er einen [[Ständestaat]].<ref>Thomas (1987). S. 8.</ref> Am 13. Juli wurde Calvo Sotelo in einem Madrider Gefängnis von seinen Wachen ohne Gerichtsverfahren [[José Calvo Sotelo#Das Attentat am 13. Juli 1936|erschossen]].<ref name="preston99" />
 
Die Tötung von Sotelo, einem prominenten rechten Mitglied des Parlaments, mit Beteiligung der Polizei, erweckte Argwohn und löste eine heftige Reaktionen bei den Gegnern der Regierung aus.<ref>Thomas (2001). S. 196–198, 309.</ref> Die Regierung reagierte auf rechtsgerichtete Morde mit brutalen Repressionen.<ref name="preston99" /> Der Vorfall schockierte die Nation und auch die meisten westeuropäischen Demokratien, und Franco beschloss am 15. Juli endgültig, am Putsch teilzunehmen.<ref>Casanova, Julián (2007): ''República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares'', S. 175–176.</ref> Auch das spanische Bürgertum war vom Mord geschockt.<ref>[[Hugh Thomas|Thomas, Hugh]] (1977): ''The Spanish Civil War.'' ISBN 0-06-014278-2. S. 234–235.</ref> Die Rebellen bezeichneten den Mord als Teil einer seit Jahrzehnten geplanten kommunistischen Machtübernahme in Spanien. An dieser Theorie wurde vom Franco-Regime bis 1975 festgehalten. Erst Thomas Borras, ein ehemaliges Mitglied der ''[[Juntas de Ofensiva Nacional Sindicalista]]'' (Vereinigungen der Nationalsyndikalistischen Offensive), konnte die Behauptung 1976 widerlegen.<ref>Aróstegui, Julio (1997): ''La Guerra Civil. La ruptura democrática.'' Madrid. ISBN 84-7679-320-0, S. 32.</ref> Obwohl die verschwörerischen Generäle unter Mola bereits mit den Planungen eines Aufstandes weitgehend fertig waren, bot der Mord eine gute öffentliche Rechtfertigung für ihren Staatsstreich. Die Legitimation dafür sollte die Erklärung sein, dass Spanien von der Anarchie nur durch militärische und nicht durch demokratische Mittel befreit werden könne.<ref name="preston99" /> Währenddessen forderten die im Parlament vertretenen Sozialisten und Kommunisten die zivile Unterstellung der Armee. Ministerpräsident Santiago Casares Quiroga reagierte zögerlich.<ref name="preston99" />
 
Am 14. Juli 1936 flog Franco nach [[Teneriffa]]. Zwei Tage später, am 16. Juli, starb der Militärkommandant von Gran Canaria, General Amado Balmes durch einen Jagdunfall. Ihm wurde in den Bauch geschossen. Sein Tod ermöglichte es Franco, unter dem Vorwand, an der Beerdigung des Generals teilzunehmen, nach [[Gran Canaria]] zu fliegen, ohne Verdacht zu erregen. Es ermöglichte auch die Anreise von General [[Luis Orgaz Yoldi]], der für die Durchführung der militärischen Erhebung auf den Kanarischen Inseln zuständig war.
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Nachdem sich die Putschisten der Stadt Melilla bemächtigt hatten, weitete sich der Staatsstreich auf die ebenfalls in Spanisch-Marokko liegenden Städte [[Tétouan]], [[Ceuta]] und [[Larache]] aus. Um die dortige Übernahme koordiniert durchführen zu können, nahm, auf Weisung Francos, Oberst Juan Seguí Kontakt mit Eduardo Sáenz de Buruaga auf. Dieser mobilisierte dann, zusammen mit Juan Yagüe, seine Truppen. Er setzte sie aber 12 Stunden früher als geplant in Marsch, um die Hauptstadt des Protektorats Tétouan einzunehmen.<ref name="Tp241">[[Hugh Thomas|Thomas, Hugh]] (1977): ''The Spanish Civil War'', S. 241.</ref> Er telegrafierte dann an Franco, um zu erklären, warum die Erhebung in Melilla früher als zur festgesetzten Zeit begonnen hatte.
In Madrid versuchte Ministerpräsident Casares, die noch loyalen Teile des Afrikaheeres auf die Seite der Republik zu ziehen, was aber nicht gelang. Er telefonierte noch am selben Tag mit dem Hochkommissar des Protektorates Alvarez Buylla und versprach für den 19. Juli Luftunterstützung. Die Nationalisten konnten das Gespräch, noch bevor konkrete Angaben getroffen worden wären, unterbinden und Alvarez Buylla verhaften. Leidlich loyal zur Republik blieb, nach dem Anschluss des Generals [[Antonio Castejón Espinosa]] und seiner ihm unterstellten Einheit, Francos Cousin [[Ricardo de la Puente Bahamonde]]. Er telefonierte mit Casares und versicherte ihm, dass auf dem [[Flughafen Tetouan Sania Ramel]] seine Fliegerstaffel loyal bleibe. In der Zwischenzeit hatten die Nationalisten bis auf die Residenz des für abgesetzt erklärten Hochkommissars Alvarez Buylla unter Kontrolle. In den besetzten Gebieten antworteten die Nationalisten auf den unerwarteten Widerstand von Gewerkschaftlern, Linken und Republikanern mit willkürlicher Despotie.<ref name="Tp241" />
 
Obwohl der Putsch auch gelungen war, begab sich [[Juan Yagüe]] zu einem Treffen mit dem Großwesir von Tetouan Muley Hassan. Dieser sah sich dann gezwungen, um nicht abgesetzt zu werden, marokkanische Freiwillige zu entsenden. In Ceuta trugen sie dann zur leichten Einnahme der Stadt bei. Bereits um 11 Uhr konnte Yagüe, ohne einen einzigen Schuss abgefeuert zu haben, Ceuta einnehmen.<ref name="Tp241" /> In Larache, der einzigen Großstadt in Spanisch-Marokko die immer noch loyal zur Regierung war, kam es zwischen dem 18. und 19. Juli zu blutigen Kämpfen. Um 2 Uhr morgens geriet die Stadt unter die Kontrolle der Rebellen. Die meisten Widerständler wurden danach exekutiert oder flohen nach [[Französisch-Marokko]].<ref name="Tp241" />
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Als die Zentralregierung von Casares Quiroga am Nachmittag des 17. Juli 1936 vom Aufstand und dessen schnellem Übergreifen (Spanisch-Marokko, Kanarische Inseln) erfuhr, beschloss Casares, die republikanische Marine auslaufen zu lassen, und befahl der Luftwaffe, Angriffe auf Stellungen im Norden Afrikas zu fliegen. Marineminister [[José Giral Pereira]] kommandierte mehrere Kriegsschiffe zur Blockierung der [[Meerenge von Gibraltar]] ab, die den Kolonialtruppen den Weg auf die [[Iberische Halbinsel]] blockieren sollten. Die vorerst erfolgreiche Blockade löste unter dem Afrikaheer unter Teilen der Soldaten Enttäuschung aus. Die innere Revolte schwächte die Rebellion und ebnete einen Teil der Entwicklung zum blutigen Bürgerkrieg.<ref>Alpert, Michael (1987): ''La guerra civil española en el mar.'' Madrid. ISBN 84-323-0609-6, S. 123–124.</ref>
 
In der Luft bombardierten Flugzeuge wie die [[Douglas DC-2]] und [[Fokker F.VII]], die alle vom Flugplatz [[Tablada#Aeródromo de Tablada|Aeródromo de Tablada]] in [[Tablada]] gestartet waren, am 17. Juli und 18. Juli Melilla, Ceuta, Larache und Tétouan. In der letzteren Stadt zerstörten die Luftangriffe mehrere öffentliche Gebäude und jeweils eine Synagoge und [[Moschee]] mit ihrer Umgebung. Tétouan hatte nach dem [[Bombardement]] zahlreiche zivile Opfer zu beklagen, was den Seitenwechsel der Stadt zugunsten der Nationalisten bedeutete.<ref>Solé i Sabaté, Josep María; Villarroya, Joan (2003): ''España en llamas. La guerra civil desde el aire.'' Madrid. ISBN 84-8460-302-4, S. 25.</ref> Auch die spanische republikanische Marine bombardierte mehrere Positionen und Städte am 20. und 21. Juli erneut. Der Zerstörer ''Sánchez Barcáiztegui'' bombardierte Ceuta massiv.
 
Nach der Eroberung der Kanaren griff der Putsch auf [[Andalusien]] über. Am 18. Juli um zwei Uhr nachmittags revoltierte ein Teil der in der Regionalhauptstadt [[Sevilla]] stationierten Truppen gegen die Regierung. Der Putsch in Sevilla führte zur Verhaftung von General Jose Fernandez de Villa-Abrille, der das Kommando über die 2. Division in Andalusien innehatte. Etwa 4000 Soldaten konnten innerhalb weniger Tage die Kontrolle über die wichtigsten Einrichtungen der Stadt erlangen. Nur eine Minderheit der in der Militärprovinz stationierten Truppen blieb loyal gegenüber der Regierung, sowie der Zivilgouverneur in Sevilla Jose Maria Varela Rendueles und einige Freiwillige aus linken Parteien. Da sich die zivile Regierung nicht wie erhofft aus Angst ergab, versuchten die Rebellen sie freiwillig zum Rücktritt zu bewegen, trafen aber auf starken Widerstand. Letztendlich konnten die Wachen des ''Palais de San Telmo'', der Residenz von Jose Maria Varela Rendueles, von den Nationalisten überwältigt werden.<ref>Salas, Nicolás (1992): ''Sevilla fue la clave: república, alzamiento, Guerra Civil (1931–1939).'' Castillejos. ISBN 84-8058-000-3, S. 290–296.</ref><ref>Ortiz Villalba, Juan (2006): ''Del golpe militar a la Guerra Civil: Sevilla 1936.'' ISBN 84-934741-8-5, S. 122.</ref>
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Über das Treffen vom 21. September gibt es keine Aufzeichnungen. Belegt ist aber, dass Franco, der mit Abstand der ranghöchste Offizier gewesen war, die günstigsten Voraussetzungen zum [[Generalissimus]] (''Generalísimo'') ernannt zu werden hatte. Obwohl er in den republikanischen Streitkräften erst Platz 23 belegt hätte, bezogen sich die Rebellen auf die Zeit der Monarchie, in der es der erste Rang war.<ref>[[Stanley G. Payne]] (1987): ''The Franco Regime, 1936–1975.'' S. 128.</ref> Weitere begünstigende Faktoren waren die Schwächen von Francos Rivalen oder das Ausfallen von ihnen. Sanjurjo starb am 20. Juli, General Juan Antonio Ansaldo war verletzt, Manuel Goded und Joaquín Fanjul führten den Putsch in Barcelona beziehungsweise in Madrid an und wurden nach deren jeweiligen Scheitern erschossen,<ref>Casanova, Julián (2007): ''República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares'', S. 341.</ref> Cabanellas hatte sich gegen die Diktatur von [[Miguel Primo de Rivera]] aufgelehnt und war [[Freimaurerei|Freimaurer]] und Republikaner,<ref>Preston, Paul (1995): ''Franco: A biography'', S. 228.</ref> Queipo de Llano war als Generalmajor zu rangniedrig und durch seine anfängliche Zusammenarbeit mit der Republik in Ungnade gefallen, General Andrés Saliquet war zu alt und hatte keine politische Bedeutung mehr, und Mola war durch seine anfängliche militärischen Misserfolge geschwächt und hatte die Unterstützung der karlistischen Monarchisten verloren.<ref>Preston, Paul (1995): ''Franco: A biography'', S. 228–229.</ref> Franco hatte zusätzlich den Vorteil mehrere große militärische Siege innerhalb des Bürgerkrieges geplant zu haben und den Ruf eines monarchistischen Generals inne.<ref>Tusell, Javier (2006): ''La evolución política de la zona sublevada.'' Madrid. ISBN 84-670-2026-1, S. 376–377.</ref> Darüber hinaus waren seine Truppen der Hauptstadt Madrid am nächsten und er hatte die Unterstützung der Mächte Italien und Deutsches Reich. Auch die Falange, die [[Legión Española|Spanische Legion]] und die [[Regulares]] stärkten ihm den Rücken. Die meisten Soldaten standen aufgrund seines ihm früher hoch anerkannten Mutes und seines [[Charisma]]s hinter ihm.<ref name="Hills, George 1975" /> Franco hatte auch für die Rebellen die marokkanischen Behörden des Protektorates [[Spanisch-Marokko]] überzeugt und einheimische Söldner rekrutiert. Einige Historiker sehen aber Francos ruhige und professionelle Überlegenheit und seine fast drei Jahrzehnte lange Erfahrung als Grund für seine Vormachtstellung.<ref>[[Hugh Thomas|Thomas, Hugh]] (1977): ''The Spanish Civil War.'' ISBN 0-06-014278-2. S. 998–999.</ref>
 
Am Abend des 21. Septembers wurde dann Franco von der Mehrheit des Vorstandes der Junta zum „Generalissimus der Armeen“ gewählt und damit zum obersten Befehlshaber aller nationalistischen Kräfte ernannt. Lediglich Cabanellas beschloss sich der Stimme enthalten.<ref>Casanova, Julián (2007): ''República y Guerra Civil. Vol.Band 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares'', S. 344.</ref> Letztendlich ermöglichte Francos erste Etappe zur Machtübernahme die gegenseitige Abneigung der Juntamitglieder. Der einzige große Rivale Mola war durch Versagung der Unterstützung der Monarchisten, die Entbindung vom Waffenhandel mit dem faschistischen Italien und Nazi-Deutschland und den starken republikanischen Widerstand in den Bergen von Guadarrama und den Mangel an Munition, die seinen Vormarsch stoppten, zu sehr geschwächt gewesen, um Franco bei dieser Entscheidung entgegenzutreten.<ref>Thomas, Hugh (1977): ''The Spanish Civil War.'' ISBN 0-06-014278-2. S. 458.</ref> Doch trotz der fast einstimmigen Ernennung war es offensichtlich, dass die Freude an einem Machtzuwachs Francos gering war. Einige Wähler dachten, dass die Vereinheitlichung des Befehls für den Sieg notwendig und daher nur kurzzeitig sei.<ref>Preston, Paul (1995): ''Franco: A biography'', S. 230.</ref> Zu dieser Zeit war eine Beendigung des Krieges durchaus möglich. Viele Verschwörer dachten mit einem erfolgreichen Angriff auf Madrid wäre der Krieg beendet.<ref>Casanova, Julián (2007): ''República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares'', S. 339.</ref> Zusätzlich hatte der Rat Franco nur die militärische und nicht die politische Macht übertragen. Jedoch wurde keine konkrete Frist zur Aufgabe des Amtes festgelegt und dadurch das die Entscheidung geheim gehalten wurde, keinen Widerstand hervorgerufen.<ref>Tusell, Javier (2006): ''La evolución política de la zona sublevada'', S. 379.</ref>
 
Kurz bevor die Nationalisten am 29. September 1936 in der [[Belagerung des Alcázars von Toledo]] einen Sieg erringen konnten, berief Franco einen Tag zuvor die Mitglieder der ''Junta de Defensa Nacional'' zu einer weiteren Sitzung. Dort wurde über die Ernennung eines politischen Führers diskutiert.<ref>Santos, Juliá (1999). ''Víctimas de la guerra civil'', S. 119.</ref> Wie auch bei seiner vorherigen Ernennung zum Oberbefehlshaber hatte Franco die besten Chancen auf dieses Amt.
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Am Nachmittag des Sonntag, 27. September, als die Nachricht von der nationalistischen Einnahme des Alcázars bekannt wurde, rief Yagüe vom Balkon des ''Palacio de los Golfines de Arriba'' „Morgen werden wir ihn als unseren Generalissimus, an der Spitze des Staates haben!“. Auch Millán Astray bestätigte die Aussage. Dann marschierten Einheiten der Falange und der spanischen Legion zur Unterstützung vor den Palast. Am gleichen Abend legten Nicholas Franco und Alfredo Kindelan den gleichen Generälen, die schon am 21. September anwesend gewesen waren, einen Verordnungsentwurf vor. Das Dokument forderte die Übertragung aller politischen Befehle an den Generalissimus, und somit an Franco.<ref>Preston, Paul (1995): ''Franco: A biography'', S. 230–232.</ref>
 
Am 28. September fand das Treffen auf dem Flughafen Salamanca statt. Im Laufe der Gespräche um die Ernennung Francos boykottierte Mola diese.<ref>Tusell, Javier (2006): ''La evolución política de la zona sublevada'', S. 175.</ref> Queipo de Llano und Orgaz zeigten sich zurückhaltend. Im Allgemeinen reagierten die meisten anwesenden Offiziere kühl auf den Vorschlag und forderten Zeit. Der symbolische Sieg bei Toledo, der auf Francos Konto ging, und der Druck der Falange, nur Franco unterstützen zu wollen, brachte alle Beteiligten nach fast einem Tag Verhandlungen zum einlenkenEinlenken. Damit war die Machtergreifung Francos weitgehend vollzogen worden. Nachdem Franco Abend zum „Leiter der Staatsregierung während des Krieges“ bestimmt worden war, bezeichnete er das „als den wichtigsten Moment in seinem Leben“.<ref>Preston, Paul (1995): ''Franco: A biography'', S. 234.</ref>
 
Die beiden Ernennungen fanden trotz der erheblichen ideologischen und kulturellen Unterschiede statt. Die Vereinigung der militärischen und politischen Führung auf nationalistischer Seite wird von den meisten Militärhistorikern als ein kluger Schritt der Rebellenseite betrachtet, weil die Vereinigung der bislang relativ zerstreuten Rebellengruppen die Nationalisten stärken und ihnen einen weiteren Vorteil gegenüber der desorganisierten republikanischen Seite, die in verschiedene Fraktionen aufgeteilt war, verschaffen konnte.<ref>[[Hugh Thomas|Thomas, Hugh]] (1977): ''The Spanish Civil War.'' ISBN 0-06-014278-2. S. 999.</ref> Bei den Republikanern waren von Anfang an der militärische Befehl zwischen verschiedenen Regionalmächten aufgeteilt worden, die ihre eigenen militärischen Operationen durchführten.<ref>Thomas, Hugh (1977): ''The Spanish Civil War.'' ISBN 0-06-014278-2. S. 338–339.</ref> Die Machtübernahme von Largo Caballero, der die verschiedenen politischen Lager zu vereinen versuchte, konnte die eigenmächtige Bereicherung und Ausweitung der regionalen Befugnisse zur die Regionalregierungen von [[Katalonien]] und dem [[Autonome Gemeinschaft Baskenland|Baskenland]] nicht verhindern. Außerdem wurden Regionalräte in Aragon, Asturien und Santander geschaffen.<ref>Casanova, Julián (2007): ''República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares'', S. 313–317.</ref>
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Obwohl Franco bereits am 21. beziehungsweise am 28. September die militärische und politische Führung zugestanden bekommen hatte, wurde die Verkündung geheim gehalten. Erst am 1. Oktober wurde Franco im Thronsaal vom ''[[Palacio de Capitanía General (Burgos)|Palacio de Capitanía General]]'' in Burgos in Anwesenheit von hochrangigen Generälen und ausländischen Diplomaten aus Italien, dem Deutschen Reich und [[Estado Novo (Portugal)|Portugal]] zum Generalissimus<ref>[https://content.time.com/time/covers/0,16641,19431018,00.html Titelseite vom ''TIME magazine''], vom 18. Oktober 1943.</ref> ernannt und als ''Jefe del Estado'' zum Staatsoberhaupt Spaniens proklamiert.<ref>[[Stanley G. Payne]] (1987): ''The Franco Regime, 1936–1975.'' S. 123.</ref>
 
Nach der Zeremonie wurde Franco auf den Balkon des Palastes von einer jubelnden Menge begrüßt. Die scheinbare Unnahbarkeit des Generals wurde in Spanien zum Mythos stilisiert und späteren Militärdiktatoren in Afrika und Lateinamerika (wie [[Jean-Bédel Bokassa]] in der [[Zentralafrikanische Republik|Zentralafrikanischen Republik]], [[Augusto Pinochet]] in [[Chile]] oder [[Alfredo Stroessner]] in [[Paraguay]]) zum Vorbild. Als Franco dann eine Ansprache hielt, prophezeite er den Umbau Spaniens in einen totalitären Staat. Er verwendete hierbei den Begriff „hierarchisches System“ anstatt [[Diktatur]], wie General Primo de Rivera 13 Jahre zuvor.<ref>Aróstegui, Julio (1997): ''La Guerra Civil. La ruptura democrática'', S. 405–406.</ref>
 
Nach der Machtübernahme telegrafierte Franco an [[Viktor Emanuel III.]], Mussolini und Hitler. Er bedankte sich dabei für die Unterstützung auf dem Weg zur Ernennung des Staatsoberhauptes.<ref name="ReferenceB">Preston, Paul (1995): ''Franco: A biography'', S. 237.</ref> Er prophezeite zudem die Einnahme Madrids im November 1936 und damit das Ende des Krieges.<ref>[[Hugh Thomas|Thomas, Hugh]] (1977): ''The Spanish Civil War.'' ISBN 0-06-014278-2. S. 460–461.</ref> Im November 1936 wurde seine Regierung auch offiziell vom nationalsozialistischen [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschen Reich]] und vom faschistischen [[Königreich Italien (1861–1946)|Königreich Italien]] anerkannt.
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Von 1937 bis 1948 war das Franco-Regime ein zumindest lehrmäßig semi-faschistischer Staat, mit der kategorisch faschistischen ''[[Movimiento Nacional]]'' als Staatspartei, deren konfessioneller Charakter aber die vollständige Zugehörigkeit zur faschistischen Bewegung abmilderte und eher dem [[Klerikalfaschismus]] zugeordnet wurde. Amando de Miguel bezeichnete es als ''fascismo frailuno'' (Mönchsfaschismus).<ref>Payne, Stanley G. (1987). ''The Franco Regime.'' Madison, Wisconsin: University of Wisconsin Press. ISBN 0-299-11070-2. S. 627, 628.</ref> Franco selber wird in seiner Ausrichtung nicht als faschistisch gesehen, wie etwa auch der marxistische Historiker [[Eric Hobsbawm]] festhielt (“cannot even be described as a fascist”).<ref>{{Literatur |Autor=Eric Hobsbawm |Hrsg= |Titel=The Age of Extremes: A History of the World, 1914–1991 |Ort= |Datum= |ISBN= |Seiten=156f}}</ref>
 
Am 19. April 1937 gelang es Franco, unter der Wahrung und Sicherung der ideologisch syndikalistischen [[Falange]], der [[Karlisten]] und einer Hand voll weiterer monarchistischer und konservativer Parteien, die Partei ''[[Falange Española Tradicionalista y de las Juntas de Ofensiva Nacional Sindicalista]]'' (FET y de las JONS), die im Jahre 1939 die einzige legale Partei in Spanien war, zu gründen. Im Gegensatz dazu entwickelten einige andere faschistische Bewegungen, wie die Falangisten, ein eigenes offizielles Programm. Dieses 27-Punkte Programm umfasste alle wichtigen Punkte der faschistischen Doktrin.<ref>Stanley G. Payne (1987): ''The Franco Regime, 1936–1975.'' S. 57.</ref> Franco machte sich als ''Jefe nacional'' zum Leiter der neuen FET (Falange Española Tradicionalista). Fünf Tage später (24. April) wurde offiziell der italienische ''[[Saluto romano]]'' von der Falange zu ihrem eigenen offiziellen Gruß und später auch zu dem des nationalistischen Regimes gemacht.<ref>Stanley G. Payne (1987): ''The Franco Regime, 1936–1975.'' S. 172.</ref> Nach dem Sieg der Nationalisten im JahreJahr 1939 herrschte der faschistische Stil in ganz Spanien vor. Historisch-propagandistische Rufe wie ''Franco, Franco, Franco.'' und die Falangistenhymne ''[[Cara al Sol]]'' bestärkten dies.<ref>Stanley G. Payne (1987): ''The Franco Regime, 1936–1975.'' S. 234.</ref>
 
Diese neue politische Formation beschwichtigte die revolutionär-antimonarchistische Falange und die monarchistisch-absolutistische [[Carlismus|carlistische]] ''Comunión Tradicionalista''. Dies war vor allem Francos Schwager [[Ramón Serrano Súñer]], der sein politischer Hauptberater war, zu verdanken. Súñer war in der Lage, die verschiedenen Parteien unter Franco gegeneinander auszuspielen und zu schwächen, um eine Reihe von politischen Auseinandersetzungen gegen Franco abzumildern. Später vertrieb Franco die ursprünglich führenden Mitglieder der Karlisten ([[Manuel Fal Conde]]) und der Falangisten ([[Manuel Hedilla]]), um sich endgültig, nicht nur die militärische, sondern auch die politische Führung zu sichern.
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Die nächsten zwei Wochen nach seiner Ernennung konzentrierte sich Franco auf die Konsolidierung seiner Machtposition und startete im Oktober eine Großoffensive in Richtung Madrid.<ref>[[Antony Beevor|Beevor, Antony]] (2006): ''The Battle for Spain: The Spanish Civil War 1936–1939.'' London. ISBN 0-297-84832-1, S. 150.</ref> Am 8. November 1936 kam es zu einem groß angelegten Angriff auf die Stadt.<ref>[[Antony Beevor|Beevor, Antony]] (2006): ''The Battle for Spain: The Spanish Civil War 1936–1939'', S. 177.</ref> Zuvor hatte die republikanische Regierung am 6. November Madrid verlassen und den Regierungssitz nach [[Valencia]] verschoben, was außerhalb der Kampfzone lag.<ref>[[Antony Beevor|Beevor, Antony]] (2006): ''The Battle for Spain: The Spanish Civil War 1936–1939'', S. 171.</ref> Zwischen dem 8. und 23. November kam es zu heftigen Kämpfen und obwohl es seiner Armee gelungen war, den Fluss [[Manzanares (Jarama)|Manzanares]] zu überqueren und mehrere Bezirke zu besetzen, scheiterte die ganze Eroberung der Stadt. Im Nahkampf wurden die Rebellen von den republikanischen Verteidigern zurückgeschlagen und am 23. November waren die Aufständischen endgültig nicht mehr in der Lage die Stadt einzunehmen.<ref>Preston, Paul (1995): ''Franco: A biography'', S. 255.</ref> Der Widerstand von Madrid konnte erst am 1. April 1939, dem Tag von Francos Sieg, gebrochen werden. Ein wichtiger Faktor bei der erfolgreichen republikanischen Verteidigung 1936 waren die Schlagkräftigkeit des [[Fünftes Regiment|Fünften Regiments]] (''5º Regimiento de Milicias Populares'') und die Unterstützung der [[Internationale Brigaden|Internationalen Brigaden]], auch wenn nur 3.000 ausländische Freiwillige teilgenommen hatten.<ref>Comín Colomer, Eduardo (1973): ''El 5º Regimiento de Milicias Populares.'' Madrid.</ref><ref>[[Antony Beevor|Beevor, Antony]] (2006): ''The Battle for Spain: The Spanish Civil War 1936–1939'', S. 177–183.</ref> Zudem war die Hauptstadt auf den Angriff vorbereitet gewesen. Am 15. Oktober kamen vom Hafen von [[Cartagena (Spanien)|Cartagena]] aus die ersten sowjetischen Waffen zur Unterstützung der Republikaner in Madrid. Es wurden 108 Bomber, 50 Panzer und 20 gepanzerte Fahrzeuge nach Madrid geliefert. Seitdem wurde eine neue Art von Krieg ausgetragen. Bis dahin waren die afrikanischen Truppen materiell und aufgrund ihrer Erfahrung den schlecht ausgerüsteten republikanischen Milizen und Armee überlegen.
 
Nachdem es Franco versäumt hatte, die Hauptstadt einzunehmen, ließ er sie aus der Luft bombardieren und startete in den folgenden zwei Jahren mehrere Offensiven, um zu versuchen Madrid zu erobern. Es war der Beginn der fast dreijährigen [[Belagerung von Madrid]]. Am 13. Dezember 1936 begann die zweite Schlacht um die strategisch bedeutende Nationalstraße ''[[Carretera Nacional N-VI]]'', die im Januar 1937 unentschieden endete. Eine nationalistische Offensive im Nordosten konnte zwar die Republikaner zurückdrängen, scheiterte aber bei Madrid, dass ab da andanach von der republikanischen Zone weitgehend abgeschnitten war.<ref>[[Antony Beevor|Beevor, Antony]] (2006): ''The Battle for Spain: The Spanish Civil War 1936–1939'', S. 191–192.</ref>
 
Zusammen mit italienischen Truppen des [[Corpo Truppe Volontarie]] und spanischen Kolonialsoldaten aus Marokko machte Franco im Januar und Februar 1937 einen weiteren erfolglosen Versuch, Madrid zu besetzen. Am 3. Februar starteten die Nationalisten mit italienischer Unterstützung die [[Schlacht von Málaga]]. Durch den Einsatz von [[Panzer]]n aus Italien und der marokkanischen Kolonialtruppen mussten die Republikaner bereits am 8. Februar vor den Truppen Francos kapitulieren. Eine Offensive der republikanischen Milizen zur Rückeroberung der [[Provinz Málaga]] und eine nationalistische Offensive im Südosten Spaniens, wurden für die Republikaner zur Katastrophe.
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Am 6. Juli unternahmen republikanische Milizen einen Angriff auf [[Brunete]]. Die Stadt war der Schwerpunkt einer weiteren Offensive im Westen von Madrid. Die [[Schlacht von Brunete]] war aber eine deutliche Niederlage für die Republik, die einen Großteil der dortigen Truppen verloren. Die Offensive führte zwar zu einem Geländegewinn von etwa 50 Quadratkilometern, forderte aber 25.000 republikanische Opfer.<ref>[[Antony Beevor|Beevor, Antony]] (2006): ''The Battle for Spain: The Spanish Civil War 1936–1939'', S. 277–284.</ref>
 
Eine republikanische Offensive gegen [[Saragossa]] erwies sich ebenfalls als Misserfolg. Trotz strategischer Vorteile auf dem Land und Lufthoheit führte die [[Schlacht von Belchite]] zu einem Vorstoß von nur 10&nbsp;km und den Verlust von viel Ausrüstung.<ref>[[Antony Beevor|Beevor, Antony]] (2006): ''The Battle for Spain: The Spanish Civil War 1936–1939'', S. 296–299.</ref> Danach beschloss der republikanische Generalstab eine Reihe von kleineren Offensiven in [[Aragonien]], um den Vormarsch der Nationalisten im Norden aufzuhalten. Franco konnte aber im August in einer Gegenoffensive die Mehrheit des Territoriums Aragoniens besetzen und Mitte September die Stadt [[Santander]] einnehmen.<ref>[[Antony Beevor|Beevor, Antony]] (2006): ''The Battle for Spain: The Spanish Civil War 1936–1939'', S. 237.</ref> Am 25. August war mit dem Abschluss des [[Krieg im Norden#Pakt von Santoña 25. August|Paktes von Santoña]] zwischen der baskischen Regionalregierung unter [[José Antonio Aguirre (Politiker)|José Antonio Aguirre]] auf der einen Seite und italienischen Vertretern das gesamte Baskenland in den Händen Francos. Dieser ließ zwar führende baskische Vertreter ins Exil gehen und bot auch ehemaligen baskischen Soldaten an, auf seiner Seite zu kämpfen, ließ aber die Region ab da andanach massiv unterdrücken.<ref>[[Antony Beevor|Beevor, Antony]] (2006): ''The Battle for Spain: The Spanish Civil War 1936–1939'', S. 237–238.</ref> Am 21. Oktober 1937 war der Krieg im Norden mit der Einnahme der Stadt [[Gijón]] zu Ende.
 
Ende des Monats November musste die republikanische Regierung, aufgrund der ständigen Bombardements und dem Näherrücken von Francos Truppen, ihren Regierungssitz nach [[Barcelona]] verlegen.<ref>[[Antony Beevor|Beevor, Antony]] (2006): ''The Battle for Spain: The Spanish Civil War 1936–1939'', S. 302.</ref>
 
Im Jahre 1938 war die [[Schlacht von Teruel]] im Februar ein wichtiger Entscheidungsträger beim Machtkampf zwischen dem nationalistischen und republikanischen Lager. Die Stadt, die früher zur Zone der Nationalisten gehört hatte, wurde von den Republikanern im Januar erobert. Die Franco-Truppen starteten eine Offensive und eroberten die Stadt am 22. Februar wieder zurück. Trotz des späteren Erfolgs war Franco auf massive Luftunterstützung angewiesen und musste im Januar 1938 in einer gemeinsamen italienisch-deutschen Entscheidung zustimmen, zehn überwiegend italienische und deutsche Vertreter in seine militärischen Strategien einzubinden.<ref>[[Antony Beevor|Beevor, Antony]] (2006): ''The Battle for Spain: The Spanish Civil War 1936–1939'', S. 315–322.</ref>
 
Am 7. März 1938 starteten die Rebellen die [[Aragonoffensive]]. Sie dauerte bis zum 19. April 1938 und vernichtete die Reste der republikanischen Streitkräfte und brachte den Nationalisten den Gewinn von Aragonien, Teilen Kataloniens und der [[Levante (Spanien)|Levante]] ein. Die republikanische Regierung versuchte daraufhin im Mai Friedensgespräche aufzunehmen.<ref>[[Hugh Thomas|Thomas, Hugh]] (1977): ''The Spanish Civil War.'' ISBN 0-06-014278-2. S. 820–821.</ref> Franco aber verlangte die [[bedingungslose Kapitulation]] und die Verhandlungen scheiterten. Ein im März unternommener Versuch Valencia in einer Offensive einzunehmen, scheiterte an den massiven Befestigungsanlagen der Stadt und forderte 20.000 Tote auf Seiten der Nationalisten. Die Niederlage der Republik war jedoch mit der [[Ebroschlacht]] vom Juli bis November besiegelt. Das republikanische Territorium wurde dadurch in zwei Teile gespalten. Am 28. Dezember startete Franco die finale [[Katalonienoffensive]] zur Invasion Kataloniens.
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Danach blieben nur noch die Hauptstadt Madrid und ein paar andere kleinere Bereiche unter der Kontrolle der Regierungstruppen. Am 27. Februar erkannten die Regierungen von [[Neville Chamberlain]] im Vereinigten Königreich und [[Édouard Daladier]] in Frankreich das Franco-Regime als Vertretung Spaniens an. Als letztes Gefecht versuchte die Kommunistische Partei Spaniens eine Meuterei in Madrid anzuzetteln, mit dem Ziel der Wiedereinsetzung von Negrín. [[José Miaja]] behielt aber die Kontrolle und schlug die Revolte nieder. Schließlich fiel am 28. März 1939, mit der Hilfe von Franco-Sympathisanten innerhalb der Stadt, Madrid in die Hände der Nationalisten. Am nächsten Tag auch [[Valencia]], um das man fast zwei Jahre gekämpft hatte. Am 1. April 1939, als sich die letzten republikanischen Kräfte ergaben, verkündete Franco den Sieg. Am selben Tag führte er eine symbolische Geste durch, indem er seinen Säbel auf einen Altar in einer Kirche legte und versprach, dass er nie wieder sein Schwert benutzen werde, es sei denn, Spanien werde von einer [kommunistischen] Invasion bedroht.
 
Bereits während des Krieges waren über 70.000 Menschen in den von den Nationalisten kontrollierten Gebieten ohne Gerichtsverhandlungen exekutiert worden.<ref>{{cite book|last=Payne|first=Stanley|title=The Spanish Civil War|year=2012|publisher=Cambridge University Press|location=New York|page=110|isbn=0-521-17470-8}}</ref><ref>{{cite news|author=Tremlett, Giles |url=https://www.theguardian.com/world/2003/dec/01/spain.gilestremlett |title=Spain torn on tribute to victims of Franco |work=The Guardian |location=Vereinigtes Königreich |accessdate=2010-03-02 | date=2003-12-01}}</ref> Auf Francos Sieg folgten weitere 15.000 bis 25.000 Menschen und zahlreiche Inhaftierungen.<ref>[httphttps://www.elmundo.es/cronica/2002/351/1026114970.html Fosas Comunes – Los desaparecidos de Franco. La Guerra Civil no ha terminado], ''El Mundo'', 7. Juli 2002.</ref> Viele Inhaftierte mussten [[Zwangsarbeit]] leisten und im Krieg zerstörte Gebäude und Eisenbahnen wiederaufbauen und Sümpfe austrocknen und Kanäle, wie den [[Canal del Bajo Guadalquivir]] in Andalusien, graben. Das größte Bauprojekt war der Bau der Gedenkstätte [[Valle de los Caídos]], des späteren Grabmales Francos. Die 1940 durchgeführte Erschießung des Präsidenten der katalanischen Regierung [[Lluís Companys]] gehörte zu den bemerkenswertesten Fällen dieser frühe Unterdrückung der Gegner und Andersdenkenden im franquistischen Spanien. Laut dem Historiker Gabriel Jackson, betrug die Zahl der Opfer des sogenannten ''Weißen Terrors'' (Hinrichtungen, Hunger oder Krankheit in Gefängnissen) von 1939 und 1943 etwa 200.000 Menschen.<ref>Jackson, Gabriel. ''The Spanish Republic and the Civil War, 1931–1939.'' Princeton University Press. 1967. Princeton. S. 539.</ref>
 
Obwohl die spanischen Kommunisten, Anarchisten und Sozialisten zu den Hauptzielen des [[Staatsterrorismus]] gehörten, litten auch spanische Intellektuelle und Atheisten sowie ehemalige Militär- und Regierungsbeamte, die während des Bürgerkrieges der Republik gegenüber loyal gewesen waren, unter der Unterdrückung.
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Nach der Proklamation des Französischen Staates ([[Vichy-Regime]]) durch Marschall [[Philippe Pétain]] wurden die Flüchtlinge zu politischen Gefangenen und von der französischen Polizei verhaftet. Zusammen mit anderen „Unerwünschten“ wurden sie im [[Sammellager Drancy]] interniert, bevor sie ins nationalsozialistische Deutsche Reich deportiert wurden. So starben 5000 Spanier im [[Konzentrationslager Mauthausen]].<ref>[http://www.histoire-immigration.fr/index.php?lg=fr&nav=20&flash=0 Dokumentation] auf der Website der ''Cité nationale de l’histoire de l’immigration''.</ref>
 
Der chilenische Dichter [[Pablo Neruda]], der vom chilenischen Präsidenten [[Pedro Aguirre Cerda]] zum Sonderkonsul für die Einwanderung in Paris ernannt wurde, verhalf rund 2.000 spanischen Flüchtlingen zur Flucht nach Chile.<ref>{{Internetquelle |url=httphttps://www.redpoppy.net/pablo_neruda.php |titel=Pablo Neruda: The Poet’s Calling |hrsg=Redpoppy.net |abruf=2010-03-02}}</ref>
 
== Diktator 1939 bis 1975 ==
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Nach dem Ende des Bürgerkriegs begann sich Franco zunehmend an die [[Achsenmächte]] anzulehnen.<ref>Preston, Paul (1995): ''Franco: A biography'', S. 407.</ref> Am 7. April 1939, nur eine Woche vor dem Ende des Bürgerkriegs, kündigte Franco den Beitritt Spaniens zum [[Antikominternpakt]], zwischen dem Deutschen Reich, dem Königreich Italien und dem [[Japanisches Kaiserreich|Japanischen Kaiserreich]], an.<ref>Moradiellos, Enrique (2000): ''La España de Franco (1939–1975). Política y sociedad.'' Madrid. ISBN 84-7738-740-0, S. 63.</ref><ref>[[Stanley G. Payne]] (1997): ''El primer franquismo. Los años de la autarquía.'' Madrid. ISBN 84-7679-325-1, S. 24.</ref><ref>Gil Pecharromán, Julio (2008): ''Con permiso de la autoridad. La España de Franco (1939–1975).'' Madrid. ISBN 978-84-8460-693-2, S. 45–46.</ref> Am nächsten Tag verkündete er den Austritt seines Landes aus dem [[Völkerbund]], basierend auf einem anderen Versprechen gegenüber Mussolini.<ref>Suárez Fernández, Luis (1984): ''Francisco Franco y su tiempo. Tomo II. Generalísimo de la Guerra Civil.'' S. 334–335.</ref>
 
Kurz nach der Feier der nationalistischen Siegesparade vom 19. Mai reiste Franco nach [[León]], um die [[Legion Condor]] zu verabschieden. Kurz vor ihrer Rückkehr nach Deutschland sagte er zu ihrem Kommandanten [[Hans Seidemann]]: ''„Ich möchte Ihnen die unsterbliche Dankbarkeit von Spanien ausdrücken.“''<ref>Preston, Paul (1995): ''Franco: A biography.'' S. 412.</ref> Ähnlich bedankte er sich bei der Entlassung der italienischen und portugiesischen Kampftruppen.<ref>Suárez Fernández, Luis (1984): ''Francisco Franco y su tiempo. Tomo II. Generalísimo de la Guerra Civil'', S. 352–357, 414.</ref>
 
Die italienischen Streitkräfte wurden auf ihrer Rückreise ins Königreich Italien von [[Ramón Serrano Súñer]] begleitet.<ref>Suárez Fernández, Luis (1984): ''Francisco Franco y su tiempo. Tomo II. Generalísimo de la Guerra Civil'', S. 414.</ref> Dieser sagte Mussolini und Graf [[Galeazzo Ciano|Ciano]] in Rom zu, dass Spanien zwei oder drei Jahre brauchen würde, um für einen [[Zweiter Weltkrieg|Weltkrieg]] militärisch und wirtschaftlich gerüstet zu sein. Später fügte er hinzu: ''„Ein neutrales Spanien würde in der Zukunft in Armut und gedemütigt leben.“''<ref>Preston, Paul (1995): ''Franco: A biography'', S. 413.</ref>
 
Am 5. Juni 1939 beschwor Franco in einer Rede bei einem Treffen der Parteiführung der Staatspartei ''[[Franquismus#Der Movimiento Nacional|Falange Española Tradicionalista y de las JONS]]'' in Burgos ''„den Sieg gegen den Willen der falschen Demokratien, im Bezug auf Großbritannien und Frankreich, der Freimaurerei und des Kommunismus“.'' Diese Botschaft führte zu einem Gegensatz mit Frankreich und Großbritannien, deren konservative Politiker (unter anderem [[Winston Churchill]]) auch Positives in der Politik Francos sahen. Nachdem einen Monat später der italienische Botschafter in Spanien die Rede Francos verteidigt hatte, stellte Spanien sich demonstrativ hinter die italienischen Vormachtstellungspläne im [[Mittelmeer]], und Franco erkannte die [[Abessinienkrieg|italienische Annexion Äthiopiens 1935]], die das republikanische Spanien verweigert hatte, an. Damit standen die italienisch-spanischen Beziehungen auf dem Höhepunkt.<ref>Preston, Paul (1995): ''Franco: A biography'', S. 415–417.</ref>
[[Datei:Francisco Franco escoltado por la Guardia Mora visita San Sebastián una vez finalizada la guerra (8 de 8) - Fondo Marín-Kutxa Fototeka.jpg|mini|Franco in San Sebastián 1939]]
 
Ende Juli besuchte [[Wilhelm Canaris]], Chef der Abwehr, Franco. Die beiden vereinbarten, dass die Häfen Spaniens ab diesem Zeitpunkt nicht nur italienischen Schiffen der ''[[Regia Marina]]'', sondern auch deutschen U-Booten der [[Kriegsmarine]] offenstehen würden.<ref>Preston, Paul (1995): ''Franco: A biography'', S. 419.</ref> Auf die Vereinbarung folgte ein Regierungswechsel. Franco entließ dabei den pro-britischen Außenminister [[Francisco Gómez-Jordana Sousa]] und ersetzte ihn durch [[Juan Beigbeder]], eine Entscheidung, die auch eine Annäherung an das Deutsche Reich brachte. Doch die Ankündigung der am 24. August erfolgten Unterzeichnung des [[Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt|deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes]] (Hitler-Stalin-Pakt) hatte zu ersten Verstimmungen zwischen Franco und Hitler geführt.<ref>Suárez Fernández, Luis (2011): ''Franco. Los años decisivos. 1931–1945.'' Barcelona. ISBN 978-84-344-1332-0, S. 131.</ref> Zahlreiche hochrangige spanische Generäle äußerten ihre Empörung darüber, und Franco sagte zu seinem Schwager Ramón Serrano Súñer: ''„Jetzt sind wir Verbündete der Russen.“''<ref>Preston, Paul (1995): ''Franco: A biography'', S. 423.</ref>
 
Am 1. September 1939 begann mit dem deutschen [[Überfall auf Polen]] der [[Zweiter Weltkrieg|Zweite Weltkrieg]], und am selben Tag verkündete Franco, aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage Spaniens, die Neutralität seines Landes.<ref>Moradiellos, Enrique (2000): ''La España de Franco (1939–1975). Política y sociedad.'' Madrid. ISBN 84-7738-740-0, S. 63–64.</ref> Die staatliche Presse aber nahm weiterhin eine pro-italienische und deutsche Haltung ein.<ref>Preston, Paul (1995): ''Franco: A biography'', S. 425.</ref>
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Am 26. September sprach Franco in Burgos erneut vor der Parteiführung der Falange Española Tradicionalista y de las JONS. Er sprach von seiner Bereitschaft, vermutlich um die Armee und [[Falange]] zu beschwichtigen, den Kriegseintritt Spaniens auf der Seite der Achsenmächte zu verkünden.<ref>Preston, Paul (1995): ''Franco: A biography'', S. 430.</ref> Am 27. September schenkte Hitler Franco als Zeichen des Dankes für seine Rede einen [[Mercedes-Benz W 31|Mercedes-Benz-W-31]]-Wagen – dieses Zeichen der Wertschätzung war bis dahin nur Mussolini zuteilgeworden. Zu dieser Zeit waren bereits die ersten deutschen U-Boote in den spanischen Häfen angekommen. Zudem versorgte das spanische Außenministerium vor allem Italien und später auch Deutschland mit vertraulichen Informationen über Frankreich, was später für den [[Westfeldzug]] von großer Bedeutung war.<ref>Preston, Paul (1995): ''Franco: A biography'', S. 435–436.</ref>
 
Ein paar Wochen nach dem deutschen Angriff auf Dänemark und Norwegen ([[Unternehmen Weserübung]]) im April 1940 überbrachte General Carlos Martínez Campos, Chef des Generalstabs, Franco einen detaillierten Bericht über die Lage der [[Spanische Streitkräfte|spanischen Armee]]. In diesem Bericht kritisierte Campos, wie 1939 General Alfredo Kindelán, die mangelnde Vorbereitung der spanischen Streitkräfte für den Krieg und berichtete über den Mangel an Flugzeugen und Panzern. Hinzu kam der Mangel an Energiereserven. Franco reagierte von da an mit zunehmender Vorsicht und zog höchstens militärische Operationen in [[Gibraltar]] und [[Marokko]] in Betracht.<ref>Preston, Paul (1995): ''Franco: A biography'', S. 437.</ref> Am 30. April schickte Franco im Bezug auf das Schreiben Campos' einen Brief an Mussolini, in dem er die Situation seines Landes bedauerte und schrieb: ''„Sie werden verstehen, wie belastend es für mich und mein Volk ist, eine so unwillkommene Überraschung zu hören.“''<ref>Preston, Paul (1995): ''Franco: A biography'', S. 440.</ref>
[[Datei:Himmlerencuentroconfranco1940.jpg|mini|[[Heinrich Himmler]] mit [[Karl Wolff (SS-Mitglied)|Karl Wolff]] bei einem Treffen mit Francisco Franco und [[Ramón Serrano Súñer]] (ganz rechts) in Spanien, 20. Oktober 1940]]
 
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Der für die deutsche Führung unerwartet starke britische Widerstand in der [[Luftschlacht um England]] führte zu einem Umdenken Hitlers hinsichtlich der Bündnispolitik. Obwohl er zuvor noch Canaris angewiesen hatte, Franco von einem Kriegsbeitritt abzuhalten, forderte er nun den Beitritt Spaniens zur Achse. Hintergrund war vermutlich vor allem die strategische Lage des Landes. Am 2. August trafen sich der deutsche Botschafter in Madrid [[Eberhard von Stohrer]] im Auftrag des Außenministers [[Joachim von Ribbentrop]] und Franco im El-Pardo-Palast. Stohrer forderte dabei von Franco den sofortigen Eintritt Spaniens in den Zweiten Weltkrieg. Stohrer sagte ihm dabei als Kompensation für die Anstrengungen die Lieferung von 400.000 Tonnen Benzin, 600.000 oder 700.000 Tonnen Weizen, 200.000 Tonnen Kohle, 100.000 Tonnen Dieselkraftstoff, 200.000 Tonnen Öl und zusätzlich zu den großen Mengen an Rohstoffen auch Baumwolle, Gummi, Zellstoff, Hanf, Jute etc. zu.<ref>Preston, Paul (1995): ''Franco: A biography'', S. 460–461.</ref> Franco forderte aber zusätzlich, dass Deutschland zuerst die spanischen Bestrebungen in Afrika erfüllen sollte.<ref>Suárez Fernández, Luis (2011): ''Franco. Los años decisivos. 1931–1945'', S. 172–173.</ref>
 
Im September 1940 beorderte Franco Ramón Serrano Súñer nach Berlin, um über die Bedingungen eines Kriegseintritts Spaniens auf der Seite der Achsenmächte zu diskutieren.<ref>Preston, Paul (1995): ''Franco: A biography'', S. 470.</ref> Allerdings teilte die deutsche Führung nicht den Optimismus Hitlers. Spanien hatte, angesichts der prekären wirtschaftlichen und militärischen Bedingungen, nichts zu bieten gehabt. Admiral Canaris konnte Hitler kurzzeitig überzeugen, den Kriegseintritt Spaniens auf den Fall der Niederlage Großbritanniens festzulegen. Hitler betonte danach, ''„dass von Anfang an die Politik des Franco-Regimes gewesen sei und ist, nicht in den Krieg einzutreten, bis Großbritannien besiegt sei“.'' Neben [[Hermann Göring|Göring]] lehnte auch Hitler die von Franco geforderten Waffenlieferungen an Spanien bis zum Kriegseintritt ab.<ref>Preston, Paul (1995): ''Franco: A biography'', S. 469, 471.</ref>
 
Am 16. September kam Súñer in Berlin an.<ref>Preston, Paul (1995): ''Franco: A biography'', S. 472–473.</ref> In den Verhandlungen mit Außenminister Ribbentrop kam es zu einzelnen Differenzen. Als Súñer die Annexion von [[Französisch-Marokko]] forderte, entgegnete Ribbentrop mit der Errichtung von deutschen Basen in [[Essaouira]], [[Agadir]] und auf den [[Kanarische Inseln|Kanarischen Inseln]].<ref>Suárez Fernández, Luis (2011): ''Franco. Los años decisivos. 1931–1945'', S. 177.</ref> Über das Treffen sagte Súñer später, dass er wie der Vertreter eines [[Satellitenstaat]]es behandelt worden sei.<ref>Preston, Paul (1995): ''Franco: A biography'', S. 473.</ref>
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Die zunehmende Annäherung des Franco-Regimes an die Achse verstärkte sich durch die Ernennung von [[Ramón Serrano Súñer]] zum Außenminister am 16. Oktober 1940. Dieser behielt trotz des Rückschlags in Berlin weiterhin eine pro-italienische und -deutsche Einstellung bei. Diese Ernennung gab in Großbritannien Anlass zum Treffen von Vorkehrungen für den Fall eines Kriegseintritts Spaniens.<ref>Preston, Paul (1995): ''Franco: A biography'', S. 482–484.</ref> Am 20. Oktober reiste [[Heinrich Himmler]] nach Spanien, um Sicherheitsmaßnahmen für das Treffen zwischen Franco und Hitler an 23. Oktober vorzubereiten.<ref>Suárez Fernández, Luis (2011): ''Franco. Los años decisivos. 1931–1945'', S. 176.</ref> Ein weiteres Ziel der Reise war, Franco zu mehr Zusammenarbeit zwischen der spanischen Polizei und der [[Gestapo]] zu bewegen.
 
Am 23. Oktober fand im französischen Ort [[Hendaye]] die [[Konferenz von Hendaye]] zwischen Franco und Hitler statt, um erneut über die Möglichkeit von Spaniens Beitritt auf der Seite der Achsenmächte zu verhandeln. Allerdings erwiesen sich Francos Forderungen nach Nahrung, militärischer Ausrüstung und der Annexion von [[Französisch-Nordafrika|französischen Kolonien in Nordafrika]] (Marokko, Teile Algeriens und Mauretaniens) und des britischen [[Gibraltar]] für Hitler, der anfangs zu Zugeständnissen bereit war, als unerfüllbar.<ref>''The Goebbels Diaries, ed. Louis P. Lochner'' (London, 1948), 25. Oktober 1940, S. 153.</ref><ref>Reagan, Geoffrey (1992) ''Military Anecdotes''. ISBN 0-85112-519-0. p. 51.</ref> Darüber hinaus weigerte sich Franco, deutsche Truppen in sein Land zu lassen, und erklärte, fremde Truppen auf spanischem Territorium seien mit der Souveränität Spaniens nicht vereinbar. So konnte keine Einigung erzielt werden. Eine oft zitierte Bemerkung Hitlers nach dem Treffen lautet: ''„Er ließe sich lieber mehrere Zähne ziehen, als noch einmal mit Franco zu verhandeln.“'' Die enge Bindung zwischen Spanien und dem nationalsozialistischen Deutschland bestand aber weiterhin fort.
 
Die katastrophale italienische [[Griechisch-Italienischer Krieg|Invasion Griechenlands]] bewog das [[Oberkommando der Wehrmacht]] (OKW), Gibraltar besetzen zu lassen, um den Briten, die die Griechen unterstützten, den Weg zum Mittelmeer abzuschneiden. Hitler setzte von da an Franco zunehmend unter Druck und forderte den sofortigen Kriegseintritt ohne Bedingungen von Seiten Francos.<ref>Preston, Paul (1995): ''Franco: A biography'', S. 505.</ref>
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Hitler entschied sich dann am 10. Januar 1941, Canaris nach Madrid zu entsenden. Dieser wollte Franco fragen, ob er deutschen Divisionen den Marsch durch Spanien erlauben würde, um Gibraltar angreifen zu können, und versprach, dass die beantragten Lieferungen später übergeben würden.<ref>Suárez Fernández, Luis (2011): ''Franco. Los años decisivos. 1931–1945'', S. 188.</ref> Aber Franco weigerte sich.<ref>Preston, Paul (1995): ''Franco: A biography'', S. 514.</ref> Angesichts des Scheiterns der Mission von Canaris ließ Hitler die Vorbereitungen für ''Felix'' auf Eis legen.<ref>Preston, Paul (1995): ''Franco: A biography'', S. 515.</ref>
 
Einen letzten Versuch, Franco zu überzeugen, unternahmen die Achsenmächte bei einem Treffen in der ''Villa Margherita'' im italienischen [[Bordighera]] am 12. und 13. Februar 1941. Die Einladung Mussolinis akzeptierte Franco nur „widerwillig“.<ref>Preston, Paul (1995): ''Franco: A biography'', S. 523, 525.</ref> Er wurde von Súñer begleitet. Mussolini unterstützte am Anfang noch Hitlers Position, konnte aber von Franco überzeugt werden, dass Spanien besser neutral sein sollte.<ref>Suárez Fernández, Luis (2011): ''Franco. Los años decisivos. 1931–1945'', S. 191.</ref> Das Scheitern des Gesprächs bedeutete die endgültige Ablehnung eines Kriegseintritts seitens des Franco-Regimes.<ref>Preston, Paul (1995): ''Franco: A biography'', S. 525–526.</ref> Die Frage, warum Franco nicht in den Krieg eintreten wollte, wird von einigen Historikern mit dem Hinweis auf Wilhelm Canaris’ entsprechenden Rat vom 1. Juli beantwortet.<ref>{{cite book |title=Hitler’s Spy Chief: The Wilhelm Canaris Mystery |last=Bassett |first=Richard |authorlink= |coauthors= |year=2005 |publisher=Cassell |location= |isbn=978-0-304-36718-4|page=200|pages=|url=http://www.amazon.com/Hitlers-Spy-Chief-Military-Paperbacks/dp/0304367184|accessdate=|quote=Franco’s position at Hendaye was totally influenced by Canaris}}</ref> Andere Historiker behaupten, dass Franco nicht in die Abhängigkeit vom Deutschen Reich und Italien geraten wollte, wie es mit den Ländern [[Königreich Rumänien|Rumänien]], [[Königreich Ungarn|Ungarn]], der [[Slowakischer Staat|Slowakei]], [[Unabhängiger Staat Kroatien|Kroatien]], Frankreich ([[Vichy-Regime]]) und [[Zarentum Bulgarien|Bulgarien]] passiert war.
 
Als Hitler die [[Deutsch-Sowjetischer Krieg|Invasion der Sowjetunion]] ([[Unternehmen Barbarossa]]) am 22. Juni 1941 begann, entsandte Franco ein Kontingent von Soldaten und Offizieren an die Ostfront. Die sogenannte [[Blaue Division]] (''División Azul'') umfasste 47.000 Freiwillige und erhielt ihren Namen durch die Farbe der falangistischen Uniformen.<ref>Moradiellos, Enrique (2000): ''La España de Franco (1939–1975). Política y sociedad'', S. 67.</ref><ref>Preston, Paul (1995): ''Franco: A biography'', S. 33.</ref> Hitler nahm das Angebot zwar an, aber Außenminister Ribbentrop bat seinen spanischen Amtskollegen, dass seine Regierung nur der Sowjetunion den Krieg erklären sollte. Súñer weigerte sich aus Angst vor britischen Vergeltungsmaßnahmen.<ref>Suárez Fernández, Luis (2011): ''Franco. Los años decisivos. 1931–1945'', S. 201–202.</ref>
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Zwischen 1919 und 1941 vertrat Franco in seinen Reden mehrfach antisemitische Positionen. Seine Neujahrsrede vom 31. Dezember 1939 enthielt eine nur leicht verhüllte Rechtfertigung der nationalsozialistischen Rassenpolitik: „Jetzt werdet ihr verstehen, warum einige Nationen sich dazu entschlossen haben, jene Rassen zu bekämpfen und zu entfernen, die durch ihre Gier und Habsucht gebrandmarkt sind, zumal ihre Vorherrschaft innerhalb der Gesellschaft zur Zerrüttung führt und die Verwirklichung der historischen Bestimmung dieser Nationen gefährdet. Wir, die wir uns durch die Gnade Gottes und die Weitsicht der katholischen Könige schon vor Jahrhunderten von dieser schweren Last befreit haben, können nicht gleichgültig bleiben angesichts der neuen Blüte habgieriger und egoistischer Geister, die den weltlichen Gütern so zugetan sind, daß sie lieber ihre Kinder opfern als ihre trüben Geschäfte.“<ref>Zit. in: [[Michael Grüttner]]: Faschismus, Franquismus und Antisemitismus in Spanien, in: Vorurteil und Rassenhaß. Antisemitismus in den faschistischen Bewegungen Europas. Festschrift für [[Wolfgang Benz]]. Hg. von [[Hermann Graml]] u.&nbsp;a., Berlin 2001, S.&nbsp;111.</ref>
 
Laut der jüngsten Entdeckung schickte Franco im Zweiten Weltkrieg [[Reichsführer SS]] [[Heinrich Himmler]] eine, von seinen Provinzgouverneuren erstellte, Liste von 6.000 spanischen Juden.<ref>[http://www.20min.ch/ausland/news/story/29961297 ''Franco lieferte den Nazis Juden-Listen''] auf 20min.ch.</ref> Trotz der Erstellung der Liste gibt es keine Hinweise darauf, dass die aufgelisteten Juden deportiert wurden. Obwohl Franco Mitglied in antisemitischen Vereinigungen gewesen war, hatte er jüdische Freunde in Marokko und stoppte sogar öffentlich den Ausbruch von Pogromen gegen Juden in Spanisch-Marokko. Während Francos Diktatur wurden keine Konzentrationslager für Juden auf spanischem Hoheitsgebiet errichtet und die [[Geschichte der Juden in Spanien|spanischen Juden]] behielten ihre vollen politischen Rechte. Zudem nahm Spanien als Transitland mit rund 20.000 bis 35.000 Juden mehr Juden auf als jedes andere neutrale Land im Zweiten Weltkrieg, mit Ausnahme des ebenfalls neutralen Portugal. Zahlreiche spanische Diplomaten stellten Juden in Ungarn, der [[Tschechoslowakei]] und auf dem [[Balkanhalbinsel|Balkan]] unter ihren Schutz.<ref>{{Literatur |Autor=Alpert, Michael |Titel=Spain and the Jews in World War II |Sammelwerk=Jewish Historical Society |Band=42 |Datum=2009 |Seiten=201–210 |JSTOR=29780130}}</ref> Neue Archivfunde aus Madrid belegen, dass Franco spätestens seit 1944 detailliert über die Judenvernichtung im [[KZ Auschwitz|Konzentrationslager Auschwitz]] informiert war und das „Ausmaß der Vernichtung genauestens kannte“.<ref name="welt-1">{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/welt_print/kultur/article6998040/Akten-beweisen-Franco-wusste-ueber-Auschwitz-Bescheid.html |titel=Akten beweisen: Franco wusste über Auschwitz Bescheid |datum=2010-03-31 |abruf=2012-11-16}}</ref>
 
=== Nachkriegszeit ===
[[Datei:Franco dando un discurso en Éibar en 1949.jpg|mini|300px|Franco während einer Rede in [[Eibar]], 1949]]
 
Der wahrscheinliche Sieg der Alliierten im Zweiten Weltkrieg war mit enormen Erwartungen der republikanischen Opposition verbunden. Es waren die Schaffung einer Nationalen Allianz der demokratischen Kräfte und der Sturz des Regimes geplant worden.<ref>Heine, Hartmut Heine (1983). ''La oposición política al franquismo. De 1939 a 1952.'' Barcelona. ISBN 84-7423-198-1, S. 237–251.</ref>
 
Unterdessen fand im August 1945 eine Sondersitzung der republikanischen Exilregierung Spaniens in Mexiko statt. Die Regierung von [[José Giral Pereira]] wurde jedoch von keiner der Siegermächte anerkannt, so dass José Giral Pereira im Februar 1947 als Ministerpräsident im Exil zurücktrat.<ref>Juliá, Santos (1999). ''Un siglo de España. Política y sociedad.'' Madrid. ISBN 84-95379-03-1. S. 168.</ref>
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Am 19. März 1945, als die Niederlage Hitlers und der Achsenmächte sehr nah war, brach Juan de Borbón völlig mit Franco und veröffentlichte das ''Manifest von Lausanne'', in dem er erklärte, dass das Franco-Regime von Anfang an den Systemen des [[Totalitarismus]] und den Achsenmächten orientiert gewesen sei, was mit dem Sieg der Alliierten nicht vereinbar und eine Gefahr für die Zukunft der spanischen Nation sei.<ref>Moradiellos (2000), S. 104.</ref>
 
Im Februar 1946 verlegte Juan de Borbón seinen Amtssitz nach [[Estoril]] (in der Nähe von Lissabon), wo er einen Willkommensbrief, den 458 hochrangige Mitglieder der spanischen Elite unterzeichnet hatten, darunter zwei ehemalige Minister, erhielt. Franco äußerte ernsthafte Bedenken und sagte: {{Zitat|Text=Das ist eine Kriegserklärung.}}<ref>Moradiellos (2000), S. 107.</ref>
 
{{Zitat
|Text=Das ist eine Kriegserklärung.}}<ref>Moradiellos (2000), S. 107.</ref>
 
Am 17. Juli 1945 wurde von Franco das dritte Grundgesetz erlassen. In diesem als Charta der Grundrechte und Freiheiten bezeichneten Gesetz wurden den Spaniern aber viele Einschränkungen auferlegt.<ref>Moradiellos (2000), S. 105.</ref> Als weitere Modernisierungsmaßnahme wurde eine neue Regierung gebildet. Der liberal eingestellte [[Alberto Martín Artajo]] wurde dabei Verantwortlicher für das Ministerium für auswärtige Angelegenheiten. Die Rolle des politischen Katholizismus wurde ins Zentrum des Regimes gestellt. Am 22. Oktober 1945 wurde von Franco das vierte Grundgesetz erlassen, so dass das Staatsoberhaupt nach Rücksprache von den Spaniern als angemessen anerkannt werden konnte.<ref>Moradiellos (2000), S. 106.</ref>
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Zur gleichen Zeit trat die Frage auf, Sanktionen gegen das Franco-Regime zu verhängen. Sie wurde bei den Vereinten Nationen im Jahr 1946 diskutiert. Aufgrund der Weigerung Großbritanniens und der Vereinigten Staaten konnten militärische Maßnahmen gegen das Regime abgewendet werden. Schließlich verurteilte am 29. April 1946 der UN-Sicherheitsrat in der [[Resolution 4 des UN-Sicherheitsrates|Resolution 4]] mehrheitlich das Franco-Regime. Dann empfahl die Organisation den sofortigen Abzug der in Madrid akkreditierten Botschafter ihrer Mitgliedsländer. Bereits 1945 lehnten die neu geschaffenen [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] die Mitgliedschaft Spaniens ab. Offiziell hieß es:
 
{{Zitat
|Text=Es gibt keinen Platz in den Vereinten Nationen für eine Regierung, deren Grundsätze auf der faschistischen Ideologie beruhen}}<ref>''Roosevelt al embajador en España Norman Armour'' (1985), S. 96.</ref>
 
Die außenpolitische Isolation Spaniens wurde insbesondere von den Vereinigten Staaten, dem Vereinigten Königreich und Frankreich erzwungen und es wurde Spanien verwehrt, am [[Marshallplan]] teilzunehmen. Nur das [[Peronismus|peronistische]] [[Argentinien]] hielt zu Franco und vereinbarte einen Vertrag über Weizenlieferungen, welche die Not der spanischen Bevölkerung lindern sollten. Im Januar 1947 kam die argentinische [[First Lady]] [[Eva Perón]] auf einen Staatsbesuch.
 
Franco reagierte auf den Boykott mit der Organisation einer Massendemonstration am 9. Dezember 1946 auf dem Plaza de Oriente in Madrid unter dem Motto „Franco ja, Kommunismus nein!“ zur Unterstützung des Regimes. Vom Balkon des königlichen Palastes aus schob er die Isolation des Regimes auf eine Verschwörung der Freimaurerei und des Kommunismus ab. Am selben Tag verurteilte die UN-Generalversammlung, dass ''Franco-Cortes'' in Spanien die Prägung neuer Münzen mit dem Bildnis von Franco und der Inschrift ''Francisco Franco, Führer von Spanien durch die Gnade Gottes'' veranlasste. Eine weitere Möglichkeit die Isolierung zu bewältigen war die internationale Unterstützung von katholischen Kreisen auf der ganzen Welt, vor allem unter den lateinamerikanischen Ländern.
 
Allerdings war die wichtigste Überlebensstrategie des Franco-Regimes, die monarchische Legitimität zu suchen. Im März des Jahres 1947 verkündete Franco die gesetzliche Wiedereinführung der Monarchie, ohne aber einen Monarchen zu ernennen. Diese Geste sollte aber auch die Monarchisten des Movimiento Nacional ([[Carlismus|Karlisten]] und Alfonsisten) beschwichtigen. Obwohl er selber monarchistische Tendenzen zeigte, hatte Franco nicht das Gefühl, dass es Zeit war, einen König zu ernennen beziehungsweise auszurufen. In diesem fünften Grundgesetz wurde neben der Wiedereinführung der spanischen Monarchie auch die Änderung des offiziellen Staatsnamens von ''Spanischer Staat'' in ''Königreich Spanien'' beschlossen. Artikel 2 des Gesetzes bestätigte Francos Rolle als Staatsoberhaupt und als Generalissimus der Armeen als alleiniger Oberbefehlshaber der [[Spanische Streitkräfte|spanischen Streitkräfte]]. Franco ließ den spanischen Thron vakant, mit sich als De-facto-[[Regentschaft|Regenten]] auf Lebenszeit. Während dieser Zeit eignete er sich viele der Privilegien eines Königs an. Er trug die Uniform eines [[Generalkapitän (Spanien)|Generalkapitäns]] (ein Rang, der traditionell für den König reserviert war) und wohnte ab 1940 im [[Palacio Real (El Pardo)|Palast El Pardo]] nordwestlich von Madrid. Sein Porträt erschien zudem auf den meisten spanischen [[Peseta]]münzen und Briefmarken – eine Ehre, die bislang fast ausschließlich dem König vorbehalten war. ZuSein seinenvollständiger TitelnTitel fügtelautete er meistensnun ''[[Gottesgnadentum|durchCaudillo diede GnadeEspaña Gottes]]por la gracia de Dios'' hinzu(„von Gottes Gnaden Führer von Spanien“).
 
In der Nachkriegszeit versuchtesuchte Franco zunächst die Unterstützung vonverschiedener verschiedenen gemäßigterengemäßigterer Gruppen, um das faschistische Image zu lindern. Zuerst marginalisierte die Franco-Regierung faschistische Ideologen zugunsten von Technokraten, von denen viele Mitglieder im [[Opus Dei]] waren, und suchte nach Wegen für eine Modernisierung der Wirtschaft, was eine Abkehr von den faschistischen Wirtschaftsprinzipien gewesen wäre.<ref>{{cite web |url=http://lcweb2.loc.gov/frd/cs/estoc.html#es0034 |title=The Franco Years: Policies, Programs, and Growing Popular Unrest |work=A Country Study: Spain |publisher=Library of Congress Country Studies}}</ref>
 
Obwohl Spanien unter Francos Herrschaft einige Insignien des Faschismus symbolisch übernommen hatte, können Franco und das franquistische Spanien in der Regel nicht als faschistisch bezeichnet werden. Zu den größeren Unterscheidungen zum Faschismus gehört das von der faschistischen Ideologie angestrebte Ziel, eine neue Gesellschaft zu schaffen, was Franco und sein Regime nicht versuchten, und mit der Wahrung von traditionellen und konservativen Sitten das Gegenteil taten.<ref>Laqueur, Walter (1996) [http://books.google.com/books/about/Fascism.html?id=DnaGAAAAMAAJ&redir_esc=y ''Fascism: Past, Present, Future'']. Oxford-Universität. ISBN 0-19-509245-7. S. 13.</ref><ref>De Meneses, Filipe Ribeiro (2001) [http://books.google.com/books?id=InPG_1wKfCIC&dq ''Franco and the Spanish Civil War'']. Routledge. ISBN 0-415-23925-7. p. 87.</ref><ref>Gilmour, David (1985) [http://books.google.com/books?id=O-SEAAAAIAAJ&q=&pgis=1 ''The Transformation of Spain: From Franco to the Constitutional Monarchy'']. Quartet Books. S. 7.</ref><ref>Payne, Stanley (1999) [http://books.google.com/books?id=NiD3UeOCSGsC&dq Fascism in Spain, 1923–1977]. University of Wisconsin Press. ISBN 0-299-16564-7. S. 476.</ref><ref>Payne, Stanley (1999) [http://books.google.com/books?id=NiD3UeOCSGsC&dq Fascism in Spain, 1923–1977]. Univ. of Wisconsin Press. ISBN 0-299-16564-7. ppS. &nbsp;347, 476.</ref> [[Stanley Payne]] schrieb über Franco:
 
{{Zitat
|Text=Kaum einer der ernsthaften Historiker und Analysten, kann Generalissimus Franco als eine im Kern faschistische Person bezeichnen.}}
 
Die wenigen konsistenten Punkte in Francos langer Herrschaft waren vor allem der [[Autoritarismus]], [[Nationalismus]], [[Katholizismus]], die Anti[[freimaurerei]] und der [[Antikommunismus]].
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Am 4. November 1950 wurde mit amerikanischer Unterstützung und der Enthaltung Frankreichs und des Vereinigten Königreiches durch die UN-Vollversammlung mit großer Mehrheit in der [[Resolution 10 des UN-Sicherheitsrates|Resolution 10]] die Verurteilung des Franco-Regimes beendet. In den darauffolgenden Monaten kehrten die westlichen Botschafter wieder nach Madrid zurück. Ein von den Vereinigten Staaten vorgeschlagener Beitritt Spaniens in die [[NATO]] wurde sowohl von Franco, der die militärische Unabhängigkeit seines Landes wahren wollte, als auch von den meisten westeuropäischen Ländern abgelehnt.
 
Die internationale Rehabilitierung des Franco-Regimes und die Annahme des fünften Grundgesetzes durch VolksVolksabstimmung im Juli 1947 zwangen Juan de Borbón seine Haltung gegenüber Franco zu ändern. Am 25. August 1948 trafen sich die beiden auf de Borbóns Yacht ''Azor'' in der Bucht von Biscaya. Als Ergebnis der Gespräche wurde vereinbart, dass der Sohn von Don Juan, [[Juan Carlos I.|Juan Carlos de Borbón]], nach Spanien gehen und unter der Leitung von General Franco erzogen werden sollte.<ref>Moradiellos (2000), S. 109.</ref>
 
Durch die Anerkennung und Rehabilitierung des franquistischen Staates brach die republikanische Opposition im Exil zusammen und musste neu organisiert werden. Auch im innerenInneren Spaniens kehrte von 1949 bis 1951 relative Ruhe ein.
 
=== Repression und Instabilität in den 50er Jahren ===
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Die ersten zwei Jahrzehnte der Franco-Herrschaft sahen auch nach dem nationalistischen Sieg die fortgesetzte Unterdrückung und Tötung einer unbestimmten Anzahl von politischen Gegnern vor. In den 1950er Jahren liegen die Schätzungen der exekutierten Menschen irgendwo zwischen 15.000 und 50.000.
 
Anschließend wurde der Franco-Staat weniger gewalttätig, trotzdem wurden nichtstaatliche Gewerkschaften und alle politischen Gegner, von den kommunistischen und anarchistischen Organisationen bis zu den Liberaldemokraten und katalanischen oder baskischen Separatisten über das politische Spektrum verteilt, entweder unterdrückt oder streng kontrolliert und beschattet. Die Gewerkschaften ''[[Confederación Nacional del Trabajo]]'' (CNT) und ''[[Unión General de Trabajadores]]'' (UGT) wurden verboten und im Jahre 1940 von dem korporatistischen ''[[Sindicato Vertical]]'' abgelöst. Die [[Partido Socialista Obrero Español|Spanische Sozialistische Arbeiterpartei]] und die [[Esquerra Republicana de Catalunya]] (ERC) wurden im Jahre 1939 verboten, während die [[Kommunistische Partei Spaniens]] (PCE) in den Untergrund ging. Die [[Eusko Alderdi Jeltzalea-Partido Nacionalista Vasco|Baskische Nationalistische Partei]] (PNV) ging ins Exil und im Jahre 1959 wurde die [[Euskadi Ta Askatasuna]] (ETA), eine baskische Terrororganisation für den Kampf gegen die Diktatur Francos, gegründet.
 
Der von Franco geförderte spanische Nationalismus und die Errichtung einer einheitlichen nationalen Identität widersprachen der kulturellen Vielfalt der einzelnen Regionen. [[Stierkampf]] und [[Flamenco]] wurden als nationale Traditionen gefördert,<ref>Roman (27. Oktober 2007). [http://www.huffingtonpost.com/huff-wires/20071027/flamenco-for-foreigners/ „Spain frets over future of flamenco.“] Associated Press.</ref> während jene Traditionen, die nicht als spanisch anerkannt wurden, unterdrückt wurden. Francos Ansicht über die spanischen Traditionen und Sitten war aus heutiger Sicht etwas künstlich und willkürlich. Während einige regionale Traditionen unterdrückt wurden, wurde der Flamenco, eine [[Andalusien|andalusische]] Tradition, zu einem Teil einer größeren, nationalen Identität erhoben. Alle kulturellen Aktivitäten, auch wenn sie vom Staat anerkannt worden waren, unterlagen einer Zensur, und viele Aktivitäten wie der [[Sardana]], der Nationaltanz der Katalanen, wurden häufig auf unberechenbare Weise verboten. Diese restriktive [[Kulturpolitik]], die ihren Höhepunkt in den 1950er Jahren hatte, entspannte sich mit der Zeit wieder (vor allem in den späten 1960er und den frühen 1970er Jahren).
 
Franco versuchte auch in einer restriktiven [[Sprachpolitik]] die nationalennationale Homogenität Spaniens herzustellen. Er förderte den schulischen und alltäglichen Einsatz der [[Spanische Sprache|spanischen Sprache]] und ließ Sprachen wie [[Katalanische Sprache|Katalanisch]], [[Galicische Sprache|Galicisch]] und [[Baskische Sprache|Baskisch]] unterdrücken. Die rechtliche Nutzung von anderen Sprachen als der spanischen war unter Franco verboten. Alle Regierungs-, notariellen, rechtlichen und kommerziellen Unterlagen waren ausschließlich in Spanisch und wurden in einer anderen Fassung als der spanischen für null und nichtig erklärt. Die Nutzung anderer Sprachen wurde in Schulen, auf Werbeplakaten, auf der Straße und auf Schildern verboten. Bürger durften aber die verbotenen Sprachen weiterhin inoffiziell sprechen und wurden deswegen nicht verfolgt. Diese Politik wurde bis zum Ende der 1950er Jahre praktiziert, schwoll aber dann wieder ab. Nach 1960 durften die nichtkastilischen Sprachen wieder frei gesprochen und auch öffentlich verwendet werden.
 
Von den Repressionen blieben die römisch-katholische Kirche, die zur [[Staatsreligion]] erklärt worden war, und die jüdische Gemeinde in Spanien verschont. Die katholische Kirche erhielt die ihr in der Zweiten Republik aberkannten, traditionellen Privilegien wieder zurück. Beamte mussten katholisch sein, und einige Arbeitgeber forderten sogar eine Erklärung für „gutes Benehmen“ von einem Priester. Die Zivilehe, die im republikanischen Spanien eingeführt worden war, wurde für nichtig erklärt, es sei denn, dass sie von der katholischen Kirche gebilligt wurde. Scheidung, Verhütungsmittel und Abtreibung wurden von Franco per Dekret verboten. Obwohl Francos Spanien den neuen Staat [[Israel]] 1948 nicht anerkannt hatte, stand man der jüdischen Gemeinde relativ tolerant gegenüber und verschonte sie weitgehend vor der Repression. Franco erließ angesichts der angespannten Lage in Spanisch-Marokko und [[Spanisch-Sahara]] mehrere Dekrete, die Übergriffe auf dortige Juden unter Strafe stellten, ihm aber die Unterstützung der meisten Einheimischen versagten, und ließ nach dem [[Sechstagekrieg]] die jüdische Auswanderung aus Marokko finanziell und bürokratisch unterstützen.<ref>Hadas (1992) S. 191–206.</ref>
 
Die meisten Städte auf dem Land und ländliche Gebiete wurden von der Guardia Civil, einer Militärpolizei für die Zivilbevölkerung, bewacht. Größere Städte und regionale Hauptstädte wurden größtenteils von der ''[[Policia Armada]]'' (in Spanien ''grises'' (Grautöne), wegen der Farbe der Uniform, ''grises'' [Grautöne] genannt) bewacht.
 
Studentenrevolten an Universitäten in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren wurden gewaltsam von der schwer bewaffneten Policía Armada gewaltsam unterdrückt. Im Mai 1972 sorgte die Anklage eines amerikanischen Studenten für internationales Aufsehen und führte zu Verstimmungen zwischen Spanien und den Vereinigten Staaten.
 
Die Durchsetzung der traditionellen katholischen Werte durch die staatlichen Behörden warenwar eine erklärte Absicht des Regimes. Der noch während der Republik erlassene ''Ley de Vagos y Maleantes, (Vagrancy-Akt)'' behielt im franquistischen Spanien seine Gültigkeit und, hatte für die verbleibenden [[Roma#Kale|Nomaden von Spanien]] große Folgen und führte oft zu deren oftmals geförderter Auswanderung.<ref>{{cite web |url=http://search.boe.es/g/es/bases_datos/tifs.php?coleccion=gazeta&anyo=1933&nbo=217&lim=A&pub=BOE&pco=874&pfi=877 |archiveurl=https://web.archive.org/web/20071012090326/http://search.boe.es/g/es/bases_datos/tifs.php?coleccion=gazeta&anyo=1933&nbo=217&lim=A&pub=BOE&pco=874&pfi=877 |archivedate=2007-10-12 |title=Gazeta histórica: Referencia: Páginas TIFF |publisher=Boletín Oficial del Estado}}</ref> Im Jahre 1954 wurde ein Gesetz erlassen, das [[Homosexualität]], [[Prostitution]] und [[Pädophilie]] unter der Androhung der [[Todesstrafe]] unter Strafe stellteverbot.<ref>{{cite web |url=http://search.boe.es/datos/imagenes/BOE/1954/198/A04862.tif |archiveurl=https://web.archive.org/web/20080626065607/http://search.boe.es/datos/imagenes/BOE/1954/198/A04862.tif |archivedate=2008-06-26 |title=4862 – 17 julio 1954 – B.O. del E. – Núm. 198 |publisher=Boletín Oficial del Estado}}</ref>
 
Im Jahre 1951 kam es aufgrund der harten Arbeitsbedingungen und der steigenden Preise zumzu einem Straßenbahnstreik in Barcelona von 1951. Er zwang General Franco zu reagieren und im Juli eine neue Regierung zu ernennen, um sicherzustellen, dass soziale Unruhen nicht wieder aufleben würden. Die Vorherrschaft des politischen Katholizismus blieb bestehen und [[Luis Carrero Blanco]] wurde zum neuen Staatssekretär ernannt.<ref>Payne, Stanley G. (1997). ''l primer franquismo. Los años de la autarquía.'' Madrid, ISBN 84-7679-325-1, S. 106.</ref>
 
Nach langen Verhandlungen wurde 1953 ein [[Franquismus#Das Konkordat von 1953|neues Konkordat]] mit der katholischen Kirche abgeschlossen, das einenein wichtigenwichtiger Schritt der internationalen Anerkennung des Regimes war, abgeschlossen.<ref>Moradiellos, Enrique (2000). ''La España de Franco (1939–1975). Política y sociedad''. Madrid: Síntesis. ISBN 84-7738-740-0. S. 101.</ref>
 
Die Ratifizierung bestätigte zudem die Vorherrschaft der katholischen Kirche unter Franco und den seit dem Ende des Bürgerkrieges herrschenden Status quo zwischen Staat und Kirche.<ref>Moradiellos (2000), S. 118.</ref>
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Im März 1956 entließ Frankreich sein Protektorat [[Marokko]] in die Unabhängigkeit. Kurz darauf kam es am 23. Oktober 1957 zum Ausbruch des [[Ifni-Krieg]]es um die spanische Kolonie [[Ifni]], eine Exklave Spaniens umgeben vom Staatsgebiet des Königreichs Marokko. Nach einer marokkanischen Invasion konnten spanische Truppen unter dem persönlichen Oberbefehl Francos die [[Sahara-Befreiungsarmee]] zurückschlagen. Der Krieg in Ifni dauerte bis zum 3. Juni 1958.<ref>Moradiellos (2000), S. 102.</ref>
 
Im Jahre 1957 kam es zu einer erneuten politischen Krise. [[José Luis Arrese]], der Franco eine Stärkung der Befugnisse der falangistischen Einheitspartei Movimiento Nacional vorschlug, löste innerhalb der Armee Proteste aus. Die katholische Kirche und die Regierung enthielten sich der Entscheidung. Auch die Monarchisten in Francos Machtapparat waren nicht bereit, ein auf nur einereine Ideologie gestütztes totalitäres Regime, wie mit demden [[Italienischer Faschismus|Faschismus]] in Italien, demden [[Nationalsozialismus]] im Deutschen Reich oder demden [[Peronismus]] in der Republik Argentinien, hinzunehmen. Angesichts dieser Fülle von Protesten und bevor er sich vorrangig mit den wirtschaftlichen Problemen seines Landes zu befassen begann, beschloss der Generalissimus im Februar 1957 ein auf unbestimmte Zeit gültiges provisorisches Gesetz zu erlassen. Dieses Gesetz schwächte den Einfluss der Falange innerhalb der Staatspartei und wurde zum sechsten Grundgesetz des franquistischen Staates. Offiziell hieß es, Spanien werde weder durch eine Bewegung noch durch eine Partei oder eine Organisation vertreten, sondern istsei eine „Gemeinschaft“ (die Wagenliste-Modus) und eine „traditionelle Monarchie mit katholischen, sozialen und repräsentativen Prinzipien“. Dadurch konnten sowohl Monarchisten als auch Vertreter der Kirche als auch die Armee befriedigt werden.
 
Angesichts der schwerwiegenden Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage überredete Franco Carrero Blanco, das autarke Wirtschaftssystem zu reformieren. Als Teil der Reform wurde ein säkulares katholisches Amt vom [[Opus Dei]] eingerichtet. [[Alberto Ullastres]] wurde zum Leiter des Ministeriums für Handel, und [[Mariano Navarro Rubio]] wurde ins Finanzministerium geholt.
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In den 1960er Jahren erlebte Spanien unter Francos Herrschaft ein starkes Wirtschaftswachstum, das danach ''spanisches Wirtschaftswunder'' genannt wurde. In diesem Jahrzehnt betrug die durchschnittliche Wachstumsrate 7 %.<ref>Moradiellos (2003), S. 137.</ref> Allerdings sah sich Franco auch mit zunehmenden sozialen und politischen Spannungen konfrontiert. Dank eines stabilen Rückhalts im Militär, aber auch in der bedeutenden katholischen Kirche des Landes und bei den Großgrundbesitzern, überstand Franco diese Situation politisch unversehrt.
 
Die Wurzeln dieser wirtschaftlichen Expansion lagen in den fünfziger Jahren. Das autarke Modell ([[Franquismus#Wirtschaft|Autarkiepolitik]]), das von Franco aufgesetzt wurdeworden war, hatte Spanien an den Rand des Staatsbankrotts gebracht. In diesem Jahrzehnt fand auch mit dem Rückgang der Widerstandsbewegungen der 1950er Jahre eine langsame, von den Falangisten und dem Franco-Regime selbst ins Leben gerufene, [[Wirtschaftsliberalismus|Liberalisierung der Wirtschaft]] statt. Auch die US-Hilfe hatte nach der Unterzeichnung eines bilateralen Abkommens entschiedene Wirkung auf die Linderung der kritischen Wirtschaftslage.
 
Das Wirtschaftswachstum in Europa, das mit dem [[Marshallplan]] nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges begann, blieb in Spanien aus.<ref>Barciela, López, Melgarejo y Miranda (2001), S. 157.</ref> Das Land war in den fünfziger Jahren sehr rückständig und erlebte nicht vollständig den wirtschaftlichen Fortschritt wie seine Nachbarländer, bis Franco beschloss, auch sogenannte „Technokraten“ in seine Regierung zuzulassen, und eine allgemeine bessere technische Ausbildung in der Wirtschaft zu fördern begann. Damit brach er mit dem alten autarken Modell.<ref>Barciela, López, Melgarejo y Miranda (2001), S. 271–272.</ref> Im Jahre 1959 wurde, mit Hilfe des [[IWF]] und der [[Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung|OWZE]], ein Plan zur Stabilisierung ausgearbeitet und damit eine neue Wirtschaftspolitik eingeleitet. Spanien schickte im Austausch für finanzielle Hilfe ein Memorandum an den IWF, in dem sich das Land verpflichtete, Maßnahmen zu ergreifen, um die spanische Wirtschaft im Hinblick auf die Zahlungsfähigkeit und die wirtschaftliche Instabilität, neue Maßnahmen zu setzen<!-- ungrammatischer Satz, das muss jemand mit Sachkenntnis bitte ändern -->. Die Folge des Planes war ein Durchschnittswachstum von 7 %. Damit stand Spanien an zweiter Stelle nach [[Japan]]. War Spanien begannvorher sichzusammen vonmit einemGriechenland und Portugal eines der ärmsten Länder Europas, zusammengewesen (mit Griechenlandeinem und Portugal, mit einemniedrigeren Pro-Kopf-Einkommen, dasals niedrigereinige alslateinamerikanische inLänder), einigenbegann lateinamerikanischenes Ländernsich war,nun zur fünftgrößten Wirtschaftsmacht Europas zu wandeln. Während der Zeit von 1960 und 1973 wuchs die Industrieproduktion um mehr als 10 % und es kam zu einem Strukturwandel in der Wirtschaft: Spanien hatte sich vom Agrarstaat zu einer Industrienation der ersten Welt verwandeltentwickelt. Infolgedessen sank der Anteil der aus dem Export landwirtschaftlicher Erzeugnisse generierten Einnahmen am Bruttoinlandsprodukt von 22,6 % im JahreJahr 1960 auf 11,6 % im Jahr 1973 und die Arbeitslosenquote verringerte sich auf 2 % (1970).<ref>Moradiellos (2000), S. 138.</ref> Vor allem der Zufluss von ausländischem Kapital, der Zustrom von Tourismus und Geldüberweisungen von Gastarbeitern und Auswandern (etwa 800.000 Spanier)<ref>Moradiellos (2003), S. 138.</ref> ermöglichten diese Entwicklung.
[[Datei:1975 1 Pesetas.jpg|mini|250px|Franco auf einer goldenen Pesetamünze von 1966 mit der Inschrift ''Francisco Franco, Führer von Spanien,Gottes durchGnaden dieFührer Gnadevon GottesSpanien'' abgebildet]]
In der Mitte der 60er Jahre löste der ständige Zustrom von Menschen vom Land in die Städte eine [[Landflucht]] aus und die konsequente Schaffung von neuen Arbeitsplätzen blieb aus. Anstatt dessenStattdessen behinderte die begrenzte Kapazität die Schaffung von Arbeitsplätzen und es kam zu einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen.
 
Auch wenn die Mehrheit der Menschen in Spanien von dieser Entwicklung profitierten, fiel der meiste Reichtum in die Hände von Personen, die dem Regime nahestanden. Trotz dieses Ungleichgewichts kam es parallel zur Modernisierung der Gesellschaft. Die spanische Bevölkerung verwandelteentwickelte sich von einer Agrar- zur Industriegesellschaft, mit Fortschritten in der Ausbildung, der Erzielung einer Einschulungsquote von 90 % und die Verringerung der Analphabetenquote. Ein weiterer Fortschritt war die langsame Eingliederung der Frauen in die, bislang von Männern dominierte, Gesellschaft.<ref>Barciela, López, Melgarejo y Miranda (2001), S. 146.</ref>
 
Das spanische Wirtschaftswunder hatte auch große gesellschaftlichengesellschaftliche Veränderungen mit sich gebracht. Die spanische Gesellschaft war immer näher an andere Gesellschaften in Westeuropa herangerückt und eine Kultur des Massenkonsums entwickelte sich. 1960 betrug das Pro-Kopf-Einkommen in Spanien 1.042 US-Dollar.<ref>Moradiellos (2000), S. 147.</ref> Zudem fand eine Erhöhung der Wohlfahrt statt und die Infrastruktur des Landes wurde umfangreich erneuert. Neue liberale Sitten und Gebräuche wie der Minirock, Männer mit langen Haaren, Bikinis, Pop und Rockmusik wurden zwar vom konservativen Franco abgelehnt, aber von den Behörden toleriert. Mit dem Verkauf von über einer Million Verhütungspillen im JahreJahr 1967 kam es auch zu einer Veränderung der Sexualität.<ref>Moradiellos (2003), S. 147–148.</ref>
 
Aber die wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen führten auch teilweise zu politischen Veränderungen. Carrero Blanco bildete von 1962 bis 1965 eine neue liberalere Regierung und 1963 wurde in Spanien die [[Sozialversicherung]] eingeführt, so dass im Jahr 1973 vier von fünf Spaniern eine Krankenversicherung hatten.<ref>Barciela, López, Melgarejo y Miranda (2001), S. 340–345.</ref> Ein klares und einheitliches Steuersystem blieb aber aus.
 
Noch vor der Entwicklung der 60er Jahre und dem Aufstieg der Technokraten hatten sich die Falangisten in mehreren Gewerkschaftsorganisationen ''verschanzt'' und Franco musste, aufgrund der starken Veränderungen, auch eine Öffnung der Falange erzwingen. Dieses Vorhaben führte Minister [[José Solis Ruiz]] durch und es gipfelte Ende 1966 in relativer Freiheit.<ref>Moradiellos (2000), S. 157.</ref>
 
So konnte in Spanien erstmals seit den Säuberungen in den 1940er und 50er Jahren wieder eine linke Opposition gebildet werden.<ref>Mateos, Abdón; Soto, Álvaro (1997). ''El final del franquismo, 1959–1975. La transformación de la sociedad española''. Madrid: Historia 16-Temas de Hoy. ISBN 84-7679-326-X. S. 81.</ref>
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Ebenfalls setzten die neu aufgestellten kulturellen und politischen Forderungen in [[Katalonien]] und dem [[Autonome Gemeinschaft Baskenland|Baskenland]] das Regime unter Druck. Der Protest wird heute oft als der Beginn der Wiedergeburt des katalanischen Nationalismus im franquistischen Spanien der 1960er Jahre angegeben. Ein wichtiges Ereignis waren die (illegalen) Feierlichkeiten zum katalanischen Nationaltag am 11. September.<ref>Moradiellos (2000), S. 165.</ref>
 
WieÄhnliches wie für den katalanischen warengilt auch derfür baskischeden baskischen Nationalismus. Die baskische Regierung im Exil sowie die [[Euskadi Ta Askatasuna|ETA]] wetterten gegen das Franco-Regime und griffen ab 1962 auch zur Gewalt im Kampf gegen Franco. Im August 1968 ermordeten Angehörige der ETA in [[Irun]] einemeinen Polizeikommissar. In den Jahren 1968 und 1969 starben zwei weitere Menschen durch den Terror der ETA.<ref>Moradiellos (2000), S. 165–167.</ref>
 
In diesem Kontext wurde in den 60er Jahren die soziale Mobilisierung erweitert. Zahlreiche neue Gewerkschaften wurden, unter der Schirmherrschaft der spanischen Kommunistischen Partei, gegründet.<ref>Barciela, López, Melgarejo y Miranda (2001), S. 338.</ref> Die neue Protestbewegung der Arbeiterklasse war in den sechziger Jahren zweifellos die größte Herausforderung, mit der das Franco-Regime konfrontiert war.
 
Genau diese Organisationen führten zu einer erneuten Welle von Säuberungen. Der neu angelegte ''Gerichtshof für öffentliche Ordnung'' (TOP) vermeldete in insgesamt 4.500 Zusammenfassungen: illegale Propaganda, illegale Vereinigungen, illegale Versammlungen, illegale Demonstrationen usw.<ref>Moradiellos (2000), S. 167.</ref>
 
In der zweiten Hälfte der 1960er begann sich der alternde Franco immer mehr aus den politischen Geschäften zurückzuziehen und widmete sich zunehmend seiner Freizeit. Die Gespräche über den Eintritt Spaniens in die [[Europäische Gemeinschaft]] wurden von Franco dennoch blockiert und als Komplott angeblich feindlicher Kräfte der Arbeiter und Studentendemonstrationen abgestempelt.<ref>Moradiellos (2003) S. 161–162.</ref>
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[[Datei:Franco en las Cortes 1969.jpg|mini|Franco im spanischen Parlament bei der Ernennung von Juan Carlos I. zu seinem Nachfolger, 22. Juli 1969]]
 
Im Januar 1966 wurde das ''[[Franquismus#Staatsorganisationsgesetz (1967)|Organisationsgesetz des Staates]]'', das eine grundlegende Veränderung des Status quo bedeutet hätte und unter anderem die Trennung der Ämter Staatsoberhaupt und Regierungschef forderte, die Franco in sich vereinigt hatte, forderte, im [[Cortes Generales|spanischen Parlament]] vorgebracht. Franco entschied sich aber für eine [[Referendum|Volksabstimmung]] und erklärte:
 
{{Zitat
|Text=Es wird keine Debatte im Parlament über das komplexe Recht geben. Es würde zunächst am spanischespanischen Volk liegen, seine Vor- und Nachteile zu prüfen und darüber zu entscheiden.}}
 
Am 14. Dezember wurde in einer Volksabstimmung mit einer Beteiligung von 88 % mit nur 1,81 % Nein-Stimmen gegen das Gesetz gestimmt.<ref>Preston (2004), S. 789.</ref>
 
Franco begann in der zweiten Hälfte der sechziger Jahre unter zunehmendem Druck und angesichts zunehmender Altersschwäche einen Nachfolger für sich zu suchen. Bereits 1961 hatte er vorgeschlagen, [[Otto von Habsburg]] nach seinem Tode als König einzusetzen. Dieser lehnte jedoch mit der Begründung ab, dass er kein [[Usurpator]] sei. Im Jahr 1968 gab es mehrere Kandidaten für die Nachfolge, darunter [[Juan de Borbón y Battenberg]], der versuchte, in verschiedenen Gesprächen mit Franco seine Legitimität zu untermauern. Schließlich aber wurde [[Juan Carlos I. (Spanien)|Juan Carlos de Borbón]], der Enkel von [[Alfons XIII.|Alfonso XIII.]], der seit 1948 unter Francos Aufsicht als künftiger König von Spanien erzogen worden war, zum Nachfolger für die Zeit nach seinem Tod bestimmt. Franco sorgte aber dafür, dass dieser nicht dieselbe Machtfülle, sondern nur sehr wenig Spielraum haben würde, um ein Abfallen vom Franquismus verhindern zu können. Im Januar 1969 gab Franco seine Entscheidung bekannt und verkündete sie am 22. Juli 1969 im Parlament. Mit 419 Stimmen bei 19 Gegenstimmen billigten die Abgeordneten diese Entscheidung und gewährten dem Auserkorenen den Titel [[Príncipe de España|„Prinz von Spanien“]].<ref>[[Walther L. Bernecker]]: ''Spaniens Geschichte seit dem Bürgerkrieg.'' ISBN 978-3-406-42684-1, [http://books.google.de/books?id=n5I3er1YGxAC&pg=PA193&lpg=PA193&dq=Franco+Carlos+%2222.+Juli%22+1969&source=bl&ots=nDcvXpLSu7&sig=k5aOA4CfcN8H5aZ3ivTz0hjRduQ&hl=de&ei=hT1mSpaIJp3KnAPTwbj4Dw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=3 S. 193.].</ref>
 
Die Ernennung von Juan Carlos zum Nachfolger eröffnete jedoch einen neuen Konflikt innerhalb der Regierung zwischen den „Technokraten“ und den offenen Teilen des Regimes, deren letzte Folge der ''Matesa-Skandal'' war, der Mitte 1969 ausbrach und offenbarte, dass es innerhalb der Regierung zu Umsturzversuchen gekommen war.<ref>Moradiellos (2000), S. 159–160.</ref> Franco sah danach den schlichtenden Carrero als einen Garanten für Stabilität und setzte ihn als Vizepräsidenten ein.
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Mitte des Jahres 1973 wurde das politische Versagen der ''unveränderlichen Kontinuität'' von Carrero und den ''Technokraten'' deutlich sichtbar. Dies zeigte der Rücktritt des Innenministers [[Tomás Garicano]] im Mai 1973. Jedoch ging Carrero Blanco aus der Krise gestärkt hervor und wurde von Franco zum Ministerpräsidenten ernannt, eine Position, die Franco 37 Jahre innegehabt hatte. Allerdings war Carreros neue Regierung nur sechs Monate im Amt.
 
In den siebziger Jahren begannen erneute Arbeiter- und Studentendemonstrationen. Die bislang Franco nahestehenden Christdemokraten, Teile der falangistischen Bewegung und eigene Oppositionsgruppen in der Armee begannen sich aus unterschiedlichen Gründen nun auch von Franco zu distanzieren. Außenpolitisch hatte auch der [[Vatikanstadt|Vatikan]], der das Franco-Regime lange gebilligt und unterstützt hatte, Zeichen der Missbilligung gezeigt, im Inneren gehörte der Kardinal [[Vicente Enrique y Tarancón]] zu den führenden Kritikern des Regimes. Zudem hatten die ETA und andere Terrorgruppen an ständig wachsender militärischer und politischer Stärke, gewonnen. Die [[Luis Carrero Blanco#Das Attentat vom 20. Dezember 1973|Ermordung des Ministerpräsidenten Blanco am 20. Dezember 1973]] durch die ETA, demonstrierte die Ohnmacht des Regimes.<ref>Preston, Paul (2004): ''Juan Carlos: A People’s King'', Kapitel: 28. ''El largo adiós: 1969–1975''.</ref><ref>Bachoud, Andrée (2000): ''Franco'', Kapitel 14. ''Agonía del franquismo y muerte de Franco''.</ref> Die schnelle Übernahme der Macht durch Vizepräsident [[Torcuato Fernández-Miranda]] konnte die Lage wieder beruhigen.
 
Das Attentat fand kurz vor dem Beginn eines Gerichtsverfahrens (bekannt als „Proceso 1001“) gegen zehn inhaftierte Aktivisten der im Untergrund agierenden Gewerkschaft ''[[Comisiones Obreras]]'' statt. Franco, der ab dem Ende der 60er Jahre zunehmend aus der politischen Bühne verschwunden war, übernahm wieder die vollständige Kontrolle über das ihm noch treue Militär und regierte ab da anseitdem de facto als [[Militärdiktatur|Militärdiktator]] über alle Ideologien hinweg.<ref>Bachoud, Andrée (2000): ''Franco'', S. 459.</ref> Bereits am 1. Oktober 1971, am Jahrestag seiner Ernennung zum spanischen Staatsoberhaupt 1936, machte er am ''Plaza de Oriente'' klar, als Staatsoberhaupt bis zu seinem Tode fungieren zu wollen und nicht in den Ruhestand zu gehen. Franco, der damals das älteste und am längsten amtierende Staatsoberhaupt Europas und eines der Welt war, zeigte Ende des Jahres 1974 deutliche Anzeichen von [[Senilität]].<ref>Preston, Paul (2004): ''Juan Carlos: A People’s King'', S. 832.</ref>
 
Als es am 11. September 1973 zum von den Vereinigten Staaten geförderten [[Putsch in Chile 1973|Putsch in Chile]] kam, bei dem das Militär unter General [[Augusto Pinochet]] die Macht übernahm, unterstütze Spanien ideologisch die Putschisten. Pinochet, ein großer Bewunderer Francos,<ref>[http://www.nzz.ch/newzzEVJSOOEK-12-1.81993 ''Ein Putschist mit demokratischem Abgang: Pinochet – Massenmörder oder Chiles Retter?''] auf nzz.ch.</ref> errichtete eine Diktatur nach franquistischem Vorbild, und Francos Spanien wurde spätestens ab da andanach zu einem wichtigen Partner der Vereinigten Staaten in Lateinamerika.
 
Unter dem Einfluss seiner Familie ernannte Franco im Januar 1974 [[Carlos Arias Navarro]] zum neuen Premierminister, das bedeutete, dass die Technokraten des Opus Dei von der Regierung ausgeschlossen wurden. Stattdessen wandte sich Arias eher den einflussreichen ''Familien'' des Regimes zu und versuchte das Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Kräften in der Regierung zu halten.
 
Carlos Arias Navarro gehörte eher zu den liberaleren Politikern und versprach in seiner Rede zur Einführung der neuen Regierung am 12. Februar 1974 mehr Offenheit. Dieser neue ''Geist des 12. Februars'', wie er in den Medien genannt wurde, hielt nur ein paar Wochen bis zum Ende des Monats, als der reformistische Erzbischof von Bilbao, Monsignore [[Antonio Añoveros Ataún|Antonio Añoveros]], aufgefordert wurde, Spanien zu verlassen. Wenige Tage später, am 2. März, wurde der katalanische Anarchist Salvador Puig wegen eines Mordes an einem Polizisten verurteilt und hingerichtet. Die Proteste wurden hart von der Polizei hart unterdrückt.<ref>Moradiellos (2000), S. 183–184.</ref>
 
Am 25. April 1974 wurde das [[Estado Novo (Portugal)|Estado Novo]]-Regime unter Ministerpräsident [[Marcelo Caetano]] in Portugal gestürzt. Nach der [[Nelkenrevolution]] stand Spanien als letzte rechtsgerichtete Diktatur in Europa nun allein da. Im September verursachte ein brutaler Anschlag der ETA im ''Rolando Café'' an der ''Calle del Correo'' den Tod von 13 Menschen.
 
Als es im Jahre 1973, als Folgeinfolge des [[Jom-Kippur-Krieg]]es zwischen Israel und Ägypten und Syrien zur [[Ölpreiskrise#Die erste Ölpreiskrise 1973|Ölkrise von 1973]] kam und die arabischen Nationen eine globale Energiekrise auslösten, versuchte Franco die wirtschaftlich äußerst prekäre Situation mit seinen guten Beziehungen zur [[Arabische Welt|arabischen Welt]] zu überbrücken. Die Wirtschaftskrise begann im Jahre 1974. 1975 kam es durch den Anstieg der Inflation und Arbeitslosigkeit zu einer Welle von Streiks. Darüber hinaus forderten terroristische Aktivitäten der ETA 1974 18 Todesfälle und im Jahre 1975 14. Zusätzlich endeten drei Anschläge der ''[[Frente Revolucionario Antifascista y Patriota]]'' (FRAP) mit dem Tod von mehreren Zivilisten. Franco musste daraufhin ein Anti-Terror-Gesetz erlassen.
 
Im Sommer 1975 war das Gefühl des Zusammenbruches des Regimes allgegenwärtig.<ref>Preston, Paul (2004): ''Juan Carlos: A People’s King'', S. 836.</ref> Am 27. September 1975 fanden die letzten von Franco ratifizierten Hinrichtungen statt. Insgesamt wurden fünf Personen (drei militante Kämpfer der FRAP und zwei Kämpfer der ETA) zum Tode durch Erschießen verurteilt. Sechs weitere Menschen wurden zum Tode verurteilt, aber später begnadigt und zu einer fast 30-jährigen Freiheitsstrafe verurteilt.
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{{Zitat
|Text=Alles, was in Spanien und Europa geschieht, stammt von einer fundamentalistisch-freimaurerischen Verschwörung in der politischen Klasse! Ebenso die kommunistische Subversion, die uns ehrt und sie erniedrigt! Es lebe Spanien! |ref=<ref>Bachoud, Andrée (2000): ''Franco'', S. 474.</ref>}}
 
Die letzten Hinrichtungen entfachten eine Welle von Protesten und Verurteilungen der Regierung Spaniens, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Landes. Fünfzehn europäische Länder zogen ihre Botschafter aus Spanien ab, und es kam in den meisten europäischen Ländern zu Angriffen auf die Botschaften von Spanien.
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Während des Zweiten Weltkriegs waren in der [[Hendaye#Konferenz von Hendaye|Konferenz von Hendaye]] Franco von Hitler Gibraltar und territoriale Gewinne auf Kosten Frankreichs zugesagt worden. Franco hatte neben [[Französisch-Marokko]] das mauretanische Gebiet zwischen Spanisch-Sahara und dem 20. Breitengrad, das algerische Department [[Oran]] (67 262&nbsp;km²) sowie eine Erweiterung des Küstengebiets von [[Spanisch-Guinea]] gefordert. Das [[Vichy-Regime]] verweigerte jedoch die Abtretung Marokkos. Nach dem Ende des Krieges kontrollierte Spanien die Kolonien [[Ifni]], [[Spanisch-Sahara]] (zusammengefasst in [[Spanisch-Westafrika]]), Spanisch-Guinea und die Protektorate [[Spanisch-Marokko]] und [[Kap Juby]]. Der Zerfall des Kolonialreiches deutete sich jedoch bald an. Sofort nach der Unabhängigkeit von Frankreich 1956 begann das [[Königreich Marokko]] Anspruch auf die spanischen Gebiete zu erheben, mit der Begründung, dass diese Gebiete historisch und geographisch zu Marokko gehörten. Der marokkanische Sultan [[Mohammed V. (Marokko)|Mohammed V.]] unterstützte diese Bestrebungen und Separatisten in den spanischen Gebieten. Im [[Ifni-Krieg]] vom 23. Oktober 1957 bis zum 3. Juni 1958 konnte Spanien zwar seine Kolonie Infi halten, musste jedoch im Abkommen von Angra de Cintra die Stadt [[Tarfaya]] mit ihrer Umgebung an Marokko abtreten. Zuvor hatte das Land am 7. April 1956 Spanisch-Marokko an Marokko übergeben müssen und nur die Exklave [[Plaza de soberanía]] mit den Gebieten [[Ceuta]], [[Melilla]], [[Islas Chafarinas]], [[Alhucemas-Inseln]], [[Peñón de Vélez de la Gomera]] behalten.
 
Während des [[Algerienkrieg]]es (1954–1962) wurdegründeten am 20. Januar 1961 von [[Jean-Jacques Susini]], General [[Raoul Salan]] und [[Pierre Lagaillarde]] die ''[[Organisation de l’armée secrète]]'' (OAS) zur Bewahrung von Französisch-Algerien gegründet. Spanien entwickelte sich zusammen mit Portugal zu einem Bollwerk für das Ende der [[Dekolonisation Afrikas]].<ref>Martin Evans: ''Algeria : France’s undeclared War'', Oxford, 2012 S. 291.</ref>
1966 sprach sich die Generalversammlung der Vereinten Nationen für die Unabhängigkeit des spanischen Überseegebietes Äquatorialguineas aus. Bereits 1960 hatten dort die ersten freien Wahlen stattgefunden, und die Kolonie erlangte 1963 innere Autonomie. Am 12. Oktober 1968 entließ Franco, trotz seiner ablehnenden Haltung, die Kolonie in die Unabhängigkeit.
 
Auf Antrag Marokkos und Mauretaniens wurde Franco von der UN-Vollversammlung mit der [[Resolution 2072 der UN-Generalversammlung|Resolution 2072]] vom 16. Dezember 1965 aufgefordert, die Provinz Spanisch-Sahara zu entkolonisieren und der Bevölkerung das [[Selbstbestimmungsrecht der Völker|Recht auf Selbstbestimmung]] zu gewähren. Spanien baute jedoch die Verwaltung der Kolonie weiter aus und begann 1962 mit der Ausbeutung der dortigen [[Phosphate|Phosphatvorkommen]]. 1967 erklärte sich das Franco-Regime bereit, ein Referendum zur Frage des zukünftigen Status des Gebiets durchzuführen. 1973 gründete sich die westsaharische Befreiungsbewegung [[Frente Polisario|POLISARIO]], die einen bewaffneten Kampf gegen die spanische Kolonialmacht aufnahm. Im selben Jahr bot Franco dem Gebiet ein Autonomiestatut an. Kurz vor seinem Tod besetzte Marokko im [[Grüner Marsch|Grünen Marsch]] die Westsahara und verwaltete das Gebiet. Nach dem Tode Francos brach das Kolonialreich 1976 zusammen. Am 26. Februar 1976 verließen die letzten spanischen Truppen Spanisch-Sahara.
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Die strenge Kulturpolitik und staatlich motivierte Repressionsmaßnahmen verhinderten in den 1960er Jahren das Übergreifen der politisch [[Politische Linke|linksgerichteten]] [[Bürgerrechtsbewegung]] [[68er-Bewegung]] auf Spanien und die damit einhergehenden Sitten wie der [[Minirock]], [[Langes Haar]] bei den Männern und der ab den 1970er Jahren aufkommende massenhafte [[Droge]]nkonsum in Westeuropa und den Vereinigten Staaten blieben in Spanien bis zu Francos Tod weitgehend aus. Die Kulturpolitik ging Hand in Hand mit einer strengen [[Zensur (Informationskontrolle)|Zensur]] im Inneren und genauen Kontrollen von ausländischen Waren.
 
Im Jahre 1975 veröffentlichte der französische Musiker [[Renaud Séchan]] sein erstes Album. Ein Lied hieß ''Monsieur Franco'' und wurde aufgrund des obszönen Inhalts nicht veröffentlicht und von der französischen Regierung verboten. Es war ein Teil des Protests gegen das Regime bei der jüngeren Generation und wurde nach Francos Tod unter einem anderen Titel publiziert.<ref>''Le Rouge et le noir'' (französische Dokumentation zu Renaud Séchan), 2014.</ref>
 
Die Überbleibsel von Francos Kulturpolitik sind bis heute Gegenstand politischer Diskussionen sowohl innerhalb als auch außerhalb Spaniens. Als die 2004 gewählte sozialistische Regierung unter [[José Luis Rodríguez Zapatero]] mit der Beseitigung franquistischer Symbole und Bauwerke begann, stieß sie bei den spanischen Rechten unter der Führung der [[Partido Popular (Spanien)|Partido Popular]] und der politischen Mitte auf Widerstand. Obwohl die Mehrheit der Spanier dem diktatoralen Regime kritisch gegenüber stehtgegenübersteht, befürworteten damals nur etwa 20 % von ihnen eine aktive Beseitigung der Denkmäler, Straßennamen oder sonstiger Dinge des Franquismus. Heute existieren noch Denkmäler zu Ehren Francos oder zur Verherrlichung des Franquismus im ehemaligen Protektorat [[Spanisch-Marokko]] (vor allem in den Großstädten) und der [[Westsahara]].
 
=== Beziehungen zur Sowjetunion und den Vereinigten Staaten ===
Die Beziehungen Franco-Spaniens zu den beiden [[Supermacht|Supermächten]] [[Sowjetunion]] und den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] waren während der gesamten Existenzzeit des Franco-Regimes angespannt. Franco verfolgte die Strategie, Spanien aus dem [[Kalter Krieg|Ost-West-Konflikt]] herauszuhalten und eher Unterstützer für den Erhalt des [[Spanisches Kolonialreich|Spanischen Kolonialreiches]] in Afrika zu finden.
 
Die Sowjetunion beteiligte sich aktiv am Spanischen Bürgerkrieg und entsandte Militärberater, Freiwillige und Waffen zur Unterstützung der republikanischen Regierung im Austausch für die Überführung der [[Gold]]reserven der [[Bank von Spanien]] nach [[Moskau]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spain.mid.ru/monum_ru.html |titel=Pamyatnik sovetskim dobrovoltsam |hrsg=Russisches Außenministerium (offizielle Seite) |archiv-url=https://web.archive.org/web/20090710121324/http://www.spain.mid.ru/monum_ru.html |archiv-datum=2009-07-10 |abruf=2015-09-28 |sprache=ru |offline=1}}</ref> Mit dem Fall der Zweiten Spanischen Republik brach im Jahre 1939 das Franco-Regime die seit 1933 bestehenden diplomatischen Beziehungen zur Sowjetunion ab und lehnte sich an das [[Italienischer Faschismus|faschistische]] [[Königreich Italien (1861–1946)|Königreich Italien]] und das [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|nationalsozialistische Deutsche Reich]] an. Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] kämpfte die [[Blaue Division]], bestehend aus spanischen Freiwilligen, gegen die [[Rote Armee]] an der [[Deutsch-Sowjetischer Krieg|Ostfront]], aber Franco vermied die Beteiligung an den von der [[Wehrmacht]] und [[Schutzstaffel]] (SS) begangenen [[Kriegsverbrechen]] und zog die Blaue Division 1943 ab.
 
Nach dem Zweiten Weltkrieg weigerte sich Spanien, das sich mit einer erzwungenen außenpolitischen Isolation konfrontiert sah, Beziehungen zu den Sowjets aufzunehmen. Franco beschrieb die Lage als „das Schlimmste, wenn auch eines der problematischsten“<!-- unverständlich -->.<ref name="PAY531">Stanley G. Payne (1987): ''The Franco Regime, 1936–1975.'' S. 531.</ref> 1948 kritisierte Franco die von [[Josef Stalin|Stalin]] inszenierte [[Ärzteverschwörung]], die sich gegen hauptsächlich [[Geschichte der Juden in Russland|jüdische]] Ärzte richtete.<ref name="PAY531" /> 1956 boykottierte Spanien die [[Olympische Sommerspiele 1956|Olympischen Sommerspiele 1956]] wegen der sowjetischen Niederschlagung des [[Ungarischer Volksaufstand|Aufstandes in Ungarn]] und leistete [[Israel]] und dessen Alliierten [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] und [[Frankreich]] in der [[Sueskrise]] 1954 gegen das [[Arabischer Sozialismus|arabisch-sozialistisch]] geprägte [[Ägypten]] ideologische Unterstützung. Den Höhepunkt der politischen Eiszeit markierten die Rede [[Nikita Sergejewitsch Chruschtschow|Nikita Chruschtschows]] vor der [[Generalversammlung der Vereinten Nationen]] am 1. Oktober 1960, in der er das Franco-Regime wegen der zahlreichen [[Menschenrechte|Menschenrechtsverletzungen]] kritisierte, und das Verbot Francos der [[Spanische Fußballnationalmannschaft|Spanischen Fußballnationalmannschaft]] an einem Qualifikationsspiel gegen die UdSSR für die [[Fußball-Europameisterschaft 1960]] teilzunehmen.<ref name="PAY531" /> Bald aber begann Franco im Zuge der [[Tauwetterperiode]] im April 1963 mit Chruschtschow einen intensiven Briefwechsel über Themen wie Abrüstung, denn Franco-Spanien strebte zeitweise die Herstellung von eigenen [[Kernwaffe]]n an,<ref>{{cite news | author=Hoffman, Paul | title=Spanish press curbs indicated in delays | publisher= [[The New York Times]], 29. April 1963 | url=http://select.nytimes.com/gst/abstract.html?res=F20D16FC3F541A7B93CBAB178FD85F478685F9&scp=1&sq=Khrushchev%20Franco&st=cse | date= 1963-04-29 | accessdate= 2010-05-23}}</ref> und das Schicksal des zum Tode verurteilten Kommunisten [[Julián Grimau]].<ref>{{cite news | author=Hoffmann, Paul | url=http://select.nytimes.com/gst/abstract.html?res=F00717FA355413718DDDA80A94DC405B838AF1D3&scp=4&sq=Khrushchev%20Franco&st=cse | title=Franco defends execution of Red | publisher= The New York Times, 20. April 1963 | date= 1963-04-21 | accessdate= 2010-05-23}}</ref>
Im Januar 1964 appellierte Franco erneut an Chruschtschow erneut und nach einer sowjetischen Erklärung wurde für einen unbestimmten Zeitraum der Austausch von Botschaftern beschlossen.<ref>{{cite news | title=Franco Sends Message On Peace to Khrushchev| url=http://select.nytimes.com/gst/abstract.html?res=F20D16FC3F541A7B93CBAB178FD85F478685F9&scp=1&sq=Khrushchev%20Franco&st=cse | publisher= The New York Times, 28. Januar 1964 | date=1963-04-29 | accessdate= 2010-05-23 | first=Paul | last=Hofmann}}</ref><ref name="K1">{{cite web | url=http://spalex.narod.ru/rus_esp/esprus_bogomolov.html | title=Posol Sovetskogo Soyuza | language=Russianru | year=2007 | publisher=Ediciones Rusas Mediana, S.L., „Комсомольская правда в Испании“ | offline=yes | archiveurl=https://web.archive.org/web/20110827165920/http://spalex.narod.ru/rus_esp/esprus_bogomolov.html | archivedate=2011-08-27 }}</ref> Als Provisorium wurde Frankreich gewählt. Bis 1969 liefen die Beziehungen informell über die sowjetische und spanische Botschaft in [[Paris]]. 1967 vereinbarten spanische und sowjetische Vertreter ihre Seehäfen für Schiffe des jeweils anderen Landes zu öffnen. Im Jahre 1969 eröffnete die staatliche sowjetische ''Schwarzmeerschiffscompanie'' ein Büro in Madrid, was die erste sowjetische Einrichtung in Spanien seit dem Ende des Bürgerkriegs war. Dieses Büro war das de facto Konsulat der UdSSR.<ref name="K1" /> Die Beziehungen standen jedoch durch die Besetzung der [[Tschechoslowakei]] (ČSSR) nach dem [[Prager Frühling]] 1968 erneut vor einer Zerreißprobe.
 
Im Jahre 1972 besiegelte ein Abkommen über den Außenhandel den Austausch von Botschaftern für das Jahr 1973. Volle diplomatische BezeigungenBeziehungen konnten aber erst nach Francos Tod 1977 etabliert werden.<ref name="K1" />
 
Die Beziehungen Spaniens unter Franco zu den Vereinigten Staaten waren deutlich entspannter als zur Sowjetunion. Im Spanischen Bürgerkrieg blieben die USA auf Anweisung des Staatssekretärs [[Cordell Hull]] offiziell neutral. Inoffiziell wurden die Nationalisten von einigen Elementen der amerikanischen Wirtschaft unterstützt. Die amerikanische Firma ''Vacuum Oil Company'' in [[Tanger]] weigerte sich den Republikanern Schiffe zu verkaufen und die [[Texaco|Texas Oil Company]] leitete ihre Öltanker zum von den Nationalisten kontrollierten Seehafen von [[Teneriffa]] um. Sie unterstützte Francos Truppen mit mehreren Tonnen Benzin bis zum Ende des Bürgerkrieges.<ref name="autogenerated3">Beevor, Antony (2006): ''The Battle for Spain.'' Penguin Books. S. 138.</ref> Die amerikanischen Autohersteller [[Ford]], [[Studebaker Corporation|Studebaker]] und [[General Motors]] lieferten insgesamt 12.000 LKWs an die Nationalisten. Nach dem Krieg richtete [[José María Doussinague]], der stellvertretende Staatssekretär des spanischen Außenministeriums, mit dem Satz „Ohne das amerikanische Erdöl und die amerikanischen Lastwagen, und den amerikanischen Kredit, hätten wir den Bürgerkrieg nicht gewonnen“ seinen Dank an das Land aus.<ref name="autogenerated3" /> Dennoch stand die Mehrheit der US-Bürger dem Franco-Regime kritisch gegenüber. Der Schriftsteller [[Ernest Hemingway]] zum Beispiel sah eine abscheuliche Verbindung zwischen [[Adolf Hitler]] und Franco. Obwohl die Republik offiziell nicht unterstützt wurde, kämpften viele amerikanische Freiwillige, wie das [[Lincoln-Bataillon]], und Anarchisten für die Republikaner.<ref>Beevor, Antony (2006): ''The Battle for Spain.'' S. 126.</ref> Diese ließ Franco zu langjährigen Haftstrafen verurteilen, was zu ersten Irritationen mit den Vereinigten Staaten führte.<ref>Cary Nelson (2002): ''The Wound and the Dream: Sixty Years of American Poems about the Spanish Civil War''. Chicago.</ref><ref name="autogenerated9">Cary Nelson (2002): ''The Wound and the Dream: Sixty Years of American Poems about the Spanish Civil War'', S. 112.</ref>
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Die Neutralität Spaniens im Zweiten Weltkrieg wurde von der Regierung von US-Präsident [[Franklin D. Roosevelt]] anfangs begrüßt. Die spanischen Rohstofflieferungen (insbesondere [[Wolfram]] und Eisen) an die [[Achsenmächte]] im Austausch für Waffen bewogen aber die USA ab 1941 auch gegen Spanien militärisch vorzugehen. Der plötzliche Seitenwechsel des Franco-Regimes als Folge der [[Schlacht von Stalingrad]] 1943, und als die nationalsozialistischen Verbrechen an europäischen Juden in den [[Liste der Konzentrationslager des Deutschen Reichs|NS-Konzentrationslagern]] im Land 1944 bekannt wurden, konnten eine US-Intervention zugunsten der im Exil lebenden zehntausenden linken Republikaner abwenden.
 
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gehörten die Vereinigten Staaten zu den Hauptakteuren der erzwungenen außenpolitischen Isolierung Spaniens. Es wurde dem franquistischen Staat verwehrt, am [[Marshallplan]] teilzunehmen oder sonstige wirtschaftliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Der [[Februarumsturz]] in der Tschechoslowakei 1948, die Errichtung der Volksrepublik Ungarn und die Niederlage [[Chiang Kai-shek]]s im [[Chinesischer Bürgerkrieg|Chinesischen Bürgerkrieg]] 1949 führten zu einem Umdenken in Washington. Franco entsandte, nachdem die US-Botschaft in Madrid wiedereröffnet wurde, symbolisch spanische Soldaten an die Front des [[Koreakrieg]]s. 1955 wurde Spanien auf Initiative der USA und Frankreichs Mitglied bei den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] und 1953 wurde mit dem [[Pakt von Madrid (1953)|Pakt von Madrid]] ein loses Militärbündnis und Handelsabkommen unterzeichnet. Franco behielt aber weiterhin eine gewisse Distanz zu den USA und der 1949 gegründeten [[NATO]]. Er lehnte einen Beitritt Spaniens ab. Der Diktator hatte den [[Spanisch-Amerikanischer Krieg|Spanisch-Amerikanischen Krieg]] nicht vergessen und zusätzlich wurde ihm eine persönliche Antipathie gegenüber den Vereinigten Staaten nachgesagt,<ref>Emmet Kennedy: ''Diplomatic History'' (veröffentlicht 2012), S. 237–260.</ref> die er für die jahrzehntelange Instabilität seines Landes verantwortlich machte.<ref name="autogenerated9" />
 
1959 kam als erster Präsident der USA [[Dwight D. Eisenhower]] auf einen Staatsbesuch nach Madrid. Der Dichter James Wright schrieb über den Eisenhower-Besuch:
{{Zitat
|Text=Franco steht in einem leuchtenden Kreis aus Polizisten. Seine Arme sind offenenoffen und heißen willkommen. Er verspricht, dass alle dunklen Dinge gejagt werden. |ref=<ref name="autogenerated9" />}}
 
Von 1942 bis 1945 diente der amerikanische Historiker [[Carlton J. H. Hayes]] als US-amerikanischer Botschafter in Spanien. Er wurde im Zweiten Weltkrieg von amerikanischen Linken als zu übermäßig Franco-freundlich kritisiert, jedoch spielte er eine wichtige Rolle bei der Abwendung von Francos Kriegseintrittsplänen 1939/1940.<ref>David S. Brown (2008): ''Richard Hofstadter: An Intellectual Biography'', S. 42–43.</ref> Der Historiker Andrew N. Buchanan argumentiert, dass Hayes Spanien in das Bündnissystem Washingtons integrieren konnte.<ref>Andrew N. Buchanan (2009): ''Washington’s ‘silent ally’ in World War II? United States policy towards Spain, 1939–1945''. Journal of Transatlantic Studies, S. 93–117.</ref> Auf Drängen von [[Harry S. Truman]] konnte das [[Joint Distribution Committee]] während des Krieges und in der Nachkriegszeit ein offenes Büro in [[Barcelona]] betreiben.<ref>Trudy Alexy (1993): ''The Mezuzah in the Madonna’s Foot'', S. 154–155.</ref><ref>John P. Willson, Carlton J. H. Hayes (1972): ''Spain, and the Refugee Crisis, 1942–1945.'' American Jewish Historical Quarterly, S. 99–110.</ref>
 
In den 1960er Jahren verschlechterten sich die Beziehungen Spaniens mit den USA kontinuierlich. Während der Präsidentschaft von [[John F. Kennedy]] (1960–1963) forderten die USA eine demokratische Öffnung Spaniens. Unter seinen Nachfolgern [[Lyndon B. Johnson]] und [[Richard Nixon]] verbesserte sich das Verhältnis wieder und es entstand eine intensive Zusammenarbeit zur Unterstützung der südamerikanischen Militärdiktaturen der frühen 1970er Jahre. Nach seinem Staatsbesuch 1971Nixon sagte Nixon über Franco nach dessen Tod:
{{Zitat
|Text=General Franco war ein treuer Freund und Verbündeter der Vereinigten Staaten. |ref=<ref>New York Times: ''Nixon Asserts Franco Won Respect for Spain'', 21. November 1975, S. 16.</ref>}}
 
Militärische Einrichtungen der Vereinigten Staaten in Spanien gab es während der Zeit Francos nur begrenzt. Die Installierung von Atomwaffen wurde bis in die frühen 1980er Jahre nicht geduldet.<ref name="autogenerated9" />
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[[Datei:ValleDeLosCaidos Tomb Franco.jpg|mini|Früheres Grab Francos in der Basilika des Valle de los Caídos (2005)]]
 
Francos Tod war langsam und schmerzhaft, wobei sich sein Zustand durch zahlreiche Operationen noch verschlechterte. Am 15. Oktober 1975 erlitt Francoer einen [[Herzinfarkt]] und nahm gegen den Rat seines Arztes Vicente Escudero Pozuelo am 17. Oktober an einer Regierungssitzung teil. Am 22. Oktober erlitt er seinen dritten Herzinfarkt, und es kamen insgesamt 24 weitere gesundheitliche Beschwerden dazu. Danach lag er wochenlang in [[Agonie]]; das [[Elektroenzephalogramm]] zeigte längst keine Gehirnaktivitäten mehr an. Seitdem unternahm seine Umwelt alle Versuche, sein Leben zu verlängern, und versuchte, ihn bis zum 26. November am Leben zu erhalten, damit er das Mandat von [[Alejandro Rodriguez Valcarcel]] als Präsident des Geheimen Rates und der Gerichte verlängern konnte.
 
Am 25. Oktober wurde Franco in einem provisorischen Operationssaal im Palast El Pardo operiert. Anfang November erlitt er eine große [[Blutung]] im Magen, die durch ein Magengeschwür verursacht wurde. Franco wurde danach ins Krankenhaus La Paz in Madrid eingeliefert, und der Magen wurde ihm entfernt.
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Am 6. November 1975, während Franco auf der Intensivstation lag, nutzte der König von Marokko [[Hassan II.]] die politische Unsicherheit in Spanien und befahl im [[Grüner Marsch|Grünen Marsch]] die Invasion der Kolonie [[Spanisch-Sahara]]. Ohne Spanien förmlich den Krieg zu erklären, überschritten etwa 25.000 Soldaten und mehr als 350.000 Zivilisten die Grenze der Kolonie. Ziel der Kampagne war die Einverleibung des Gebietes. Aufgrund der instabilen Situation um ihren Oberbefehlshaber weigerte sich die Armee, den Marokkanern militärischen Widerstand entgegenzusetzen. Mit dem Madrider Abkommen vom 14. November wurden Marokko und Mauretanien die Verwaltung, aber nicht die Souveränität der [[Westsahara]] übertragen. Dabei wurde die Vereinbarung ohne die Anerkennung der Vereinten Nationen und trotz Bedenken Algeriens geschlossen.
 
Am 15. November wurde Franco zum dritten und letzten Mal operiert. Der Arzt Manuel Hidalgo Huerta verkündete am 20. November um 4:20 Uhr den Tod des Diktators. Franco war zwei Wochen vor seinem 83. Geburtstag verstorben.<ref>[httphttps://www.lavozdegalicia.es/noticia/opinion/2014/08/16/morte-franco/0003_201408G16P14998.htm ''A morte de Franco''.] (spanisch).</ref><ref>[httphttps://www.20minutos.es/noticia/245938/0/franco/error/medico/ ''Un error médico provocó la muerte de Franco''.] In: 20minutos.es (spanisch).</ref><ref>Preston, Paul (2004): ''Juan Carlos: A People’s King'', S. 807–839.</ref> Am selben Tag machte Ministerpräsident [[Carlos Arias Navarro]] um 10 Uhr mit tränenerstickter Stimme im Rundfunk mit seiner heute berühmten Meldung {{lang|es|''Españoles, Franco ha muerto''}} („Spanier, Franco ist tot“) die Nachricht publik.
 
Während des [[Staatsakt (Veranstaltung)|Staatsbegräbnisses]] in der Kuppel der unterirdischen Basilika [[Valle de los Caídos|Santa Cruz del Valle de los Caídos]] in der [[Sierra de Guadarrama]] erwiesen im Zeitraum von 50 Stunden etwa 300.000 bis 500.000 Menschen Franco die letzte Ehre. An der Beerdigung nahmen fast alle Größen des Regimes und Fürst [[Rainier III. (Monaco)|Rainier III. von Monaco]], König [[Hussein I. (Jordanien)|Hussein von Jordanien]], General [[Augusto Pinochet]] aus Chile, General [[Hugo Banzer Suárez]] aus Bolivien und US-Vizepräsident [[Nelson Rockefeller]] teil.<ref>Preston, Paul (2004): ''Juan Carlos: A People’s King'', S. 842.</ref> Nach dem Tod wurden 30 Tage Staatstrauer ausgerufen.
 
Am 22. November wurde [[Juan Carlos I.]] zum [[König (Spanien)|König von Spanien]] proklamiert und damit zu Francos Nachfolger. Er war bereits vom 19. Juli bis zum 2. September 1974 das provisorische Staatsoberhaupt Spaniens gewesen, weil Franco abgesundheitlich demangeschlagen 19.und Juliin 1974 gesundheitlich angeschlagenSpitalpflege war.
 
Mit Francos Tod war der Franquismus noch nicht am Ende. Die maßgeblichen Stellen des franquistischen Staats, der Nationalrat, der Königliche Rat und das Parlament, waren durch seine Anhänger besetzt. Entsprechend gering war der Spielraum von Juan Carlos I. Als der damals 37-Jährige den über vier Jahrzehnte verwaisten Thron bestieg, hatten die Spanier keine großen Erwartungen an ihn. Er wurde als „Ziehsohn Francos“ wahrgenommen. Ministerpräsident Carlos Arias Navarro, der Großteil der spanischen Streitkräfte und die Guardia Civil wollten die franquistische Diktatur fortführen.
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[[Datei:Estatua de Franco en Melilla.jpg|mini|hochkant|Letztes verbliebenes Standbild Francos in [[Melilla]]]]
 
Am 9. Februar 2005 hatte das Unterhaus des spanischen Parlaments, der ''Congreso'', die Demontage des noch verbliebenen Reiterstandbilds Francos in der Militärakademie von [[Saragossa]] beschlossen. Partido Popular und [[Coalición Canaria]] hatten sich hierbei der Stimme enthalten. Inzwischen sind die meisten Franco-Symbole aus den Stadtbildern Spaniens verschwunden, einige nach Franco benannte Straßen sind umbenannt worden. Das letzte Franco-Reiterstandbild auf europäischem Boden wurde im Dezember 2008 vom Rathausplatz von [[Santander]] ([[Kantabrien]]) entfernt. DieNach letztender Statuen2021 Francoserfolgten befindenEntfernung<ref>[https://www.reuters.com/world/last-statue-dictator-franco-removed-historic-day-spain-2021-02-23/ sich''Last statue of dictator Franco removed in ‘historic day’ for Spain'']. In: Reuters, 23. Februar 2021, abgerufen am 21. August 2024.</ref> der Franco-Skulptur in der Exklave [[Melilla]] auf afrikanischem Boden<ref name="ntv-1">{{Internetquelle |url=httphttps://www.n-tv.de/panorama/Franco-kein-Ehrenbuerger-mehr-article388007.html |titel=Ex-Diktator verstoßen: Franco kein Ehrenbürger mehr |datum=2009-06-29 |abruf=2011-07-05 |zitat=Im nordspanischen Santander wurde im Dezember das landesweit letzte Reiterstandbild des Generals abgebaut, ein Standbild Francos ohne Pferd ist nur noch in der spanischen Exklave Melilla in Marokko zu sehen.}}</ref> undist nur noch eine Statue – mit einem Heiligenschein – vor der Kathedrale der von der römisch-katholischen Kirche durch ein Schisma getrennten [[Palmarianisch-katholische Kirche|palmarianisch-katholischen Kirche]], die ihn heiliggesprochen hat, in [[Palmar de Troya]]<ref>Antonio Pineda: [https://www.vice.com/es/article/xd9zjk/la-secta-que-santifico-a-franco-449 ''La secta que santificó a Franco''] („Die Sekte, die Franco heiligsprach“). In: ''[[Vice (Magazin)|Vice España]]'', 12. November 2014, abgerufen am 2. März 2018.</ref> geblieben.
 
Die Regierung [[Kabinett Zapatero I|Zapatero]] kündigte im März 2005 an, Franco-Opfer zu rehabilitieren, Menschenrechtsverbrechen aufzuklären und [[Symbol]]e des Franquismus aus der Öffentlichkeit zu verbannen. Ein entsprechender Gesetzentwurf wurde von einer Arbeitsgruppe des spanischen Parlaments am 10. Oktober 2007 beschlossen. Am 29. Juni 2009 erkannte Madrid Franco sämtliche Ehrentitel ab.<ref name="ntv-2">{{Internetquelle |url=httphttps://www.n-tv.de/panorama/Franco-kein-Ehrenbuerger-mehr-article388007.html |titel=Ex-Diktator verstoßen: Franco kein Ehrenbürger mehr |datum=2009-06-29 |abruf=2011-07-05 |zitat=Die spanische Hauptstadt Madrid hat dem einstigen Diktator Francisco Franco posthum sämtliche Ehrentitel aberkannt.}}</ref> Dies hatten bereits 14 Städte (u.&nbsp;a. Francos Geburtsstadt [[Ferrol]]) zuvor getan.<ref name="diepresse-1">{{Internetquelle |url=http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/491154/Spanien_ExDiktator-Franco-verliert-Madrider-Ehrentitel |titel=Spanien: Ex-Diktator Franco verliert Madrider Ehrentitel |datum=2009-06-29 |abruf=2011-07-05 |zitat=Vor Madrid hatten bereits 14 andere Städte dem Ex-Diktator ihre Ehrentitel aberkannt.}}</ref>
 
Im Jahr 2017 beschloss die Stadtverwaltung von Madrid, diejenigendie 52 Namen von Straßen und Plätzen mit Bezug zu Franco umzubenennen. Namen wie ''Caudillo'' („Führer“) oder solche Namen, die an Gefallene seiner Truppen oder Repräsentanten seiner Diktatur erinnern, sollen gegen Namen von Schriftstellern, Philosophen und Dirigenten ausgetauscht werden.<ref>''[http://www.salzburg.com/nachrichten/welt/politik/sn/artikel/madrid-tauscht-52-strassennamen-mit-bezug-zur-franco-zeit-aus-245437 Madrid tauscht 52 Straßennamen mit Bezug zur Franco-Zeit aus.]'' In: ''salzburg.com'', 29. April 2017, abgerufen am 1. Mai 2017.</ref>
 
Die «''Fundación Nacional Francisco Franco»'' („Nationalstiftung Francisco Franco“) hat zum Ziel, das Ansehen Francos zu bewahren. Sie besitzt umfangreiche Archivmaterialien aus Francos Amtssitz El Pardo<!-- sic! -->, die nach dem Tod des Diktators nicht an öffentliche Archive übergeben wurden, sondern in den Besitz der privaten Stiftung übergingen. Unliebsamen Historikern wird seither immer wieder der Zugang verweigert. Die Fundación Francisco Franco wurde von der rechtskonservativen Regierung Aznar jahrelang über das Kulturministerium mit beachtlichen Summen gefördert (allein 2001 in der Höhe von 150.000 Euro; das war die zweitgrößte Subvention im Budget des Ministeriums).
 
Über Jahre hinweg war die Umbettung der Gebeine Francos Gegenstand von politischen Diskussionen. Ein entsprechendes Gesetz wurde am 13. September 2018 vom Parlament angenommen.<ref>{{Internetquelle| url=https://www.zdf.de/nachrichten/heute/leichnam-des-diktators-spanien-billigt-umbettung-francos-100.html |titel=''Spanien billigt Umbettung Francos''. |werk=[[ZDF heute]] |datum=2018-09-13 |abruf=2022-02-19 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190420124728/https://www.zdf.de/nachrichten/heute/leichnam-des-diktators-spanien-billigt-umbettung-francos-100.html |archiv-datum=2019-04-20 |abruf-verborgen=1}}</ref> Im September 2019 gab das oberste spanische Gericht einstimmig seine Zustimmung zur [[Umbettung]] der sterblichen Überreste auf den Friedhof El Pardo-Mingorrubio in einem Madrider Vorort.<ref>[https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2019-09/exhumierung-francisco-franco-spanisches-gericht-ex-diktator-tal-der-gefallenen Spanisches Gericht erlaubt Exhumierung des Diktators Francisco Franco], ZEIT ONLINE 24. September 2019.</ref> Die durch Familienangehörige von Franco angestrengte Klage gegen die Umbettung wurde abgewiesen. Bei der Umbettung, die am 24. Oktober 2019 stattfand, wurde der Familie Francos nicht gestattet, den Sarg mit der Nationalflagge aus der Zeit der Diktatur zu drapieren, die bei der Beisetzung 1975 verwendet worden war.<ref>{{Literatur |Autor= |Hrsg= |Titel=La familia acude a la exhumación con una bandera preconstitucional y grita “¡Viva Franco!” |Sammelwerk=El País |Band= |Nummer= |Ort=Madrid |Datum=2019-10-25 |ISBN= |ISSN=1134-6582 |Seiten= |Sprache=es |Online=https://elpais.com/politica/2019/10/24/actualidad/1571910451_608696.html |Abruf=2019-10-30}}</ref> Stattdessen verwendete die Familie eine Flagge mit dem Familienwappen.<ref>{{Literatur |Autor=Natalia Junquera, Carlos E. Cué |Titel=España levanta la losa de Franco |Sammelwerk=El País |Ort=Madrid |Datum=2019-10-25 |ISSN=1134-6582 |Online=https://elpais.com/politica/2019/10/24/actualidad/1571914801_488476.html |Abruf=2019-10-28}}</ref>
 
Am 15. September 2023 sagte erstmals ein [[Folter]]opfer der Diktatur in Madrid vor Gericht aus. Zeuge Julio Pacheco Yepes hoffe, dass nun die „Straflosigkeit“ ende und „Gerechtigkeit“ geschaffen werde.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=ORF at/Agenturen red |url=https://orf.at/stories/3331312/ |titel=Erstmals sagte Folteropfer der Franco-Diktatur vor Gericht aus |datum=2023-09-15 |sprache=de |abruf=2023-09-15}}</ref> Wegen der „möglichen Existenz“ von „Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Folter“ war seine Klage im Mai zugelassen worden.<ref name=":0" />
 
== Privates ==
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Auch das [[Christusmonogramm]] wurde zu einem Symbol der franquistischen Zeit. Nach dem Edikt von Mailand von Kaiser Konstantin im Jahre 313 nach Christus erschien das Monogramm auf Münzen, Fahnen und schließlich auf Schilden der Legionäre.
 
Die [[Standarte]] Francos und die persönliche Flagge wurden im Jahre 1940 eingeführt und bis zu seinem Tode verwendet. Die [[Banda de Castilla]], die ein persönliches Abzeichen der kastilischen Monarchen war und später vom [[Haus Habsburg]] verwendet wurde, wurde als Grundlage für die Schaffung der Standarte benutzt und um die [[Säulen des Herakles]] erweitert. Die Standarte wurde an offiziellen Anlässen, Kasernen und auf Schiffen der spanischen Marine gesetzt. Das Wappen Francos bestand aus dem auf den [[Ferdinandsorden]] aufgelegten Wappenbild.<ref>{{Internetquelle |url=httphttps://encuadernacion.realbiblioteca.es/index.php?p=searchexlibris&t=identificacion&i=80 |titel=Super-libris of Franco, Francisco (1892–1975) |werk=Ex-libris Database |hrsg=Royal Library (Madrid) |abruf=2013-05-06 |sprache=es}}</ref>
 
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=== Ausländische Auszeichnungen ===
* Großkreuz des [[Verdienstorden vom Deutschen Adler|Verdienstordens vom Deutschen Adler]] vom [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschen Reich]], erhalten am 18. Juli 1940
* Großkreuz des [[Turm- und Schwertorden]]s von der [[Estado Novo (Portugal)|Portugiesischen Republik]], erhalten am 30. Juni 1939
* ''[[Banda das Três Ordens|Band der Drei Orden]]'' von der Portugiesischen Republik, erhalten am 14. Februar 1962
* [[Annunziaten-Orden]] vom [[Königreich Italien (1861–1946)|Königreich Italien]], verliehen vom König von Italien [[Viktor Emanuel III.]] 1940
* Großkreuz des [[Ritterorden der hl. Mauritius und Lazarus|Ritterordens der hl. Mauritius und Lazarus]] vom Königreich Italien, verliehen vom König von Italien Viktor Emanuel III. 1940
* [[Christusorden (Heiliger Stuhl)|Christusorden]], verliehen von Papst [[Pius XII.]] 1953
* Großkreuz des [[Orden der Krone von Italien|Ordens der Krone von Italien]] vom Königreich Italien, verliehen vom König von Italien Viktor Emanuel III. 1940
* Ritter des [[Souveräner Malteserorden|Souveränen Malteserordens]] (3. Stand)
* ''Lehiyong Pandangal ng Pilipinas'' der [[Philippinen|Republik der Philippinen]], verliehen von Präsident [[Elpidio Quirino]] am 7. Oktober 1951<ref>{{Internetquelle |url=http://www.gov.ph/briefer-on-the-philippine-legion-of-honor/ |titel=Briefer on the Philippine Legion of Honor |werk=Official Gazette of the Republic of the Philippines |hrsg=Gov.ph |abruf=2013-04-13 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160827132435/http://www.gov.ph/briefer-on-the-philippine-legion-of-honor/ |archiv-datum=2016-08-27 |offline=ja |archiv-bot=2022-11-02 10:06:03 InternetArchiveBot }}</ref>
* Großkreuz des [[Orden des Befreiers San Martin|Ordens des Befreiers San Martin]] der [[Argentinien|Republik Argentinien]], verliehen von [[Juan Perón]]
* Großkreuz des [[Erlöser-Orden]]s vom [[Königreich Griechenland]]
* Großoffizier der [[Ehrenlegion]] der [[Frankreich|Französischen Republik]]
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== Weblinks ==
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* {{DHM-HdG|Bio=francisco-franco|Titel=Francisco Franco}}
* {{DNB-Portal|11853470X}}
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* Moisés Prieto: [https://www.lexikon-der-politischen-strafprozesse.de/glossar/burgos-prozess-1970/ Burgos-Prozess], in: [[Kurt Groenewold]], Alexander Ignor, Arnd Koch (Hrsg.): ''[[Lexikon der Politischen Strafprozesse]]'', Online, Stand: Dezember 2017.
* [https://www.srf.ch/audio/zeitblende/das-schwere-erbe-spaniens-der-40-todestag-von-francisco-franco?id=10725093 ''Das schwere Erbe Spaniens – der 40. Todestag von Francisco Franco''] In: ''Zeitblende'' von ''[[Schweizer Radio und Fernsehen]]'' vom 10. Oktober 2015 (Audio)
* Andrea Kath: [https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/zeitzeichen/general-franco-spanischer-diktator-104.html ''20.11.1975 - Todestag des Diktators Francisco Franco.''] [[WDR]] ''[[ZeitZeichen (Hörfunksendung)|ZeitZeichen]]'' vom 20. November 2015 (Podcast, 14:37 min).
 
== Einzelnachweise ==
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== Anmerkungen ==
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== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Mitglied der Ehrenlegion (Großoffizier)]]
[[Kategorie:Mitglied der Internationalen Marianischen Päpstlichen Akademie]]
[[Kategorie:Träger des Verdienstorden vom Deutschen Adler]]
[[Kategorie:Spanier]]
[[Kategorie:Geboren 1892]]
[[Kategorie:Gestorben 1975]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Träger des Verdienstorden vom Deutschen Adler]]
 
{{Personendaten