„Bundesautobahn 555“ – Versionsunterschied
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Die '''[[Autobahn (Deutschland)|Bundesautobahn]] 555''' (Abkürzung: '''BAB 555''') – Kurzform: '''[[Autobahn]] 555''' (Abkürzung: '''A 555''') – ist die älteste deutsche Autobahn. Sie verbindet seit ihrer Einweihung im Jahr 1932 die Städte [[Köln]] und [[Bonn]], daher wird sie auch '''Köln-Bonner Autobahn''' genannt.▼
▲Die '''[[Autobahn (Deutschland)|Bundesautobahn]] 555''' (Abkürzung: '''BAB 555''') – Kurzform: '''[[Autobahn]] 555''' (Abkürzung: '''A 555''') – ist die älteste deutsche Autobahn. Sie verbindet die Städte [[Köln]] und [[Bonn]], daher wird sie auch '''Köln-Bonner Autobahn''' genannt.
== Geschichte ==
Der Bau der ältesten deutschen Autobahn begann im Oktober
Das Projekt wurde von Adenauer angeregt, der nach Abschluss der Arbeiten am [[Kölner Grüngürtel]] ein Anschlussprojekt zur Arbeitsbeschaffung für den Kölner Raum suchte. Verantwortlich war die Provinzialverwaltung der [[Rheinprovinz]] in [[Düsseldorf]] unter dem Landeshauptmann [[Johannes Horion]] aus [[Sinnersdorf (Pulheim)|Sinnersdorf]] bei Köln. Bei der Ausschreibung des Projektes wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Bagger und andere Großgeräte nicht erlaubt seien. Insgesamt wurden für diese ''Notstandsarbeit'' 5540 ''Notstandsarbeiter'' von den lokalen Arbeitsämtern vermittelt. Dazu gab es auch Zuschüsse der Reichsregierung in Berlin.▼
▲Das Projekt wurde von Adenauer angeregt, der nach Abschluss der Arbeiten am [[Kölner Grüngürtel]] ein Anschlussprojekt zur Arbeitsbeschaffung für den Kölner Raum suchte. Verantwortlich war die Provinzialverwaltung der [[Rheinprovinz]] in [[Düsseldorf]] unter dem Landeshauptmann [[Johannes Horion]] aus [[Sinnersdorf (Pulheim)|Sinnersdorf]] bei Köln. Bei der Ausschreibung des Projektes wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Bagger und andere Großgeräte nicht erlaubt seien. Insgesamt wurden für diese ''[[Arbeitsbeschaffung|Notstandsarbeit]]'' 5540 ''Notstandsarbeiter'' von den lokalen Arbeitsämtern vermittelt. Dazu gab es auch Zuschüsse der Reichsregierung in Berlin.
Sie ist die erste unter dieser Bezeichnung eröffnete deutsche ''Autobahn'', während die etwa zwanzig Jahre früher geplante, etwa elf Jahre früher eröffnete kreuzungsfreie Straße mit getrennten Fahrbahnen und zwei Fahrstreifen pro Richtung im Berliner [[Grunewald (Forst)|Grunewald]] als [[AVUS|Automobil-Verkehrs- und Übungsstraße]] bezeichnet wurde.▼
▲Sie ist die erste unter dieser Bezeichnung eröffnete deutsche ''Autobahn'', während die etwa zwanzig Jahre früher geplante, etwa elf Jahre früher eröffnete kreuzungsfreie Straße mit getrennten Fahrbahnen und zwei Fahrstreifen pro Richtung im Berliner [[Grunewald (Forst)|Grunewald]] als [[AVUS|Automobil-Verkehrs- und Übungsstraße]] (AVUS) bezeichnet wurde.
Im Jahre 1932 galt die Straße mit einem Verkehrsaufkommen rund 3.000 Kraftwagen täglich als die verkehrsreichste Straße im Deutschen Reich. Die Baukosten lagen bei rund 8,6 Millionen Reichsmark und sie verhalf als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme im "[[Freiwilliger Arbeitsdienst|Freiwilligen Arbeitsdienst]]" seit Herbst 1931 vielen bis dato Erwerbslosen zu Arbeit und Brot.<ref name=":0" /> ▼
▲Im Jahre 1932 galt die Straße mit einem Verkehrsaufkommen von rund 3.000 Kraftwagen täglich als die verkehrsreichste Straße im Deutschen Reich. Die Baukosten lagen bei rund 8,6 Millionen Reichsmark und sie verhalf als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme im
[[Datei:KölnBonnAutobahn.jpg|mini|ADAC-Medaille anlässlich der Eröffnung im August 1932]]
Bis zu ihrer Erweiterung auf drei Streifen je Fahrtrichtung zwischen 1964 und 1966 ([[Planfeststellungsbeschluss]] vom 6. April 1964) besaß sie keine bauliche Trennung der Richtungsfahrbahnen (mit der unten beschriebenen Ausnahme). Die beiden Fahrbahnen wurden nur durch einen breiten farblich hervorgehobenen Mittelstreifen getrennt. An Anfang und Ende befindet sich jeweils ein großer Kreisverkehr. Die Straße war auf Geschwindigkeiten bis zu 120 km/h ausgelegt, die damals nur von den wenigsten Kraftfahrzeugen erreicht wurden. Zur Einweihung durch Konrad Adenauer am 6. August 1932 hatte der [[ADAC]] eine [[Sternfahrt]] zum Kölner Verteilerkreis organisiert. Wer an der Eröffnungsfahrt teilnehmen wollte, musste fünf [[Reichsmark]] (heute inflationsbereinigt etwa {{Inflation|DE|5|1932}} €) bezahlen. 2.000 Autofahrer nahmen teil. Der normale Verkehr war erst ab 8. August zugelassen. Die Strecke wurde gut angenommen. Im ersten Jahr nach Eröffnung befuhren täglich etwa 4.000 Fahrzeuge die Straße. Heute sind es an Werktagen durchschnittlich rund 80.500 Kraftfahrzeuge.
Bis Mitte der 1940er Jahre verlief die A555 auf ganzer Strecke parallel zur alten Reichsstraße 9 (Köln-Bonner Landstraße, später Bundesstraße 9). Als Anfang der 1940er Jahre das Autobahnkreuz Köln-Süd gebaut wurde, war die alte Streckenführung der Landstraße dort nicht mehr möglich. Auf sie verzichten wollte man auch nicht. Sie wurde daher auf rund 2,5 km, ausgehend vom Verteiler Köln, zwischen die Richtungsfahrbahnen der A555 gelegt. Damit hatte man eine einmalige Autobahnkonstruktion aus drei getrennten Fahrbahnen südlich des Verteilers im Grüngürtel: Eine Fahrbahn für alle Fahrzeuge, Fuhrwerke und Fußgänger aus und nach Godorf, die durch einen Tunnel auf Höhe der heutigen Abfahrt Rodenkirchen mit der heutigen L186 verbunden war, sowie seitlich davon je eine nur für den motorisierten Verkehr nach Süden sowie den von Süden. Von diesem Sonderstreifen in der Mitte machten auch Autofahrer Gebrauch, welche nur nach Hahnwald wollten. Es gab bis 1964
Bis 1974 trug die Autobahn die Bezeichnung „A 72“. Da im Juni 1974 die systematische Nummerierung aller Autobahnen in ein-, zwei- und dreistellige Zahlen für bundesweite, landesweite und regionale Verbindungen und gerade Zahlen für Ost-West- und ungerade für Nord-Süd-Streckenführung geändert wurde, erhielt die Köln-Bonner Autobahn mit „A 555“ eine ungerade und dreistellige Nummer.
Mehrfach wurde die Straße zu Testzwecken benutzt: In den 1930er Jahren wurden unterschiedliche Lampentypen installiert, um verschiedene Modelle hinsichtlich der Blendwirkung für die Autofahrer zu erproben. In den 1990er Jahren wurde auf der A 555 ein Feldversuch zur automatischen Erhebung von Autobahn-Benutzungsgebühren ([[Maut]]) durchgeführt.<ref name="75J">{{Internetquelle |url=http://strassen.nrw.de/thema/a555-75jahre.html |titel="Diplomatenrennbahn" wird 75 |hrsg=Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen
Bis Ende November 2009 war die Strecke auf einem sechs Kilometer langen Teilstück zwischen Godorf und Wesseling beleuchtet. Nachdem die 600 Leuchten, die an 170 Masten befestigt waren, aus Altersgründen eines Austauschs bedurft hätten, wurde die Anlage zunächst probehalber, dann endgültig abgeschaltet<ref>{{Internetquelle |url=http://www.koeln.de/koeln/die_erste_autobahn_europas_verliert_ihre_lichter_340081.html |titel=Auf der A555 wird die Beleuchtung abmontiert |titelerg=150.000 Euro Energiekosten im Jahr |werk=koeln.de |datum=2010-07-21 |
Auf diesem Teilstück befindet sich beidseitig der Fahrbahn das Raffinerie-Gelände der ehemaligen [[Rheinische Olefinwerke|Rheinischen Olefinwerke]], heute eine Betriebsstätte der [[Lyondellbasell]].
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== Heutige Gestalt ==
[[Datei:Alte Koeln-Bonner-Autobahn.jpg|mini|Im Abschnitt unmittelbar hinter dem Beginn der A 555 in Köln zwischen Verteilerkreis und A 4 befindet sich ein kurzes Stück der Fahrbahn der alten Bonner Landstraße]]
{{panoViewer|Verteilerkreis Köln – Kugelpanorama aus der Luft 2020.jpg|Verteilerkreis Köln, wo die A555 im Norden beginnt}}
Die A 555 verläuft zwischen dem Verteilerkreis Köln (ugs.: Bonner Verteiler oder Süd-Verteiler) und Verteilerkreis [[Bonn]] (ugs.: Kölner Verteiler, Nord-Verteiler oder ebenfalls Bonner Verteiler; offiziell: Potsdamer Platz). Sie führt in Köln vorbei an den Orten [[Köln-Rondorf|Rondorf]], [[Köln-Hahnwald|Hahnwald]] und [[Köln-Godorf|Godorf]] und danach über [[Wesseling]] und [[Bornheim (Rheinland)|Bornheim]] nach Bonn. Sie ist heute über die Autobahnkreuze [[Autobahnkreuz Köln-Süd|Köln Süd]] und [[Bundesautobahn 565|Bonn
Ursprünglich sollte sie in den 1960er Jahren als [[Kölner Stadtautobahn]] bis zur Neustadt geführt werden, um dort an ein heute als Kreisstraße 4 gewidmetes Teilstück der [[Bundesautobahn 57|A 57]] angeschlossen zu werden.
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Seit Ende 2007 findet auf der alten Maut-Teststrecke wieder ein neuer Feldversuch mit der nächsten Generation der Mauterfassungssysteme statt. Die Aufbauten sind deutlich kleiner, dabei ist aber die Bilderfassung größer geworden.
Im Durchschnitt wird sie täglich von 71.000 Kraftfahrzeugen genutzt, an Werktagen sind es durchschnittlich 80.500 täglich.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.a555.nrw.de/ |titel=Autobahn 555 |titelerg=Ein Service von Straßen.NRW |hrsg=Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen |
== „Diplomatenrennbahn“ ==
Im Kölner Raum wird die A 555 bis heute mit dem Beinamen ''Diplomatenrennbahn'' versehen: Da es zur Zeit der [[Bonner Republik]] auf der A 555 keine Geschwindigkeitsbegrenzungen gab, konnten Regierungsbeamte, die in Köln wohnten, mit hohen Geschwindigkeiten zur Arbeit in die damalige Bundeshauptstadt Bonn gelangen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ksta.de/tiere-zu-treiben-war-strengstens-untersagt-13533942 |titel=Tiere zu treiben war strengstens untersagt |werk=Kölner Stadt-Anzeiger |datum=2007-07-31 |
In Bonn wird der Begriff ''Diplomatenrennbahn'' auch für die [[Bundesstraße 9|B 9]] verwendet,<ref>{{Internetquelle |
== Kunst an der Autobahn ==
Der Künstler [[Lutz Fritsch]] installierte am 12. und 13. September 2008 an den Endpunkten der Autobahn jeweils eine rote Stahl-[[Stele]], um Bonn und Köln in einen künstlerischen Dialog zu bringen.<ref>{{Internetquelle |autor=Eveline Kracht |url=http://www.rundschau-online.de/skulpturbau-staedte-im-kuenstlerischen-dialog-11449478 |titel=Städte im künstlerischen Dialog |titelerg=Rote Stahl-Stelen von Lutz Fritsch ist ein Projekt zur Regionale 2010
Die Stele am Kölner Verteilerkreis wurde am 12., die Stele am Potsdamer Platz in Bonn am 13. September 2008 aufgestellt.<ref>{{Internetquelle |autor=Christoph Meurer |url=http://www.general-anzeiger-bonn.de/bonn/Es-leuchtet-rot-zwischen-Bonn-und-K%C3%B6ln-article178371.html |titel=Es leuchtet rot zwischen Bonn und Köln |titelerg=Projekt "Standortmitte" des Künstlers Lutz Fritsch verbindet jetzt beide Städte
[[Datei:Bonn-489-Potsdamer Platz.jpg|mini|Bonn, Potsdamer Platz. Die A555 zweigt nach vorne rechts ab.]]
== Literatur ==
* [[Ulrich Soénius|Ulrich S. Soénius:]] ''Nur Autostraße und Diplomatenrennbahn – Zur Geschichte der A 555.'' In: Lutz Fritsch (Hrsg.): Standortmitte. Vision und Wirklichkeit, Nürnberg 2009, S. 13–17 [in Engl.: Car-only Road and Diplomats' Racetrack – The History of the A 555, S. 100–103]
* {{Internetquelle |autor=[[Ulrich Soénius|Ulrich S. Soénius]] |url=http://www.rundschau-online.de/lokales/rueckblick-80-jahre--autobahn--von-koeln-nach-bonn,15185494,16787222.html |titel=80 Jahre „Autobahn“ von Köln nach Bonn. |werk=Kölnische Rundschau |datum=2012-08-02 |abruf=2014-01-12}}▼
▲ |url=http://www.rundschau-online.de/lokales/rueckblick-80-jahre--autobahn--von-koeln-nach-bonn,15185494,16787222.html
== Weblinks ==
{{Commons}}
* {{Autobahnatlas|555}}
* {{Internetquelle |autor=Richard Heister |url=https://web.archive.org/web/20070718111649/http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/131/europas_erste_autobahn.html |titel=A555 Europas erste Autobahn |titelerg=Einestages – Zeitgeschichten auf Spiegel Online |werk=Spiegel Online |datum=2007-08-04 |abruf=2014-01-12}}
== Einzelnachweise ==
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}}▼
{{Normdaten|TYP=g|GND=7677810-1|VIAF=242337498}}
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[[Kategorie:Verkehr (Bonn/Rhein-Sieg)]]
[[Kategorie:Straße im Rhein-Sieg-Kreis]]
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▲|Navigationsleiste Bundesautobahnen
▲|Vorlage:Navigationsleiste Autobahnkreuze und Autobahndreiecke der Bundesautobahn 555
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