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|Limes = Dakischer Limes
|Abschnitt = [[Limes Alutanus]]<br />A / X / 69<ref>Strecke/Abschnitt/Kastellnummer (nach [[Nicolae Gudea]], 1997).</ref>
|Belegung von bis = A.a) 101/106 bis 119/120<br />A.b) 119/120 bis 205<br />B.a) 205 bis 244/249<br />B.b) 244/249 bis um 250249/251
|Kastelltyp = A.a) Vexillationskastell und Auxiliarkastell<br />A.b) Alenklastell<br />B) Alenkastell
|Truppenteil = A.a) Vexillationes der<br />* [[Legio V Macedonica]]<ref name="LEGVMAC">Legio V Macedonica: {{CIL|03|14216,24c}}.</ref><br />* [[Legio XI Claudia]] (?)<ref name="LEGXICLA">Legio XI Claudia: {{EDCS|11201040|IDR-02, 00523}}.</ref><br />* [[Legio XIII Gemina]]<ref name="LRGXIIIGEM">Legio XIII Gemina: {{AE|1966|00317d}}.</ref><br />[[Numerus Syrorum sagittariorum|Numerus Surorum]]<ref name="NUMSUR">Numerus Surorum: {{CIL|03|08074,28c}} und {{CIL|03|14216,30}}</ref><br />[[Ala I Claudia Nova Miscellanea]] (?)<ref name="ALAICLA">Ala I Claudia Miscellanea: {{AE|1966|00317}} und {{AE|1966|00317b}}.</ref><br />[[Cohors I Flavia Commagenorum]]<ref name="COHIFLA">Cohors I Flavia Commagenorum: {{CIL|03|14216,26}}.</ref><br />[[Cohors I Bracaraugustanorum (Dacia)|Cohors I Bracaraugustanorum]] (?)<ref name="COHIBRA">Cohors I Bracaraugustanorum: {{AE|1966|00317c}}.</ref><br />A.b+B) [[Ala I Hispanorum]]<ref name="ALAIHIS">Ala I Hispanorum: {{AE|1974|00556}}, {{CIL|03|13800}}, {{CIL|03|14216,17}}, {{EDCS|11201016|IDR-02, 00500}}, {{AE|1966|00314}}, {{AE|1944|00063}}, {{EDCS|11201044|IDR-02, 00526b}} und {{EDCS|11201015|IDR-02, 00499}}.</ref>
|Abmessungen oder Fläche = A.a) unbekannt<br />A.b) 190&nbsp;m x× 169&nbsp;m = 3,21&nbsp;ha<br />B) 198&nbsp;m x× 176,60&nbsp;m = 3,5&nbsp;ha
|Verwendetes Material = A) Holz-Erde-Lager<br />B) Steinkastell
|Kurzbeschreibung = Bodendenkmal
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|Höhe = 70
|Im Limesverlauf vorher liegendes Kastell = [[Kastell Tia Mare]] (?)<br /><small>(A / X / 68, südlich)</small><br />[[Kastell Islaz-Racoviță]]<br /><small>(A / X / 67, südlich)</small>
|Im Limesverlauf nachfolgendes Kastell = [[Kastelle von RescaReșca]]<br /><small>(A / X / 70, nördlich)</small>
|Im Limesverlauf rückwärtiges Kastell =
|Im Limesverlauf vorgelagertes Kastell = [[Kastell Ghioca]]<br /><small>(A / IX / 54, nordöstlich)</small><br />[[Kastell Gresia]]<br /><small>(A / IX / 53, ostnordöstlich)</small><br />[[Kastell Roșiorii de Vede]]<br /><small>(A / IX / 51, ostsüdöstlich)</small><br />[[Kastell Băneasa]]<br /><small>(A / IX / 49/50, südöstlich)</small>
|Im Limesverlauf vorgelagertes Kastell =
}}
[[Datei:Limes6.png|mini|Kastell Slăveni im Verlauf der dakischen Limites]]
 
Das '''Kastell Slăveni''' ist ein ehemaliges [[Römisches Reich|römisches]] [[Auxiliartruppen|Hilfstruppenlager]] auf dem Gebiet der Gemeinde [[Gostavățu]], [[Kreis Olt]], in der [[Rumänien|rumänischen]] Region [[Kleine Walachei]]. In antiker Zeit war es Bestandteil des [[Limes Alutanus]] und gehörte administrativ zur Provinz [[Dacia inferior]], später zur [[Dacia Malvensis]].
 
== Lage ==
Im heutigen Siedlungsbild liegt das ehemalige Kastell und jetzige [[Bodendenkmal]] im Zentrum der Gemeinde Gostavățu, in der [[Flur (Gelände)|Flur]] „Cetate“.<ref name="Gudea 83">Nicolae Gudea: ''Der Dakische Limes. Materialien zu seiner Geschichte.'' In: ''Jahrbuch des Römisch Germanischen Zentralmuseums Mainz.'' 44,&nbsp;2, 1997, S.&nbsp;83, ([httphttps://wwwjournals.xlegioub.ruuni-heidelberg.de/pdfs/gudea_der_dakische_limesindex.pdfphp/jahrb-rgzm/article/view/44010/37471 Digitalisat]).)</ref> Das Kastellgelände ist nicht überbaut, was dazu geführt hat, dass durch Steinraub und Raubgrabungen in der Vergangenheit einiger Schaden an den Strukturen angerichtet wurde. Östlich des Kastellareals, zwischen diesem und dem Fluss [[Olt (Fluss)|Olt]], erstreckte sich der Auxiliar[[vicus]]. In antiker Zeit hatte die Kastellbesatzung die Aufgabe, den Verkehr auf dem Fluss und auf der parallel zumzu diesem verlaufenden Limesstraße zu überwachen. Darüber hinaus galt es, einen in der Nähe befindlichen Flussübergang ins [[Barbaricum]] zu kontrollieren. Innerhalb der Kastell-Linie des Limes Alutanus scheint dem Kastell eine Schlüsselposition zugekommen zu sein.<ref>Dumitru Tudor, Gheorghe Popilian, Dorel Bondoc und Nicolae Gudea: ''Castrul roman de la Slăveni''. Editura Mega, Cluj-Napoca 2011, ISBN 978-606-543-198-0, ([https://www.academia.edu/37945534/Castrul_roman_de_la_Sl%C4%83veni_DAS_R%C3%96MERGRENZKASTELL_VON_SL%C4%82VENI_ Digitalisat]), S.&nbsp;23.</ref>
 
== Forschungsgeschichte ==
 
Die überlieferten Kenntnisse von einem römischen Siedlungsplatz in Slăveni reichen bis ins 18.&nbsp;Jahrhundert zurück. Es handelt sich dabei um Erwähnungen im Zusammenhang mit militärgeographischen Untersuchungen der Region. Den ersten Versuch einer systematischeren Beschreibung machte [[August Treboniu Laurian]] 1845.<ref>Laurian in ''Istriana, Magazin istoric pentru Dacia'', II (1846), S.&nbsp;65–127.</ref> Diese wurden 1851 durch die Beobachtungen von Johann D. F. Neigebaur, dem preußischen Konsul in Bukarest ergänzt.<ref>Johann D. F. Neigebaur: ''Dacien nach den Überresten Klass. Altertums''. Kronstadt, 1854, S. 116f.</ref> Die erste ernstzunehmende Ausgrabung wurde 1893 in einer kurzen, aber intensiven Grabungskampagne, die drei Wochen lang dauerte und an der 50 Soldaten als Hilfskräfte beteiligt waren, unter der Leitung von [[Grigore Tocilescu]] und [[Pamfil Polonic]] durchgeführt. Systematische Erforschungen nach modernen wissenschaftlichen Kriterien erfolgten in den Jahren 1962 bis 1981 durch ein Wissenschaftlerkollektiv unter der Leitung von [[Dumitru Tudor]]. Viele der an den damaligen [[Ausgrabung]]en beteiligten Studenten entwickelten sich später ihrerseits zu [[Provinzialrömische Archäologie|provinzialrömischen Archäologen]].<ref>Dumitru Tudor, Gheorghe Popilian, Dorel Bondoc und Nicolae Gudea: ''Castrul roman de la Slăveni''. Editura Mega, Cluj-Napoca 2011, ISBN 978-606-543-198-0, ([https://www.academia.edu/37945534/Castrul_roman_de_la_Sl%C4%83veni_DAS_R%C3%96MERGRENZKASTELL_VON_SL%C4%82VENI_ Digitalisat]), S.&nbsp;10f.</ref>
 
== Archäologische Befunde ==
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Im Rahmen der oben beschriebenen archäologischen Untersuchungen gelang es, zwei verschiedene Hauptbauphasen und eine Reparaturphase innerhalb der zweiten Bauphase zu differenzieren. Ferner konnten der Auxiliarvicus, die [[Thermen]], die Gräberfelder und eine Töpferwerkstatt lokalisiert sowie der Verlauf der Limesstraße näher untersucht werden.<ref>Dumitru Tudor, Gheorghe Popilian, Dorel Bondoc und Nicolae Gudea: ''Castrul roman de la Slăveni''. Editura Mega, Cluj-Napoca 2011, ISBN 978-606-543-198-0, ([https://www.academia.edu/37945534/Castrul_roman_de_la_Sl%C4%83veni_DAS_R%C3%96MERGRENZKASTELL_VON_SL%C4%82VENI_ Digitalisat]).</ref>
 
=== Holz-Erde-Lager 1 und 2 ===
Das früheste Holz-Erde-LageLager bestand1 entstand während der frühen Okkupationszeit unddurch einige Jahre darüber hinaus. Es besaß einen rechteckigen Grundriss von 169&nbsp;m mal 190&nbsp;m, was einer Fläche von 3,21&nbsp;Hektar entspricht. Mit seiner Praetorialfront (Vorderseite) war esdie nach NordostenNorden hinvorrückenden orientiert. Umwehrt war es mit einem 6,00&nbsp;m breitenTruppen und 1,00&nbsp;mbestand hohenfür Holz-Erde-Wall. Auf dem Befestigungswall befand sich ein 1,10&nbsp;m breiter Patrouillenweg aus Ziegelsteinen, die direkt ins Erdreich verlegt waren.<ref name="Marcu 227">Felix Marcu: ''The Internal Planning of Roman Forts of Dacia''. (= Bibliotheca Mvsei Napocensis XXX), Mega Publishing House, Cluj-Napoca 2009, ISBN 978-606-543-058-7, S.&nbsp;227.</ref> Als Annäherungshindernisse dientenknapp zwei Gräben,Jahrzehnte vondarüber denen der innere 4,80&nbsp; breit und 3,50&nbsp;m tief war, während der äußere nur eine Breite von 4,30&nbsp;m und eine Tiefe von 3,15&nbsp;m erreichtehinaus. VorArchäologische denBefunde Kastelltorenaus warendieser beideersten GräbenPhase unterbrochen.liegen Vonkaum der Innenbebauung konnten die Lagerhauptstraßenvor, diejedoch [[Principiasind (Stabsgebäude)|Principia]]wir undinschriftlich insgesamt sechs Holzbaracken identifiziert werden. Das Kastell ließ sich in die [[Trajan|trajanische]] Zeit datieren und wurde vermutlich schon während der [[Dakerkriege]] genutzt.<ref name="Gudea 83" /> Die Agglomeration zahlreicher Truppen in dieser Zeit (siehe weiter unten) führten wohl zu der ungewöhnlichen Größe des Lagers,über die auchdaran späterbeteiligten erhaltenTruppenteile bliebunterrichtet.<ref>Dumitru Tudor, Gheorghe Popilian, Dorel Bondoc und Nicolae Gudea: ''Castrul roman de la Slăveni''. Editura Mega, Cluj-Napoca 2011, ISBN 978-606-543-198-0, ([https://www.academia.edu/37945534/Castrul_roman_de_la_Sl%C4%83veni_DAS_R%C3%96MERGRENZKASTELL_VON_SL%C4%82VENI_ Digitalisat]), S.&nbsp;25254.</ref>
 
Nach der Konstituierung der Provinz [[Dacia inferior]] unter [[Hadrian (Kaiser)|Hadrian]], etwa um die Jahre 119/220 wurde das neue Holz-Erde-Lager 2, diesmal als reguläres Standlager einer [[Ala (Militär)|Ala]], errichtet, das zu den bedeutendsten Lagern der neu errichteten Provinz zählte.<ref>Dumitru Tudor, Gheorghe Popilian, Dorel Bondoc und Nicolae Gudea: ''Castrul roman de la Slăveni''. Editura Mega, Cluj-Napoca 2011, ISBN 978-606-543-198-0, ([https://www.academia.edu/37945534/Castrul_roman_de_la_Sl%C4%83veni_DAS_R%C3%96MERGRENZKASTELL_VON_SL%C4%82VENI_ Digitalisat]), S.&nbsp;254f.</ref> Dieses besaß einen rechteckigen Grundriss von 169&nbsp;m mal 190,4&nbsp;m, was einer Fläche von 3,21&nbsp;Hektar entspricht. Mit seiner Praetorialfront (Vorderseite) war es nach Nordosten hin orientiert. Umwehrt war es mit einem 6,00&nbsp;m breiten und 1,00&nbsp;m hohen Holz-Erde-Wall. Auf dem Befestigungswall befand sich ein 1,10&nbsp;m breiter Patrouillenweg aus Ziegelsteinen, die direkt ins Erdreich verlegt waren.<ref name="Marcu 227">Felix Marcu: ''The Internal Planning of Roman Forts of Dacia''. (= Bibliotheca Mvsei Napocensis XXX), Mega Publishing House, Cluj-Napoca 2009, ISBN 978-606-543-058-7, S.&nbsp;227.</ref> Als Annäherungshindernisse dienten zwei Gräben, von denen der innere 4,80&nbsp;m breit und 3,50&nbsp;m tief war, während der äußere nur eine Breite von 4,30&nbsp;m und eine Tiefe von 3,15&nbsp;m erreichte. Vor den Kastelltoren waren beide Gräben unterbrochen. Von der Innenbebauung konnten die Lagerhauptstraßen, die [[Principia (Stabsgebäude)|Principia]] und insgesamt sechs Holzbaracken identifiziert werden. Die Agglomeration zahlreicher Truppen (siehe weiter unten) in der ersten Bauphase hatten wohl zu der ungewöhnlichen Größe des Lagers geführt, die auch in der zweiten Bauphase erhalten blieb.<ref>Dumitru Tudor, Gheorghe Popilian, Dorel Bondoc und Nicolae Gudea: ''Castrul roman de la Slăveni''. Editura Mega, Cluj-Napoca 2011, ISBN 978-606-543-198-0, ([https://www.academia.edu/37945534/Castrul_roman_de_la_Sl%C4%83veni_DAS_R%C3%96MERGRENZKASTELL_VON_SL%C4%82VENI_ Digitalisat]), S.&nbsp;25.</ref>
 
=== Steinkastell ===
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<div align="center">[I]m[p(erator) Caes(ar)] L(ucius) Sep[t(imius)] Sever[us Pius] Pe[rtinax] Aug(ustus) /<br /> [Ar]ab(icus) Ad[iab(enicus)] Parth(icus) max(imus) trib(unicia) pot(estate) XIII /<br /> [imp]erat[or XI] co(n)s(ul) III p(ater) p(atriae) et /<br /> [Imp(erator)] Caes(ar) M(arcus) [Aur(elius) A]nt[o]ni[n]us Pius Aug(ustus) co(n)s(ul) II /<br /> [p]ontif(ex) max(imus) [tr(ibunicia) pot(estate) V]IIII alae I Hispanor(um) /<br /> [a funda]m[enti]s(?) feceru[n]t<ref name="CILIII13800" /></div>
 
Danach wurden in dem Jahr die Fundamente des Kastells erneuert, als [[Septimius Severus]] (193-211193–211) zum dreizehnten Mal im Besitz der [[Tribunizische Gewalt|tribunizischen Gewalt]], zum elften Mal [[Imperator]] und zum dritten Mal [[Consulat#Kaiserzeit und Spätantike|Konsul]] war (= 205).
[[Datei:Castra of Slaveni - Plan.svg|mini|Grundriss des Steinkastells]]
Gegenüber dem Holz-Erde-Lager wurde das Kastell noch einmal ein wenig erweitert und beanspruchte nun mit seinem rechteckigen Grundriss von 198&nbsp;m mal 176,60&nbsp;m eine Grundfläche von 3,5&nbsp;Hektar. Umwehrt wurde es mit einer 1,40&nbsp;m mächtigen Mauer, die in der Technik des [[Opus incertum]] konstruiert war. Vor der Mauer verlief als AnnäherungshindernissAnnäherungshindernis ein dreifaches Grabensystem. Die Abmessungen der beiden inneren Gräben entsprachen denen des Holz-Erde-Lagers. Der äußere Graben war sechs Meter breit und 3,30&nbsp;m tief. Im Gegensatz zu den beiden anderen Gräben war er nicht vor den Kastelltoren unterbrochen.<ref name="Marcu 227" /> Die Ecken der Wehrmauer waren mit trapezförmigen (4,6&nbsp;m / 5,0&nbsp;m / 5,0&nbsp;m / 6,5&nbsp;m) Ecktürmen besetzt. Sich an dem älteren Holz-Erde-Lager orientierend war das Kastell mit seiner Praetorialfront (Vorderfront) nach Nordosten hin ausgerichtet und mit insgesamt vier Toren versehen. Drei der Tore hatten eine einfache Durchfahrt von sieben Metern Breite, die [[Porta praetoria]] (Haupttor) besaß eine doppelte Durchfahrt, war insgesamt jedoch nur 6,50&nbsp;m breit. Flankiert wurden die Tore von nach innen vorspringenden Tortürmen. Bei der ''Porta praetoria'' wurde ein Turmgrundriss von 5,45&nbsp;m mal 6,67&nbsp;m ermittelt.<ref>Nicolae Gudea: ''Der Dakische Limes. Materialien zu seiner Geschichte.'' In: ''Jahrbuch des Römisch Germanischen Zentralmuseums Mainz.'' 44,&nbsp;2, 1997, S.&nbsp;84, ([httphttps://wwwjournals.xlegioub.ruuni-heidelberg.de/pdfs/gudea_der_dakische_limesindex.pdfphp/jahrb-rgzm/article/view/44010/37471 Digitalisat]).</ref>
 
In der Zeit des [[Philippus Arabs]] (244-249244–249) fanden Reparaturmaßnahmen statt, von denen jedoch nur die Innenbauten des Lagers betroffen waren. Nur kurze Zeit später, vermutlich während eines Einfall der [[Goten]] in den Jahren 249 bis 251, wurde das Kastell zerstört und nicht wieder neu errichtet.<ref>Dumitru Tudor, Gheorghe Popilian, Dorel Bondoc und Nicolae Gudea: ''Castrul roman de la Slăveni''. Editura Mega, Cluj-Napoca 2011, ISBN 978-606-543-198-0, ([https://www.academia.edu/37945534/Castrul_roman_de_la_Sl%C4%83veni_DAS_R%C3%96MERGRENZKASTELL_VON_SL%C4%82VENI_ Digitalisat]), S.&nbsp;45–47.</ref>
 
Im Innenbereich wurden die ''Via praetoria'' (Lagerhauptstraße), die ''Via principalis'' (große Lagerquerstraße), die ''Via quintana'' (rückwärtige Lagerquersstraße) und die ''Via decumana'' (rückwärtige Lagerstraße) lokalisiert und untersucht. Die ''Via praetoria'' war 16,20&nbsp;m breit und auf beiden Seiten von 1,50&nbsp;m tiefen [[Portikus|Portiken]] flankiert. Ihr Belag bestand aus einer Pflasterung aus Fels- und Backsteinbrocken. Die ''Via principalis'' war 24,00&nbsp;m breit und ungepflastert. Die Breite der ''Via decumana'' belief sich auf 14,20&nbsp;m, die der ''Via quintana'' auf 13,00&nbsp;m; lediglich die erste der beiden war mit einer Pflasterung bedeckt.<ref>Felix Marcu: ''The Internal Planning of Roman Forts of Dacia''. (= Bibliotheca Mvsei Napocensis XXX), Mega Publishing House, Cluj-Napoca 2009, ISBN 978-606-543-058-7, S.&nbsp;227f.</ref>
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==== Principia ====
[[Datei:Castra of Slaveni - Principia - Plan.svg|mini|Grundriss der Principia des Steinkastells]]
Die, wie üblich, im Zentrum des Kastells befindlichen [[Principia (Stabsgebäude)|Principia]] (Stabsgebäude), wurden auf einem knapp einen Meter dicken Steinfundament aus Backsteinen errichtet. Die ''Principia'' maßen 43,20&nbsp;m mal 37,40&nbsp;m und nahmen somit eine Grundfläche von 1.615 Quadratmetern ein. Dies entspricht einem Anteil von 4,6 % der gesamten Kastellfläche, was unterdurchschnittlich und vermutlich dem Umstand geschuldet ist, dass die Lagerstraßen in Slăveni außergewöhnlich breit konzipiert waren. Der Eingang war 4,40&nbsp;m breit und auf jeder Seite von drei Räumen flankiert, die als fünf Meter tiefe Raumflucht den Gebäudekomplex zur ''Via principalis'' hin abschlossen. Der Eingang öffnete sich zu einem 16,40&nbsp;m mal 28,50&nbsp;m (= 467,40&nbsp;qm) großen Innenhof, der von Portiken gesäumt, und auf der rechten und der linken Seite von jeweils vier weiteren Räumlichkeiten flankiert war. ungewöhnlichUngewöhnlich viele Waffenfunde weisen darauf hin, dass zumindest einige dieser Räume als ''Armamentaria'' (Waffenkammern) gedient haben. Auf den Innenhof folgte eine 35,40&nbsp;m mal 9,00&nbsp;m (= 318,6&nbsp;qm) große [[Basilika (Bautyp)|Basilika]] an, deren Rückseite von einer Flucht aus mehreren Räumen abgeschlossen wurde. Im Zentrum dieser Raumflucht befand sich das mit einer [[Apsis]] und einem Keller für die Truppenkasse versehene [[Fahnenheiligtum]] (''aedes'' oder ''sacellum''). Dieses wies mit einer Grundfläche von 10&nbsp;m mal 10&nbsp;m und einem Apsidenradius von 5,60&nbsp;m eine beachtliche Größe auf.<ref>Felix Marcu: ''The Internal Planning of Roman Forts of Dacia''. (= Bibliotheca Mvsei Napocensis XXX), Mega Publishing House, Cluj-Napoca 2009, ISBN 978-606-543-058-7, S.&nbsp;229f.</ref>
 
==== Praetorium ====
Nordwestlich der ''Principia'', im ''latus sinistrum'' (linke Kastellhälfte) befand sich das [[Praetorium]] (Wohnhaus des Kommandanten), ein Backsteingebäude mit den Abmessungen von 19,50&nbsp;m mal 36,00&nbsp;m (= 702&nbsp;qm). Die Gebäudestruktur weist gewisse ÄhlichkeitenÄhnlichkeiten mit Villen vom mediterranen Typ auf. Man betrat den Komplex durch einen langgestreckten Korridor, der hier wohl die Funktion eines [[Peristyl]]s übernahm und dessen Seiten von jeweils vier Räumen flankiert waren. Der Korridor öffnete sich an seinem Ende zu einem [[Atrium (Architektur)|Atrium]] das von insgesamt acht weiteren Räumen eingeschlossen wurde.<ref>Felix Marcu: ''The Internal Planning of Roman Forts of Dacia''. (= Bibliotheca Mvsei Napocensis XXX), Mega Publishing House, Cluj-Napoca 2009, ISBN 978-606-543-058-7, S.&nbsp;230f.</ref>
 
==== Horreum ====
Westlich des ''Praetoriums'', zwischen diesem und der ''Porta principalis sinistra'' (linkes Seitentor), wurde ein weiteres Großgebäude mit den Abmessungen von 14,00&nbsp;m mal 35,20&nbsp;m (= 497,00&nbsp;qm) aufgrund seiner Stützpfeiler als [[Horreum]] (Speichergebäude) identifiziert. An jeder der beiden Längsseiten wurden acht Stützpfeiler in perfekter Symmetrie zueinander ausgemacht, drei weitere befanden sich an der Rückseite des Gebäudes. Vermutlich wegen ihrer größeren Robustheit wurden bei der Konstruktion dieses Gebäudes Feldsteine statt Backsteinen verwendet.<ref>Felix Marcu: ''The Internal Planning of Roman Forts of Dacia''. (= Bibliotheca Mvsei Napocensis XXX), Mega Publishing House, Cluj-Napoca 2009, ISBN 978-606-543-058-7, S.&nbsp;231–233.</ref>
 
==== Mannschaftsbaracken ====
In allen vier Vierteln des Lagers konnten die Mannschaftsbaracken identifiziert werden.<ref>Felix Marcu: ''The Internal Planning of Roman Forts of Dacia''. (= Bibliotheca Mvsei Napocensis XXX), Mega Publishing House, Cluj-Napoca 2009, ISBN 978-606-543-058-7, S.&nbsp;233f.</ref>
 
<ref>Felix Marcu: ''The Internal Planning of Roman Forts of Dacia''. (= Bibliotheca Mvsei Napocensis XXX), Mega Publishing House, Cluj-Napoca 2009, ISBN 978-606-543-058-7, S.&nbsp;233f.</ref>
 
==== Vermeintliche Ställe und sonstige Gebäude ====
Insgesamt vier größere Gebäude wiesen ähnliche Abmessungen wie die Mannschaftsbaracken auf. Jeweils eines befand sich in jeder Ecke des Kastells, zwischen der ''Via sagularis'' und den Kopfbauten der zweifelsfrei identifizierten Mannschaftsbaracken. Ihre Flucht war rechtwinklig zu diesen ausgerichtet, also ''per strigas'' und nicht ''per scamna'' orientiert. Diese Gebäude sind verschiedentlich, unter anderem von den Ausgräbern, als Pferdeställe angesprochen worden, eine Interpretation die umstritten ist. Für Ställe spricht das Fehlen einer Unterteilung in einzelne Räume und das Fehlen eines gepflasterten Bodens, wie er bei den gesicherten Mannschaftsbaracken des Lagers durchgängig Verwendung fand. Gegen Ställe spricht zum einen, dass diese Gebäude offenbar mit Veranden versehen waren, die bei Ställen keinen Sinn ergeben würden, und zum anderen, das diese Gebäude, so sie denn Ställe gewesen sein sollten, nicht zur Unterbringung aller Perde der Garnison ausgereicht hätten. Felix Marcu vermutet, dass es sich tatsächlich um weitere Mannschaftsbaracken handele und dass die Pferde außerhalb des Lagers untergebracht gewesen worden seien.<ref>Felix Marcu: ''The Internal Planning of Roman Forts of Dacia''. (= Bibliotheca Mvsei Napocensis XXX), Mega Publishing House, Cluj-Napoca 2009, ISBN 978-606-543-058-7, S.&nbsp;234f.</ref>
 
Ein weiteres Großgebäude mit den Abmessungen von 18&nbsp;m mal 22&nbsp;m (= 396&nbsp;qm) wurde zwischen den ''Principia'' und der ''Porta principalis dextra'' (rechtes Seitentor) festgestellt. Die Innenaufteilung ist nichnicht gänzlich geklärt und es gibt einander widersprechende Interpretationsansätze. So wurde das Gebäude als ''Valetudinarium'' (Lazarett), ''Fabrica'' (Werkstätte), weiteres ''Praetorium'' oder weiteres Lagergebäude angesprochen. Keine dieser Hypothesen konnte jedoch letztlich signifikant belegt werden.<ref>Felix Marcu: ''The Internal Planning of Roman Forts of Dacia''. (= Bibliotheca Mvsei Napocensis XXX), Mega Publishing House, Cluj-Napoca 2009, ISBN 978-606-543-058-7, S.&nbsp;232f.</ref>
 
=== Auxiliarvicus, Kastellthermen, Töpferwerkstatt und Mithräum ===
Zwischen dem Militärlager und dem Ufer des Olt erstreckte sich auf einer nordsüdlich verlaufenden Länge von rund einem Kilometer der Auxiliarvicus. Der [[Vicus]] war eine zivile Siedlung, die bei nahezu jedem römischen Militärlager anzutreffen ist und in der sich die Wohnquartiere der Angehörigen von Soldaten, der Veteranen, Handwerker, Händler, Schankwirte, Prostituierten und anderer Dienstleister befanden.
 
Die [[Thermen]] des Kastells befanden sich knapp 100&nbsp;m östlich des Kastells, näher zum Olt gelegen, um eine unproblematische Abwasserentsorgung zu gewährleisten. Das [[Balineum]] war vom Ringtypus und bestand aus insgesamt acht Räumen in zwei Raumfluchten. Die Räume der östlichen Raumflucht waren nicht beheizbar, während die westliche Raumflucht mit einer [[HypokaustHypokaustum|Hypokaustanlage]]anlage (Fußboden- und Wandheizung) ausgestattet war. Ein Raum auf der Ostseite und drei Räume auf der Westseite waren mit Apsiden ausgestattet.<ref>Ovidiu Țentea und Britta Burkhardt: ''Baths on the Frontiers of Roman Dacia / Băile de pe frontierele Daciei romane''. Bukarest 2017, S.&nbsp;39.</ref>
 
Bei den Ausgrabungen im Bereich des Auxiliarvicus von Slăveni wurden viele Spuren und Fundmaterialien entdeckt, die auf eine rege Tätigkeit von Handwerkern wiesen, welche Eisen, Blei, Knochen und andere Materialien verarbeiteten. Auch eine Glasproduktionsstätte scheint es in dem Vicus gegeben zu haben. Die meisten Spuren hinterließen Töpfer, die nordöstlich der Thermen, unmittelbar am Ufer des Olts und wegen der potentiellen Brandgefahr mit gewissem Sicherheitsabstand zu den Wohnhäusern der Siedlung, mehrere Produktionsöfen betrieben, von denen fünf lokalisiert und untersucht werden konnten. Ebenfalls wurde der zur Keramikherstellung notwendige Brunnen und ein Abwasserkanal identifiziert. Zum Produktionsspektrum der Keramikwerkstatt gehörten graue, schwarze und dunkelrote Gefäße, grobkörnige Gefäße in dakischer Tradition, mit Stempeldekoren verzierte Gefäße sowie Reliefs, Terrakottafiguren und Öllampen.<ref>Gheorghe Popilian: ''L’Atelier de céramique du camp roamin de Slăveni, Oltenia''. Studii şi comunicări, 3 (1981) S.&nbsp;25–46.</ref>
 
Bereits 1837 waren durch einen Erdrutsch am Ufer des Olts Ruinen freigespült worden, die mit dem Kenntnisstand der damaligen Zeit untersucht und als [[Mithräum]] (Kultstätte zur Verehrung des Gottes [[Mithras]]) identifiziert wurden. Eine zeitnahe Publikation erfolgte in einigen rumänischen Zeitschriften. [[Constantin C. Petolescu]] versuchte 1976<ref>Constantin C. Petolescu: ''Le Mithraeum de Slăveni (Dacia Malvensis)''. Dacia. Revue d'Archéologied’Archéologie et d'Histoired’Histoire Ancienne, 20 (1976), S.&nbsp;259–263.</ref> die zu diesem Zeitpunkt bereits fast 140 Jahre zurückliegenden [[Befund (Archäologie)|Befunde]] zu rekonstruieren.<ref>Dumitru Tudor, Gheorghe Popilian, Dorel Bondoc und Nicolae Gudea: ''Castrul roman de la Slăveni''. Editura Mega, Cluj-Napoca 2011, ISBN 978-606-543-198-0, ([https://www.academia.edu/37945534/Castrul_roman_de_la_Sl%C4%83veni_DAS_R%C3%96MERGRENZKASTELL_VON_SL%C4%82VENI_ Digitalisat]), S.&nbsp;49–62.</ref>
 
=== Truppen ===
Insbesondere in der frühen Zeit seiner Existenz wurde das Kastell von zahlreichen Einheiten und Teileinheiten frequentiert, bis sich schließlich die [[Ala I Hispanorum]]<ref name="ALAIHIS" /> als Stammeinheit heraus kristallisierte. [[Epigraphik|epigraphisch]] sind [[VexillatioVexillation]]neses der [[Legio V Macedonica]]<ref name="LEGVMAC" />, der [[Legio XI Claudia]]<ref name="LEGXICLA" /> und der [[Legio XIII Gemina]]<ref name="LRGXIIIGEM" /> bezeugt. Ferner der [[Numerus Syrorum sagittariorum|Numerus Surorum]]<ref name="NUMSUR" />, die [[Ala I Claudia Nova Miscellanea]]<ref name="ALAICLA" />, die [[Cohors I Flavia Commagenorum]]<ref name="COHIFLA" />, möglicherweise die [[Cohors I Bracaraugustanorum (Dacia)|Cohors I Bracaraugustanorum]]<ref name="COHIBRA" /> und die schon eingangs erwähnte Ala I Hispanorum.<ref>Felix Marcu: ''The Internal Planning of Roman Forts of Dacia''. (= Bibliotheca Mvsei Napocensis XXX), Mega Publishing House, Cluj-Napoca 2009, ISBN 978-606-543-058-7, S.&nbsp;235–237.</ref><ref>Dumitru Tudor, Gheorghe Popilian, Dorel Bondoc und Nicolae Gudea: ''Castrul roman de la Slăveni''. Editura Mega, Cluj-Napoca 2011, ISBN 978-606-543-198-0, ([https://www.academia.edu/37945534/Castrul_roman_de_la_Sl%C4%83veni_DAS_R%C3%96MERGRENZKASTELL_VON_SL%C4%82VENI_ Digitalisat]), S.&nbsp;63–69.</ref>
 
* Die '''Ala I Hispanorum''' scheint die Stammeinheit des Kastells und von seinen Anfängen bis zu seinem Ende dort stationiert gewesen zu sein. Sie ist rund anderthalb Jahrhunderte durch zahlreiche Inschriften nachgewiesen, die zum Teil detaillierte Einblicke in den Alltag der Truppe, ihre religlösen Gepflogenheiten und einzelne ihrer Offiziere und Unteroffiziere gewähren.<ref>Dumitru Tudor, Gheorghe Popilian, Dorel Bondoc und Nicolae Gudea: ''Castrul roman de la Slăveni''. Editura Mega, Cluj-Napoca 2011, ISBN 978-606-543-198-0, ([https://www.academia.edu/37945534/Castrul_roman_de_la_Sl%C4%83veni_DAS_R%C3%96MERGRENZKASTELL_VON_SL%C4%82VENI_ Digitalisat]), S.&nbsp;64f.</ref>
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* Die '''Vexillatio Legionis V Macedonica''' ist hauptsächlich durch Ziegelstempel vertreten, die sich in den Fundamenten der severianischen Mauer fanden, aber auch in anderen Kastellbereichen vorkamen. Die in einer rechteckigen Kartusche mit abgerundeten Ecken spiegelverkehrt ausgeführten Stempelprägungen sind relativ nachlässig ausgeführt.<ref name="Tudor 63">Dumitru Tudor, Gheorghe Popilian, Dorel Bondoc und Nicolae Gudea: ''Castrul roman de la Slăveni''. Editura Mega, Cluj-Napoca 2011, ISBN 978-606-543-198-0, ([https://www.academia.edu/37945534/Castrul_roman_de_la_Sl%C4%83veni_DAS_R%C3%96MERGRENZKASTELL_VON_SL%C4%82VENI_ Digitalisat]), S.&nbsp;63.</ref>
 
* Eine '''Vexillatio Legionis XI Claudia''' ist nicht gesichert. Zwar hatte [[Grigore Tocilescu]] vor rund 100 Jahren einen solchen Stempel beschrieben, aber nachdem in einem Dutzend Grabungskampagnen in Slăveni keine weiteren Inschriften dieses Typs gefunden worden waren, tendierte Dumitru Tudor zu der Ansicht, dass sich Tocilescu verlesen haben könnte und es tatsächlich mit einem Stempel der Legio XIII zu tun hatte. Andererseits scheint es natürlich auch nicht ausgeschlossen, dass ein Stempel der Legion XI, von der eine Vexillation im benachbarten [[Kastelle von Reșca|Kastell Romula]] nachgewiesen scheint<ref>{{EDCS|11200931|IDR-02, 00381}}.</ref>, von dort aus bis nach Slăveni gelangt sein könnte.<ref>Dumitru Tudor, Gheorghe Popilian, Dorel Bondoc und Nicolae Gudea: ''Castrul roman de la Slăveni''. Editura Mega, Cluj-Napoca 2011, ISBN 978-606-543-198-0, ([https://www.academia.edu/37945534/Castrul_roman_de_la_Sl%C4%83veni_DAS_R%C3%96MERGRENZKASTELL_VON_SL%C4%82VENI_ Digitalisat]), S.&nbsp;63f.</ref>
 
* Von der '''Vexillatio Legionis XIII Gemina''' liegen sorgfältig gearbeitete Stempel vor. Sie finden sich nicht nur im unmittelbaren Kastellbereich, sondern, sekundär verwendet auch im Auxiliarvicus. Typisch für den Fundort Slăveni ist das Fehlen des Gemina-[[Epitheton]]s.<ref name="Tudor 63" />
 
* Der '''Numerus Surorum''', eine Einheit von Bogenschützen aus der Provinz [[Syria]], hinterließ in Slăveni Ziegelstempel in der Form NS und N, teilweise invers geprägt. Eine zeitliche Einordnung ist in soferninsofern möglich, als die Truppe frühestens im Zusammenhang mit der Okkupation Dakiens aufgestellt wurde und unter Septimius Severus dauerhaft in die Provinz [[Mauretania Caesariensis]] abkommandiert wurde.<ref>Dumitru Tudor, Gheorghe Popilian, Dorel Bondoc und Nicolae Gudea: ''Castrul roman de la Slăveni''. Editura Mega, Cluj-Napoca 2011, ISBN 978-606-543-198-0, ([https://www.academia.edu/37945534/Castrul_roman_de_la_Sl%C4%83veni_DAS_R%C3%96MERGRENZKASTELL_VON_SL%C4%82VENI_ Digitalisat]), S.&nbsp;66.</ref>
 
* Die '''Ala I Claudia Nova Miscellanea''' wurde von Dumitru Tudor postuliert. Nach einem jüngeren Vorschlag von Constantin C. Petolescu könnte die vorliegende Stempelung ACL jedoch auch zu [[Ala I Claudia Gallorum Capitoniana]] aufgelöst werden.<ref name="Tudor 64">Dumitru Tudor, Gheorghe Popilian, Dorel Bondoc und Nicolae Gudea: ''Castrul roman de la Slăveni''. Editura Mega, Cluj-Napoca 2011, ISBN 978-606-543-198-0, ([https://www.academia.edu/37945534/Castrul_roman_de_la_Sl%C4%83veni_DAS_R%C3%96MERGRENZKASTELL_VON_SL%C4%82VENI_ Digitalisat]), S.&nbsp;64.</ref>
 
* Die '''Cohors I Flavia Commagenorum''' ist durch zahlreiche Ziegelstempel in Slăveni belegt. Ihre Inschriften liegen aber ebenso in [[Acidava]], [[Ramidava]] und [[Kastelle von Reșca|Romula]] vor, ohne das gänzlich klar ist, in welchem dieser dakischen Lager sie nun ihren Hauptstandort hatte.<ref name="Tudor 64" />
 
* Die '''Cohors I Bracaraugustanorum''' wurde von Dumitru Tudor postuliert. Tatsächlich lassen die epigraphischen Zeugnisse, die nur in der Stempelform CIB vorliegen, einigen Interpretationsspielraum zu und könnten auch als ''Cohors I Batavorum'', ''Cohors I Brittonum'' oder ''Cohors I Britannica'' gelesen werden. Stratigraphisch ließen sich die Inschriftenfunde CIB der frühesten Zeit des Kastells zuordnen.<ref>Dumitru Tudor, Gheorghe Popilian, Dorel Bondoc und Nicolae Gudea: ''Castrul roman de la Slăveni''. Editura Mega, Cluj-Napoca 2011, ISBN 978-606-543-198-0, ([https://www.academia.edu/37945534/Castrul_roman_de_la_Sl%C4%83veni_DAS_R%C3%96MERGRENZKASTELL_VON_SL%C4%82VENI_ Digitalisat]), S.&nbsp;65f.</ref>
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Die Aufbewahrung und Präsentation des archäologischen Fundmaterials aus Slăveni erfolgt im ''Muzeul Olteniei''<ref>[https://www.muzeulolteniei.ro/ Muzeul Olteniei], offizieller Webauftritt des Museums (rumänisch, englisch), abgerufen am 7. April 2019.</ref> in [[Craiova]].
 
Die gesamte archäologische Stätte und im Speziellen das Kastell stehen nach dem 2001 verabschiedeten Gesetz Nr. 422/2001 als historische Denkmäler unter Schutz und sind mit dem [[Lista Monumentelor Istorice|LMI-Code]] OT-I-s-A-08533<ref>[http://ran.cimec.ro/sel.asp?codlmi=OT-I-s-A-08533 OT-I-s-A-08533] in der offiziellen archäologischen Online-Datenbank ran.cimec.ro des Rumänischen Kulturministeriums (rumänisch), abgerufen am 6. April 2019.</ref> in der nationalen Liste der historischen Monumente ''([[Lista Monumentelor Istorice]])'' eingetragen.<ref>[http://www.cultura.ro/lista-monumentelor-istorice Liste der historischen Monumente auf den Internetseiten des Ministeriums für Kultur und nationales Erbe]</ref> Zuständig ist das Ministerium für Kultur und nationales Erbe ''(Ministerul Culturii și Patrimoniului Național)'', insbesondere das Generaldirektorat für nationales Kulturerbe, die Abteilung für bildende Kunst sowie die Nationale Kommission für historische Denkmäler sowie weitere, dem Ministerium untergeordnete Institutionen. Ungenehmigte Ausgrabungen sowie die Ausfuhr von antiken Gegenständen sind in Rumänien verboten.
 
== Siehe auch ==
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== Literatur ==
 
* Dorel Bondoc: ''The detachement of Legio V Macedonica from The Roman Fort of Slăveni''. In: Lia Maria Voicu (Hrsg.): ''Arheologica Mileniului I p. Chr. Cercetări actuale privind istoria şi arheologia migraţiilor''. Editura Oscar Print, Bucureşti 2010, ISBN 978-973-668-260-5, S.&nbsp;38–53, ([https://s3.amazonaws.com/academia.edu.documents/30485355/ARHEOLOGIA_MILENIULUI_I_2010.pdf?AWSAccessKeyId=AKIAIWOWYYGZ2Y53UL3A&Expires=1554568334&Signature=X3Q7zbAVSu%2FpJ99JGL31UzItCjM%3D&response-content-disposition=inline%3B%20filename%3DArchaeology_of_the_first_millennium_A.D..pdf#page=36 Digitalisat]).
* Dorel Bondoc: ''Roman amphorae from Slăveni, Olt county, Romania''. Arheologia Moldovei, XXXIX (2016), S. 215–229, ([http://www.arheo.ro/wp-content/uploads/2017/11/AM_39_11_bondoc.pdf Digitalisat]).
* [[Nicolae Gudea]]: ''Der Dakische Limes. Materialien zu seiner Geschichte.'' In: ''Jahrbuch des Römisch Germanischen Zentralmuseums Mainz.'' 44,&nbsp;2, 1997, S.&nbsp;83–85, ([httphttps://wwwjournals.xlegioub.ruuni-heidelberg.de/pdfs/gudea_der_dakische_limesindex.pdfphp/jahrb-rgzm/article/view/44010/37471 Digitalisat]).
* Nicolae Gudea: ''Der untermoesische Donaulimes und die Verteidigung der moesischen Nord- und Westküste des Schwarzen Meeres. Limes et Litus Moesiae inferioris (86–275&nbsp;n.&nbsp;Chr.)''. In: Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz, 52.&nbsp;Jahrgang 2005, Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums, Mainz 2006, {{ISSN|0076-2741}}, S.&nbsp;492492f.
* Felix Marcu: ''The Internal Planning of Roman Forts of Dacia''. (= Bibliotheca Mvsei Napocensis XXX), Mega Publishing House, Cluj-Napoca 2009, ISBN 978-606-543-058-7, S.&nbsp;227–237.
* Gheorghe Popilian: ''Thermele de la Slăveni.'' Apulum 9 (1971), S.&nbsp;626–641.
* Ovidiu Țentea und Britta Burkhardt: ''Baths on the Frontiers of Roman Dacia / Băile de pe frontierele Daciei romane''. Bukarest 2017, S.&nbsp;39.
* [[Dumitru Tudor]], Gheorghe Popilian, Dorel Bondoc und Nicolae Gudea: ''Castrul roman de la Slăveni''. Editura Mega, Cluj-Napoca 2011, ISBN 978-606-543-198-0, ([https://www.academia.edu/37945534/Castrul_roman_de_la_Sl%C4%83veni_DAS_R%C3%96MERGRENZKASTELL_VON_SL%C4%82VENI_ Digitalisat]).
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Castra of Slăveni}}
* Dorel Bondoc: [http://cronica.cimec.ro/detaliu.asp?k=3982 Slăveni, Comuna Gostavăţu, Judeţ: Olt, Punct Cetate, Anul 2007] in der offiziellen archäologischen Online-Datenbank ran.cimec.ro des Rumänischen Kulturministeriums (rumänisch), abgerufen am 6.&nbsp;April 2019.
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Navigationsleiste Kastelle des Dakischen Limes – Abschnitt A X}}
[[Kategorie:Römische Befestigungsanlage (Dacia)]]
 
[[Kategorie:Römisches Bauwerk in Rumänien]]
[[Kategorie:Römische Befestigungsanlage (Dacia)|Slaveni]]
[[Kategorie:Römisches Bauwerk in Rumänien|Slaveni]]
[[Kategorie:Bauwerk im Kreis Olt]]
[[Kategorie:Archäologischer Fundplatz in Rumänien|Slaveni]]
[[Kategorie:Archäologischer Fundplatz in Europa|Slaveni]]