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[[Datei:Anthony van Dyck - Family portrait of Sir Kenelm Digby and Lady Venetia Anastasia Stanley with their sons Kenelm and John.jpg|mini|Familie Digby mit den Söhnen Kenelm (* 1625) und John (* 1628), Gemälde von Anthony van Dyck]]
[[Datei:Van Dyck, Sir Anthony - Venetia, Lady Digby, on her Deathbed - Google Art Project.jpg|mini|Lady Digby, auf ihrem Sterbebett, 1633, Gemälde von Anthony van Dyck]]
Sir '''Kenelm Digby''' (* [[11. Juli]] [[1603]] in [[Gayhurst]], [[Buckinghamshire]]; † [[11. Juni]] [[1665]] in [[Covent Garden]], [[London]]) war ein [[Königreich England|englischer]] [[Naturphilosophie|Naturphilosoph]] und [[Höfling]].
{{Überarbeiten|1=|2=|Grund=Starke Abweichungen u.a. zum ODNB}}
== Frühe Jahre und LaufbahnAusbildung ==
Digby stammte aus dem [[Gentry|niederen Adel]], doch wurde sein Leben vor allem durch die Verbundenheit seiner Familie zum römisch-katholischen Glauben geprägt. Sein Vater [[Everett Digby]] wurde wegen seiner Beteiligung an dem vereitelten Sprengstoffanschlag „[[Gunpowder Plot]]“ hingerichtet, den [[Römisch-katholische Kirche|Katholiken]] im Jahr 1605 auf den protestantischen König [[Jakob I. (England)|Jakob I.]] verüben wollten.
 
Digby besuchte ab 1618 die [[Gloucester Hall]] in [[Oxford]], wo er ein Schüler des Mathematikers [[Thomas Allen (Mathematiker)|Thomas Allen]] war, erwarb aber keinen Abschluss. Allen vermachte ihm später seine Bibliothek. Danach war er 1620 bis 1623 auf Kavalierstour in Kontinentaleuropa. Seinen Memoiren nach eroberte er [[Marie de Medici]] und freundete sich mit dem späteren König [[Karl I. (England)|Karl I.]] in Spanien an, wo sein Onkel, [[John Digby, 1. Earl of Bristol]] (1580–1653), englischer Botschafter war. Bei der Rückkehr wurde er am 28. Oktober 1623 als [[Knight Bachelor]] geadelt.<ref>William Arthur Shaw: ''The Knights of England.'' Band 2, Sherratt and Hughes, London 1906, S. 183.</ref> Er gehörte zum engsten Kreis um Karl I. und war Mitglied von dessen [[Privy Council]].
 
== Kavalierstour und Heirat ==
Um 1624/1625 heiratete er heimlich seine Jugendliebe [[Venetia Stanley (1600–1633)|Venetia Stanley]] (1600–1633). Digby war untröstlich, und der Tod seiner Frau, die er auf dem Totenbett von [[Anthony van Dyck]] porträtieren ließ, war ein großer Einschnitt in seinem Leben. Digby schrieb Erinnerungen an ihre Beziehung in literarisch bearbeiteter Form, wobei er sie als Stelliana bezeichnete und sich als Theagenes bezeichnete und auch für andere Personen Pseudonyme wählte. Sie erschienen 1827. Digby ließ sie in einem prächtigen Grabmonument verewigen, das aber dem Feuer von London 1666 zum Opfer fiel.
Danach war er 1619 bis 1623 auf [[Kavalierstour]] in Kontinentaleuropa. Seinen Memoiren nach eroberte er [[Marie de Medici]] und freundete sich mit dem späteren König [[Karl I. (England)|Karl I.]] in Spanien an, wo sein Onkel, [[John Digby, 1. Earl of Bristol]] (1580–1653), englischer Botschafter war. Bei der Rückkehr wurde er am 28. Oktober 1623 als [[Knight Bachelor]] geadelt.<ref>William Arthur Shaw: ''The Knights of England.'' Band 2, Sherratt and Hughes, London 1906, S. 183.</ref> Er gehörte zum engsten Kreis um Karl I. und war Mitglied von dessen [[Privy Council]].
 
Wahrscheinlich im Januar 1625 heiratete Digby heimlich seine Jugendliebe [[Venetia Stanley (1600–1633)|Venetia Stanley]] (1600–1633).
 
== Reise nach İskenderun ==
1628 war Digby als [[Kaperbrief|Freibeuter]] aktiv. Mit seinem Flaggschiff ''Eagle'' kaperte er vor [[Gibraltar]] und [[Mallorca]] mehrere spanische und flämische Schiffe, schüchterte nordafrikanische Piraten in Algier ein und besiegte eine im Hafen von [[Iskanderun]] liegende französisch-venezianische Flotte. Nachdem daraufhin englische Kaufleute von Repressalien bedroht wurden, wurde Digby zur Beendigung seiner Aktivitäten gezwungen.
 
== Familienleben ==
1630 wurde er AngestellteAngestellter des [[Navy Board]]s. Um seine Karriere zu fördern trat er 1630 zur [[Church of England|anglikanischen Kirche]] über.
 
UmAm 1624/16251. heirateteMai er1633 heimlichstarb seineunerwartet Jugendliebesein [[Venetia Stanley (1600–1633)|Venetia Stanley]] (1600–1633)Frau. Digby war untröstlich, und der Tod seiner Frau, die er auf dem Totenbett von [[Anthony van Dyck]] porträtieren ließ, war ein großer Einschnitt in seinem Leben. Digby schrieb Erinnerungen an ihre Beziehung in literarisch bearbeiteter Form, wobei er sie als Stelliana bezeichnete und sich als Theagenes bezeichnete und auch für andere Personen Pseudonyme wählte. Sie erschienen postum 1827. Digby ließ sie in einem prächtigen Grabmonument verewigen, das aber dem Feuer von London 1666 zum Opfer fiel.
== Katholizismus und Bürgerkrieg, Exil in Frankreich ==
Digby wandte sich nun der Wissenschaft zu und kehrte auch 1633 zum katholischen Glauben zurück. Er experimentierte im [[Gresham College]] und erhielt für seinen Unterhalt vom Hof das Monopol auf Siegelwachs in Wales und Umgebung sowie für den Handel mit dem Golf von Guinea und mit Kanada, letzteres auf 30 Jahre mit drei anderen. Ab 1635 war er in Paris, wo er die meiste Zeit bis zu seiner Rückkehr 1660 verbrachte, einschließlich der Zeit des [[Englischer Bürgerkrieg|Englischen Bürgerkriegs]] (1642–1649). Nur zweimal versuchte er in dieser Zeit zurückzukehren: 1641 um Karl I. im [[Bischofskrieg]] zu unterstützen und 1642, als er Frankreich nach einem Duell verließ, in der er den französischen Adligen Mont le Ros tötete, der auf einem Banquet den englischen König beleidigte. In England wurde er aber durch das Parlament inhaftiert. Durch die Intervention von [[Anna von Österreich (1601–1666)|Anna von Österreich]] befreit, ging er wieder zurück nach Frankreich, während sein Besitz in England vom von [[Puritaner]]n beherrschten Parlament beschlagnahmt wurde. In Paris traf er [[Thomas Hobbes]], der dort ebenfalls im Exil war und den er mit dem ''Discourse'' von [[René Descartes]] bekanntmachte, und gehörte zum Kreis um [[Marin Mersenne]]. Später war er mit der Akademie von [[Montmor]] verbunden und ein Freund von [[Samuel de Sorbière]]. Er kannte Descartes auch persönlich und ebenso [[Christian Huygens]].
 
Er kehrte zum katholischen Glauben zurück und begann am [[Gresham College]] zu den unterschiedlichsten Themen wie Magnetismus, Optik und Medizin und Anatomie (Wachstum des Embryos, Blutkreislauf in der Nachfolge [[William Harvey]]s) zu experimentierten. Sein Assistent dort war [[Johannes Banfi Hunyades]] (1576–1646).
Er stand mit englischen und französischen Mathematikern in Briefwechsel ([[John Wallis]], [[Pierre de Fermat]], [[Frenicle de Bessy]], [[William Brouncker, 2. Viscount Brouncker|William Brouncker]]).
 
Er erhielt für seinen Unterhalt vom Hof das Monopol auf Siegelwachs in Wales und Umgebung sowie für den Handel mit dem Golf von Guinea und mit Kanada, letzteres auf 30 Jahre mit drei anderen.
Digby war Mitglied („[[Original Fellow]]“) der [[Royal Society]] und 1662/63 in deren Rat.<ref>{{RoyalSocietyUKArchiv|AuthorizedFormsOfName=Digby; Sir; Kenelm (1603–1665); natural philosopher and courtier|Code=NA8202}}</ref>
 
== Leben in Frankreich und Bürgerkrieg ==
Nachdem die Königin und Gemahlin von Karl I. [[Henrietta Maria von Frankreich]] 1644 aus England geflohen war, wurde er ihr Kanzler, was er bis zu seinem Tod blieb. In den Jahren 1645 und 1646/47 verhandelte er für die [[Royalisten]] mit dem Papst in Rom. Später kam es aber auch zu einer Verständigung mit [[Oliver Cromwell]], der ihn als Vertreter der englischen Katholiken zu (erfolglosen) Verhandlungen mit dem Papst 1655 in Rom nutzte. Außerdem erhielt er wahrscheinlich eine Pension von Cromwell. In der Zeit der Restoration der Königsherrschaft war er aufgrund seiner Beziehung zu Henrietta Maria am Hof angesehen, kam aber öfter in Konflikt mit König [[Karl II. (England)|Karl II.]] und wurde bei einer Gelegenheit vom Hof verbannt. Er starb wahrscheinlich an Nierensteinen.
Digby wandte sich nun der Wissenschaft zu und kehrte auch 1633 zum katholischen Glauben zurück. Er experimentierte im [[Gresham College]] und erhielt für seinen Unterhalt vom Hof das Monopol auf Siegelwachs in Wales und Umgebung sowie für den Handel mit dem Golf von Guinea und mit Kanada, letzteres auf 30 Jahre mit drei anderen. Ab 1635 war er in Paris, wo er die meiste Zeit bis zu seiner Rückkehr 1660 verbrachte, einschließlich der Zeit des [[Englischer Bürgerkrieg|Englischen Bürgerkriegs]] (1642–1649). Nur zweimal versuchte er in dieser Zeit zurückzukehren: 1641 um Karl I. im [[Bischofskrieg]] zu unterstützen und 1642, als er Frankreich nach einem Duell verließ, in der er den französischen Adligen Mont le Ros tötete, der auf einem Banquet[[Bankett (Festessen)|Bankett]] den englischen König beleidigte. In England wurde er aber durch das Parlament inhaftiert. Durch die Intervention von [[Anna von Österreich (1601–1666)|Anna von Österreich]] befreit, ging er wieder zurück nach Frankreich, während sein Besitz in England vom von [[Puritaner]]n beherrschten Parlament beschlagnahmt wurde. In Paris traf er [[Thomas Hobbes]], der dort ebenfalls im Exil war und den er mit dem ''Discourse'' von [[René Descartes]] bekanntmachte, und gehörte zum Kreis um [[Marin Mersenne]]. Später war er mit der Akademie von [[Montmor]] verbunden und ein Freund von [[Samuel de Sorbière]]. Er kannte Descartes auch persönlich und ebenso [[Christian Huygens]].
 
1638 veröffentlichte Digby seine Schrift ''A Conference with a Lady about choice of a Religion'', die [[Apologie]] seines Übertritts zum Katholizismus, in der er die Unfehlbarkeit der katholischen Kirche verteidigte. 1644 veröffentlichte Digby die philosophischen Traktate ''The Nature of Bodies'' und ''On the Immortality of Reasonable Souls'', die sowohl der [[Aristoteles|aristotelischen Philosophie]] als auch einer atomistisch geprägten [[Weltsicht]] folgten und seine naturphilosophischen Hauptwerke darstellen.
== Charakter und Werke ==
Zeitgenossen hielten Digby einerseits wegen seines extrovertierten Auftretens und andererseits wegen seiner wissenschaftlichen Interessen für exzentrisch. Aufgrund seiner Vielseitigkeit nannte ihn [[Henry Stubbe]] den [[Plinius der Ältere|Plinius]] seiner Zeit. In einer Zeit, in der sich wissenschaftliche Verfahren noch nicht etabliert hatten, betrieb Digby intensive [[Astrologie|astrologische]] und [[Alchemie|alchemistische]] Studien, in den 1630er Jahren teilweise mit dem Maler [[Anthonis van Dyck]]. Seine Erfahrungen in Pharmazie schlugen sich in einem 1668 veröffentlichten Buch nieder (''Choice and Experimental Receipts of Physick and Chirurgery''), das viele Auflagen hatte. In ihm propagiert er ein ''Powder of Sympathy'' (''Pulvis sympatheticus'' bzw. ''ferrum sulfuricum siccum'') als eine Art Allheilmittel, hergestellt mit astrologischen Verfahren. Es wurde sogar 1687 als Lösung des [[Längengradproblem]]s vorgeschlagen (aufgrund der „sympathischen“ Wirkung der Verabreichung des Pulvers). Seine ''Waffensalbe'' auf Basis von Kupfersulfat sollte durch ''sympathische Wirkung'' Wunden heilen, indem die verursachende Waffe eingerieben wurde. Er unterstützte um 1654 die alchemistischen Versuche im Kreis von [[Samuel Hartlib]] (dem auch [[Robert Boyle]] angehörte) und hatte 1661 in London ein eigenes Labor mit dem siebenbürgischen Alchemisten Johannes Banfi Hunneades als Assistenten. Erste Kontakte zu Experimentatoren erhielt er wahrscheinlich in seiner Zeit im Marineamt am Trinity House in [[Deptford (London)|Deptford]].
 
== Unterhändler in Rom ==
Nach dem Tod seiner Frau stürzte er sich in Experimente am [[Gresham College]] zu den unterschiedlichsten Themen wie Magnetismus, Optik und Medizin und Anatomie (Wachstum des Embryos, Blutkreislauf in der Nachfolge [[William Harvey]]s). Sein bedeutendstes Werk war ''Discourse concerning the vegetation of plants'' (1661) über Botanik. Er war einer der Ersten, die die Bedeutung des [[Sauerstoff]]s („vital air“) für den Stoffwechsel von Pflanzen erkannten.<ref>[http://www.bartleby.com/218/1511.html The Cambridge History of English and American Literature, Vol. VIII.]</ref> Neben seiner Suche nach einer Universalmedizin interessierte er sich für Arzneien und Kosmetika aus Metallsalzen, Konstruktion von Öfen und Umwandlung von Metallen. Er erhielt bei seinem Aufenthalt in Paris in den 1650er Jahren Unterweisung von [[Nicolas Lefèvre (Chemiker)|Nicolas Lefèvre]] im Jardin Royale.
1644 veröffentlichte Digby die philosophischen Traktate ''The Nature of Bodies'' und ''On the Immortality of Reasonable Souls'', die sowohl der [[Aristoteles|aristotelischen Philosophie]] als auch einer atomistisch geprägten [[Weltsicht]] folgten und seine naturphilosophischen Hauptwerke darstellen.
 
Nachdem die Königin und Gemahlin von Karl I. [[Henrietta Maria von Frankreich]] 1644 aus England geflohen war, wurde er ihr Kanzler, was er bis zu seinem Tod blieb. In den Jahren 1645 und 1646/47 verhandelte er für die [[Royalisten]] mit dem Papst in Rom. Später kam es aber auch zu einer Verständigung mit [[Oliver Cromwell]], der ihn als Vertreter der englischen Katholiken zu (erfolglosen) Verhandlungen mit dem Papst 1655 in Rom nutzte. Außerdem erhielt er wahrscheinlich eine Pension von Cromwell. In der Zeit der Restoration der Königsherrschaft war er aufgrund seiner Beziehung zu Henrietta Maria am Hof angesehen, kam aber öfter in Konflikt mit König [[Karl II. (England)|Karl II.]] und wurde bei einer Gelegenheit vom Hof verbannt. Er starb wahrscheinlich an Nierensteinen.
Digby entwickelte auch eine verbesserte Manufakturtechnik zur Weinflaschenherstellung, indem die Luftzufuhr in den [[Brennofen]] verbesserte und höhere [[Kaliumcarbonat|Kali]]- und [[Calciumcarbonat|Kalkanteile]] bei der [[Glas]]produktion verwendete. Ihm wird die Entwicklung der modernen Weinflasche zugeschrieben, worauf er 1662 ein Patent erhielt. Seine Flaschen waren zylindrisch, hatten einen eingewölbten Boden und sie waren fest genug, um durch Flaschengärung [[Champagner]] herzustellen.
 
Er erhielt bei seinem Aufenthalt in Paris in den 1650er Jahren Unterweisung von [[Nicolas Lefèvre (Chemiker)|Nicolas Lefèvre]] im Jardin Royale.
1638 veröffentlichte Digby seine Schrift ''A Conference with a Lady about choice of a Religion'', die Apologie seines Übertritts zum Katholizismus, in der er die Unfehlbarkeit der katholischen Kirche verteidigte. 1644 veröffentlichte Digby die philosophischen Traktate ''The Nature of Bodies'' und ''On the Immortality of Reasonable Souls'', die sowohl der [[Aristoteles|aristotelischen Philosophie]] als auch einer atomistisch geprägten [[Weltsicht]] folgten und seine naturphilosophischen Hauptwerke darstellen.
 
== Royal Society ==
Erst nach seinem Tod wurde ein von ihm erstelltes [[Kochbuch]] veröffentlicht.
In ''Discours fait'' (1658) schrieb er über das „[[Sympathetisches Pulver|sympathetische Pulver]]“, dessen Einführung er für sich in Anspruch nahm. Die Schrift wurde ins [[Englische Sprache|Englische]], [[Latein]]ische, [[Niederländische Sprache|Niederländische]] sowie [[Deutsche Sprache|Deutsche]] übersetzt und erfuhr über 40 Ausgaben.<ref>Seth Lobis: ''Sir Kenelm Digby and the Power of Sympathy.'' In: ''Huntington Library Quarterly.'' Band 74, Nr. 2, 2011, S. 244.</ref>
 
Er stand mit englischen und französischen Mathematikern [[John Wallis]], [[Pierre de Fermat]], [[Bernard Frénicle de Bessy]], [[William Brouncker, 2. Viscount Brouncker|William Brouncker]] im Briefwechsel. Einige seiner Briefe wurden in Wallis’ ''Commercium epistolicum'' (1658) veröffentlicht.<ref>[[John Wallis]] (Hrsg.): ''Commercium epistolicum de quaestionibus mathematicis nuper habitum.'' Oxford 1658 ([https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10525798?page=5 online]).</ref>
 
Digby war Mitglied („[[Original Fellow]]“) der [[Royal Society]] und 1662/63 in deren Rat.<ref>{{RoyalSocietyUKArchiv|AuthorizedFormsOfName=Digby; Sir; Kenelm (1603–1665); natural philosopher and courtier|Code=NA8202}}</ref>
 
Sein bedeutendstes Werk war ''Discourse concerning the vegetation of plants'' (1661) über Botanik. Er war einer der Ersten, die die Bedeutung des [[Sauerstoff]]s („vital air“) für den Stoffwechsel von Pflanzen erkannten.<ref>[http://www.bartleby.com/218/1511.html The Cambridge History of English and American Literature, Vol. VIII.]</ref>
 
Er starb wahrscheinlich an Nierensteinen.
 
== Nachleben ==
ErstKurz nach seinem Tod wurde ein''The voncloset'' ihm(1669), erstelltesein [[Kochbuch|Rezeptbuch]], veröffentlicht.
 
Digby entwickelte auch eine verbesserte Manufakturtechnik zur Weinflaschenherstellung, indem die Luftzufuhr in den [[Brennofen]] verbesserte und höhere [[Kaliumcarbonat|Kali]]- und [[Calciumcarbonat|Kalkanteile]] bei der [[Glas]]produktion verwendete. Ihm wird die Entwicklung der modernen Weinflasche zugeschrieben, worauf er 1662 ein Patent erhielt. Seine Flaschen waren zylindrisch, hatten einen eingewölbten Boden und sie waren fest genug, um durch Flaschengärung [[Champagner]] herzustellen.
 
== Schriften (Auswahl) ==
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* ''A treatise of adhering to God […].'' London 1654 ([https://quod.lib.umich.edu/e/eebo2/A76020.0001.001?rgn=main;view=fulltext Volltext]) – als Übersetzer.
* ''Peripateticall institutions. In the way of that eminent person and excellent philosopher Sr. Kenelm Digby. The theoricall part. Also a theologicall appendix of the beginning of the world.'' London 1656 ([https://quod.lib.umich.edu/e/eebo/A96369.0001.001?rgn=main;view=fulltext Volltext]) – Übersetzung von [[Thomas White (Theologe)|Thomas Whites]] (1593–1676) ''Institutionum peripateticarum'' (1646)
* ''Discours fait en une célèbre assemblée […] touchant la guerison des playes, par la poudre de sympathie.'' Paris 1658 ([https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10286235?page=5 Digitalisat]).
** Paris 1660 ([https://books.google.de/books?id=JA0oqMqBDWsC&pg=PP3 Digitalisat]).
** Paris 1666 ([https://nubis.bis-sorbonne.fr/ark:/15733/4f54?mirador-1=3 Digitalisat]).
** Paris 1669 ([https://books.google.de/books?id=10Mu1NgjQHIC&pg=PA1 Digitalisat]).
** Paris 1673 ([https://books.google.de/books?id=_MaSd6osMUwC&pg=PA1 Digitalisat]).
** Paris 1681 ([https://books.google.de/books?id=lXr9iOlKL-EC&pg=PA1 Digitalisat]).
** ''A late discourse made in a solemne assembly […] touching the cure of wounds by the powder of sympathy.'' London 1658 ([https://quod.lib.umich.edu/e/eebo/A35976.0001.001?rgn=main;view=fulltext Volltext], [https://books.google.de/books?id=eFxm52a1GzIC&pg=PP5 Digitalisat]) – übersetzt von R. White.
*** London 1660.<!--3. Auflage!-->
*** London 1664 ([https://books.google.de/books?id=vzICAAAAQAAJ&pg=PP7 Digitalisat]).<!--4. Auflage!-->
*** London 1669.
** ''Eröffnung unterschiedlicher Heimlichkeiten der Natur […].'' Übersetzt von H. Hupka. Balthasar Christoph Wust, Frankfurt am Main 1660 (mehrfache[https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/63922/5 NeuauflagenDigitalisat]) – Schriftübersetzt übervon dieM. ErfindungH. des ''pulvis sympatheticus''Hupka.
*** 2. Auflage. Frankfurt 1661 ([https://books.google.de/books?id=CcEW1qIpL_8C&pg=PP3 Digitalisat]).
*** 6. Auflage. Frankfurt 1677 ([https://wellcomecollection.org/works/k9kk637z/images?id=dwpxrzbr Digitalisat]).
 
* ''A discourse concerning the vegetation of plants […].'' London 1661 ([https://quod.lib.umich.edu/e/eebo/A35975.0001.001?rgn=main;view=fulltext Volltext], [https://archive.org/details/bim_early-english-books-1641-1700_a-discourse-concerning-t_digby-sir-kenelm_1661 Digitalisat]).
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== Übersetzungen ==
* ''Medicina experimentalis Digbaeana, das ist: Außerlesene und bewährte Artzeney-Mittel […].'' 2 Teile. Zubrodt, Frankfurt 1676 ([https://digital.ub.uni-duesseldorf.de/vester/content/pageview/6153233 Teil 1], [https://digital.ub.uni-duesseldorf.de/vester/content/pageview/6153506 Teil 2]).
* ''Eröffnung unterschiedlicher Heimlichkeiten der Natur.'' Übersetzt von H. Hupka. Balthasar Christoph Wust, Frankfurt am Main 1660 (mehrfache Neuauflagen) – Schrift über die Erfindung des ''pulvis sympatheticus''.
* ''Medicina experimentalis Digbaeana, das ist: Außerlesene und bewährte Artzeney-Mittel : auß weiland Herrn Grafen Digby ... Manuscriptis zusammen gebracht ; übers. und an Tag gegeben''. [http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:061:2-170405 Digitalisierte Ausgabe] der [[Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf]]
** [http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:061:2-169355. Bd. 1. ''Samt etlichen andern angehänckten Experimenten und Secreten ...''. 1676]
** [http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:061:2-169362. Bd. 2. ''Sampt dreyen unterschiedlichen angehenckten Tractätlein, nahmentlich: Aurora chymica. Herrn Le Febre Erläuterung der vortrefflichen Hertzstärkung des Herrn Walter Rauleighs und W.T. Medulla chymischer Artzneyen''. 1676]
 
== Literatur ==
'''Moderne'''
* Niall Dilucia: ''Salvation and Sir Kenelm Digby’s philosophy of the soul.'' In: ''History of European Ideas.'' Band 49, Nr. 3, 2023, S. 506–522 ([[doi:10.1080/01916599.2022.2084635]]).
* Laura Georgescu, Han Thomas Adriaenssen (Hrsg.): ''The Philosophy of Kenelm Digby (1603–1665)'' (= ''International Archives of the History of Ideas'' Band 239). Springer, 2022, ISBN 978-3-030-99821-9.
* Anne-Laure de Meyer: ''Sir Kenelm Digby (1603–1665): un penseur à l’âge du baroque.'' Honoré Champion, Paris 2021, ISBN 978-2-7453-5550-8.
 
'''Neuere'''
* Bruce Janacek: ''Catholic Natural Philosophy: Alchemy and the Revivification of Sir Kenelm Digby.'' In: Bruce Janacek: ''Alchemical Belief. Occultism in the Religious Culture of Early Modern England.'' Pennsylvania State University Press, Pennsylvania 2011, ISBN 978-0-271-05013-3, S. 99–127.
* [[Betty Jo Teeter Dobbs]]: ''Studies in the natural philosophy of Sir Kenelm Digby.'' In: ''Ambix.''
** Band 18, 1971, S. 1–25 ([[doi:10.1179/amb.1971.18.1.1]]).
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* {{OxfordDNB|Autor=Michael Foster|Lemma=Digby, Sir Kenelm (1603–1665)|ID=7629|Band=|Abruf=2024-10-13}}
* John F. Fulton: ''Sir Kenelm Digby, F. R. S. (1603–1665).'' In: ''Notes and Records of the Royal Society of London.'' Band 15, 1960, S. 199–210 ([[doi:10.1098/rsnr.1960.0019]], {{JSTOR|531039}}).
* [[Marie Boas Hall]]: ''Kenelm Digby, Kenelm.'' In: ''[[NewComplete Dictionary of Scientific Biography]].'' Band 4, Charles Scribner’s Sons, 2008, S. 95–96.<!--GALE|CX2830901170-->
* Laura Georgescu, Han Thomas Adriaenssen (Hrsg.): ''The Philosophy of Kenelm Digby (1603–1665)'' (= ''International Archives of the History of Ideas'' Band 239). Springer, 2022, ISBN 978-3-030-99821-9.
* Elizabeth Hedrick: ''Romancing the Salve: Sir Kenelm Digby and the Powder of Sympathy.'' In: ''British Journal for the History of Science.'' Band 41; Nr. 2, 2008, S. 161–185 ([[doi:10.1017/S0007087407000386]]).
* [[Marie Boas Hall]]: ''Kenelm Digby.'' In: ''[[New Dictionary of Scientific Biography]].''
* Seth Lobis: ''Sir Kenelm Digby and the Power of Sympathy.'' In: ''Huntington Library Quarterly.'' Band 74, Nr. 2, 2011, S. 243–260 ([[doi:10.1525/hlq.2011.74.2.243]]).
* [[Lawrence M. Principe]]: ''Sir Kenelm Digby and His Alchemical Circle in 1650s Paris: Newly Discovered Manuscripts.'' In: ''Ambix.'' Band 60, 2013, S. 3–24 ([[doi:10.1179/0002698012Z.00000000019]]).
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'''Ältere'''
* Eric W. Bligh: ''Sir Kenelm Digby and his Venetia''. Low Marston Publ., London 1932.
* Andrew Clark (Hrsg.): ''‘Brief lives,’ chiefly of contemporaries, set down by John Aubrey, between the years 1669 and 1696.'' Band 1, Oxford 1898, S. 224–229 ([https://books.google.de/books?id=I4A6AAAAMAAJ&pg=PA224 Digitalisat]).
* Kenelm Digby: ''Private Memoirs of Sir Kenelm Digby''. Saunders and Otley, London 1827 ([http://archive.org/details/privatememoirss00nicogoog Digitalisat]).
* H. M. Digby: ''Sir Kenelm Digby and George Digby, Earl of Bristol''. Digby, Long and Co., London 1912 ([https://archive.org/details/sirkenelmdigbyge00digb Digitalisat]).
* [[Antoine-Jacques-Louis Jourdan]]: ''Kenelm Digby''. In: ''Dictionnaire des sciences médicales. Biographie médicale''. Band 3, Panckoucke, Paris 1821, S. 478–482 ([http://www.biusante.parisdescartes.fr/histoire/medica/resultats/?cote=47667x03&p=497&do=page Digitalisat]).
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== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* ''[http://galileo.rice.edu/Catalog/NewFiles/digby.html Digby, Kenelm].'' In: ''The Galileo Project].''
 
{{Normdaten|TYP=p|GND=118671936|LCCN=n50028806|VIAF=49357645}}
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{{Personendaten
|NAME=Digby, Kenelm
|ALTERNATIVNAMEN=Speicher aller Künste
|KURZBESCHREIBUNG=englischer Naturphilosoph und Höfling
|GEBURTSDATUM=11. Juli 1603
|GEBURTSORT=[[Gayhurst]], [[Buckinghamshire]], heute [[Borough of Milton Keynes]]
|STERBEDATUM=11. Juni 1665
|STERBEORT=[[Covent Garden]], [[London]]
}}