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|Bild= [[Datei:Museo Capodimonte Napoli facciata Sudovest.jpg|250px]]
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|Staats-Gebiet= {{ItalienITA}}
|Typ= Kultur
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'''Neapel''' ([[Italienische Sprache{{itS|italienisch]] ''Napoli''}}, [[Neapolitanische Sprache{{napS|neapolitanisch]] ''Napule''}}, altgriechisch: {{grcS|Νεάπολις|de=neue „neue Stadt“Stadt}}) ist mit knapp einer Million Einwohnern die nach [[MailandRom]] und [[RomMailand]] [[Liste der Städte in Italien|drittgrößte Stadt]] [[Italien]]s. Die Hauptstadt der Region [[Kampanien]] sowie der [[Metropolitanstadt Neapel]] ist ein wirtschaftliches und kulturelles Zentrum [[Süditalien]]s. Die [[Metropolregion]] hat bis zu 4,4 Millionen Einwohner. Viele Neapolitaner sprechen das stark vom Standarditalienischen abweichende [[Neapolitanisch]]. Neapel spielt auch eine Schlüsselrolle in der internationalen Diplomatie und Zusammenarbeit, da es Sitz des [[Allied Joint Force Command Naples]] der [[NATO]] ist und, vor allem aufgrund seiner historischen globalen Ausrichtung,<ref>{{Cite web |url=https://regione.campania.it/regione/it/news/primo-piano/mediterraneo-a-napoli-la-nuova-sede-del-pam-de-luca-dopo-decenni-la-citta-ospita-un-istituzione-internazionale?page=1|title=Mediterranean, the new headquarters of PAM in Naples. De Luca: after decades, the city hosts an international institution}}</ref> der [[Parlamentarische Versammlung der Mittelmeeranrainer]] (PAM).
 
Die ursprüngliche griechische Siedlung trug den Namen [[Neapolis (Neapel)|Neapolis]] („Neustadt“). Später geriet sie unter römische Herrschaft. Vom Spätmittelalter bis zum 18.&nbsp;Jahrhundert gehörte Neapel zu den größten Städten Europas. Seine politische Geschichte ist über weite Strecken von Fremdherrschaft geprägt, zudem war es die Hauptstadt süditalienischer Reiche.
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[[Datei:VedutaEremo2.jpg|mini|Vulkanlandschaft der ''Campi Flegrei'']]
 
Die Stadt liegt an einer 30&nbsp;km langen [[Bucht|Meeresbucht]], dem [[Golf von Neapel]], an der Westküste der südlichen [[Apenninhalbinsel]]. An diesem liegt eine 13&nbsp;km lange [[Caldera (Krater)|Caldera]], die [[Phlegräische Felder|Phlegräischen Felder]] ''(Campi Flegrei)''. Sie werden von ungefähr 40 kleinen und großen [[Vulkankrater]]n geformt, deren bekanntester die [[Solfatara]] ist. Zu einiger Bekanntheit brachte es auch der sogenannte [[Monte Nuovo]] (neuer Berg). Dieser erhielt seinen Namen, weil er in nur wenigen Tagen entstanden istentstand, als der Vulkan 1538 das einzige Mal ausbrach.
 
Auf der anderen Seite Neapels, ebenfalls am Golf, befindet sich der [[Vesuv]], einer der bekanntesten [[Vulkan]]e der Welt. Er ist rund 17.000 Jahre alt, 1281 m hoch und gilt als aktiv. Wegen der Nähe zu städtischen Gebieten gilt er als gefährlich. Das letzte Mal brach er im März 1944 aus, als im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] gerade amerikanische Truppen in Neapel waren. Soldaten und Kamerateams machten zahlreiche Fotos und Filme von den Ausbrüchen.
 
== Kulturlandschaft ==
 
=== Vulkanisches Gestein als Baustoff und der Untergrund Neapels ===
[[Datei:Napoli sotterranea (cava).jpg|mini|Museale Darstellung eines antiken Tuffsteinbruchs 40&nbsp;m unter der Altstadt]]
[[Datei:Vesuvius in Eruption, newsreel (1944).ogv|mini|Video des letzten Vesuvausbruchs, 1944]]
 
Wie in anderen vulkanischen Gebieten warwaren dasdie über Jahrhunderte dominierendedominierenden BaumaterialBaumaterialien Neapels Lavagestein[[Vulkanit]]e, dasdarunter der [[Kampanischer Ignimbrit|Kampanische Ignimbrit]], die sich in mehreren Schichten unter der Stadt befindetbefinden und von Vulkanausbrüchen der Campi Flegrei wie des [[Vesuv]]s stammtstammen.<ref>Dieser Abschnitt folgt Salvatore Pisani: ''Baustoffe''. In: Salvatore Pisani, Katharina Siebenmorgen (Hrsg.): ''Neapel: Sechs Jahrhunderte Kulturgeschichte'', Reimer, Berlin 2009, S. 214–222</ref> Es wurde seit der Antike in der Umgebung (Poggioreale, Campi Flegrei) und später im Stadtgebiet sowohl im Tage- als auch im Stollenbau abgebaut. Im Stadtgebiet liegen die natürlichen Schluchten, Abbautunnel und Katakomben im Hügel von Capodimonte, weitere im Vomero und Pizzofalcone, aber auch direkt unter den Baustellen der Stadt wurden vulkanische GesteineVulkanite gebrochen und in Blockform an die Oberfläche transportiert. Dazu wurden erst die oberen Erdschichten entfernt und dann ein senkrechter Stollen ins Gestein gebohrt, der nach etwa 5&nbsp;m auch in die Breite erweitert wurde. So ersparte man sich den Transportweg zur Baustelle. Mit der Zeit entstand durch diese Praxis ein unterirdisches System von Hohlräumen, das bereits seit der Antike zu einem durch Brunnen mit der Oberfläche verbundenen Kanalsystem erweitert wurde. Dieses versorgte Neapel bis ins Jahr 1885 mit Trinkwasser (Bau einer modernen Wasserversorgung aus Hygienegründen) und diente während der Bombardierung Neapels im Zweiten Weltkrieg als Luftschutzbunker. Auch wurden die Tunnel – als ab 1885 kein Wasser mehr floss – von den ärmsten Schichten als Behausung genutzt. Durch die Unterhöhlung der Stadt ergeben sich bis heute statische Probleme: „Bei den Abermillionen im Untergrund Neapels gebrochenen Tuffblöcken ist es dann nicht mehr verwunderlich, wenn die Erdoberfläche gelegentlich großflächig nachgab und ganze Häuserblocks verschlang.“<ref>Salvatore Pisani: ''Baustoffe''. In: Salvatore Pisani, Katharina Siebenmorgen (Hrsg.): ''Neapel: Sechs Jahrhunderte Kulturgeschichte'', Reimer, Berlin 2009, S. 214–222, hier: S. 219</ref> Bereits 1781 verbot Ferdinand IV. per Erlass den Materialabbau innerhalb der Stadtmauern. Da auch heute noch weitverzweigte Gänge, Höhlen, Zisternen und Aquädukte wie der ''Acquedotto del Carmignano'' bestehen, spricht man von einem zweiten „unterirdischen Neapel“ ''(Napoli sotteranea)''.
 
Der Neapel prägende und etwa zum Festungsbau (Castel dell’Ovo, Castel Sant’Elmo) verwendete Grundbaustoff war der gelbe neapolitanische [[Gelber Neapolitanischer Tuff|Gelbe Neapolitanische Tuffstein]]. Über den Tuffsteinschichten, wenige Meter unter der Oberfläche, liegen meterdicke Lagen vulkanischer Asche, die [[Puzzolane]]rde. Da sich Tuffstein schlecht hält und wenig widerstandsfähig ist, wurde er seit der Antike mit einem Putz überzogen, der aus Puzzolanerde, Kalk und [[Lapilli]] gemischt wurde. Sobald er getrocknet ist, erreicht dieser Putz eine felsenfeste und wasserdichte Konsistenz. Unter dem Tuff findet sich ein weiteres vulkanisches Derivat, der graue [[Peperino|Peperin]]. Tuffstein ist leicht zu bearbeiten und kann mit einfachen Werkzeugen gebrochen werden, die so entstehenden Blöcke haben darüber hinaus ein geringes Gewicht. Peperin ist (wie der ebenfalls verwendete [[Trachyt]]) ein härteres Gestein, aus dem vor allem Treppen und tragende Elemente des Hochbaus hergestellt wurden. Die Kombination des festen Peperin und des leichten Tuff ermöglichte bereits früh die Errichtung bis zu siebenstöckiger Häuser, wie ein Bericht aus dem Jahr 1634 zeigt.<ref>Giulio Cesare Capaccio: ''Il forastiero'', Gio. Domenico Roncagliolo, Neapel 1634</ref> So bestehen die älteren einfachen Häuser, aber auch Paläste und Umgrenzungsmauern bis heute im Wesentlichen aus Lavagestein. Erst ab dem Industriezeitalter wurde es durch künstliche Baustoffe wie Eisen, Eisenbeton, Stahl und Glas abgelöst.
 
Besichtigen kann man den Untergrund an drei verschiedenen Stellen. Erstens gibt es den ''Tunnel Borbonico'', einen unterirdischen Fluchttunnel, der den Königspalast an der ''Piazza del Plebiscito'' mit der ''Via Morelli'' verbindet. Zweitens gibt es Führungen, die an der ''Piazza Trieste e Trento'' beginnen, eine weitere Gelegenheit bietet der Verein ''Napoli Sotterranea''.
 
{{Anker|Verwaltungsgliederung}}
 
=== Stadt ===
[[Datei:Flag of Naples.svg|mini|hochkant|Die Flagge von Neapel]]
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Politisch sind die insgesamt 30 Stadtteile ''(quartieri)'' der Stadt in zehn Verwaltungsbezirken ''(municipalità)'' zusammengefasst:
 
{| class="wikitable centered"
|-
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=== Städtepartnerschaften ===
Neapel unterhält mit folgenden Städten sogenannte Freundschafts- und Kooperationsabkommen.<ref>Comune di Napoli: [http://www.comune.napoli.it/flex/cm/pages/ServeBLOB.php/L/IT/IDPagina/5931 ''Gemellaggi''] (italienisch)</ref>
 
{| class="wikitable"
| width="310" |
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== Verkehr ==
 
=== Fernverkehr ===
Neapel ist hervorragend an die Fernverkehrssysteme angebunden: Die Stadt ist von einem dichten Autobahnnetz umgeben, an das Schienennetz der [[Ferrovie dello Stato Italiane]] angeschlossen, hat einen großen Seehafen und den [[Aeroporto di Napoli-Capodichino]], einen internationalen [[Flughafen]].
 
==== Autobahn ====
Auf allen Autobahnen ist eine Maut zu zahlen (siehe [[Maut in Italien]]). Über ein dichtes Netz von Zubringern hat Neapel unmittelbaren Anschluss an die Autobahnen. Die [[Autostrada A1 (Italien)|A1]]/E&nbsp;45, die ''Autostrada del Sole'' („Autobahn der Sonne“), führt in nordnordwestliche Richtung über [[Rom]] und [[Florenz]] bis nach [[Mailand]] und zu den weiteren Wirtschaftszentren Norditaliens. Ihre Verlängerung in südsüdöstlicher Richtung verläuft als [[Autostrada A3 (Italien)|A3]]/[[Europastraße 45|E&nbsp;45]] (ab [[Salerno]] als [[Autostrada A2 (Italien)|A2]] / [[Europastraße 45|E&nbsp;45]]) bis nach [[Reggio Calabria]]. Nach Osten hin schließlich, bis zur [[Adriatisches Meer|Adriaküste]], gelangt man über die [[Autostrada A16|A16]], die ''Autostrade dei due Mari'' („Autobahn der beiden Meere“). Daneben gibt es auch noch einige Verbindungen über Fernstraßen, die ''[[Strada statale|strade statali]]'' („Staatsstraßen“).
 
==== Flughafen ====
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=== Nahverkehr ===
 
==== U-Bahn und S-Bahn ====
 
Es gibt folgende [[U-Bahn]]- und [[S-Bahn]]-Linien, die von verschiedenen Unternehmen betrieben werden. Genauer werden sie in den Artikeln [[Metropolitana di Napoli]] und [[Servizio ferroviario metropolitano di Napoli]] beschrieben.
 
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<gallery mode="packed">
Metronapoli.jpg|Metropolitana di Napoli
Napoli - mappa rete metropolitana (schematica).svg|U-Bahn Neapel
Napoli mappa rete tram.svg|Straßenbahnen
</gallery>
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== Kultur ==
=== Bauwerke ===
 
1995 wurde die gesamte Altstadt ''(centro storico)'' von Neapel zum [[UNESCO-Weltkulturerbe]] erklärt. Entsprechend hoch ist dort die Zahl der als sehenswert geltenden Baulichkeiten.
 
==== Festungen ====
 
[[Datei:CastelOvo.jpg|mini|Castel dell’Ovo]]
 
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==== Kirchen und Klöster ====
 
{{Hauptartikel|Kirchen in Neapel}}
[[Datei:Naples Cathedral - Duomo di Napoli, Façade (5315-Pan).jpg|mini|Duomo San Gennaro]]
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==== Paläste und Villen ====
 
[[Datei:Il Palazzo reale (cropped).jpg|mini|[[Palazzo Reale (Neapel)|Palazzo Reale]]]]
[[Datei:Reggia di Capodimonte 1.JPG|mini|[[Museo di Capodimonte]]]]
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==== Hochschulen und Nationalbibliothek ====
 
 
Im Großraum Neapel gibt es fünf Universitäten. Die größte und älteste ist die [[Universität Neapel]] ''(Università degli Studi di Napoli Federico II)''. Sie wurde 1224 von [[Friedrich II. (HRR)|Friedrich II.]] als dritte Universität Italiens nach Bologna und Padua gegründet. Ebenfalls von großer Bedeutung sind die [[Università degli Studi della Campania Luigi Vanvitelli|Universität von Kampanien]] (gegründet 1989 als ''Seconda Università degli Studi di Napoli''), die [[Universität Neapel L’Orientale]] (''Università degli studi di Napoli L’Orientale'', gegründet im Jahr 1732), eine wichtige europäische Studieneinrichtung für [[Philologie]] und [[Linguistik]] außereuropäischer Sprachen. Weitere Universitäten sind die ''Università degli Studi di Napoli Parthenope'' (gegründet 1920) und die ''Università degli Studi Suor Orsola Benincasa''.
 
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==== Kunst und Museen ====
 
{{Hauptartikel|Neapolitanische Schule (Malerei)}}
[[Datei:Alexandermosaic.jpg|mini|Das pompejische ''Alexandermosaik'', ca. 150–100 v. Chr., Archäologisches Nationalmuseum Neapel]]
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==== Teatro San Carlo, Galleria Umberto, Katakomben, Friedhöfe, Centro Direzionale und anderes ====
 
[[Datei:Naples galleria umberto I bis.JPG|mini|Galleria Umberto I]]
 
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Teatro San Carlo large view.jpg|Teatro San Carlo
Cimitero delle Fontanelle - DM - 001.jpg|Der Eingang zum ''Cimitero delle Fontanelle''
Centro direzionale di Napoli (cropped).jpg|Ansicht des ''Centro Direzionale''
</gallery>
 
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==== 16. und 17. Jahrhundert ====
Neapel hatte jahrhundertelang einen beinahe mystischen Ruf als Stadt der Musik, wo selbst die einfachsten Leute und Bauern wunderbar und fröhlich singen und tanzen konnten. Mit diesem Mythos spielte ab dem frühen 16. Jahrhundert die in Neapel entstandene Form der [[Villanelle|Villanella]],- eines scheinbar (!) rustikalen Gesangs mit [[Komik|komischem]], derbem oder [[Ironie|ironischem]] Einschlag, nicht selten im neapolitanischen Dialekt.<ref name="Fabris opus 111">Dinko Fabris: ''Neapel, Stadt der Spektakel vom 14. bis zum 19. Jahrhundert'', Art Book + 2 CD + Kunstbuch, Opus 111, Paris, 1999</ref> Villanellen ''alla napolitana'' waren neben dem [[Madrigal (Musik)|Madrigal]] die wichtigste weltliche Vokalform Italiens bis ins frühe 17. Jahrhundert, und wurden später auch von Komponisten aus anderen Regionen geschrieben.
 
Neapel hatte jahrhundertelang einen beinahe mystischen Ruf als Stadt der Musik, wo selbst die einfachsten Leute und Bauern wunderbar und fröhlich singen und tanzen konnten. Mit diesem Mythos spielte ab dem frühen 16. Jahrhundert die in Neapel entstandene Form der [[Villanelle|Villanella]],- eines scheinbar (!) rustikalen Gesangs mit [[Komik|komischem]], derbem oder [[Ironie|ironischem]] Einschlag, nicht selten im neapolitanischen Dialekt.<ref name="Fabris opus 111">Dinko Fabris: ''Neapel, Stadt der Spektakel vom 14. bis zum 19. Jahrhundert'', Art Book + 2 CD + Kunstbuch, Opus 111, Paris, 1999</ref> Villanellen ''alla napolitana'' waren neben dem [[Madrigal (Musik)|Madrigal]] die wichtigste weltliche Vokalform Italiens bis ins frühe 17. Jahrhundert, und wurden später auch von Komponisten aus anderen Regionen geschrieben.
 
Eine erste musikalische Hochblüte erlebte Neapel Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts, insbesondere auf dem Gebiet der Tastenmusik ([[Orgel]] und [[Cembalo]]), als Komponisten wie [[Giovanni de Macque]], [[Giovanni Maria Trabaci]] und [[Ascanio Mayone]] am Hof der spanischen Vizekönige wirkten und einen eigenen neapolitanischen Stil frühbarocker Tastenmusik schufen, die insbesondere auch einen starken Einfluss auf [[Girolamo Frescobaldi]] hatte. Trabaci und Mayone veröffentlichten 1601 und 1602 außerdem die ersten ausdrücklich für (Barock-)[[Arpa doppia|Harfe]] komponierten Kompositionen. Zur gleichen Zeit wirkte hier auch Fürst [[Gesualdo da Venosa]] mit seinen exzentrischen Madrigalen. Auch eine der ersten, und vermutlich die bedeutendste [[Primadonna]] des frühen 17. Jahrhunderts (und Harfenistin) [[Adriana Basile]] stammte aus Neapel.<ref name="Fabris opus 111" />
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Neapel ist die Heimat des Traditionsfußballvereins [[SSC Neapel]], der in der Stadt tief verwurzelt ist und von den Neapolitanern leidenschaftlich und bedingungslos unterstützt wird. Die „Hellblauen“ ''(Azzurri)'' tragen ihre Heimspiele im [[Stadio Diego Armando Maradona]] (1959–1963 ''Stadio del Sole'', 1963–2020 ''Stadio San Paolo''; heute 55.000 Plätze) im Stadtteil [[Fuorigrotta]] aus. Mit Hilfe des heute noch verehrten [[Diego Maradona]] feierte der Verein seine größten Erfolge, wurde dreimal italienischer Meister (1987, 1990), gewann den italienischen Pokal (1987), den Superpokal und den [[UEFA Europa League|UEFA-Cup]] (1989). 2004 ging der SSC Neapel in Konkurs, 2007 gelang der Wiederaufstieg in die höchste Spielklasse, 2012 gewann er erneut den italienischen Pokal und war unter den 16 besten Teams Europas (Achtelfinale der [[UEFA Champions League]]).
 
Die letzten Erfolge des [[SSC Neapel]] sind der italienische Pokal 2013/14, der italienische Superpokal 2014 und der [[Serie A 2022/23|italienische Meistertitel 2022/23]].
 
Zu den weltweit bekanntesten und derzeit auch erfolgreichsten [[Wasserball]]-Vereinenvereinen zählt der Klub [[CN Posillipo]]. Die Neapolitaner gewannen 1996, 1997 und 2005 mit der Champions- League bzw. der EuroLeague jeweils die höchste Krone im europäischen Vereinswasserball. 2012 fand die Segel-[[Regattaregatta]] ''America’s Cup'' direkt vor der Küste Neapels statt. Im Juni 2012 wurde bekanntgegeben, dass der [[Giro d’Italia 2013]] erstmals seit 50 Jahren wieder in Neapel starten wird. Zuletzt hatte das zweitwichtigste Radsport-EtappenrennenRadsportetappenrennen im Jahr [[Giro d’Italia 2009|2009]] Station in Neapel gemacht. Im 19. Stadtteil [[Fuorigrotta]] liegt die 30.000 Zuschauer fassende Pferderennbahn ''[[Ippodromo di Agnano]]''. Die [[Basketball]]mannschaft [[Basket Napoli]] trägt ihre Heimspiele in der Halle ''[[PalaBarbuto]]'' aus.
 
Neapel istwar Austragungsort der [[Sommer-Universiade 2019]].
 
== Geschichte ==
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Die Geschichte Kampaniens im 4.&nbsp;Jahrhundert v. Chr. war geprägt von der Expansion des aufstrebenden [[Römisches Reich|Römischen Reichs]], das 328 eine Art Oberhoheit über Neapolis errichten wollte. Dies lehnte Neapel jedoch ab, so dass Rom eine Armee schickte, um seine Forderungen durchzusetzen. Neapel geriet nun zwischen die Fronten der Römer und [[Samniten]], mit denen man sich zunächst verbündete. Schließlich kam es in der von den Römern belagerten Stadt zu einem [[Stasis (Polis)|Umsturz]], anschließend wurde die samnitische Garnison vertrieben, und man öffnete den Belagerern die Tore. Ein daraufhin 326&nbsp;v.&nbsp;Chr. geschlossener Bündnisvertrag mit Rom (ein ''[[foedus]] aequum'') machte Neapel zu einem ''[[municipium]]'' und sicherte der Stadt formal eine gewisse Unabhängigkeit und innere Autonomie zu. So blieben die Griechen auch bis weit in die römische Zeit hinein eine äußerst einflussreiche Volksgruppe, und ihre Stadt blieb etwa 250 Jahre lang ein formal unabhängiger Stadtstaat ([[Polis]]). Erst als Neapel in den [[Römische Bürgerkriege|Römischen Bürgerkriegen]] 88–82&nbsp;v.&nbsp;Chr. auf der falschen Seite stand, wurde es dann unter [[Lucius Cornelius Sulla Felix|Sulla]] als abhängige Provinzstadt auch formal dem römischen Imperium einverleibt. Noch in der frühen [[Prinzipat|Kaiserzeit]], als Kaiser [[Nero]] die Stadt besuchte, war Neapel allerdings eine deutlich griechisch geprägte Stadt, auch wenn die Romanisierung unaufhaltsam voranschritt. Es wird geschätzt, dass das frühe römische Neapel zwischen 16.000 und 30.000 Einwohner hatte, wobei außerhalb der Stadtmauern gelegene Häuser und Dörfer nicht mitberücksichtigt sind.<ref>Dieser Abschnitt zur antiken römischen Geschichte Neapels folgt: Rabun Taylor: ''[http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=1676285 A Documentary History of Naples. Ancient Naples, Chapter Four, Neapolis and the Rise of Rome]'', noch unveröffentlicht und Rabun Taylor: ''[http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=1676288 A Documentary History of Naples. Ancient Naples, Chapter Five, From Republic to Empire]'', noch unveröffentlicht</ref>
 
Einige Überreste der griechischen wie der römischen Stadt sind noch vorhanden. Einen Teil der griechischen Stadtmauer, die in römischer Zeit verstärkt wurde, sieht man an der ''Piazza Bellini'', Reste der [[Akropolis]] am ''Caponapoli'' im nordwestlichen Teil der Altstadt, antike Thermen im ''Museo dell’Opera di Santa Chiara'' und Reste des [[Römisches Theater von Neapel|Römischen Theaters von Neapel]] in direkt darauf gebauten Häusern und Höfen des ''Vico Cinquesanti''. Der Hauptplatz (''[[agora]]'' bzw. ''[[Forum (Platz)|forum]]'') befand sich seit der Gründung Neapels unter der heutigen ''Piazza San Gaetano'', dort kann man noch heute Säulen eines griechischen Tempels und mittlerweile unter der Oberfläche liegende Gebäude des römischen Marktes sehen. Der Straßenverlauf der heutigen Altstadt ist immer noch in etwa identisch mit dem der antiken Stadt. Drei parallele Hauptstraßen, darunter die ''Via Tribunali,'' durchziehen die Stadt seit ihrer Gründung von Westen nach Osten (griechisch ''[[plateia]]i'', römisch ''[[Decumanus|decumani]]''), sie werden durch zahlreiche Quergassen verbunden (''[[Stenopos|stenopoi]]'' bzw. ''[[Cardo|cardines]]''). Ebenso erhalten sind die ''[[Hypogäen an der Via dei Cristallini]]'' sowie die Verkehrstunnel ''[[Grotta di Pozzuoli]]'' und ''[[Grotta di Seiano]]''.
 
[[Kampanien]] galt besonders während der römischen Antike nicht nur als landwirtschaftlich besonders produktive Region (vor allem im Getreide- und Weinbau), wovon der Ausspruch ''campania felix'' (glückliches Kampanien)<ref>[[Plinius der Ältere]], ''[[Naturalis historia]]'' 3,60.</ref> zeugt, sondern auch als Ort des Müßiggangs der aristokratischen Oberschicht. So lagen in der Umgebung Neapels etliche Bade- wie Thermenorte (wie [[Baiae]], [[Pompeji]]) und nicht nur am [[Posillipo]] zahlreiche Luxusvillen.<ref>Salvatore Pisano: ''Neapel-Topoi''. In: Salvatore Pisani, Katharina Siebenmorgen (Hrsg.): ''Neapel: Sechs Jahrhunderte Kulturgeschichte'', Reimer, Berlin 2009, S. 28–37, hier: S. 30–33</ref>
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[[Datei:Ferdinand IV by San Gennaro.jpg|hochkant|mini|Ferdinand IV. in einem Porträt von [[Vincenzo Camuccini]], um 1818]]
 
Im Jahr 1734 übernahm ein Zweig der [[Stammliste der Bourbonen|Bourbonen]] im [[Polnischer Thronfolgekrieg|Polnischen Thronfolgekrieg]] Neapel von den Österreichern. Die Bourbonen hatten infolge des [[Spanischer Erbfolgekrieg|spanischen Erbfolgekrieges]] 1712 den vorher habsburgischen spanischen Thron erworben. Wien übergab die Stadt an einen anderen Zweig der Bourbonen, unter der Bedingung, dass Neapel niemals mit Spanien vereint würde. Nun trat eine deutliche Verbesserung der Verhältnisse ein. Unter [[Karl III. (Spanien)|Karl VII.]], der das neu formierte [[Königreich beider Sizilien]] von 1735 bis 1759 regierte und anschließend in Spanien herrschte, wurde eine energische Reformpolitik eingeleitet. Karl VII., ein Vertreter der [[Aufklärung]], ging gegen Korruption vor, brach die Macht der kirchlichen Würdenträger, nahm bauliche Veränderungen im Stadtbild vor und förderte das kulturelle Leben und die Wissenschaften; so begannen 1738 die Ausgrabungen von [[Herculaneum]]. [[Giambattista Vico]] wurde Hofhistoriker. Pietro Giannone, der sich zu freimütig über Kirche und Staat äußerte, wurde nach Wien verbannt. [[Antonio Genovesi]] von der Universität Neapel wurde der erste Professor für [[politische Ökonomie]] und [[Ferdinando Galiani]] hielt als Sekretär der Botschaft in Paris Kontakt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Philosophen. Die Administration wurde modernisiert und sie unterstützte den Handel. Dabei ließ sie sich von toskanischen und spanischen Beratern unterstützen wie dem Marquis von Salas Montealegre oder [[Bernardo Tanucci]], einem Professor der [[Universität Pisa]]. 1759 entsagte Karl dem Thron, um König von Spanien zu werden.
 
Sein minderjähriger Sohn [[Ferdinand I. (Sizilien)|Ferdinand IV.]] folgte ihm als Herrscher nach, daher führte Tanucci die Staatsgeschäfte. Doch die Hungerkatastrophe von 1764, gepaart mit einer gewaltigen Epidemie, tötete 40.000 Neapolitaner, vielleicht 200.000 im gesamten Reich.<ref>Egidio Papa: ''Carestia ed epidemia nel regno di Napoli durante il 1763–64 nella corrispondenza tra la nunziatura e la segreteria di Stato.'' In: Rivista di Storia della Chiesa in Italia 28 (1974), S. 191–208, hier: S. 201</ref> Sie warf die Reformen zurück. Königin [[Maria Carolina]] nutzte die Gelegenheit, um zusammen mit kirchlichen Kräften und konservativen Adligen den Reformkurs auszuhebeln. Die Tochter der österreichischen Kaiserin [[Maria Theresia]] zwang 1776 Tanucci zum Rücktritt.
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[[Datei:Flag of the Parthenopaean Republic.svg|mini|hochkant|Flagge der Parthenopäischen Republik]]
 
Angesichts der Erfolge [[Napoleon]]s in seinem [[Italienfeldzug (Erster Koalitionskrieg)|Italienfeldzug]] floh die königliche Familie 1798 nach Palermo. Im Januar 1799 zogen französische Revolutionstruppen unter General [[Jean-Étienne Championnet]] in Neapel ein. Eine Gruppe von elitären Republikanern (bürgerliche und adelige Intellektuelle, Juristen, Mediziner, in den Militärakademien erzogener Adelsnachwuchs und unfreiwillige von ihren Familien dazu bestimmte Kleriker), von denen allerdings der Großteil aus den Provinzen kam, proklamierte daraufhin für 144 Tage die [[Parthenopäische Republik]].<ref>Antony Pagden: ''Francesco Maria Pagano’s „Republick of Virtue“: Naples 1799.'' In: Biancamaria Fontana (Hrsg.): ''The Invention of the Modern Republic'', Cambridge University Press 1994, S. 139–153</ref> Deren politische Konzepte, Ideen und Denkmodelle klangen wohl für den überwiegenden Teil der Bevölkerung fremd und unverständlich, jedenfalls stieß die Republik auf wenig Gegenliebe.<ref>Der Abschnitt folgt Katharina Siebenmorgen: ''Ferdinand IV., das Korn und die Parthenopäische Republik''. In: Salvatore Pisani, Katharina Siebenmorgen (Hrsg.): ''Neapel: Sechs Jahrhunderte Kulturgeschichte'', Reimer, Berlin 2009, S. 307–315, hier: S. 310–313</ref>
 
Bereits seit Februar zog von [[Kalabrien]] aus der Kardinal [[Fabrizio Ruffo]] mit seinem „Christlichen Heer des Heiligen Glaubens“ (die „Sanfedisten“) der Revolution und Aufklärung entgegen. Als er am 13. Juni in Neapel einmarschierte, waren die Franzosen bereits abgezogen. Direkt darauf folgende Ausschreitungen und Hinrichtungen durch die Armee und die Unterschicht Neapels kosteten rund 100 Angehörige der intellektuellen Elite&nbsp;– genauer des entstehenden Bürgertums und des reformwilligen Teils der Aristokratie, darunter fast alle Mitglieder der Provisorischen Regierung&nbsp;– das Leben. Die Bourbonen kehrten in die Stadt zurück.<ref>Der Abschnitt folgt Katharina Siebenmorgen: ''Ferdinand IV., das Korn und die Parthenopäische Republik''. In: Salvatore Pisani, Katharina Siebenmorgen (Hrsg.): ''Neapel: Sechs Jahrhunderte Kulturgeschichte'', Reimer, Berlin 2009, S. 307–315, hier: S. 313–315</ref>
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Die Architektur der faschistischen Zeit prägte Teile des Stadtbilds. So wurden die [[Stazione Marittima di Napoli]] und das Gelände der [[Mostra d’Oltremare]] erbaut. Im Zentrum entstand die Piazza Matteotti, an der fünf große Gebäude errichtet wurden, so der [[Palazzo delle Poste (Neapel)|Palazzo delle Poste]] und die [[Casa del Mutilato (Neapel)|Casa del Mutilato]].
 
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt vom 4. Dezember 1942 bis ins Jahr 1943 von amerikanischen Flugzeugen bombardiert. Bei zahlreichen Luftangriffen wurden etwa 1900 Personen getötet.<ref>Daten des Istituto di Studi Storici Economici e Sociali (I.S.S.E.S) auf [http://www.isses.it/Convegno050305/Monda.pdf www.isses.it] (PDF; 891&nbsp;kB).</ref> Zahlreiche Industrieanlagen, der Bahnhof und der Hafen waren Hauptziele der Attacken, aber auch viele Häuser und eine Reihe von Kirchen wurden zerstört. Nach der Absetzung und Verhaftung Mussolinis 1943 wurde Neapel im September von [[Wehrmacht]]struppen besetzt. Die Neapolitaner waren für kurze Zeit dem deutschen Terrorregime ausgesetzt. In den am 27. September beginnenden Barrikaden- und Häuserkämpfen (den [[Vier Tage von Neapel|vier Tagen von Neapel]]) gelang es den Einwohnern der Stadt, sich aus eigener Kraft noch vor dem Eintreffen der Alliierten am 1. Oktober 1943 zu befreien und die Besatzer aus der Stadt zu vertreiben. Doch hatten die deutschen Truppen viele Häuser vermint und die Wasserfilteranlagen zerstört. Im Jahr 1944 kam es zu erneuten Luftangriffen, diesmal durch die deutsche Luftwaffe.
 
=== Nach dem Zweiten Weltkrieg ===
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Beim Volksentscheid von 1946 über die künftige Staatsform stimmten die Einwohner Neapels (und Süditaliens) im Gegensatz zur Mehrheit des Landes für die Beibehaltung der Monarchie. Bei der folgenden Konstituierung der [[Italienische Republik|Italienischen Republik]] wurde mit [[Enrico De Nicola]] ein Neapolitaner zu deren erstem Präsidenten gewählt. In den ersten Jahrzehnten der jungen Republik änderte sich für die Neapolitaner nichts Wesentliches an den prekären Verhältnissen in der Stadt.
 
Dies führte zu einer weiteren großen Auswanderungswelle, wieder waren Norditalien und die USA, zusätzlich aber auch die [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]] als aufblühendes [[Wirtschaftswunder]]land die bevorzugten Ziele der Emigranten. Die Regierung in Rom leitete zwar über die zum Aufbau des Südens gegründete ''[[Cassa per il Mezzogiorno]]'' („Kasse für den Süden“)<ref>{{Internetquelle |url=http://www.edizionieuropee.it/data/html/35/zn63_02_001.html |titel=Gesetz Nr.&nbsp;646 vom 10. August 1950 |offline=1 |archiv-url=http://archive.is/20130413044414/http://www.edizionieuropee.it/data/html/35/zn63_02_001.html |archiv-datum=2013-04-13 |abruf=2018-03-04}} (italienisch)</ref> Milliarden an Subventionen nach [[Süditalien]], diese verschwanden aber teilweise, ohne dass die geplanten Projekte jemals erbaut wurden oder sie wurden fehlinvestiert.
 
Neapel erlebte eine für das Europa der zweiten Hälfte des 20.&nbsp;Jahrhunderts beispiellose Verquickung von Wirtschaft, Politik und Camorra, und der Name der Stadt wurde zum Synonym für Korruption, Bauspekulation und illegale Bereicherung. Protagonist dieser Politik war in Neapel insbesondere der der monarchistischen Rechten nahestehende Bürgermeister [[Achille Lauro]] (1952–1958 und 1961). Durch zweifelhafte Methoden in den Besitz eines Flotten- und Finanzimperiums gelangt, nutzte er die Bürgermeisterposition vorrangig zum weiteren Ausbau seiner wirtschaftlichen und politischen Macht. Gleichwohl war er als typischer Populist, der eine ausgeprägte [[Panem et circenses|Panem-et-circenses-Politik]] betrieb, bei der Bevölkerung beliebt. Lauros Zwangsabsetzung per Dekret der römischen Zentralregierung änderte nichts Grundlegendes an den Zuständen. Fast alle seiner Nachfolger kopierten diese Politik, ob es sich nun um [[Democrazia Cristiana|Christdemokraten]] oder [[Partito Socialista Italiano|Sozialisten]] handelte.
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== Literatur ==
 
=== Monografien ===
* [[Andreas Beyer]]: ''Parthenope: Neapel und der Süden der Renaissance.'' (= ''Kunstwissenschaftliche Studien.'' Bd. 84). Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2000, ISBN 3-422-06291-2.
* [[Vincenzo Delle Donne]]: ''Mein Neapel – Intime Biographie einer verschmähten Stadt''. Epubli, Berlin 2016, ISBN 978-3-7418-7224-2.
** Aktualisierte Ausgabe von Vincenzo Delle Donne: ''Der Golf von Neapel.'' APA Guides 1993, ISBN 3-575-21051-9.
* [[Christoph Höcker]]: ''Golf von Neapel und Kampanien.'' DuMont, Köln 1999, ISBN 3-7701-3990-9 (erweiterte und aktualisierte Auflagen: 2000; 2004; 2006; völlig überarbeitete Neuauflage 2008; 2011).
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=== Reiseberichte ===
 
[[Datei:Bucht von Neapel mit Blick auf den Vesuv - Kniep.jpg|mini|hochkant=1.2|''Die Bucht von Neapel mit Blick auf den Vesuv'', Aquarell über Federzeichnung von [[Christoph Heinrich Kniep]], Begleiter [[Johann Wolfgang Goethe|Goethes]] auf der [[Italienische Reise|italienischen Reise]], 1787]]
 
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=== Neapel in der Literatur ===
 
* [[Stefan Andres]]: ''Ritter der Gerechtigkeit.'' Piper, München 1948.
* [[Luciano De Crescenzo]]: ''Also sprach Bellavista. Neapel, Liebe und Freiheit.'' Diogenes, Zürich 1988.
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* [[Curzio Malaparte]]: ''Die Haut.'' Fischer, Frankfurt am Main 1991.
* [[Christoff Neumeister]]: ''Der Golf von Neapel in der Antike. Ein literarischer Reiseführer.'' München 2005.
* [[Susan Sontag]]: ''The Vulcano Lover.'' Farrar, Straus & Giroux, New York 1989.
** Deutsche Ausgabe: ''Der Liebhaber des Vulkans.'' Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von [[Isabell Lorenz]]. Hanser, München 1993, ISBN 3-446-16017-5.
* [[Franco Supino]]: ''Spurlos in Neapel'', Rotpunktverlag 2022
* [[Franz Werfel]]: ''Die Geschwister von Neapel.'' 1931.
* [[Morris West]]: ''Children of the Shadows.'' William Heinemann, London / Melbourne / Toronto 1957.
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* [[Gomorrha (Fernsehserie)|''Gomorrha'']] (''Gomorra''; Fernsehserie nach dem Roman von Roberto Saviano), 2014–2021
* ''Das Geheimnis von Neapel'' (''Napoli velata''; Regie: [[Ferzan Özpetek]]), 2017
* ''[[Meine geniale Freundin]]'' (''L'amica geniale''; Fernsehserie), 2018–
* ''[[The Hand of God]]'' (''È stata la mano di Dio''; Regie: [[Paolo Sorrentino]]), 2021
* ''[[Nostalgia (2022)|Nostalgia]]'', Regie: [[Mario Martone]], 2022
* ''Mixed by Erry'', Regie: Sydney Sibilia, 2023
 
== Dokumentation ==
* ''Neapel - Stadt der Künste''. Regie: Stefanie Appel. [[Hessischer Rundfunk|HR]], Italien, Deutschland, 53 Minuten, 2023
 
== Weblinks ==
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* [https://joachimwerner.info/ein-neapelfuehrer/ Joachim Werner: Ein Neapelführer]
 
{{Absatz}}
== Einzelnachweise ==
<references responsive />
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[[Kategorie:Ort in Kampanien]]
[[Kategorie:Ionische Stadtgründung]]
[[Kategorie:Welterbestätte in Europa]]
[[Kategorie:Welterbestätte in Italien]]
[[Kategorie:Weltkulturerbestätte]]
[[Kategorie:Ort mit Seehafen]]
[[Kategorie:Antike griechische Stadt]]
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[[Kategorie:Wikipedia:Artikel mit Video]]
[[Kategorie:Hochschul- oder Universitätsstadt in Italien]]
[[Kategorie:Historisches Zentrum von Neapel| ]]
[[Kategorie:Träger der Tapferkeitsmedaille in Gold (Italien)]]