[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
K lf
 
(14 dazwischenliegende Versionen von 8 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 19:
}}
 
Der Name '''Fockeberg''' ist die nicht offizielle Bezeichnung der [[Schuttberg|Trümmerkippe]] ''Bauernwiesen'' in der [[Leipzig]]er [[Südvorstadt (Leipzig)|Südvorstadt]]. Sie entstand zwischen 1947 und den späten 1960er Jahren über abgelagertem Schutt von abgerissenen Kriegs[[ruine]]n.<!-- Summmary-->
 
== Entstehung ==
Der künstlich geschaffene Berg mit einer Höhe von {{Höhe|153.3|DE-NN|link=true}} befindet sich südwestlich der Kreuzung von Focke- und Hardenbergstraße. Seinen umgangssprachlichen Namen erhieltleitet er von der angrenzenden Straße ab, die 1908 nach dem Kaufmann [[August Adolf Focke]] benannt worden ist.<ref>Gina Klank;, Gernot Griebsch: ''Lexikon Leipziger Straßennamen.'' Verlag im Wissenschaftszentrum, Leipzig 1995, ISBN 3-930433-09-5, S. 71.</ref> Focke vermachte der Stadt Leipzig das Kapital für mehrere [[Karitas|karitative]] Stiftungen.
<!-- Chronologie?? -->
Der „Fockeberg“''Fockeberg'' nahm seinen Anfang am 1. Oktober 1947 mit der Inbetriebnahme einer [[Deponie|Kippe]] zur Aufnahme von [[Trümmerbahn|Trümmerschutt ]] auf den ehemaligen ''Bauernwiesen''.<ref name="kaufmann29">Kaufmann: ''Mit Volldampf durch die Stadt.'' S. 29.</ref> Aus dem Schutt abgetragener RuinenKriegsruinen, vor allem aus der Inneren Südvorstadt, entstand so durch Aufschüttungen im Verlauf von etwarund zehn Jahren eine etwa 40 Meter aus der Umgebung aufragende Geländeerhebung.<ref name="kaufmann45">Kaufmann: ''Mit Volldampf durch die Stadt.'' S. 45.</ref>
 
Nach dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] begann mandie Stadtverwaltung, im Stadtgebiet von Leipzig ein Netz von [[Trümmerbahn#TrümmerbahnenTrümmerbahn in Leipzig|Trümmerbahn]]<nowiki />gleisen zu verlegen. Die sogenannte ''Südbahn'' brachte zuerst Trümmerschutt zu den [[Braunkohlentiefbaugrube Schacht Dölitz|Dölitzer Bruchfeldern]] an der Friederikenstraße. Als diese Deponie erschöpfteine statisch zulässige Höhe erreicht warhatte, wurde in einem durch die [[Luftangriffe auf Leipzig]] stark geschädigten Waldgebiet an den sogenannten ''Bauernwiesen'' eine neue Deponie angelegt.<ref name="kaufmann45" /> Der erste Transport mit Trümmerschutt wurde dort am 3. November 1947 entladen.<ref>Kaufmann: ''Mit Volldampf durch die Stadt.'' S. 29, 122.</ref> Auch die sogenannte ''Zentrumsbahn'' entlang der [[Karl-Tauchnitz-Straße|Karl-Tauchnitz-]], Ferdinand-Rhode- und Wundtstraße, die zunächst nach dem [[Johannistal (Leipzig)|Johannistal]] führte, nutzte später die Kippe Bauernwiesen.<ref>Kaufmann: ''Mit Volldampf durch die Stadt.'' S. 48.</ref> Nachdem im November 1952 alle anderen Deponien für Kriegsschutt geschlossen worden waren, blieb nur noch die Kippe Bauernwiesen in Betrieb.<ref>Kaufmann: ''Mit Volldampf durch die Stadt.'' S. 89.</ref> Diese wurde dann bis zum Ende der Trümmerbahn und noch darüber hinaus genutzt.<ref name="kaufmann29" /> Teilweise wurde der abgeladene Trümmerschutt auch verwertet. So wurden 1956 größere Mengen für den Bau des [[Zentralstadion (Leipzig (1956)|Zentralstadions]] per LKWLkw abtransportiert. An der Nordseite des Berges wurdenentstanden aus aufbereitetem Trümmerschutt lange Zeit Beton-Fertigteile hergestellt.<ref name="kaufmann45" />
Der „Fockeberg“ nahm seinen Anfang am 1. Oktober 1947 mit der Inbetriebnahme einer [[Deponie|Kippe]] zur Aufnahme von Trümmerschutt auf den ehemaligen ''Bauernwiesen''.<ref name="kaufmann29">Kaufmann: ''Mit Volldampf durch die Stadt.'' S. 29.</ref> Aus dem Schutt abgetragener Ruinen, vor allem aus der Inneren Südvorstadt, entstand so durch Aufschüttungen im Verlauf von etwa zehn Jahren eine etwa 40 Meter aus der Umgebung aufragende Geländeerhebung.<ref name="kaufmann45">Kaufmann: ''Mit Volldampf durch die Stadt.'' S. 45.</ref>
 
Anfang der 1980er Jahre begann die Gestaltung und Begrünung des Haldengeländes. Es wurden Wege angelegt, Sitzmöglichkeiten geschaffen und insgesamt 15 Holz-Skulpturen aufgestellt, die aber inzwischen zum Teil nicht mehr vorhanden sind. 1994 erfolgte in Verlängerung der Hardenbergstraße eine Neugestaltung des Eingangsbereichs mit einer [[Pergola]] und Skulpturen von den Bildhauern Jürgen und Rainer Streege.
Nach dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] begann man, im Stadtgebiet von Leipzig ein Netz von [[Trümmerbahn#Trümmerbahnen in Leipzig|Trümmerbahn]]<nowiki />gleisen zu verlegen. Die sogenannte ''Südbahn'' brachte zuerst Trümmerschutt zu den [[Braunkohlentiefbaugrube Schacht Dölitz|Dölitzer Bruchfeldern]] an der Friederikenstraße. Als diese Deponie erschöpft war, wurde in einem durch die [[Luftangriffe auf Leipzig]] stark geschädigten Waldgebiet an den sogenannten ''Bauernwiesen'' eine neue Deponie angelegt.<ref name="kaufmann45" /> Der erste Transport mit Trümmerschutt wurde dort am 3. November 1947 entladen.<ref>Kaufmann: ''Mit Volldampf durch die Stadt.'' S. 29, 122.</ref> Auch die sogenannte ''Zentrumsbahn'' entlang der [[Karl-Tauchnitz-Straße|Karl-Tauchnitz-]], Ferdinand-Rhode- und Wundtstraße, die zunächst nach dem [[Johannistal (Leipzig)|Johannistal]] führte, nutzte später die Kippe Bauernwiesen.<ref>Kaufmann: ''Mit Volldampf durch die Stadt.'' S. 48.</ref> Nachdem im November 1952 alle anderen Deponien für Kriegsschutt geschlossen worden waren, blieb nur noch die Kippe Bauernwiesen in Betrieb.<ref>Kaufmann: ''Mit Volldampf durch die Stadt.'' S. 89.</ref> Diese wurde dann bis zum Ende der Trümmerbahn und noch darüber hinaus genutzt.<ref name="kaufmann29" /> Teilweise wurde der abgeladene Trümmerschutt auch verwertet. So wurden 1956 größere Mengen für den Bau des [[Zentralstadion (Leipzig)|Zentralstadions]] per LKW abtransportiert. An der Nordseite des Berges wurden aus aufbereitetem Trümmerschutt lange Zeit Beton-Fertigteile hergestellt.<ref name="kaufmann45" />
 
Anfang der 1980er Jahre begann die Gestaltung und Begrünung des Haldengeländes. Es wurden Wege angelegt, Sitzmöglichkeiten geschaffen und insgesamt 15 Holz-Skulpturen aufgestellt, die aber inzwischen zum Teil nicht mehr vorhanden sind. 1994 erfolgte in Verlängerung der Hardenbergstraße eine Neugestaltung des Eingangsbereichs mit einer [[Pergola]] und Skulpturen von den Bildhauern Jürgen und Rainer Streege.
 
{{Großes Bild|Fockeberg Stadtpanorama.jpg|1000|Leipziger Innenstadt vom Fockeberg aus gesehen (2007)}}
 
== Ort der Erholung und anderweitigen Nutzung ==
[[Datei:FockebergKuppe.JPG|mini|Plateau nebst Kuppe (2005)]]
Mit Wegen für die Begehung versehen, dient der Fockeberg heute als Erholungsort und hervorragender Aussichtspunkt. Ein etwa 850&nbsp;Meter langer asphaltierter Weg, an dem sich eine Skulpturengalerie befindet, führt nach oben. Von dem das umgebende Gelände ungefähr 4540 Meter überragenden Gipfel aus bietet sich eine gute Sicht auf die naheliegende Innenstadt, den direkt angrenzenden [[Leipziger Auwald|Auwald]] und die südlichen Teile der Stadt. Alljährlich ist das Bergplateau zur mitternächtlichen Silvesterfeier sehr beliebt und meist überfüllt.
[[Datei:HolzskulpturFockeberg.JPG|mini|Ehemalige Holzskulptur (2005)]]
Außerdem ist der Fockeberg Schauplatz mehrerer jährlich stattfindender Sportveranstaltungen. Seit 1991 startet zweimal im Jahr (am ersten Samstag im März und im November) der „Fockeberglauf“''Fockeberglauf''. Ein Hauptlauf führt über zwölf Kilometer (sechs Runden, 270 Höhenmeter) und ein Fitnesslauf über sechs Kilometer (3 Runden, 135 Höhenmeter).
 
Jeweils einmal im Jahr finden zwei nicht ganz ernst zu nehmende Sportereignisse statt, der „Prix''Prix de Tacot“Tacot'' und das „Fockebergzeitfahren“''Fockebergzeitfahren''. Der vom Kulturverein [[naTo]] veranstaltete „Prix''Prix de Tacot“Tacot'' ist ein »Internationales«‚Internationales‘ [[Seifenkiste]]nrennen mit den Disziplinen ''Massenstart'' (Bergaufschieben), ''Zeitfahren'' (eine Runde auf dem Gipfelplateau), ''Abfahrt'' zum Fuße des Berges und ''Ingenieurliga D'', in der die Teams auf dem Bergplateau aus und mit mitgebrachten unbearbeiteten Materialien und Werkzeugen unter den Augen der Zuschauer in vier Stunden das beste Gefährt bauen müssen. Zusätzlich zu den Disziplinen werden Sonderpreise, unter anderem für das beste [[Design]] und die besten Junioren, vergeben. Am 5. Mai 2013 fand der „Prix''Prix de Tacot“Tacot'' bereits zum 22. Mal statt. Diese Veranstaltungen sind untrennbar mit dem 2009 tödlich verunglückten Moderator [[Paul Fröhlich (Entertainer)|Paul Fröhlich]] verbunden.
 
Erstmals am 3. Juli 2005 wurde das „Fockebergzeitfahren“''Fockebergzeitfahren'', ein Radrennen für jedermann, gestartet. Es besteht nur aus einer Bergwertung nach einer Fahrstrecke von etwa 850&nbsp;Metern. 2005 gingen 156 Fahrer und 14 Fahrerinnen sowie 10 Jugendliche an den Start. Der Erstplatzierte absolvierte die Strecke in 1:36 min&nbsp;Minute. Eine Bestzeit wurde 2008 mit 1:24,89 minMin. aufgestellt.<ref>Fockebergzeitfahren e.&nbsp;V.: {{Webarchiv|text=''Resultatliste Männer 2008'' |url=http://www.fockebergzeitfahren.de/ergebnisse2008/Resultliste_Maenner.pdf |wayback=20090711020950}} (PDF).</ref> Das „Fockebergzeitfahren“''Fockebergzeitfahren'' wurdefand am 27. Juni 2010 zum sechsten Mal veranstaltetstatt, im Jahr 2011 wurde das Rennen abgesagt.

Der Fockeberg dient auch als beliebter (Kurz-)Drehort für in Leipzig spielende Filme/Serien wie z.&nbsp;B. [[Tatort (Fernsehreihe)|Tatort]] und [[In aller Freundschaft]].
 
== Literatur ==
Zeile 49 ⟶ 51:
* [http://www.leipziger-triathlon.de/ Fockeberglauf] bei Leipziger Triathlon e.&nbsp;V.
* [http://natoseifenkiste.wordpress.com/ Prix de Tacot] – Leipziger Seifenkistenrennen
* [http://www.fockebergzeitfahren.de/ Fockebergzeitfahren e.&nbsp;V.] – Verein für Radsport und Förderung der Popkultur
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Navigationsleiste Parkanlagen in Leipzig}}
 
{{SORTIERUNG:Fockeberg}}
Zeile 59 ⟶ 62:
[[Kategorie:Berg in Europa]]
[[Kategorie:Berg in Sachsen]]
[[Kategorie:Südvorstadt (Leipzig)]]