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Veszprém befindet sich nördlich des Balatons ([[Plattensee]]) auf Hügeln und in Tälern, die den Bach [[Séd]] umgeben. Die Stadt wurde nach der Überlieferung auf fünf Bergen erbaut: Várhegy (Burgberg), Jeruzsálemhegy (Jerusalemberg), Temetőhegy (Friedhofberg), Kálvária-hegy (Kreuzwegberg) und Cserhát.
 
Die Stadt liegt am Schnittpunkt dreier ungarischer Landschaften: Sie grenzt im Norden an den [[Bakonywald]], im Süden an das [[Balaton#Naturschutz_–_Nationalpark_Balaton-Oberland|Plattensee-Hochland]] ''(Balaton-felvidék)'' und im Osten an die [[Große Ungarische Tiefebene]]. Diese zentrale Lage förderte die Entwicklung von Veszprém in großem Maße.
 
== Geschichte ==
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Zur Zeit der [[Geschichte Ungarns#Landnahmezeit|Landnahme]] ging Veszprém – wo vermutlich eine ehemalige ([[Franken (Volk)|fränkische]] oder [[Awaren|awarische]]) Festung auf dem Burgberg bestand – in den Besitz des [[Árpáden|Hauses Árpád]] über.
 
Im Jahr 1009 wurde von [[Géza (Ungarn)|Fürst Géza]], dem Vater des Staatsgründers [[Stephan I. (Ungarn)|Stephan I.]], eines der ältesten Bistümer Ungarns, das [[Erzbistum Veszprém|Bistum Veszprém]] (seit 1993 [[Erzbistum]]) gegründet. Der [[Kathedrale St. Michael (Veszprém)|Dom St. Michael]] ist die älteste (erz-)bischöfliche Kathedrale Ungarns. Er wurde von der Frau des heiligen Königs [[Stephan I. (Ungarn)|Stephan I.]] begründet, der seligen [[Gisela von Bayern|Gisela]], einer in Passau begrabenen [[Bayern|bayerischen]] Prinzessin aus [[Regensburg]]. In der Kathedrale findet man den Thronstuhl der ungarischen Königinnen (deren Krone wird in der ungarischen Schatzkammer aufbewahrt) und eine Reliquie von Gisela.
 
Im Kloster unterhalb der Burg wuchs Margarete auf, die Tochter des Königs [[Béla IV. (Ungarn)|Béla IV.]] Später lebte und starb sie im Kloster auf der [[Margareteninsel (Budapest)]] und gab so der Insel ihren heutigen Namen.
 
Die Bischöfe von Veszprém bauten die Stadt über die Jahrhunderte zu einer Festung aus. 1276 wurde die Stadt durch das Heer des [[Palatin (Ungarn)|Palatins]] Péter Csák und 1380 durch einen Brand zerstört, aber nach diesen Ereignissen wurde die Stadt wieder aufgebaut. Im Jahr 1552 eroberten die Osmanen Veszprém und plünderten und mordeten in der Stadt. Danach verlor die einstmals blühende [[Renaissance]]-Stadt zeitweilig ihre Bedeutung. Christliche Truppen eroberten die Stadt 1566 zurück, nachdem sie von den abziehenden Osmanen niedergebrannt wurdeworden war. Während des [[Langer Türkenkrieg|Langen Türkenkriegs]] folgte eine erneute kurze osmanische Besetzung.<ref name="Fedeles">Tamás Fedeles: Wesprim/Veszprém. In: Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, 2012. URL: ome-lexikon.uni-oldenburg.de/57057.html</ref>
 
Habsburgische Truppen verwüsteten die Stadt 1704, weil sie den [[Aufstand von Franz II. Rákóczi]] unterstützt hatte. Danach folgte ein Wiederaufbau von Stadt und Festung im Stile des [[Barock]].<ref name="Fedeles"/> Im 18. Jahrhundert und Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Stadt –&nbsp;dank ihres Getreidemarkts&nbsp;– zum Handelszentrum Mittel[[transdanubien]]s. Die Einwohnerzahl stieg von 2.500 auf 14.000. Die Mehrheit der Gebäude der Burg wurde in diesem Zeitraum erbaut.
 
Teile der Stadt wurden bei einem [[Erdbeben]] 1810 zerstört. Das zünftige [[Handwerk]] und der Getreidemarkt versanken Ende des 19. Jahrhunderts in der Bedeutungslosigkeit, weil die Stadtväter es verhindert hatten, dass die 1872 erbaute [[EisenbahnBahnstrecke Székesfehérvár–Celldömölk]]linie zwischennäher [[Székesfehérvár]]an (Stuhlweißenburg)die Ortsmitte von Veszprém geführt wurde.<ref>''Volkswirthschaftliche Zeitung.'' […] ''(Ungarische Westbahn.)'' Das Vaterland, 7. August 1872 [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?apm=0&aid=vtl&datum=18720807&seite=3&zoom=2]</ref> und [[Szombathely]] (Steinamanger)<ref>''Gesetz vom 20. Mai 1869, in Betreff der Zugeständnisse und Bedingungen für die Unternehmung einer Locomotiv-Eisenbahn von Graz nach St. Gotthardt zum Anschlusse an die projectirte Eisenbahn von St. Gotthardt über Kleinzell und Veszprim nach Stuhlweißenburg (beziehungsweise von Kleinzell nach Raab).'' [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=rgb&datum=18690004&seite=00000338&zoom=2 R. G. Bl. Nr. 84/1869]</ref> Die Bevölkerungszahl stagnierte seither. Die näher an dieder OrtsmitteStadtmitte vonverlaufende Veszprémund geführtan wurde.das DieNordufer Bevölkerungszahldes stagnierte[[Balaton]]s seitherführende [[Bahnstrecke Veszprém–Alsóörs]] wurde 1968 stillgelegt.
 
Während der [[Österreich-Ungarn|k.u.k. Monarchie]] war Veszprém eine von vielen [[Garnison]]sstädten und 1914 die Heimat des K.u. Veszprémer [[k.u. Landwehr (Österreich-Ungarn)|Honvéd]]-[[Landstreitkräfte Österreich-Ungarns 1867–1914|Infanterie]][[regiment]]s Nr. 31 ''(Veszprémi 31. honvéd gyalogezred)''.
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Mit großer Hingabe und Liebe zum Detail wurde die Stadt in den Jahren von 1945 bis 1953 nahezu originalgetreu wieder aufgebaut.
 
2023 war Veszprém eine von drei [[Kulturhauptstadt Europas|Kulturhauptstädten Europas]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.veszpreminfo.hu/hu/veszprem-balaton-2023 |titel=Veszprém-Balaton 2023 |titelerg=Európa Kulturális Fővárosa |hrsg=Stadt Veszprém |sprache=hu,de,en |abruf=2023-06-30}}</ref>
2023 wird Veszprém [[Kulturhauptstadt Europas]] sein. Ebenfalls beworben hatten sich [[Debrecen]] und [[Győr]].<ref>''[https://ec.europa.eu/programmes/creative-europe/content/european-capital-culture-2023-hungary_en Veszprém will be the European Capital of Culture 2023 in Hungary.]'' Pressemitteilung auf der Website der Europäischen Kommission, abgerufen am 13. November 2019. (englisch)</ref>
 
== Bildung und Forschung ==
Die [[Pannonische Universität]] gilt heute mit ihren fünf Fakultäten (Philosophische, Ingenieurwissenschaftliche, Wirtschaftswissenschaftliche, Landwirtschaftswissenschaftliche und Informatik-) gilt heute –&nbsp;zusammen mit der Akademie-Filiale Veszprém (VEAB) der [[Ungarische Akademie der Wissenschaften|Ungarischen Akademie der Wissenschaften]] (MTA)&nbsp;– als das akademische Zentrum Mittel-, Nord- und Westtransdanubiens. Zu der Universität gehört seit einigen Jahren auch das [[Georgikon]] in [[Keszthely]], die älteste Agrarwissenschaftliche Fakultät Europas. Die Universität hat rund 11.000 Studenten.
 
== Sehenswertes ==
=== Im Burgviertel ===
* [[Kathedrale St. Michael (Veszprém)|Sankt-MichaelMichaels-Dom]] – Im Jahr 1001 als doppeltürmige romanische [[Basilika (Bautyp)|Basilika]] errichtet, in den Türkenkriegen zerstört, erst im 18. Jahrhundert teils im Spätbarock wieder aufgebaut.
* Unterkirche – Grabmal des Bischofs Márton Bíró von Padányi. Ihm ist die Großrekonstruktion der Veszprémer Burg im 18. Jahrhundert zu verdanken.
* Sankt-Stephans-Kirche – Ursprünglich 1730 im [[Barock]] 1730 errichtet, dann durch einen Brand zerstört, später in neoromanischem Stil wieder aufgebaut.
* Erzbischöfliches Palais – Von [[Jakob Fellner]], einem im 18. Jahrhundert in Ungarn bekannten Architekten erbaut. Im Innern befinden sich eine Bibliothek und viele Gemälde.
* Gisela-Kapelle – Romanisch. Die [[Fresken]] mit den sechs [[Apostel]]n an der Nordwand stammen aus dem 13. Jahrhundert.
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=== Außerhalb des Burgviertels ===
* Naturwissenschaftliches [[Dezső Laczkó|Dezső-Laczkó]]-MuseumKomitatsmuseum
* [[Bakony]]er -Haus
* Petőfi-Theater
* Óváros tér (Altstadtplatz)
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== Sport ==
Überregional bekannt ist der [[KC Veszprém]], mit 2228 ungarischen Meisterschaften, 2331 Pokalsiegen und zwei Siegen im [[Europapokal der Pokalsieger (Handball)|Europapokal der Pokalsieger]] erfolgreichster ungarischer [[Handball]]verein. Die heimische Halle fasst 5.500 Zuschauer.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.veszpremarena.hu/en/Technical-information/Parameters-technical-data |titel=Datenblatt zur Halle |werk= |hrsg=veszpremarena.hu |datum= |zugriffabruf=2019-01-11 |sprache=en}}</ref>
 
Aus der Stadt kommt als weiterer Handballverein der [[Veszprémi KSE]].
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== Söhne und Töchter der Stadt ==
* [[Leopold von Auer (Musiker)|Leopold Auer]] (1845–1930), Violinist, Violinpädagoge und Dirigent
* [[Peter Pulay]] (* 1941), Chemiker
* [[Edit Kovács (Fechterin)|Edit Kovács]] (* 1954), Fechterin
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* [[Soma Novothny]] (* 1994), Fußballspieler
* [[Bence Zakics]] (* 1994), Handballspieler
* [[Kristóf Rasovszky]] (* 1997), Schwimmer
* [[Dalma Gálfi]] (* 1998), Tennisspielerin
* [[Zoltán Szita]] (* 1998), Handballspieler
* [[Benedek Éles]] (* 1999), Handballspieler
 
* [[Anna Szabó]] (* 2004), Handballspielerin
== Einzelnachweise ==
<references/>
 
== Weblinks ==
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* [http://mek.niif.hu/00000/00060/html/105/pc010596.html#6 Veszprém] in [[A Pallas nagy lexikona]] (ungarisch)
* [https://www.civertan.hu/legifoto/legifoto.php?page_level=831 Luftaufnahmen über Veszprém]
 
== Einzelnachweise ==
<references/>
 
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