„Mannar (Distrikt)“ – Versionsunterschied

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Der Distrikt Mannar liegt im Nordwesten der Insel an der Westküste Sri Lankas am [[Golf von Mannar]] und gehört zur Nordprovinz. Nachbardistrikte sind [[Kilinochchi (Distrikt)|Kilinochchi]] im Norden, [[Mullaitivu (Distrikt)|Mullaitivu]] im Nordosten, [[Vavuniya (Distrikt)|Vavuniya]] im Osten und Südosten, [[Anuradhapura (Distrikt)|Anuradhapura]] und [[Puttalam (Distrikt)|Puttalam]] im Süden und der Golf von Mannar im Westen.
 
Der Distrikt Mannar hat eine Fläche von 1.9961996 Quadratkilometern (davon 1.8801880 Quadratkilometer Land und 116 Quadratkilometer Binnengewässer). Damit ist er flächenmäßig auf Rang 13 der Distrikte Sri Lankas.
 
== Bevölkerung ==
Nach der Volkszählung 2012 hat der Distrikt Mannar 99.570 Einwohner. Damit ist er nach dem [[Mullaitivu (Distrikt)|Distrikt Mullaitivu]] gemessen an der Einwohnerzahl der zweitkleinste Distrikt Sri Lankas.<ref>[{{Webarchiv|url=http://www.statistics.gov.lk/PopHouSat/CPH2012Visualization/htdocs/index.php?usecase=indicator&action=Data&indId=10 |wayback=20150219053801 |text=Endergebnis der Volkszählung 2012] }}</ref> Mit nur 53 Einwohnern pro Quadratkilometer ist er sehr dünn besiedelt und die Bevölkerungsdichte liegt deutlich unter dem Durchschnitt Sri Lankas (325 Einwohner pro Quadratkilometer). Von den Bewohnern waren 50.053 (50,27 %) männlichen und 49.517 (49,73 %) weiblichen Geschlechts. Die Bevölkerung ist ausgesprochen jung. Dies verdeutlicht ein Blick auf die Altersverteilung.
 
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=== Bevölkerung des Distrikts nach Volksgruppen ===
Die srilankischensri-lankischen Tamilen stellen die Bevölkerungsmehrheit der Einwohnerschaft des Distrikts Mannar. Doch gibt es große Minderheiten anderer Volksgruppen.
 
'''Sri Lankische-lankische Tamilen'''
Die srilankischensri-lankischen [[Tamilen]] stellen die größte Volksgruppe. In vier der fünf Divisions stellen sie die Bevölkerungsmehrheit. Überdurchschnittlich vertreten sind sie in der Division Nanaddan (93,95 % SrilankischeSri-lankische Tamilen). In der Division Musalai sind sie mit 3.094 Personen (38,11 %) nur die zweitstärkste Volksgruppe. Ihr Anteil bewegt sich zwischen 38,11 % in Musalai und 93,95 % in Nanaddan.
 
'''Moors'''
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'''Singhalesen'''
Der Anteil der [[Singhalesen]] ist auch heute noch gering. Die Volkszählung von 1881 ergab eine Anzahl von 142 Singhalesen (0,67 % der Einwohnerschaft). Bis 1921 schwankte er im Bereich von 0,81 bis 2,5 %. Danach kam es zu vermehrter Zuwanderung von Angehörigen dieser Volksgruppe und der Anteil stieg bis zum Beginn des Bürgerkriegs auf 8,17 %. Viele singhalesische Neusiedler kehrten dann dem Kampfgebiet den Rücken. Der singhalesische Bevölkerungsanteil bewegt sich zwischen 1,54 % in Nanaddan und 4,32 % in Madhu.
 
'''Indische Tamilen'''
Die indischstämmigen Tamilen sind Nachfahren von Einwanderern aus Indien während der britischen Kolonialherrschaft. Bei der Volkszählung 1946 betrug ihr Bevölkerungsanteil im Distrikt Mannar noch 11,2 %. Dieser Wert stieg 1953 sogar noch auf 18,3 % (oder 7.9797979 Personen). Bis zum Beginn des Bürgerkriegs stieg ihre Zahl stetig, doch verringerte sich ihr Anteil an der Bevölkerung von Volkszählung zu Volkszählung. Heute ist ihre Volksgruppe fast gänzlich verschwunden. Selbst in ihrer einstigen Hochburg Mannar Town sind es nur noch 433 Personen oder 0,85 % der Einwohnerschaft.
 
'''Übrige Volksgruppen'''
Die Malaien, Burgher und Sri Lanka Chetties sind kleine Minderheiten. Fast ganz verschwunden ist die Volksgruppe der Indischen Moors (1946 noch 2,87 % der Bewohner oder rund 900 Menschen).<ref>[http://www.statistics.gov.lk/PopHouSat/PopulationAtla_2012/04_DSLevelMaps/Map%20P3.42.4.1%20Mannar%20-%20Population%20by%20Ethnicity%20by%20DS.pdf Karte der ethnischen Verteilung nach der Volkszählung 2012]</ref><ref>[http://www.statistics.gov.lk/PopHouSat/CPH2012Visualization/htdocs/index.php?usecase=indicator&action=DSData&indId=10&district=Mannar Daten des Distrikts Mannar nach der Volkszählung 2012]</ref>
 
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<small><sup>1</sup> Tiefland- und Kandy-Singhalesen zusammen<sup>2</sup> [[Sri-Lanka-Tamilen]] und indische [[Tamilen]] separat <sup>3</sup> nur srilankischesri-lankische [[Sri Lanka Mauren|Moors]]<sup>4</sup> davon 2012 1 Sri Lanka Chetty und keine Bharathas</small>
 
=== Bevölkerung des Distrikts nach Bekenntnissen ===
Die Verteilung der Glaubensbekenntnisse ist nur teilweise ein Spiegelbild der ethnischen Verhältnisse. Bei genauerer Betrachtung gibt es bedeutende Unterschiede zum Rest des Landes. Der [[Hinduismus]], dem nur rund 30 % der srilankischensri-lankischen und indischen Tamilen angehört, ist im Distrikt Mannar nur die zweitstärkste Glaubensgemeinschaft. Innerhalb der fünf Divisions gibt es allerdings große Unterschiede. Die Extreme sind Madhu (54 % Hindus und 46 % Christen unter den Tamilen) und Musalai (11 % Hindus und 89 % Christen unter den Tamilen). An dritter Stelle steht der [[Islam]], dem die Moors und Malaien angehören. In der Division Musalai sind die Muslime sogar die Bevölkerungsmehrheit (59,71 % Anteil). Der [[Buddhismus in Sri Lanka|Buddhismus]] ist nur die viertstärkste Religionsgruppe. Doch gehören mehr als 500 Singhalesen (rund 20 % ihrer Volksgruppe) und etwa 55.000 Tamilen (fast 70 % ihrer Volksgruppe) dem [[Christentum]] an. Deshalb ist eine Mehrheit der Bevölkerung Mitglied der Römisch-Katholischen Kirche.<ref>[http://www.statistics.gov.lk/PopHouSat/PopulationAtla_2012/04_DSLevelMaps/Map%20P3.42.5.1%20%20Mannar%20-%20Population%20by%20Religion%20by%20DS.pdf Karte der religiösen Verteilung nach der Volkszählung 2012]</ref><ref>[http://www.statistics.gov.lk/PopHouSat/CPH2012Visualization/htdocs/index.php?usecase=indicator&action=DSData&indId=10&district=Mannar Daten des Distrikts Mannar nach der Volkszählung 2012]</ref>
[[Datei:Madhu Church (Madu Church)10.jpg|mini|Die Marienkirche von [[Madhu (Sri Lanka)|Madhu]]]]
 
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=== Bedeutende Orte ===
Der Distrikt ist ländlich geprägt. Die Distrikthauptstadt Mannar (2012: 24.417 Bewohner) ist die einzige mittelgroße Stadt. Kleinstädte gibtsind Madhu esund keineTalaimannar.
 
== Verkehr ==
[[Datei:Mannar Island Bridge (44434886994).jpg|mini|Mannar Bridge]]
[[Datei:Puthukkudiyiruppu Railway Track - panoramio.jpg|mini|Mannar Line bei Puthukkudiyiruppu 2014]]
[[Datei:Mannar Trip10.jpg|mini|Die Dammstraße nach Mannar]]
Mannar ist über die Fernstraße A32 mit Jaffna und über die A30 mit [[Vavuniya]] verbunden. Die 157 m lange Mannar Bridge vom Festland zur Insel Mannar wurde im März 2010 eingeweiht, nachdem der Vorgängerbau von 1930 im Bürgerkrieg 1990 zerstört worden war. 1914 wurde die 106 km lange Eisenbahnlinie ''Mannar Line'' mit 11 Stationen von [[Medawachchiya]] nach [[Talaimannar]] am nordwestlichen Ende der Mannar-Insel fertiggestellt.<ref>Manfred Domrös: ''Sri Lanka'', S. 265. Darmstadt 1976</ref>
 
== Wirtschaft ==
Wichtigster Wirtschaftszweig im Distrikt ist die Fischerei. Perl- und Austernfischerei haben an der Küste zwischen Mannar und Karaitivu eine lange Tradition.<ref>Manfred Domrös: ''Sri Lanka'', S. 250. Darmstadt 1976</ref> Fischfang spielt für die Wirtschaft Sri Lankas insgesamt allerdings nur eine untergeordnete Rolle, da die Fischgründe um die Insel wenig ergiebig sind.<ref>Manfred Domrös: ''Sri Lanka'', S. 246. Darmstadt 1976</ref>
 
Der See ''Giant's Tank'', in dessen Nähe sich das 43 km² große Naturschutzgebiet ''Giant's Tank Sanctuary'' befindet, liegt fast genau in der Mitte des Distrikts und dient der künstlichen Bewässerung für den Reisanbau eines fast 100 km² großen Gebietes. Möglicherweise wurde er bereits im 5. Jahrhundert auf Befehl von König Dhatusena von [[Anuradhapura]] angelegt und im 12. Jahrhundert auf Geheiß von König Parakramabahu I von [[Polonnaruwa]] restauriert.<ref>Anita Abrahamson: ''Ceylon'', S. 110. Stockholm 1973</ref>
 
Der Tourismus ist im Distrikt Mannar nur von geringer Bedeutung. Von der einheimischen Bevölkerung viel besucht werden der katholische Marienwallfahrtsort Madhu am Rande des [[Madhu-Road-Nationalpark]]s und das hinduistische Heiligtum Thirukethiswaram Kovil.<ref>Stefan Loose: ''Sri Lanka'', S. 526. Berlin 2023</ref> Um den See ''Giant's Tank'' breitet sich das Naturschutzgebiet ''Giant's Tank Sanctuary'' aus. Talaimannar, das wegen seiner Perlenfischerei, seines 1915 erbauten Leuchtturms sowie für seine bis zum Bürgerkrieg bestehende, frühere Eisenbahn- und Fährverbindung nach [[Rameswaram]] in Indien bekannt ist, wird von Kitesurfern aufgesucht.<ref>Stefan Loose: ''Sri Lanka'', S. 527. Berlin 2023</ref>
 
Im Küstenort Arippu südlich von Mannar ist die Ruine einer kleinen portugiesischen Festung mit zwei Bastionen erhalten, die 1658 von den Niederländern erobert wurde und später auf Geheiß von Fredrick North, dem ersten britischen Gouverneur des Landes, in ein Wohnhaus für die Offiziere, die die Perlenfischerei im Distrikt Mannar beaufsichtigten, umgebaut.<ref>https://amazinglanka.com/wp/arippu-fort/</ref>
 
Der Distrikt Mannar war der einzige der an der Küste gelegenen Distrikte Sri Lankas, bei dem durch den Tsunami von 2004 keine größeren Schäden entstanden und Menschen nicht zu Schaden kamen.<ref>Ministry of Housing and Construction Industry, Eastern Province, Education & Irrigation Development: ''Tsunami Impact - Sri Lanka 26th December 2004. Assessment of Western and Southern coastline from 29th December 2004 to 2nd January 2005'', S. 23.|Abgerufen am 21. April 2024</ref>
 
== Verwaltung ==
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|+ Die DS Divisions im Distrikt Mannar
|- class="hintergrundfarbe5"
! Name || Hauptort<ref>[http://www.statoids.com/ylk.html Statoids, Verwaltungsgebiete Sri Lankas]</ref> || Einwohner <br /> 2012 || Fläche <br /> in km²<ref>{{Webarchiv|url=http://www.statistics.gov.lk/Abstract%202013/CHAP1/1.2.pdf |wayback=20150213170809 |text=Angaben des Statistischen Amts von Sri Lanka |archiv-bot=2019-04-29 10:32:32 InternetArchiveBot }}</ref>|| Dichte || GN || Dörfer
|-
| style="text-align:left" |[[Madhu (DS Division)|Madhu]]||Periyapandivirichchan||7.711||553||14||17||76