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[[Datei:Hohen Neuendorf-Borgsdorfer Bahnhof- Blockstellengebäude 30.7.2012.jpg|mini|Blockstelle in [[Borgsdorf]] an der [[Berliner Nordbahn]]]]
 
'''Blockstellen''' (Abkürzung '''Bk''') sind [[Bahnanlage]]n, die in ihrer Funktion als Zugfolgestelle einen [[Zugfolgeabschnitt]] begrenzen.
'''Blockstellen''' (Abkürzung '''Bk''') oder '''Blockposten''' sind [[Bahnanlage]]n, die in ihrer Funktion als [[Zugmeldebetrieb|Zugfolgestelle]] einen Zugfolgeabschnitt begrenzen. Die zugehörigen Betriebsgebäude werden mitunter als '''Blockhütte''' bezeichnet. Blockstellen verfügen in der Regel über je ein [[Blocksignal]] pro Fahrtrichtung und Streckengleis. Sie finden sich vor allem dort, wo der Abstand zwischen zwei Bahnhöfen so groß ist, dass die angestrebte [[Zugfolge|Mindestzugfolgezeit]] nicht erreicht werden kann. Früher war ausschlaggebender Beweggrund für die Einrichtung von Blockstellen, dass Verständigungen zwischen den Zugfolgestellen nicht über längere Entfernungen möglich waren. Alle Zugfolgestellen hatten in den Anfangsjahren der Eisenbahn daher untereinander Blickkontakt und verständigten sich über optische Signale.
 
'''Blockstellen''' (Abkürzung '''Bk''') oder '''Blockposten''' sind [[Bahnanlage]]n, die in ihrer Funktion als [[Zugmeldebetrieb|Zugfolgestelle]] einen Zugfolgeabschnitt begrenzen. Die zugehörigen Betriebsgebäude werden mitunter als '''Blockhütte''' bezeichnet. Blockstellen verfügen in der Regel über je ein [[Blocksignal]] pro Fahrtrichtung und Streckengleis. Sie finden sich vor allem dort, wo der Abstand zwischen zwei [[Bahnhof|Bahnhöfen]] so groß ist, dass die angestrebte [[Zugfolge|Mindestzugfolgezeit]] nicht erreicht werden kann. Früher war ausschlaggebender Beweggrund für die Einrichtung von Blockstellen, dass Verständigungen zwischen den Zugfolgestellen nicht über längere Entfernungen möglich waren. Alle Zugfolgestellen hatten in den Anfangsjahren der Eisenbahn daher untereinander Blickkontakt und verständigten sich über optische Signale.
Es gibt örtlich mit [[Fahrdienstleiter|Blockwärtern]] besetzte Blockstellen und ''selbsttätige Blockstellen'' (Sbk), die technisch vollkommen automatisch ohne Mitwirkung eines Bedieners funktionieren und für die Zugerkennung eine [[Gleisfreimeldeanlage]] nutzen.
 
Eine Blockstelle kann zugleich als [[Abzweigstelle]], [[Gleisanschluss#Anschlussstelle|Anschlussstelle]], [[Gleisanschluss#Ausweichanschlussstelle|Ausweichanschlussstelle]], [[Bahnhof]], [[Deckungsstelle]], [[Haltepunkt]], [[Haltepunkt#Definition laut EBO|Haltestelle]] oder [[Überleitstelle]] eingerichtet sein.<ref>Fahrdienstvorschrift der DB AG, Richtlinie 408.0101A01 Züge fahren; Begriffe: ''Blockstellen''</ref> Der ausschließliche Status einer [[Betriebsstelle]] als Blockstelle trifft dann zu, wenn sie nur ihre grundsätzliche Aufgabe der Zugfolgeabschnittbegrenzung auf der [[Freie Strecke#Eisenbahn|freien Strecke]] wahrnimmt und keine weiteren Funktionen, wie z.&nbsp;B. den Übergang von Zügen auf ein anderes Gleis, erfüllt.
Blockstellen für [[Führerstandssignalisierung|anzeigegeführte Züge]] ([[Linienzugbeeinflussung|LZB]] bzw. [[ETCS Level 2]]) können durch konventionelle [[Hauptsignal]]e oder beispielsweise durch „virtuelle Signale“ wie [[Blockkennzeichen]] begrenzt sein.
 
== Geschichte ==
Eine Blockstelle kann als eine [[Abzweigstelle]], eine [[Gleisanschluss#Anschlussstelle|Anschlussstelle]], ein [[Bahnhof]], eine [[Deckungsstelle]], ein [[Haltepunkt]], eine [[Haltepunkt#Definition laut EBO|Haltestelle]] und eine [[Überleitstelle]] konzipiert sein.
In der Anfangszeit der Eisenbahn lagen Betriebsstellen in Sichtweite zueinander und verständigten sich über nur auf kürzere Entfernung erkennbare [[Optische Telegrafie#Signalwesen der Eisenbahnen|optische Signale]]. Ab den 1860er Jahren hatte der Eisenbahnverkehr so stark zugenommen, dass der Abstand zwischen zwei Zugfolgestellen verkürzt und zudem mit [[Eisenbahnsignal|Signalen für den Zugverkehr]] gesichert werden musste. Die optischen Signale zur Kommunikation wurden ab den 1870er Jahren durch Telefonverbindungen ersetzt, zur Deckung des vorausliegenden Streckenabschnitts wurden zunächst [[Distanzsignal]]e aufgestellt. Mit der Einführung des elektrischen [[Streckenblock]]s wurde die Freigabe eines Streckenabschnitts auch technisch überwacht.
 
Die Blockstellen waren zunächst, wie die [[Schrankenwärter]]posten, entlang der Strecke nummeriert; ab 1911 wurden in der [[Reichsbahndirektion Halle|Eisenbahndirektion Halle]], ab 1927 in ganz [[Sachsen]], den Blockstellen Namen entsprechend ihrer geografischen Lage zugeordnet. 1905 war bereits die Bezeichnung der Stellen von ''Blockstation'' in ''Blockstelle'' geändert worden, im Jahr 1930 wurde die Abkürzung von ''Blst'' auf ''Bk'' festgelegt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sachsenschiene.net/bahn/sta/sta_abk.htm?51 |titel=Abzweigstellen, Ausweichanschlussstellen und Blockstellen der freien Strecke |autor=Jens Herbach |werk=Sachsenschiene.de |datum= |abruf=2024-04-26}}</ref> Weitere frühere Bezeichnungen für die Betriebsstelle oder deren Dienstgebäude sind ''Blockposten'' oder ''Blockhütte''.
 
== Betrieb ==
Blockstellen bestehen aus einem örtlich mit einem [[Fahrdienstleiter]] besetzten oder von einer benachbarten Betriebsstelle ferngestellten [[Stellwerk]]. Fahrdienstleiter von Blockstellen wurden früher als ''Blockwärter'' (Blw<ref>Fahrdienstvorschriften DV 408 der Deutschen Reichsbahn</ref>, auch Bkw<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sachsenschiene.net/bahn/sta/sta0836.htm |titel=Falkenau (Sachs) Süd |titelerg=Geschäftliche Mitteilungen Deutsche Bahn vom 30.07.2004 |autor=Jens Herbach |werk=Sachsenschiene.de |datum= |abruf=2024-04-28}}</ref>) bezeichnet.
 
EsVor gibt örtlichallem mit der Einführung [[FahrdienstleiterElektronisches Stellwerk|Blockwärternelektronischer Stellwerke]] besetzte Blockstellen undeingerichtete ''selbsttätige Blockstellen'' (Sbk), diefunktionieren technisch vollkommen automatisch ohne Mitwirkung eines Bedieners funktionieren und nutzen für die Zugerkennung eine [[Gleisfreimeldeanlage]] nutzen.
 
Blockstellen für [[Führerstandssignalisierung|anzeigegeführte Züge]] ([[Linienzugbeeinflussung|LZB]] bzw. [[European Train Control System|ETCS]] Level– hier insbesondere in der Betriebsart [[Full 2Supervision]]) können statt durch konventionelle [[HauptsignalFormsignal|Form-]]e oderbzw. beispielsweise[[Eisenbahnsignal|Lichthauptsignale]] auch durch „virtuelleSignale Signale“[[Nebensignal#Ne14|Ne 14]] wie– [[ETCS-Halttafel]] oder durch Orientierungszeichen [[Blockkennzeichen]] (z.&nbsp;B. als LZB-Blockkennzeichen) begrenzt sein.
 
== Siehe auch ==
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== Weblinks ==
* {{Internetquelle |url=https://www.gesetze-im-internet.de/ebo/__4.html |titel=§ 4 Begriffserklärungen |werk=Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO) |hrsg=Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz |datum=1955-09-28 |abruf=2018-10-24}}
* {{Internetquelle
 
| url = https://www.gesetze-im-internet.de/ebo/__4.html
== Einzelnachweise ==
| titel = § 4 Begriffserklärungen
<references />
| werk = Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO)
| hrsg = Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz
| datum = 1955-09-28
| zugriff = 2018-10-24
}}
 
[[Kategorie:Zugsicherung]]