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== Leben ==
Jürg Baur kam bereits früh mit verschiedensten [[Musikstil]]enMusikstilen in Berührung. Das im Elternhaus vorhandene Notenmaterial bot dem jungen Jürg Baur, der mit acht Jahren die ersten Klavierstunden bei [[Adelheid Kroeber]] und später von [[Albert Thate]] auch Orgelunterricht erhielt, die Gelegenheit, sich intensiv mit Klavierwerken von [[Johann Sebastian Bach]] und Klavierstücken von [[Béla Bartók]], [[Igor Strawinsky]], [[Paul Hindemith]], [[Ernst Krenek]] und [[Ernst Toch]] auseinanderzusetzen, die ihn zum Komponieren anregten. Sein [[Streichquartett]] in d-Moll (1935), kurz vor dem Abitur 1937 am Düsseldorfer [[Hindenburg-Gymnasium]] durch das [[Prisca-Quartett]] dort teilweise uraufgeführt, ebnete Baur den Weg in die Kompositionsklasse [[Philipp Jarnach]]s an der [[Hochschule für Musik und Tanz Köln]], an der er im Herbst 1937 sein Studium begann. Er studierte zusätzlich sowohl [[Klavier]] bei [[Karl Hermann Pillney]] als auch [[Orgel]] bei [[Michael Schneider (Organist)|Michael Schneider]]. Während des Studiums gehörte er einer [[Kameradschaft (Studentenorganisation)|Kameradschaft]] des [[Nationalsozialistischer Deutscher Studentenbund|NSDStB]] an, wurde aber als politisch unzuverlässig eingestuft.<ref>Bernhard Grün: ''"Burschen heraus – traget die Fahne des Reichs voraus!" Musik als Waffe der politischen Erziehung der Reichsstudentenführung'', in: ''[[Verein für corpsstudentische Geschichtsforschung|Einst und Jetzt.]] Jahrbuch für corpsstudentische Geschichtsforschung'' 69 (2024), S. 228–229.</ref>
 
Bedingt durch die Einberufung zum [[Wehrdienst]] 1939 musste Jürg Baur das Studium nach vier Semestern unterbrechen, nahm es nach dem Krieg, während dessen er 1944 Dr. med. Hilde Wolfstieg geheiratet hatte, und der Rückkehr aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft wieder auf und wurde bereits im Verlaufe des Jahres 1946 Dozent für [[Musiktheorie]] am [[Robert Schumann Hochschule Düsseldorf|Robert-Schumann-Konservatorium]] Düsseldorf. Im gleichen Jahr legte er sein Staatsexamen für [[Tonsatz]] und Klavier ab; ein Jahr später beendete er das Kompositionsstudium mit Abschluss der Künstlerischen Reifeprüfung. Sein 1948 begonnenes [[Musikwissenschaft]]sstudium bei [[Karl-Gustav Fellerer]] an der [[Universität zu Köln]] schloss er zwar 1951 ab, die in Arbeit befindliche [[Dissertation]] fiel jedoch verschiedenen, umfangreichenanderen Beschäftigungen zum Opfer: So war er neben seiner Lehrtätigkeit Kantor an der [[Pauluskirche (Unterrath)|Pauluskirche]] in Düsseldorf-Unterrath (1952–66) sowie mehrere Jahre lang Bühnenmusikverfasser für das [[Düsseldorfer Schauspielhaus]] der Ära [[Gustaf Gründgens]]. Den Abschluss seiner Examina bildete das Kirchenmusik-[[A-Examen (Kirchenmusik)|A-Examen]] für Kirchenmusik 1954. 1959–66 war Baur Gastdozent der evangelischen [[Landeskirchenmusikschule der Evangelischen Kirche im Rheinland]].
 
1955 erhielt Baur den Förderpreis des [[Robert-Schumann-Preis (Düsseldorf)|Robert-Schumann-Preises]] der Stadt Düsseldorf, 1956 den Förderpreis der jungen Generation Recklinghausen und ein Jahr später den Düsseldorfer Robert-Schumann-Preis in Würdigung seines Gesamtschaffens. Die bedeutendste und wichtigste Auszeichnung war das Rom-Stipendium der Deutschen Akademie [[Villa Massimo]] 1960. 1965 wurde Jürg Baur Nachfolger von [[Joseph Neyses]] als Direktor des Düsseldorfer Robert-Schumann-Konservatoriums und 1969 zum Professor ernannt. In diese Zeit fallen auch eine Reise in die [[UdSSR]] im Auftrag des [[Deutscher Musikrat|Deutschen Musikrates]], ein zweites Villa-Massimo-Stipendium (beides 1968) und die Verleihung des [[Bundesverdienstkreuz]]es 1. Klasse (1969).
 
1971 übernahm Baur die Kompositionsklasse [[Bernd Alois Zimmermann]]s an der Kölner [[Hochschule für Musik und Tanz Köln|Musikhochschule]], die er dann bis 1990 (nach seiner Pensionierung als [[Lehrauftrag]]) leitete; eine Berufung an die Münchener [[Hochschule für Musik und Theater München|Musikhochschule]] lehnte er 1975 ab. Im Jahre 1979 folgte eine zweite Reise in die UdSSR, bevor er ein Jahr später als Ehrengast in der Villa Massimo weilte und 1984 als Ehrengast am [[Moskau]]er Internationalen Musikfest teilnahm. 1990 erhielt Jürg Baur den Verdienstorden des Landes [[Nordrhein-Westfalen]], 1994 den [[Musikpreis der Stadt Duisburg]]. SeitAb 1973 istwar Baur Mitglied des Wertungsausschusses der [[Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte|GEMA]], der er seit 1947 angehörtangehörte; seitab 1977 istwar er Einzel- und seitab 1988 Ehrenmitglied des [[Deutscher Musikrat|Deutschen MusikratesMusikrats]]. Außerdem war er von 1971 bis 1993 1. Vorsitzender des nordrhein-westfälischen Landesverbandes [[VDMK]] (heute: [[Deutscher Tonkünstlerverband|DTKV]]) sowie von 1962 bis 1997 1. Vorsitzender des VDMK-Bezirksverbandes Düsseldorf, deren beider Ehrenvorsitzender er nunanschließend istwar. 1997 erhielt Jürg Baur den Musikpreis der [[''Gerhard-Maasz-Stiftung]]'' für sein Gesamtwerk sowie den Ehrenring der ''Deutschen [[Franz Schubert|Schubertgesellschaft]]''.
 
== Werke ==
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* ''Ballata Romana'' für [[Klarinette]] und [[Klavier]]
* ''Aphorismen'' für Klavier
* ''Drei Fantasien für Gitarre''
* ''Meditazione sopra Gesualdo'' für [[Orgel]]
* ''Die [[Rose von Scharon|Blume des Scharon]]'' nach Texten aus dem „Hohen Lied“ für gemischten Chor
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* ''Perché''. Oratorium
* ''Der Roman mit dem Kontrabaß'' Kammeroper nach Tschechow
* ''Concerto da camera. Auf der Suche nach der verlorenen Zeit'' für Blockflöte und Orchester
 
Baurs Werke erscheinen überwiegend im Verlag [[Breitkopf & Härtel]], seit 1990 auch schwerpunktmäßig im [[Verlag Dohr]] Köln.
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* mit wechselndem Schlüssel, Klavierlieder (mit Matthias Güdelhöfer und [[Oliver Drechsel]]); [[Verlag Dohr]] DCD 008
* Jürg Baur – Orgelwerke I (mit [[Reinhard Kluth]]); KM 00.012, K&M Records, ein Label von: KrömerMusic, 54317 Gusterath,
* Orgelwerke (mit [[Martin Herchenröder]]); Verlag Koch/Schwann, 3-1846-2 H1
* Orchesterwerke; [[Thorofon]], CTH 2270
 
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* Oliver Drechsel: ''Jürg Baur. Das Klavierwerk'', Köln (Dohr) 1998.
* Matthias Güdelhöfer: ''Jürg Baur. Die späte Kammermusik'', Köln (Dohr) 2002.
* Jutta Scholl: ''Der Komponist Jürg Baur : eine Dokumentation'', Düsseldorf (Musikbibliothek) 1993.
* [[Ulrich Tadday]] (Hrsg.): ''Jürg Baur'' (= ''Musik-Konzepte.'' Bd. 184/185), München (edition text + kritik) 2019, ISBN 978-3-86916-747-3.
* Lars Wallerang: ''Die Orchesterwerke Jürg Baurs als Dialog zwischen Tradition und Moderne'', Köln (Dohr) 2003.
 
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* {{DNB-Portal|118654012|TYP=Werke von und über}}
* {{DDB|Person|118654012}}
* [https://jürgbaur.de Jürg Baur Gesellschaft e.&nbsp;V.]
* [http://www.dohr.de/autor/baur.htm Jürg Baur im Verlag Dohr]
* [http://www.augemus.de/autoren/baur.html Vita im AUGEMUS Musikverlag]
 
* [http://www.owen-leinert.com/Baur%20Kontrabass.htm ''Der Roman mit dem Kontrabass'' Rezension in: ''Opera'' London, 3/2006; sowie Szenen-Fotos]
== Einzelnachweise ==
<references />
 
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[[Kategorie:Hochschullehrer (HfMT Köln, Standort Köln)]]
[[Kategorie:Hochschullehrer (Robert Schumann Hochschule Düsseldorf)]]
[[Kategorie:Musiker (Düsseldorf)]]
[[Kategorie:Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse]]
[[Kategorie:Träger des Verdienstordens des Landes Nordrhein-Westfalen]]