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| Hauptquelle = <ref>Die Werte für die Eigenschaften (Infobox) sind, wenn nicht anders angegeben, aus [http://www.webelements.com/rhodium/ www.webelements.com (Rhodium)] entnommen.</ref>
<!--- Atomar --->
| Atommasse = 102,90549(2)<ref name="CIAAW">IUPAC Commission on Isotopic Abundances and Atomic Weights: ''Standard Atomic Weights of 14 Chemical Elements Revised.'' In: ''Chemistry International.'' 40, 2018, S.&nbsp;23, {{DOI|10.1515/ci-2018-0409}}.</ref>
| Atomradius = 135
| AtomradiusBerechnet = 173
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| Modifikationen =
| Kristallstruktur = kubisch flächenzentriert
| Dichte = 12,38 g/cm<sup>3</sup> (20 [[Grad Celsius|°C]])<ref name="Greenwood">[[N. N. Greenwood]], [[A. Earnshaw]]: ''Chemie der Elemente.'' 1. Auflage. VCH, Weinheim 1988, ISBN 3-527-26169-9, S.&nbsp;1427.</ref>
| RefTempDichte_K =
| Mohshärte = 6
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| RefTempWärmeleitfähigkeit_K =
<!--- Chemisch --->
| Oxidationszustände = ±0, '''+1''', +2, '''+3''', +4
| Normalpotential = 0,76 [[Volt|V]] (Rh<sup>3+</sup> + 3e<sup>−</sup> → Rh)
| Elektronegativität = 2,28
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| NH = 0
| Halbwertszeit = 3,742 [[Jahr|a]]
| Zerfallstyp1ZM = β<sup>+</sup>
| Zerfallstyp1ZE = 2,464
| Zerfallstyp1ZP = <sup>102</sup>Ru
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| Zerfallstyp1ZP = <sup>106</sup>Pd
}}
| NMREigenschaften =
{{Infobox Chemisches Element/NMR
| Symbol = Rh
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}}
 
'''Rhodium''' ist ein [[chemisches Element]] mit dem [[Elementsymbol]] Rh und der [[Ordnungszahl]] 45. Es ist ein silberweißes, hartes, unreaktives [[Übergangsmetall]]. Im [[Periodensystem]] zählt es zusammen mit [[Cobalt]], [[Iridium]] und [[Meitnerium]] zur 9. Gruppe oder [[Cobaltgruppe]]. Rhodium besitzt große Ähnlichkeit zumit anderen [[Platinmetalle]]n wie [[Platin]] oder [[Palladium]]. Dies betrifft beispielsweise die für [[Edelmetalle]] charakteristische geringe Reaktivität und eine hohe [[Katalysator|katalytische]] Aktivität.
 
Rhodium wird daher, oft in Form von [[Legierung]]en, vorwiegend als Katalysator eingesetzt. Als wichtiger Bestandteil von [[Fahrzeugkatalysator]]en wird es zur Reduktion von [[Stickoxide]]n eingesetzt. Auch in industriellen Prozessen zur Herstellung einiger chemischer Grundstoffe, wie dem [[Ostwald-Verfahren]] zur [[Salpetersäure]]-Produktion, werden Rhodiumkatalysatoren genutzt. Da das Metall in der Natur sehr selten vorkommt und gleichzeitig eine breite Anwendung findet, zählt es zu den teuersten Metallen überhaupt.
 
Im [[Menschlicher Körper|menschlichen Körper]] kommt Rhodium normalerweise nicht vor, eine biologische Bedeutung ist nicht bekannt.<ref name="Huheey">James E. Huheey, Ellen A. Keiter, Richard L. Keiter:'' Anorganische Chemie.'' 3. Auflage. de Gruyter, Berlin 2003, ISBN 3-11-017903-2.</ref>
 
== Geschichte ==
Rhodium wurde 1803 von [[William Hyde Wollaston]] in einem aus Südamerika stammenden Rohplatinerz entdeckt. Im gleichen Erz wurden von Wollaston und [[Smithson Tennant]] drei weitere Platinmetalle, [[Palladium]], [[Iridium]] und [[Osmium]], entdeckt. Dazu lösten sie das Erz zunächst in [[Königswasser]]. Es bildete sich eine lösliche Fraktion und ein schwarzer Rückstand, in dem Tennant Osmium und Iridium fand. Wollaston fällte aus der Königswasserlösung Rhodium und einige weitere Bestandteile mit [[Zink]]pulver. Nach der Abtrennung von [[Kupfer]] und [[Blei]] mit verdünnter [[Salpetersäure]], erneutem Lösen in Königswasser und Zugabe von [[Natriumchlorid]] bildete sich Na<sub>3</sub><nowiki>[</nowiki>RhCl<sub>6</sub><nowiki>]</nowiki> · n H<sub>2</sub>O, das beim Verdunsten der Flüssigkeit als rosarotes Salz zurückblieb. Aus diesem konnte Wollaston durch Extraktion mit Ethanol und Reduktion mit Zink das elementare Rhodium gewinnen. Der Name wurde von Wollaston nach dem [[Altgriechische Sprache|griechischen]] {{grcSlang|grc|ῥόδεος|rhódeos|de=rosenfarbig}} („rosenfarbig“)<ref>{{Literatur |OnlineAutor=http://images.zeno.org/[[Wilhelm Pape-1880/K/big/Pape-1880----02-0846]], Max Sengebusch (Bearb.png) |Titel=Handwörterbuch der griechischen Sprache |Auflage=3. Auflage, 6. Abdruck |Verlag=Vieweg & Sohn |Ort=Braunschweig |AutorDatum=[[Wilhelm1914 |Online=[http://www.zeno.org/Pape-1880/A/%E1%BF%A5%CF%8C%CE%B4%CE%B5%CE%BF%CF%82 Digitalisat]], Max Sengebusch (Bearb.) |Datum=1914 |Abruf=20182023-11-12-19 }}</ref> gewählt, da viele Rhodiumverbindungen diese Farbe zeigen.<ref name="Platmetrev">W. P. Griffith: ''Bicentenary of Four Platinum Group Metals, Part I Rhodium und Palladium.'' In: ''Platinum Metals Review.'' 47 (4), 2003, S.&nbsp;175–183.</ref> Seine Entdeckung hatte er am 21. Juni 1803 der [[Royal Society]] vorgestellt und bereits zu diesem Zeitpunkt den Namen vergeben.<ref>{{ANNO|esj|59|00|1804|2529|Découverte de deux nouveaux métaux|anno-plus=ja}}</ref>
 
Die erste Anwendung des neuen Metalls warwaren ab 1820 Spitzen von [[Schreibfeder]]n, für die Rhodium-[[Zinn]]-Legierungen eingesetzt wurden. Diese wurden später jedoch durch härtere Osmium-Iridium-Legierungen abgelöst.<ref name="Platmetrev" />
 
== Vorkommen ==
Rhodium ist nach [[Rhenium]] zusammen mit [[Ruthenium]] und [[Iridium]] eines der seltensten nicht radioaktiven Metalle in der kontinentalen [[Erdkruste]]. Sein [[Elementhäufigkeit|Anteil]] beträgt nur 1&nbsp;[[Parts per billion|ppb]].<ref>{{CRC Handbook |Auflage=90 |Titel= |Kapitel=4 |Startseite=18 |Endseite= }}</ref> Rhodium kommt in der Natur [[gediegen]] vor und ist daher als eigenständiges [[Mineral]] anerkannt. Fundorte sind unter anderem die [[Typlokalität]] [[Stillwater County|Stillwater]] in [[Montana]] und [[Goodnews Bay]] in [[Alaska]]. Rhodium ist unter anderem mit anderen [[Platinmetalle]]n und [[Gold]] vergesellschaftet.<ref>''Rhodium.'' In: J. W. Anthony u. a.: ''Handbook of Mineralogy.'' 1, 1990, S.&nbsp;101 [httphttps://www.handbookofmineralogy.org/pdfs/rhodium.pdf (PDF)]</ref>
 
Neben dem elementaren Rhodium sind auch einige Rhodiumminerale wie [[Bowieit]], [[Genkinit]] oder [[Miassit]] bekannt. Diese sind jedoch wie das elementare Rhodium sehr selten und spielen für die Gewinnung keine Rolle. Die wichtigsten Vorkommen des Elements liegen in [[Sulfide|sulfidischen]] [[Nickel]]-[[Kupfer]]-Erzen, die vor allem in [[Südafrika]], [[Sudbury-Becken|Sudbury]] ([[Kanada]]) und [[Sibirien]] vorkommen. Auch in [[Mexiko|mexikanischen]] Goldlagerstätten kommt Rhodium in nennenswerter Menge vor. Rhodium fällt zusammen mit den anderen Platinmetallen beim Verarbeiten dieser Erze an und muss anschließend von diesen getrennt werden.
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Rhodiumisotope entstehen als Nebenprodukte bei der [[Kernspaltung]] von <sup>235</sup>U und können aus abgebrannten [[Brennelement]]en extrahiert werden. Aufgrund der [[Radioaktivität]] gibt es jedoch noch keine kommerzielle Anwendung des so erhaltenen Rhodiums.<ref name="ullmann">Hermann Renner u. a.: ''Platinum Group Metals and Compounds.'' In: ''Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry.'' Wiley-VCH, Weinheim 2001, {{DOI|10.1002/14356007.a21_075}}.</ref>
 
Rhodium wird nur in geringem Umfang gewonnen, 20052019 betrug die Produktion 23,525&nbsp;Tonnen. 83,2Mit %20 Tonnen wurde der GesamtproduktionGroßteil fandendavon in [[Südafrika]] stattproduziert.<ref>{{Internetquelle Das|autor=Börse zweitgrößteOnline ProduktionslandRedaktion war|url=https://www.boerse-online.de//nachrichten/aktien/mit-rhodium-auf-das-comeback-der-automobilindustrie-setzen-so-gehts-20299224.html |titel=Mit Rhodium auf das Comeback der Automobilindustrie setzen: So geht's |datum=2020-10-13 |sprache=de-de |abruf=2023-11-12}}</ref> Weitere Produktionsländer sind [[Russland]] (11,9 %), gefolgt von [[Kanada]] und [[Simbabwe]].
 
== Eigenschaften ==
[[Datei:Rhodium 78g sample.jpg|mini|links|Ein Rhodiumstück von 78 g.]]
 
=== Physikalische Eigenschaften ===
[[Datei:Face-centered cubic.svg|mini|links|Kristallstruktur von Rh, a&nbsp;=&nbsp;380,4&nbsp;pm]]
Rhodium ist ein silberweißes, hochschmelzendeshoch schmelzendes, hartes [[Edelmetall]]. Es ist härter als Gold oder Platin, ist jedoch zäh und dehnbar und lässt sich durch Hämmern bearbeiten. In den meisten Eigenschaften ist es mit den anderen [[Platinmetalle]]n vergleichbar. So liegt der [[Schmelzpunkt]] des Rhodiums von 1966&nbsp;°C zwischen demjenigen von Platin (1772&nbsp;°C) und Ruthenium (2334&nbsp;°C). Die Dichte des Elements von 12,41&nbsp;g/cm<sup>3</sup> ist vergleichbar mit denen der benachbarten Elemente Ruthenium und Palladium. Rhodium besitzt die höchste [[Wärmeleitfähigkeit|Wärme-]] und [[elektrische Leitfähigkeit]] aller Platinmetalle. Unterhalb von 0,9&nbsp;Kelvin wird Rhodium zum [[Supraleiter]].<ref name="ullmann" />
 
Rhodium kristallisiert wie Cobalt und Iridium in einer [[Kubisches Kristallsystem|kubisch-dichtesten Kugelpackung]] ([[Kupfer]]-Typ) in der {{Raumgruppe|Fm-3m|lang}} mit dem [[Gitterparameter]] a&nbsp;=&nbsp;380,4&nbsp;pm sowie vier [[Formeleinheit]]en pro [[Elementarzelle]].<ref>K. Schubert: ''Ein Modell für die Kristallstrukturen der chemischen Elemente.'' In: ''[[Acta Crystallographica]].'' B30, 1974, S.&nbsp;193–204.</ref>
 
=== Chemische Eigenschaften ===
Als typisches Edelmetall ist Rhodium sehr reaktionsträge. Nach Iridium ist es das am wenigsten reaktive Platinmetall. Es reagiert mit [[Sauerstoff]] und [[Chlor]] erst bei Temperaturen von 600 bis 700&nbsp;°C zu [[Rhodium(III)-oxid]] beziehungsweise [[Rhodium(III)-chlorid]]. Auch dasmit reaktivstedem reaktivsten Halogen [[Fluor]] reagiert es nur in der Hitze zu [[Rhodium(VI)-fluorid]]. Von [[Mineralsäuren]] wird das Metall nicht angegriffen. Eine Ausnahme ist feinstverteiltes Rhodium, das sich sehr langsam in [[Königswasser]] und konzentrierter [[Schwefelsäure]] löst.
 
Das Metall reagiert mit einigen [[Salzschmelze]]n und lässt sich so aufschließen. Salze, die dies vermögen, sind [[Natriumhydrogensulfat]], [[Kaliumdisulfat]], [[Cyanide]] und [[Natriumcarbonat]].
 
Sauerstoff löst sich in flüssigem Rhodium (>2000 °C). Beim Erkalten der Schmelze wird er unter [[Spratzen]] wieder abgegeben. Eine Reaktion erfolgt nicht, da die Oxide oberhalb von ~1100≈1100 °C instabil sind.
 
== Isotope ==
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[[Datei:Aufgeschnittener Metall Katalysator für ein Auto.jpg|mini|Der Fahrzeugkatalysator enthält Rhodium]]
 
Wie andere Platinmetalle wirkt Rhodium in vielen Prozessen [[Katalysator|katalytisch]]. Sowohl das Metall, als auch seine Verbindungen und Legierungen mit anderen Platinmetallen werden daher dementsprechend eingesetzt. Daneben existieren weitere rhodiumspezifische Anwendungsmöglichkeiten; die Verwendung ist jedoch durch den hohen Preis begrenzt.
 
Die wichtigsten Anwendungsbereiche des Rhodiums sind [[Fahrzeugkatalysator]]en. Es dient darin als Katalysator zur Reduktion von [[Stickstoffmonoxid]] zu elementarem [[Stickstoff]]. Würde stattdessen [[Platin]] oder [[Palladium]] eingesetzt, würdenentstünden verstärkt [[Ammoniak]] und [[Distickstoffmonoxid]] entstehen.<ref>Martin Votsmeier, Thomas Kreuzer, Gerhard Lepperhoff: ''Automobile Exhaust Control.'' In: ''Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry.'' Wiley-VCH, 2003, {{DOI|10.1002/14356007.a03_189}}.</ref>
 
Ein Teil des Rhodiums wird in Katalysatoren zur [[Salpetersäure]]herstellung verwendet. Im sogenannten [[Ostwald-Verfahren]] werden zur katalytischen Ammoniakverbrennung zu Stickstoffmonoxid Netze eingesetzt, die aus einer Platin-Rhodiumlegierung mit etwa 10 % Rhodium bestehen. Durch den Einsatz von Rhodium erhöht sich die Haltbarkeit und Ausbeute im Vergleich zu reinem Platin.<ref name="HoWi1697">{{Holleman-Wiberg|Auflage=102.|Startseite=1697}}</ref> Auch im [[Andrussow-Verfahren]] zur [[Cyanwasserstoff|Blausäure]]-Herstellung wird eine Rhodium-Platin-Legierung als Katalysator eingesetzt.<ref name="ullmann" />
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Weitere mögliche Anwendungen sind hochbeanspruchte Laborgeräte, [[Heizspirale]]n oder [[Thermoelement]]e, die aus Platin-Rhodium-Legierungen gefertigt werden.
Seit Edelmetalle wieder international in den Fokus von Finanzanlegern gekommen sind, gibt es auch physische Rhodium-Anlageprodukte. Aufgrund des späteren Einsatzes in der Industrie nach dem Rückkauf wird Rhodium meist in Pulverform angeboten. Seit 2012 ist ''Anlage-Rhodium'' auch in [[Barren (Metall)|Barren]]-Form erhältlich.<ref>{{Internetquelle |url=httphttps://www.goldlinebairdmint.co.ukcom/rhodium-bars.page |titel=Rhodiumbarren |zugriff=20132022-0403-2716 |sprache=en}}</ref>
 
== Rhodiumpreis ==
Die Internationale Wertpapierkennnummer (ISIN) im Börsenhandel lautet XY0101622766.
 
Da der Verbrauch durch erhöhte Nachfrage in der Schmuckindustrie gestiegen ist und 2005 mit 25,3&nbsp;Tonnen über der Produktion lag, istwar der Preis stark gestiegen.<ref name="BGR">Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe: {{Webarchiv | url= http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/P-R/rohstoffwirtschaftliche-steckbriefe,property=pdf,bereich=bmwi,sprache=de,rwb=true.pdf | wayback= 20101120084615| text=''Rohstoffwirtschaftliche Steckbriefe für Metall- und Nichtmetallrohstoffe.'' Stand Januar 2007 }} (PDF; 789&nbsp;kB).</ref> So lag der Rhodiumpreis 2003 noch bei etwa 475&nbsp;[[United States Dollar|US-Dollar]] (entsprach 2003 etwa 420&nbsp;€) pro [[Feinunze]] (etwa 31,1&nbsp;Gramm),<ref name="kitco">{{Webarchiv | url= http://www.kitco.com/charts/historicalrhodium.html | wayback= 20100208152203| text=historische Rhodiumpreise}} bei kitco.com.</ref> im Juni 2008 zählte es mit einem Preis von über 9700&nbsp;US-Dollar (etwa 6230&nbsp;Euro) pro Feinunze zu den teuersten Metallen überhaupt,<ref>Am 19.&nbsp;Juni 2008 wurde Rhodium sogar bis zu 10.200 US-Dollar gehandelt (etwa 6.580,00&nbsp;€), bevor es dann bis November 2008 auf 1.100 US Dollar zurückfiel. [http://www.godmode-trader.de/Rhodium/Rhodiumpreis/Kurshistorie (Kurshistorie)].</ref><ref>Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe: {{Webarchiv|text=Rohstoffpreise, Stand Juni 2008. |url=http://www.bgr.bund.de/EN/Themen/Min_rohstoffe/Produkte/Preisliste/cpl_08_06.pdf?__blob=publicationFile&v=3 |wayback=20140521031502 }}</ref> fiel danach jedoch schnell auf einen Preis von unter 1000&nbsp;Dollar im Dezember 2008. Im FebruarMärz 2021 lag der Preis bei 2325.650155 Dollar pro Feinunze. Im Dezember 2023 lag der Rhodiumpreis bei circa 4.425 USD pro Feinunze.<ref>[https://www.gold.de/kurse/rhodiumpreis/ Aktueller Rhodiumpreis bei gold.de]</ref>
 
== Sicherheitshinweise ==
Kompaktes Rhodium ist auf Grund der geringen Reaktivität ungefährlich, als feinverteiltes Pulver dagegen ist es leicht entzündlich und brennbar. Da brennendes Rhodium mit Wasser reagiert, dürfen zur Löschung nur [[Metallbrandlöscher]] (Klasse D) eingesetzt werden.<ref name="GESTIS" /> Wegen einiger Hinweise auf eine [[karzinogen]]e Wirkung werden Rhodium und seine Verbindungen von der [[MAK-Kommission]] als karzinogen, Kategorie 3 eingeordnet.<ref name="MAK" />
 
Wie andere Schwermetallionen sind gelöste Rhodiumionen in hohen Konzentrationen toxisch. In einer Untersuchung mit [[Epithel|Lungenepithelzellen]] wurde ein [[Letale Dosis|LC<sub>50</sub>-Wert]] von 1,2&nbsp;mmol · l<sup>−1</sup> für Rhodium(III)-ionen ermittelt.<ref>Bernd Sures, Sonja Zimmermann: ''Untersuchungen zur Toxizität von Platin, Palladium und Rhodium''. Programm Lebensgrundlage Umwelt und ihre Sicherung, Universität Karlsruhe, 2005 [{{Webarchiv|url=http://www.fachdokumente.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/40254/BWR22012SBer.pdf?command=downloadContent&filename=BWR22012SBer.pdf&FIS=203 |wayback=20150924010421 |text=(PDF)] |archiv-bot=2023-01-01 21:23:10 InternetArchiveBot }}</ref>
 
== Verbindungen ==
Rhodium bildet Verbindungen in den [[Oxidationsstufen]] von −I bis +VI. Die stabilste Stufe ist +III, höhere kommen vor allem in Verbindungen mit [[Fluor]], niedrigere in Komplexen mit Liganden wie [[Kohlenstoffmonoxid]], [[Cyanid]] oder [[Phosphane]]n vor.
 
Einige Rhodium-Verbindungen, beispielsweise Rhodium(II)-[[Carboxygruppe|carboxykomplexe]],<ref>Esther B. Royar, Stephen D. Robinson: ''Rhodium(II)-Carboxylato Complexes.'' In: ''Platinum Metals Rev.'' 26 (2), 1982, S.&nbsp;65–69 [{{Webarchiv|url=http://www.platinummetalsreview.com/pdf/pmr-v26-i2-065-069.pdf |wayback=20150924074320 |text=(PDF)] |archiv-bot=2024-04-25 22:23:32 InternetArchiveBot }}</ref> werden untersucht, ob sie sich zur Behandlung von [[Krebs (Medizin)|Krebs]] eignen. Die Verbindungen sind dabei, wie die des Platins auch, sehr oft nierentoxisch.<ref>B. Desoize: ''Metals and metal compounds in cancer treatment.'' In: ''[[Anticancer Res]].'' 24/2004, S.&nbsp;1529–1544. PMID 15274320.</ref><ref>N. Katsaros, A. Anagnostopoulou: ''Rhodium and its compounds as potential agents in cancer treatment.'' In: ''[[Critical Reviews in Oncology Hematology]].'' 42, 2002, S.&nbsp;297–308. PMID 12050021.</ref>
 
=== Komplexe ===
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Einige Rhodiumkomplexe werden in technisch wichtigen Synthesen organischer Chemikalien als [[Katalysator]] eingesetzt. Dazu zählt der [[Wilkinson-Katalysator]], ein quadratisch-planarer Rhodiumkomplex mit drei [[Triphenylphosphan]]- (PPh<sub>3</sub>) und einem [[Chloride|Chlorid]]-[[Ligand]]en. Eine Reaktion, die dieser Komplex katalysiert, ist die [[Hydrierung]] von [[Alkene]]n mit [[Wasserstoff]]. Es ist auch möglich, die Liganden durch [[Chiralität (Chemie)|chirale]] Gruppen zu ersetzen und so eine asymmetrische Hydrierung zu erreichen. Dies wird unter anderem für die Synthese der [[Aminosäure]] [[Levodopa|<small>L</small>-DOPA]] genutzt.<ref>William S. Knowles: ''Asymmetrische Hydrierungen (Nobel-Vortrag).'' In: ''[[Angewandte Chemie (Zeitschrift)|Angew. Chem.]]'' 114, 12, 17. Juni 2002, S.&nbsp;2096–2107, {{DOI|10.1002/1521-3757(20020617)114:12<2096::AID-ANGE2096>3.0.CO;2-Z}}.</ref> Eine weitere wichtige Reaktion, bei der der Wilkinson-Katalysator eingesetzt wird, ist die [[Hydroformylierung]]. Dabei werden aus Alkenen, Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff Aldehyde dargestellt.<ref name="Elschenbroich">Christoph Elschenbroich: ''Organometallchemie.'' 5. Auflage. Teubner, Wiesbaden 2005, ISBN 3-519-53501-7.</ref>
[[Datei:Monsanto-Katalysator.png|mini|Katalysator im Monsanto-Verfahren]]
Ein weiterer Rhodiumkomplex wird zur Herstellung von [[Essigsäure]] eingesetzt. Im [[Monsanto-Prozess]] wird ''cis''-<nowiki>[</nowiki>Rh(CO)<sub>2</sub>I<sub>2</sub><nowiki>]</nowiki><sup>−</sup>, ein quadratisch-planarer Komplex mit zwei [[Kohlenstoffmonoxid]]- und zwei [[Iodide|Iodid]]-Liganden, eingesetzt.<ref name="Elschenbroich" />
 
=== Halogenverbindungen ===
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== Einzelnachweise ==
<references>
<ref name="MAK">{{Literatur |Autor=Ständige Senatskommission zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe |Titel=MAK- und BAT-Werte-Liste 2021 |TitelErg= 57. Mitteilung |Hrsg=Deutsche Forschungsgemeinschaft |Sammelwerk= Maximale Arbeitsplatzkonzentrationen und Biologische Arbeitsstofftoleranzwerte |Auflage= |Verlag=[[PublissoPUBLISSO]] |Ort= |Datum= 2021-07-01 |ISBN= 978-3-982-2007-1-2 |DOI= 10.34865/mbwl_2021_deu |Seiten=}}</ref>
</references>
 
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{{Lesenswert|28. August 2008|50084852}}
 
{{Normdaten|TYP=s|GND=4178038-3|LCCN=sh/85/113755sh85113755|NDL=00569786}}
 
[[Kategorie:Katalysator]]
[[Kategorie:Anerkanntes Mineral]]
[[Kategorie:Kubisches Kristallsystem]]
[[Kategorie:Elemente (Mineralklasse)]]