[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Offizieller Kandidat 2024
(39 dazwischenliegende Versionen von 17 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 3:
[[Datei:Donald Trump Signature.svg|rahmenlos|hochkant|zentriert|Unterschrift von Donald Trump, 2009]]]]
 
'''Donald John Trump''' [{{IPA|ˈdɑn.əld dʒɑn tɹɐmp}}] (* [[14. Juni]] [[1946]] in [[Queens]], [[New York City]], [[New York (Bundesstaat)|New York]]) ist ein [[US-amerikanischeramerikanisch]]er [[Unternehmer]], [[Unterhaltungskünstler|Entertainer]] und [[Politiker]] der [[Republikanische Partei|Republikanischen Partei]], der. vonVon 2017 bis 2021 war er der [[Liste der Präsidenten der Vereinigten Staaten|45.]] [[Präsident der Vereinigten Staaten]] war. Er gilt als einer der umstrittensten Politiker der [[Geschichte der Vereinigten Staaten|US-Geschichte]] und ist der erste Präsident, gegen den zwei [[Amtsenthebungsverfahren#Vereinigte Staaten|Amtsenthebungsverfahren]] angestrengt wurden und der sich nach seiner Präsidentschaft mit mehreren Strafprozessen – unter anderem wegen Verschwörung gegen die USA – konfrontiert sieht.<!--Achtung! Das jüngste Urteil ist noch nicht rechtskräftig.-->
 
Trump leitete von 1971 bis 2017 seinen Mischkonzern ''[[The Trump Organization]]''. Trotz eines geerbten Vermögens und mehrerer [[Insolvenz]]en in der Immobilienbranche wurde er zum Sinnbild eines erfolgreichen Geschäftsmannes. Als Gastgeber von ''[[The Apprentice]]'', einer von 2004 bis 2015 ausgestrahlten [[Reality-TV]]-Sendung, gelang es ihm, seine Bekanntheit auszuweiten und Popularität zu erlangen.
 
Im Laufe der Jahre unterstützte Trump verschiedene politische Parteien, ist aber seit 1987 mit kurzer Unterbrechung als Mitglied der [[Republikanische Partei|Republikaner]] registriert. Als deren Kandidat gewann er die [[Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2016|Präsidentschaftswahl 2016]] gegen die Demokratin [[Hillary Clinton]]. Der Wahlkampf war von Unregelmäßigkeiten gekennzeichnet; seine Kampagne erhielt illegale Unterstützung durch [[Russland]], was später zu einer Sonderermittlung und zu Haftstrafen für Mitglieder seines Wahlkampfteams führte. Er erregte im Wahlkampf mit seinem einfachen Sprachstil, provokanten Äußerungen und radikalen Vorschlägen die Aufmerksamkeit der Medien. Wahlentscheidend war, dass es Trump trotz seines zur Schau getragenen Reichtums, zahlreicher [[Sexismus]]vorwürfe und offensichtlicher Lügen gelang, sich als Anwalt der [[White Trash|weißen Unterschicht]] und der [[Evangelikalismus|evangelikalen Christen]] zu stilisieren.
Sein als [[Trumpismus]] charakterisierter Politikstil ist eine Mischung aus [[Populismus]], [[Konservatismus]], [[Libertarismus]], [[Protektionismus]], [[Wirtschaftsliberalismus]], [[Nationalismus]] und [[Isolationismus]]. Die [[Donald Trumps Präsidentschaft|Präsidentschaft Trumps]] war von unzähligen Kontroversen geprägt.
 
Er erregte im Wahlkampf mit seinem einfachen Sprachstil, provokanten Äußerungen und radikalen Vorschlägen die Aufmerksamkeit der Medien. Wahlentscheidend war, dass es Trump trotz seines zur Schau getragenen Reichtums, zahlreicher [[Sexismus]]vorwürfe und offensichtlicher Lügen gelang, sich als Anwalt der [[White Trash|weißen Unterschicht]] und der [[Evangelikalismus|evangelikalen Christen]] zu stilisieren. Sein als [[Trumpismus]] charakterisierter Politikstil ist eine Mischung aus [[Populismus]], [[Konservatismus]], [[Libertarismus]], [[Protektionismus]], [[Wirtschaftsliberalismus]], [[Nationalismus]] und [[Isolationismus]]. Die [[Donald Trumps Präsidentschaft|Präsidentschaft Trumps]] war von unzähligenzahlreichen Kontroversen geprägt.
 
Zu den zahlreichenvielen Skandalen vonin Trumps Amtszeit gehört sein Versuch, Waffenhilfe für die [[Ukraine]] von Ermittlungen gegen [[Hunter Biden]], den Sohn [[Joe Biden]]s, seines Konkurrenten bei der [[Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2020|Präsidentschaftswahl 2020]], abhängig zu machen. Daher eröffnete das [[Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten|Repräsentantenhaus]] im Dezember 2019 das [[Erstes Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump|erste Impeachment]] wegen des Vorwurfs des [[Machtmissbrauch]]s und der Behinderung des [[Kongress der Vereinigten Staaten|Kongresses]].
 
Das [[Zweites Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump|zweite Verfahren]] wurde im Januar 2021 wegen Anstiftung zum [[Aufruhr]] eingeleitet, wenige Tage nach dem [[Sturm auf das Kapitol in Washington 2021|Angriff auf das Kapitol]] durch einen von Trump aufgehetzten [[Mob]]. Beide Verfahren endeten mit formalen Freisprüchen durch den republikanisch dominierten [[Senat der Vereinigten Staaten|Senat]]. Ein [[Sturm auf das Kapitol in Washington 2021#Untersuchungsausschuss des Repräsentantenhauses|Untersuchungsausschuss des Kongresses]] stellte im Dezember 2022 jedoch fest, die Erstürmung des Kapitols sei von Trump initiiert worden, um sich verfassungswidrig an der Macht zu halten. Ein von der Nachfolgeregierung eingesetzter Sonderermittler kam zum selben Ergebnis und eröffnete im August 2023 ein Strafverfahren gegen Trump.
 
Zu den zahlreichen Skandalen von Trumps Amtszeit gehört sein Versuch, Waffenhilfe für die [[Ukraine]] von Ermittlungen gegen [[Hunter Biden]], den Sohn [[Joe Biden]]s, seines Konkurrenten bei der [[Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2020|Präsidentschaftswahl 2020]], abhängig zu machen. Daher eröffnete das [[Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten|Repräsentantenhaus]] im Dezember 2019 das [[Erstes Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump|erste Impeachment]] wegen des Vorwurfs des [[Machtmissbrauch]]s und der Behinderung des [[Kongress der Vereinigten Staaten|Kongresses]].
Das [[Zweites Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump|zweite Verfahren]] wurde im Januar 2021 wegen Anstiftung zum [[Aufruhr]] eingeleitet, wenige Tage nach dem [[Sturm auf das Kapitol in Washington 2021|Angriff auf das Kapitol]] durch einen von Trump aufgehetzten Mob. Beide Verfahren endeten mit formalen Freisprüchen durch den republikanisch dominierten Senat. Ein [[Sturm auf das Kapitol in Washington 2021#Untersuchungsausschuss des Repräsentantenhauses|Untersuchungsausschuss des Kongresses]] stellte im Dezember 2022 jedoch fest, die Erstürmung des Kapitols sei von Trump initiiert worden, um sich verfassungswidrig an der Macht zu halten. Ein von der Nachfolgeregierung eingesetzter Sonderermittler kam zum selben Ergebnis und eröffnete im August 2023 ein Strafverfahren gegen Trump.
Im selben Monat stellte ihn der Bundesstaat [[Georgia]] u.&nbsp;a. wegen versuchter Wahlbeeinflussung unter Anklage. Schon im März 2023 war er wegen [[The People of the State of New York v. Donald J. Trump|mutmaßlich gefälschter Geschäftsunterlagen]] und im Juni wegen der [[Anklage gegen Donald Trump wegen des Umgangs mit offiziellen Unterlagen|Entwendung von Geheimdokumenten]] angeklagt worden. Trump ist der erste ehemalige US-Präsident, der sich wegen solcher Vergehen vor Gericht verantworten musste und verurteilt wurde. Ungeachtet der vielen Skandale und juristischen Anklagen ist Trump Kandidat der Republikaner für die [[Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2024]] und erfreut sich erheblicher Popularität bei der Mehrheit der Partei.
 
== Persönliches ==
=== Herkunft ===
Donald Trump wurde 1946 im New Yorker Stadtteil [[Queens]] geboren. Er ist das vierte von fünf Kindern des New Yorkeramerikanischen Immobilienunternehmers [[Fred C. Trump]] (1905–1999) und der [[Schottland|schottischen]] Fischerstochter[[Fischerei|Fischer]]stochter [[Mary Anne MacLeod Trump|Mary Anne MacLeod]] (1912–2000), die während der [[Weltwirtschaftskrise]] im Februar 1930 nachin Amerikadie Vereinigten Staaten [[Einwanderung in die Vereinigten Staaten|ausgewandert]] war.<ref>Michael Kranish, Marc Fisher: ''Die Wahrheit über Trump: Die Biografie des 45. Präsidenten.'' Plassen, Kulmbach 2019, ISBN 978-3-86470-616-5, [https://books.google.de/books?id=cGyKDwAAQBAJ&pg=PT36 S. 36–39] (Aus dem Englischen übersetzt von Philipp Seedorf).</ref> Die Eltern seines Vaters, geboren als [[Frederick Trump|Friedrich Trump]] und [[Elizabeth Christ Trump|Elisabeth Christ]], waren aus [[Kallstadt]] in der [[Pfalz (Region)|Pfalz]] eingewandert.<ref>[[Gwenda Blair]]: ''Donald Trump. Master Apprentice.'' [[Simon & Schuster]], New York 2005, ISBN 0-7432-7510-1, [https://books.google.de/books?id=AiFeQZhakXQC&pg=PA5 S.&nbsp;5 f.]</ref> Trumps Onkel [[John G. Trump]] war [[Elektrotechnik]]er und von 1936 bis 1973 Professor am [[Massachusetts Institute of Technology]]; er war ein Pionier bei der Erzeugung elektrischer [[Höchstspannung]]en.<ref>Louis Smullin: [http://www.nap.edu/read/1384/chapter/58#333 ''John George Trump 1907–1985.''] In: ''Memorial Tributes. National Academy of Engineering.'' Band 3, 1989, S.&nbsp;332–337.</ref> Neun Onkel und Tanten stammten wie Donald Trumps Mutter aus ärmlichen Verhältnissen von der [[Äußere Hebriden|Hebriden-Insel]] [[Lewis and Harris]].<ref name="hannan">{{Internetquelle |autor=Martin Hannan |url=https://www.thenational.scot/news/14903147.An_inconvenient_truth__Donald_Trump_s_Scottish_mother_was_a_low_earning_migrant/ |titel=An inconvenient truth? Donald Trump’s Scottish mother was a low-earning migrant |werk=[[The National (Schottland)|The National]] |datum=2016-05-21 |abruf=2021-03-05}}</ref> Nach einem dieser schottischen Onkel wurde er Donald genannt.<ref>Gwenda Blair: ''The Trumps. Three Generations of Builders and a Presidential Candidate''. Simon & Schuster, New York 2015, S.&nbsp;229.</ref>
 
Die Eltern seines Vaters, geboren als [[Frederick Trump|Friedrich Trump]] und [[Elizabeth Christ Trump|Elisabeth Christ]], waren aus [[Kallstadt]] in der [[Pfalz (Region)|Pfalz]] eingewandert.<ref>[[Gwenda Blair]]: ''Donald Trump. Master Apprentice.'' [[Simon & Schuster]], New York 2005, ISBN 0-7432-7510-1, [https://books.google.de/books?id=AiFeQZhakXQC&pg=PA5 S.&nbsp;5 f.]</ref> Trumps Onkel [[John G. Trump]] war [[Elektrotechnik]]er und von 1936 bis 1973 Professor am [[Massachusetts Institute of Technology]]; er war ein Pionier bei der Erzeugung elektrischer [[Höchstspannung]]en.<ref>Louis Smullin: [http://www.nap.edu/read/1384/chapter/58#333 ''John George Trump 1907–1985.''] In: ''Memorial Tributes. National Academy of Engineering.'' Band 3, 1989, S.&nbsp;332–337.</ref> Neun Onkel und Tanten stammten wie Donald Trumps Mutter aus ärmlichen Verhältnissen von der [[Äußere Hebriden|Hebriden-Insel]] [[Lewis and Harris]].<ref name="hannan">{{Internetquelle |autor=Martin Hannan |url=https://www.thenational.scot/news/14903147.An_inconvenient_truth__Donald_Trump_s_Scottish_mother_was_a_low_earning_migrant/ |titel=An inconvenient truth? Donald Trump’s Scottish mother was a low-earning migrant |werk=[[The National (Schottland)|The National]] |datum=2016-05-21 |abruf=2021-03-05}}</ref> Nach einem dieser schottischen Onkel wurde er Donald genannt.<ref>Gwenda Blair: ''The Trumps. Three Generations of Builders and a Presidential Candidate''. Simon & Schuster, New York 2015, S.&nbsp;229.</ref>
Donald Trump machte mehrfach falsche Angaben zur Herkunft seiner Vorfahren: In seinem Buch ''The Art of the Deal'' (1987) gab er an, sein Großvater stamme aus [[Karlstad]] in [[Schweden]], womit er eine Erzählung seines Vaters aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs weitertrug.<ref>Peter Kragh Jensen: ''9. Entitlement and Wealth: The Whiteness of Donald Trump.'' In: Stephen Hock (Hrsg.): ''Trump Fiction: Essays on Donald Trump in Literature, Film, and Television.'' Lexington, Lanham 2019, ISBN 978-1-4985-9804-0, S. 145–158; hier: [https://books.google.de/books?id=nmfqDwAAQBAJ&pg=PA146 S. 146.]</ref> Mindestens vier Mal seit seinem Amtsantritt als Präsident bis April 2019 behauptete Trump fälschlicherweise, sein Vater sei in Deutschland geboren worden.<ref>[https://www.politifact.com/truth-o-meter/statements/2019/apr/04/donald-trump/despite-what-donald-trump-keeps-saying-his-father-/ ''Despite what Donald Trump keeps saying, his father was born in New York, not Germany''], Tom Kertscher in PolitFact, online 4. April 2019</ref>
 
Donald Trump machte mehrfach falsche Angaben zur Herkunft seiner Vorfahren: In seinem Buch ''The Art of the Deal'' (1987) gab er an, sein Großvater stamme aus [[Karlstad]] in [[Schweden]], womit er eine Erzählung seines Vaters aus der Zeit des [[Zweiter Weltkrieg |Zweiten Weltkriegs]] weitertrug.<ref>Peter Kragh Jensen: ''9. Entitlement and Wealth: The Whiteness of Donald Trump.'' In: Stephen Hock (Hrsg.): ''Trump Fiction: Essays on Donald Trump in Literature, Film, and Television.'' Lexington, Lanham 2019, ISBN 978-1-4985-9804-0, S. 145–158; hier: [https://books.google.de/books?id=nmfqDwAAQBAJ&pg=PA146 S. 146.]</ref> Mindestens vier Malviermal seit seinem Amtsantritt als Präsident bis April 2019 behauptete Trump fälschlicherweise, sein Vater sei in Deutschland geboren worden.<ref>[https://www.politifact.com/truth-o-meter/statements/2019/apr/04/donald-trump/despite-what-donald-trump-keeps-saying-his-father-/ ''Despite what Donald Trump keeps saying, his father was born in New York, not Germany''], Tom Kertscher in PolitFact, online 4. April 2019</ref>
 
=== Kindheit und Ausbildung ===
Als Donald Trump im Juni 1946 geboren wurde, befand sich der Wohnungsbau, in dem sein Vater Fred als Unternehmer tätig war, in einer schweren Krise. Zwar herrschte nach der Heimkehr von über 6sechs Millionen Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg eine immense Nachfrage nach Wohnraum, aber wegen des großen Bedarfs an Baumaterialien waren diese für preiswerte Wohnprojekte, auf die sich Fred Trump während des Krieges spezialisiert hatte, kaum zu tragbarenbezahlbaren Preisen zu bekommen.<ref>[[Gwenda Blair]]: ''The Trumps. Three Generations of Builders and a Presidential Candidate''. [[Simon & Schuster]], New York 2015, S.&nbsp;162–164.</ref> Nachdem Präsident [[Harry S. Truman]] zur Ankurbelung des Wohnungsbaus die staatliche Förderung durch die [[Federal Housing Administration]] erheblich verbessert hatte, startete Fred Trump, der schon zuvor stark von derartigen Fördermaßnahmen profitiert hatte, 1947 ein Großprojekt mit 1.344 Mietwohnungen namens ''Shore Haven'' in [[Brooklyn]], das durch die Lokalpresse als „Trump City“ bekannt werden sollte.<ref>Gwenda Blair: ''The Trumps. Three Generations of Builders and a Presidential Candidate''. Simon & Schuster, New York 2015, S.&nbsp;167–169.</ref> Und in Queens baute er, ein bislang eher bescheidener und sehr auf Sparsamkeit bedachter Mann, einen repräsentativen Wohnsitz mit 23 Zimmern und 9 Badezimmern. Dazu kamen zwei [[Cadillac]]s mit den Nummernschildern FT1 und FT2, für die er einen [[Chauffeur]] einstellte.<ref>Gwenda Blair: ''The Trumps. Three Generations of Builders and a Presidential Candidate''. Simon & Schuster, New York 2015, S.&nbsp;225f.</ref>
 
Nachdem Präsident [[Harry S. Truman]] zur Ankurbelung des Wohnungsbaus die staatliche Förderung durch die [[Federal Housing Administration]] erheblich verbessert hatte, startete Fred Trump, der schon zuvor stark von derartigen Fördermaßnahmen profitiert hatte, 1947 ein Großprojekt mit 1344 Mietwohnungen namens ''Shore Haven'' in [[Brooklyn]], das durch die Lokalpresse als „Trump City“ bekannt wurde.<ref>Gwenda Blair: ''The Trumps. Three Generations of Builders and a Presidential Candidate''. Simon & Schuster, New York 2015, S.&nbsp;167–169.</ref> In Queens baute er, ein bislang eher bescheidener und sehr auf Sparsamkeit bedachter Mann, einen repräsentativen Wohnsitz mit 23 Zimmern und neun Badezimmern. Dazu kamen zwei [[Cadillac]]s, für die er einen [[Chauffeur]] einstellte.<ref>Gwenda Blair: ''The Trumps. Three Generations of Builders and a Presidential Candidate''. Simon & Schuster, New York 2015, S.&nbsp;225f.</ref>
Donald Trump wuchs in dem Bewusstsein auf, etwas Besonderes und anderen überlegen zu sein. Sein Vater bestärkte ihn darin, indem er sagte, er sei ein „König“ und müsse bei allem, was er tue, ein „Killer“ werden. Schon im Vorschulalter fiel Donald durch seine Aggressivität gegenüber anderen Kindern auf. Wie seine Geschwister besuchte er zunächst die ''Kew-Forest School'' in Queens. In der Schule wie auch im Elternhaus galten strenge Regeln, aber Donald ließ sich nicht bändigen und musste deshalb oft nachsitzen. Gute Leistungen zeigte er im [[Schulsport]], insbesondere in den [[Ballsport]]arten. Sein Lieblingssport war [[Baseball]], dessen „Mekka“ Mitte der 1950er Jahre New York mit seinen drei Spitzen-Clubs war. Wegen seines massiven Körpereinsatzes war Trump bei Gegnern gefürchtet. Um dem geordneten, ruhigen Leben in Queens zu entfliehen, machte er samstags mit einem Freund heimliche Ausflüge nach [[Manhattan]], wo sie sich, angeregt durch das am [[Broadway (Theater)|Broadway]] sehr erfolgreiche [[Musical]] ''[[West Side Story]]'', [[Springmesser]] zulegten. Eines Tages im Jahre 1959 entdeckte Fred Trump die Messer-Sammlung seines Sohnes und erfuhr so von den heimlichen Ausflügen. Er beschloss, dass eine radikale Veränderung notwendig sei, und schickte den Sohn an die etwa 100 Kilometer entfernte [[New York Military Academy]] in der Kleinstadt [[Cornwall (New York)]], ein Privatinternat mit vormilitärischer Ausbildung. Dort herrschte eine strenge Disziplin, und Donald Trump musste auf jeglichen Luxus verzichten und hatte keinerlei Privilegien wegen seiner Herkunft. Er arrangierte sich, und er fand Gefallen daran, Auszeichnungen für das sauberste Zimmer und die glänzendsten Schuhe zu bekommen. Erstmals entwickelte er auch einen Ehrgeiz für gute schulische Leistungen. Im Baseball wurde er Mannschaftskapitän, und so gelangte er wohl erstmals in eine [[Schlagzeile]]: ''Trump Wins Game for NYMA''. 1964 verließ er die Akademie mit dem [[Highschool]]-Abschluss.<ref>Michael Kranish, Marc Fisher: ''Trump Revealed''. Simon & Schuster, London 2017, S.&nbsp;33–42.</ref>
 
Donald Trump wuchs in dem Bewusstsein auf, etwas Besonderes und anderen überlegen zu sein. Sein Vater bestärkte ihn darin, indem er sagte, er sei ein „König“ und müsse bei allem, was er tue, ein „Killer“ werden. Schon im Vorschulalter fiel Donald durch seine Aggressivität gegenüber anderen Kindern auf. Wie seine Geschwister besuchte er zunächst die Kew-Forest School in Queens. In der Schule wie auch im Elternhaus galten strenge Regeln, aber Donald ließ sich nicht bändigen und musste deshalb oft nachsitzen. Gute Leistungen zeigte er im [[Schulsport]], insbesondere in den [[Ballsport]]arten. Sein Lieblingssport war [[Baseball]], dessen „Mekka“ Mitte der 1950er Jahre New York mit seinen drei Spitzen-Clubs war. Wegen seines massiven Körpereinsatzes war Trump bei Gegnern gefürchtet.
 
Um dem geordneten, ruhigen Leben in Queens zu entfliehen, machte er samstags mit einem Freund heimliche Ausflüge nach [[Manhattan]], wo sie sich, angeregt durch das am [[Broadway (Theater)|Broadway]] sehr erfolgreiche [[Musical]] ''[[West Side Story]]'', [[Springmesser]] zulegten. 1959 entdeckte Fred Trump die Messersammlung seines Sohnes und erfuhr so von den heimlichen Ausflügen. Er beschloss, dass eine radikale Veränderung notwendig sei, und schickte den Sohn an die etwa 100 Kilometer entfernte [[New York Military Academy]] in der Kleinstadt [[Cornwall (New York)]], ein Privatinternat mit vormilitärischer Ausbildung. Dort herrschte eine strenge Disziplin, und Donald Trump musste auf jeglichen Luxus verzichten und hatte keinerlei Privilegien wegen seiner Herkunft.
 
Er arrangierte sich, und er fand Gefallen daran, Auszeichnungen für das sauberste Zimmer und die glänzendsten Schuhe zu bekommen. Erstmals entwickelte er auch einen Ehrgeiz für gute schulische Leistungen. Im Baseball wurde er Mannschaftskapitän, und so gelangte er erstmals in eine [[Schlagzeile]]: ''Trump Wins Game for NYMA''. 1964 verließ er die Akademie mit dem [[Highschool]]-Abschluss.<ref>Michael Kranish, Marc Fisher: ''Trump Revealed''. Simon & Schuster, London 2017, S.&nbsp;33–42.</ref>
 
[[Datei:Donald Trump NYMA.jpg|mini|hochkant|Donald Trump (1964)]]
Anschließend studierte Trump [[Wirtschaftswissenschaft]], zunächst von 1964 bis 1966 in New York an der [[Fordham University]] und ab 1966 an der [[Wharton School]] in [[Philadelphia]], der renommierten wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der [[University of Pennsylvania]] mit einem Fachbereich für Immobilienwirtschaft. Während seiner Studienzeit war Trump akademisch, persönlich und politisch unauffällig.<ref>Matt Viser: [https://www.bostonglobe.com/news/nation/2015/08/28/donald-trump-was-bombastic-even-wharton-business-school/3FO0j1uS5X6S8156yH3YhL/story.html ''Even in College, Donald Trump Was Brash.''] In: ''[[The Boston Globe]].'' 28. August 2015; Gwenda Blair: ''Donald Trump. The Candidate.'' Simon and Schuster, New York 2015, ISBN 978-1-4391-2937-1, [https://books.google.de/books?id=ig1ZCgAAQBAJ&pg=PA16 S.&nbsp;16 ff.]</ref> Laut seinen Biographen Kranish und Fisher verbrachte er fast so viel Zeit bei der Arbeit mit seinem Vater in New York wie in Lehrveranstaltungen an der Wharton School.<ref>Michael Kranish, Marc Fisher: ''Trump Revealed.'' Simon & Schuster, London 2017, S.&nbsp;48.</ref>

Nach dem Studienabschluss 1968 mit dem [[Bachelor]]grad wurde er, nachdem er vier Mal bei attestierter Tauglichkeit als Student zurückgestellt worden war, aus medizinischen Gründen nicht zum Militärdienst und einem damit möglichen Einsatz im [[Vietnamkrieg]] einberufen. Nähere Angaben finden sich in den Akten nicht; nach Trumps eigenen Angaben im Jahre 2016 handelte es sich um [[Fersensporn]]e.<ref>Kurtis Lee: [https://www.latimes.com/politics/la-na-pol-donald-trump-military-20160803-snap-htmlstory.html ''How deferments protected Donald Trump from serving in Vietnam.''] In: ''[[Los Angeles Times]].'' 4. August 2016.</ref><ref>siehe auch nytimes.com vom 26. Dezember 2018: [https://www.nytimes.com/2018/12/26/us/politics/trump-vietnam-draft-exemption.html ''Did a Queens Podiatrist Help Donald Trump Avoid Vietnam?'']</ref>
 
=== Familie ===
Zeile 285 ⟶ 299:
Trump war von 1996 bis 2015 der Besitzer des [[Miss Universe|Miss Universe-Franchises]], zu dem Miss USA und Miss Teen USA gehören. Mehrere ehemalige Miss-USA- und Miss-Teen-USA-Kandidatinnen beschuldigten Trump, in den Jahren 1997, 2000, 2001 und 2006 Umkleideräume betreten zu haben, während die Mädchen und Frauen teilweise unbekleidet waren.<ref>{{Internetquelle |autor=Jessica Testa, Jessica Garrison, Kendall Taggart |url=https://www.buzzfeednews.com/article/jtes/a-fifth-teen-beauty-queen-says-trump-visited-dressing-room |titel=A Fifth Teen Beauty Queen Says Trump Visited Dressing Room |datum=2016-10-13 |sprache=en |abruf=2024-01-16}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.cbsnews.com/losangeles/news/former-beauty-queen-she-other-contestants-were-forced-to-greet-trump-even-when-not-fully-dressed/ |titel=Former Beauty Queen: Contestants Were Forced To Greet Trump Even When Not Fully Dressed – CBS Los Angeles |datum=2016-10-11 |sprache=en |abruf=2024-01-16}}</ref><ref name="Schönheitswettbewerbe">{{Internetquelle |autor=Tessa Stuart |url=https://www.rollingstone.com/politics/politics-features/a-timeline-of-donald-trumps-creepiness-while-he-owned-miss-universe-191860/ |titel=A Timeline of Donald Trump’s Creepiness While He Owned Miss Universe |werk=Rolling Stone |datum=2016-10-12 |sprache=en |abruf=2024-01-16}}</ref> Trump hatte diese Tätigkeit bereits 2005 in einem Interview in der [[Howard Stern Show]] erwähnt und gesagt, er könne „mit solchen Dingen davonkommen“, weil ihm die Schönheitswettbewerbe gehörten, an denen die Frauen und Mädchen teilnahmen.<ref name="Schönheitswettbewerbe" />
 
==== AnklagenKlagen wegen sexueller Übergriffe ====
===== Ivana Trump =====
Ivana Trump und Donald Trump heirateten 1977. Während ihres Scheidungsverfahrens 1990 erhob Ivana einen Vergewaltigungsvorwurf, zog diesen Vorwurf später jedoch wieder zurück.<ref name="List">{{Internetquelle |autor=Danielle Kurtzleben |url=https://www.npr.org/2016/10/13/497799354/a-list-of-donald-trumps-accusers-of-inappropriate-sexual-conduct |titel=Here’s The List Of Women Who Accused Donald Trump Of Sexual Misconduct |werk=npr |datum=2016-11-20 |sprache=en |abruf=2023-01-16}}</ref>
Zeile 297 ⟶ 311:
Siehe hierzu [[#Carroll vs. Trump ab 2022|''Carroll vs. Trump'' ab 2022]].
 
===== Weitere AnklagenKlagen =====
Weitere Frauen, die Trump vor Gericht wegen Vergewaltigung, sexueller Nötigung oder sexueller Belästigung verklagt haben, waren (in Klammern ist jeweils das Jahr, in dem der Übergriff stattgefunden haben soll, angegeben) Jane Doe (1994), Summer Zervos (2007) und Alva Johnson (2016).<ref name="26Frauen" />
 
Zeile 327 ⟶ 341:
 
Mitte August 2017 lenkte ein junger Neonazi nach einem [[Rechtsextreme Demonstrationen in Charlottesville 2017|Aufmarsch von Rechtsextremen in Charlotteville]] vorsätzlich sein Auto in eine Gruppe von Gegendemonstranten. Er tötete dadurch eine 32-Jährige und verletzte 19 Menschen.
Trump erklärte zur Empörung weiter Teile der Öffentlichkeit, beide SeiteSeiten seien für die Eskalation verantwortlich und es gebe auf beiden SeiteSeiten gute Leute. Trump reagierte auf die Kritik, indem er laut ''[[ABC News]]'' zunehmend eine [[Nativismus (Sozialwissenschaften)#Nativismus in den Vereinigten Staaten|nativistische]], [[Rassismus|rassistisch]] aufgeladene Sprache benutzte und etwa die Entfernung von Denkmalen für [[Konföderierte Staaten|Konföderierte]] – die im [[Sezessionskrieg|amerikanischen Bürgerkrieg]] die [[Sklaverei in den Vereinigten Staaten|Sklaverei]] verteidigt hatten – als Angriff auf Geschichte und Kultur der USA bezeichnete. Zudem wiederholte Trump nach dem mutmaßlich islamistischen [[Terroranschlag in Barcelona am 17. August 2017]] die seit langem widerlegte Behauptung, der US-General [[John J. Pershing]] habe 1911 Muslime mit in Schweineblut getränkten Patronen erschießen lassen, und suggerierte, diese Maßnahme habe den islamistischen Terrorismus für Jahrzehnte besiegt. Die Unterstützung für Trump unter politischen Entscheidungsträgern schwand daraufhin noch weiter; der bis dahin loyale republikanische Senator [[Bob Corker]] hielt Trump etwa vor, er habe bisher weder die nötige Stabilität noch Kompetenz gezeigt, die ein US-Präsident haben müsse.<ref>Veronica Stracqalursi: [https://abcnews.go.com/story?id=49290544 ''Trump pushing away what few allies he has left.''] In: ''[[ABC News]].'' 18. August 2017; Julie Pace, Bill Barrow: [http://hosted.ap.org/dynamic/stories/U/US_TRUMP_REPUBLICANS ''GOP doubts and anxieties about Trump burst into the open.''] In: ''[[Associated Press]].'' 19. August 2017. Zu Pershing siehe Louis Jacobson: [https://www.politifact.com/truth-o-meter/statements/2016/feb/23/donald-trump/donald-trump-cites-dubious-legend-about-gen-pershi/ ''Donald Trump cites dubious legend about Gen. Pershing, pig’s blood and Muslims.''] In: ''PolitiFact.'' 23. Februar 2016.</ref>
 
Eine vom Demokraten [[Al Green (Politiker)|Al Green]] eingeleitete Abstimmung zur Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens, weil Trump „Hass und Feindseligkeit“ schüre, scheiterte am 6. Dezember 2017 mit 58 zu 364 Stimmen im Repräsentantenhaus.<ref>Kyle Cheney: [https://www.politico.com/story/2017/12/06/trump-impeachment-vote-fail-282888 ''Trump impeachment vote fails overwhelmingly.''] In: ''[[Politico]].'' 6. Dezember 2017.</ref> Nachdem die Republikaner im Dezember im Kongress eine große Steuerreform mit breiter Absenkung der nominalen Steuersätze beschlossen und damit das erste große legislative Projekt Trumps (das vor allem Superreichen zugutekam<ref name=":5" />) umgesetzt hatten, zeigten sich die Kongressabgeordneten seiner Partei zufrieden mit ihm.<ref>Eliana Johnson: [https://www.politico.com/story/2017/12/20/republicans-finally-get-what-they-wanted-out-of-trump-310826 ''Republicans finally get what they wanted out of Trump.''] In: ''[[Politico]].'' 20. Dezember 2017.</ref>
Zeile 375 ⟶ 389:
==== Gesundheit ====
{{Hauptartikel|Patient Protection and Affordable Care Act #Präsidentschaft Trump|titel1=„Präsidentschaft Trump“ im Artikel Patient Protection and Affordable Care Act }}
Mit [[Tom Price (Politiker, 1954)|Tom Price]] ernannte Trump einen Gegner von Präsident Obamas grundlegender Gesundheitsreform ([[Obamacare]]) zum [[Gesundheitsminister der Vereinigten Staaten|Gesundheitsminister]]. Den Großteil des Jahres 2017 verbrachten die Republikaner in beiden Kammern des Kongresses damit, auf eine Abschaffung des Bundesgesetzes hinzuarbeiten. Die teilweise von Trump offensiv unterstützten, ganz unterschiedlichen Gesetzesvorschläge scheiterten aber an der internen Uneinigkeit innerhalb der Partei. Die hauptsächlich von Trump vorgeschlagene Reform hätte 24 Millionen Amerikanern den Gesundheitsschutz genommen, insbesondere älteren Bürgern.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.diepresse.com/5183641/usa-die-folgen-von-trumpcare |titel=USA: Die Folgen von Trumpcare |werk=[[Die Presse]] |datum=2017-03-14 |abruf=2020-09-25 |abruf-verborgen=1}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.fr.de/politik/trumpcare-haette-dramatische-folgen-11043523.html |titel="Trumpcare"„Trumpcare“ hätte dramatische Folgen |werk=[[Frankfurter Rundschau]] |datum=2019-01-07 |abruf=2020-09-25 |abruf-verborgen=1}}</ref>
 
2018 löste Trump das von seinem Vorgänger Obama eingerichtete Krisenteam zur Pandemiebekämpfung auf und schlug eine Kürzung des Etats der US-Gesundheitsbehörde [[Centers for Disease Control and Prevention|CDC]] vor. Die Auflösung des Krisenteams und der vorbereiteten Pandemiepläne wurden später mitverantwortlich für die schlechte Reaktion der USA auf die [[COVID-19-Pandemie]] gemacht.<ref>{{Internetquelle |autor=Deb Riechmann |url=https://apnews.com/ce014d94b64e98b7203b873e56f80e9a |titel=Trump disbanded NSC pandemic unit that experts had praised |werk=[[Associated Press]] |datum=2020-03-14 |abruf=2020-08-29 |abruf-verborgen=1}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Abigail Tracy |url=https://www.vanityfair.com/news/2020/05/trump-obama-coronavirus-pandemic-response |titel=How Trump Gutted Obama’s Pandemic-Preparedness Systems |werk=[[Vanity Fair (Magazin)|Vanity Fair]] |datum=2020-05-01 |abruf=2020-08-29 |abruf-verborgen=1}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Deirdre Shesgreen |url=https://eu.usatoday.com/story/news/world/2020/03/18/coronavirus-did-president-trumps-decision-disband-global-pandemic-office-hinder-response/5064881002 |titel=‘Gross misjudgment’: Experts say Trump’s decision to disband pandemic team hindered coronavirus response |werk=[[USA Today]] |datum=2020-03-18 |abruf=2020-08-29 |abruf-verborgen=1}}</ref>
Zeile 559 ⟶ 573:
Am 4. April 2023 wurde die Anklageschrift in Anwesenheit Trumps verlesen, womit 34 Anklagepunkte öffentlich wurden;<ref>[https://www.srf.ch/news/international/anklage-gegen-ex-us-praesident-das-wird-trump-konkret-vorgeworfen ''Anklage gegen Ex-US-Präsident – Das wird Trump konkret vorgeworfen''], [[Schweizer Radio und Fernsehen|SRF]] vom 4. April 2023.</ref> Trump bekannte sich „nicht schuldig“ in allen Punkten.
Trump nahm dazu schriftlich Stellung: „Das ist politische Verfolgung und Wahlbeeinflussung auf dem höchsten Niveau der Geschichte.“<ref>[https://www.rnd.de/politik/donald-trump-wird-wegen-schweigegeldzahlungen-an-pornostar-angeklagt-Z5J2IV3VTRDSNJDC2EELTHT3DQ.html ''Donald Trump wird wegen Schweigegeldzahlungen angeklagt.''] RND, 31. März 2023.</ref>
Führende Republikaner im [[Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten|Repräsentantenhaus]] wie der Fraktionsvorsitzende [[Steve Scalise]], die Vorsitzende der House Republican Conference [[Elise Stefanik]] und der Vorsitzende des Justizausschusses [[Jim Jordan]] griffen die Anklageerhebung an. Der republikanische Sprecher des US-Repräsentantenhauses [[Kevin McCarthy (Politiker)|Kevin McCarthy]] kündigte an, [[Alvin Bragg]] als zuständigen Staatsanwalt des Bundesstaates New York zur Verantwortung zu ziehen.<ref>Lauren Fox, [https://www.cnn.com/2023/03/30/politics/republican-reaction-trump-indictment-congress/index.html ''Republican leaders and Trump loyalists on Capitol Hill rally behind the former president after indictment''], [[CNN]] vom 30. März 2023.</ref> Der Prozess begann am 15. April 2024.<ref>{{cite web | url=https://www.cbsnews.com/news/trump-trial-begins-today-jury-selection/| title=Trump trial gets underway with jury selection in a historic first for a former president| accessdate=2024-04-15 | publisher=CBS News| date=2024-04-15|language=en|author=Graham Kates und Katrina Kaufman}}</ref> Am 30. Mai 2024 wurde Trump von den Geschworenen in allen 34 Anklagepunkten in erster Instanz schuldig gesprochen.<ref>{{Literatur |Autor=Lazaro Gamio, Karen Yourish, Matthew Haag, Jonah E. Bromwich, Maggie Haberman, K. K. Rebecca Lai |Titel=The Trump Manhattan Criminal Verdict, Count By Count |Sammelwerk=The New York Times |Datum=2024-05-30 |ISSN=0362-4331 |Online=https://www.nytimes.com/interactive/2024/05/30/nyregion/trump-hush-money-verdict.html |Abruf=2024-05-31}}</ref> Es ist das erste Mal in der Geschichte der Vereinigten Staaten, dass ein ehemaliger Präsident wegen einer Straftat verurteilt wurde.<ref>{{Literatur |Titel=Donald Trump in historischem Schweigegeld-Prozess schuldig gesprochen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2024-05-30 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/donald-trump-in-historischem-schweigegeld-prozess-schuldig-gesprochen-a-6b828c52-6f8b-45f2-b0cc-ed1e3495eeb6 |Abruf=2024-05-31}}</ref> Trumps Anwalt kündigte an, Berufung gegen das Urteil einzulegen, sobald das Strafmaß am 11. Juli 2024 verkündet wird.<ref>[https://www.spiegel.de/ausland/trumps-anwalt-kuendigt-moeglichst-rasche-berufung-an-a-867ffaf3-e3a4-4093-a8bc-2451062ac60f ''Trumps Anwalt kündigt möglichst rasche Berufung an.''] In: Spiegel.de, 31. Mai 2024.</ref>
 
Nachdem der [[Oberster Gerichtshof der Vereinigten Staaten|Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten]] infolge eines anderen Prozesses gegen Trump (wegen des Vorwurfs der Behinderung der Amtsübergabe) [[Trump v. United States (2024)|am 1. Juli 2024 entschieden hatte]], dass Präsidenten für offizielle Handlungen [[Politische Immunität|Immunität]] genießen<ref>Manuel Escher: [https://www.derstandard.de/story/3000000226656/us-supreme-court-spricht-trump-teilweise-immunitaet-vor-strafverfolgung-zu ''Supreme Court spricht Trump teilweise Immunität vor Strafverfolgung zu''], [[Der Standard]] vom 1. Juli 2024</ref>, beantragten Trumps Anwälte noch am gleichen Tag die Aussetzung des Schuldspruchs und Verlegung des auf den 11. Juli 2024 terminierten Strafausspruchs. Sie beantragten außerdem die Zulassung eines Antrags, das Verfahren abzuweisen.<ref>Ben Protess/William K. Rashbaum: [https://www.nytimes.com/2024/07/01/nyregion/trump-sentence-hush-money.html ''Trump Moves to Overturn Manhattan Conviction, Citing Immunity Decision''], [[The New York Times]] vom 1. Juli 2024</ref> Der Richter Alvin Braggs entschied daraufhin, dass der Termin zur Verhandlung über die Strafhöhe einstweilen auf den 18. September 2024 verschoben wird, zuvor sollte bis zum 6. September 2024 entschieden werden, ob das Verfahren als Ganzes wegen der Immunität abzuweisen sei.<ref>Graham Kates: [https://www.cbsnews.com/news/trump-sentencing-delayed-hush-money-case-supreme-court-immunity/ ''Trump sentencing delayed as judge in “hush money” case weighs Supreme Court immunity ruling''], [[CBS News]] vom 2. Juli 2024</ref> Der [[Attorney General]] von [[Missouri]] [[Andrew Bailey (Politiker)|Andrew Bailey]] stellte direkt beim U S. Supreme Court den Antrag, dass der Verhandlungstermin für den Strafausspruch nach den Wahlen im November 2024 terminiert und das Redeverbot aufgehoben werden soll.<ref>Khaleda Rahman: [https://www.newsweek.com/supreme-court-delay-trump-sentencing-election-1920607 ''Supreme Court Asked to Delay Donald Trump Sentencing Until After Election''], [[Newsweek]] vom 3. Juli 2024</ref>
 
===== Anklage des Sonderermittlers des US-Justizministeriums wegen des Umgangs mit offiziellen Unterlagen =====
Zeile 565 ⟶ 581:
[[Datei:Classified documents at Mar-a-Lago 867c328616652a2ce0727e8e90c9df1d.png|mini|Verschlusssachen in Mar-a-Lago in einem ungesicherten Lagerraum]]
Als Trump nach dem Ende seiner Amtszeit Regierungsdokumente mit höchster [[Geheimhaltungsstufe]] mit in sein privates Anwesen in [[Mar-a-Lago]] nahm, begannen Ermittlungen auf Bundesebene gegen ihn, auf die im Jahr 2022 eine FBI-Untersuchung bzw. Razzia in einem seiner Wohnsitze folgte. Das [[US-Justizministerium]] setzte den [[Sonderermittler]] [[Jack Smith (Jurist)|Jack Smith]] ein, um diese Ermittlungen zu beaufsichtigen. Während der Ermittlungen sagte Trumps ehemaliger Stabschef [[Mark Meadows]] gegen Trump aus.<ref>{{Literatur |Titel=Donald Trump: Grand Jury befragt ehemaligen Stabschef Mark Meadows |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2023-06-07 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/donald-trump-grand-jury-befragt-ehemaligen-stabschef-mark-meadows-a-e2f7fd0c-48cb-456c-80e3-2ca8cc482cc6 |Abruf=2023-06-09}}</ref>
Im Juni 2023 wurde Trump nach einer Entscheidung einer [[Grand Jury]] wegen des Umgangs mit Dokumenten, die als geheim erklärt wurden, in 37 Punkten auf Bundesebene angeklagt. Zu den vor einem [[Bundesgerichte der Vereinigten Staaten|Bundesgericht]] erhobenen Anklagepunkten des US-Justizministeriums gehören die unbefugte Aufbewahrung nationaler Sicherheitsdokumente, vorsätzliches Zurückhalten von Dokumenten, [[Strafvereitelung|Behinderung der Justiz]], Missachtung des Gerichts, Falschhandhabung von Dokumenten, Falschaussage und kriminelle [[Verschwörung]]. Trump ist damit der erste ehemalige US-Präsident, der auf Bundesebene angeklagt wurde.<ref>{{Literatur |Autor=Alan Feuer, Maggie Haberman, William K. Rashbaum, Ben Protess |Titel=Trump Indicted: Trump Is Charged in Classified Documents Inquiry |Sammelwerk=The New York Times |Datum=2023-06-08 |ISSN=0362-4331 |Online=https://www.nytimes.com/live/2023/06/08/us/trump-indictment-documents |Abruf=2023-06-09}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Alan Feuer, Maggie Haberman, William K. Rashbaum, Ben Protess |Titel=Trump Indicted: Indictment Against Trump Is Unsealed |Sammelwerk=The New York Times |Datum=2023-06-09 |ISSN=0362-4331 |Online=https://www.nytimes.com/live/2023/06/09/us/trump-indictment-documents-news |Abruf=2023-06-09}}</ref> Am 21. Juli 2023 gab die zuständige Bundesrichterin [[Aileen Cannon]], die von Trump selbst im Jahr 2020 zur [[United States District Court#Bezirksrichter|Bundesbezirksrichterin]] für Südflorida nominiert worden war<ref>{{Internetquelle |autor=Devan Cole |url=https://www.cnn.com/2022/08/31/politics/aileen-cannon-trump-special-master/index.html |titel=Judge Aileen Cannon: Trump’s request for ‘special master’ puts one of his judicial appointees in the spotlight {{!}} CNN Politics |datum=2022-08-31 |sprache=en |abruf=2024-07-15}}</ref><ref name=":9">{{Literatur |Titel=USA: Richterin stellt Verfahren gegen Donald Trump in Dokumentenaffäre ein |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2024-07-15 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/usa-richterin-stellt-verfahren-gegen-donald-trump-in-dokumentenaffaere-ein-a-a29bfe71-2989-421a-8f07-e96e42550289 |Abruf=2024-07-15}}</ref>, bekannt, dass der Prozess am 20. Mai 2024 beginnen solle.<ref>{{Internetquelle |autor=Alan Feuer |url=https://www.nytimes.com/2023/07/21/us/politics/trump-classified-documents-trial-date-cannon.html |titel=Trial in Trump Documents Case Set for May 2024 |werk=[[New York Times]] |datum=2023-07-21 |sprache=en |abruf=2023-07-25}}</ref> Am 15. Juli 2024 stellte sie das Strafverfahren ein.<ref name=":9" />
 
===== Anklage des Sonderermittlers des US-Justizministeriums wegen Behinderung der Amtsübergabe =====
Am 1. August 2023 stimmte eine Grand Jury in Washington, D.C. einer Anklage über die Behinderung der Amtsübergabe an Joe Biden nach der Wahl 2020 mit vier Anklagepunkten zu. Dabei betreffen drei Anklagepunkte eine Verschwörung und ein weiterer die Behinderung eines offiziellen Aktes. Anders als in vorhergehenden Anklagen ist Trump der einzig benannte Angeklagte in der Anklageschrift, jedoch werden sechs Mitverschwörer erwähnt.<ref>{{Internetquelle |autor=Charlie Savage, Adam Goldman |url=https://www.nytimes.com/interactive/2023/08/01/us/politics/trump-jan-6-indictment-2020-election-annotated.html |titel=The Trump Jan. 6 Indictment, Annotated |werk=The New York Times |datum=2023-08-01 |sprache=en |abruf=2023-08-15}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Olaf Kanter |url=https://www.spiegel.de/ausland/donald-trump-das-steht-in-der-45-seitigen-anklageschrift-a-e1874efb-d909-4cfc-b4b0-e71b540ecd0b |titel=Dokument aus dem US-Justizministerium: Das steht in der 45-seitigen Anklageschrift gegen Trump |werk=Der Spiegel |datum=2023-08-02 |abruf=2023-08-15}}</ref> Trump kritisierte in einer Stellungnahme die Anklage als „fake“ und dass die „Gesetzlosigkeit der Verfolgung an [[Zeit des Nationalsozialismus|Nazi-Deutschland in den 1930er Jahren]], die ehemalige [[Sowjetunion]] und andere [[Autokratie|autokratische]], [[Diktatur|diktatorische]] Regime erinnert“.<ref>{{cite web |url=https://www.aljazeera.com/news/2023/8/1/trump-charged-in-federal-election-probe-his-third-criminal-indictment| title=Trump faces criminal charges for efforts to overturn 2020 election |accessdate=2023-08-02 |website=Al Jazeera |date=2023-08-01 |language=englisch}}</ref> Im Dezember 2023 wurde die Prozessvorbereitung unterbrochen, nachdem Trump [[politische Immunität]] geltend machte. Der Sonderermittler versuchte daraufhin eine direkte Entscheidung des [[Oberster Gerichtshof der Vereinigten Staaten|Obersten GerichtshofGerichtshofes der Vereinigten Staaten]] zu erwirken, der dies jedoch ablehnte.<ref>{{cite web | url=https://www.theguardian.com/us-news/2023/dec/11/trump-immunity-supreme-court-2020-election-trial| title=Special counsel asks US supreme court to rule on Trump’s claim of immunity| accessdate=2024-02-08 | publisher=Guardian|date=2023-12-11|language=en|author=Hugo Howell}}</ref><ref>{{cite web | url=https://www.bbc.com/news/world-us-canada-67808655| title=Supreme Court declines to fast-track Trump immunity case| accessdate=2024-02-08 | publisher=BBC|date=2023-12-23|language=en|author=Madeline Halpert und Anthony Zurcher}}</ref> Daraufhin wurde der Fall vom Appeals Court in Washington entschieden, der in einer Entscheidung am 6. Februar 2024 das Argument für ungültig erklärte.<ref>{{cite web | url=https://www.bbc.com/news/world-us-canada-68026175| title=Donald Trump does not have presidential immunity, US court rules| accessdate=2024-02-08 | publisher=BBC|date=2024-02-06|language=en|author=Sam Cabral}}</ref><ref>{{cite web | url=https://www.faz.net/aktuell/politik/us-wahl/warum-das-letzte-wort-zu-donald-trumps-immunitaet-noch-nicht-gesprochen-ist-19501326.html| title=Trump nicht vor Strafverfolgung geschützt| accessdate=2024-02-08 | publisher=FAZ.net|date=2024-02-06|language=en|author= Majid Sattar}}</ref> Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten [[Trump v. United States (2024)|entschied am 1. Juli 2024]] aufgrund der dagegen eingelegten Revision, dass Trump für offizielle Handlungen Immunität genieße, aber nicht für inoffizielle; die Abgrenzung muss im anstehenden Prozess getroffen werden.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/eilmeldung/trump-immunitaet-108.html |titel=Trump erringt in Immunitätsfrage Teilsieg vor Supreme Court |sprache=de |abruf=2024-07-01}}</ref>
 
===== Anklage des Bundesstaates Georgia wegen versuchter Wahlbeeinflussung =====
Zeile 579 ⟶ 595:
 
=== Unterstützer ===
Wesentlicher Unterstützer eines republikanischen Präsidentschaftskandidaten bei den Wahlen 2024 ist die [[Heritage Foundation]], hinter der 80 Thinktanks und Lobbygruppen stehen. Unter dem ''[[Project 2025]]'' sieht die Heritage Foundation die Umgestaltung der [[Liste der Ministerien der Vereinigten Staaten|US-amerikanischen Ministerien]] im Falle eines Sieges der Republikaner vor.<ref>{{Literatur |Autor=René Pfister |Titel=Mögliche Wiederwahl: So realistisch ist eine US-Diktatur unter Trump |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2024-01-20 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/donald-trump-so-realistisch-ist-eine-diktatur-unter-trump-und-so-wuerde-sie-aussehen-a-794a99da-2cd5-43b7-96d9-2d447f5d1840 |Abruf=2024-01-23}}</ref> «Project 2025» ist auf die umfassende Verkleinerung der Administration ausgerichtet; zudem steht es dem Freihandel, der Unterstützung des Ukraine-Krieges oder der transatlantischen Partnerschaft distanziert gegenüber. Überwölbt wird es von der Feindschaft gegenüber dem die Weltmacht anstrebenden China sowie der Abneigung gegen internationale Organisationen wie die Uno oder die Europäische Union.<ref>Andreas Mink: ''Donalds Denkmaschine Wer wissen will, was Donald Trump plant, muss das Weissbuch «Project 2025» von Heritage lesen. Die konservative Denkfabrik hat schon Ronald Reagan beraten. Doch ihre Ziele haben sich radikal verändert.'' In: NZZ am Sonntag vom 10.03.2024 Seite 10 / International</ref>

[[Diane Hendricks]] hat im Zeitraum 2023–2024 fünf Millionen US-Dollar an die [[Political Action Committee|Lobbygruppe]] ''Make America Great Again'' gespendet; größter Einzelspender an diese Gruppe ist jedoch mit Stand Juli 2024 [[Timothy Mellon]] mit 76,5 Millionen US-Dollar.<ref>{{cite web |title=Browse Individual contributions |url=https://www.fec.gov/data/receipts/individual-contributions/ |website=FEC.gov |access-date=2024-05-08|language=en}}</ref> Im Mai 2024, während des gegen Trump laufenden Prozesses wegen Fälschung von Geschäftsunterlagen, verbuchte Trump Spendeneinnahmen in Höhe von 141 Millionen US-Dollar, die sich aus mehr als zwei Millionen Einzelspenden zusammensetzten.<ref>{{Literatur |Titel=Donald Trump: Urteil gegen Republikaner spült Millionen in die Wahlkampfkasse |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2024-06-04 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/donald-trump-urteil-spuelt-millionen-in-die-wahlkampfkasse-a-7bac951b-e398-4655-b35d-351193c4795e |Abruf=2024-06-05}}</ref>
 
=== Verfahren gegen seine Wählbarkeit laut 14. Zusatzartikel zur Verfassung ===
Zeile 592 ⟶ 610:
=== Attentat 2024 ===
{{Hauptartikel|Attentat auf Donald Trump}}
[[Datei:2024 Assassination Attempt of Donald Trump Diagram With Arrows MOD.png|mini|Skizze: Tatort mit Standort der Beteiligten desund TatortsSchussfeldern]]
Am 13. Juli 2024 um 18:11 Uhr Ortszeit (UTC–4) kam es während einer Wahlkampfveranstaltung in [[Butler (Pennsylvania)|Butler]], [[Pennsylvania]], zu einem [[Attentat auf Donald Trump]] durch [[Thomas Matthew Crooks]]. Trump überlebte den Schusswaffenanschlag mit Verletzungen am rechten Ohr. Eine andere Person wurde vom Täter getötet, mindestens zwei weitere Personen wurden schwer verletzt. und derDer Täter wurde vom [[United States Secret Service|Secret Service]] erschossen.<ref>{{Internetquelle |autor=Majid Sattar & Sofia Dreisbach |url=https://www.faz.net/aktuell/politik/us-wahl/schuesse-in-pennsylvania-sicherheitsleute-holen-verletzten-trump-von-der-buehne-19854875.html |titel=Sicherheitsleute holen verletzten Trump von der Bühne |werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] |datum=2024-07-14 |abruf=2024-07-14}}</ref><ref>Olivia Rinaldi, Scott MacFarlane, Jacob Rosen, Nicole Sganga, Cara Tabachnick: [https://www.cbsnews.com/news/possible-shots-fired-at-trump-rally-in-butler-pennsylvania/ ''Trump safe after rally shooting, says bullet struck his ear; gunman and audience member dead''], [[CBS News]] vom, 13. Juli 2024.</ref>
 
=== Offizieller Kandidat der Republikaner ===
Auf der [[Republican National Convention 2024]] wurde Trump am 15. Juli 2024 zum offiziellen Kandidaten der Republikanischen Partei bei der US-Präsidentschaftswahl 2024 ernannt und der frühere Trump-Kritiker [[J. D. Vance]] als Trumps [[Running Mate]] vorgestellt. Sein Wahlprogramm nennt er [[Agenda 47]], weil er im Fall seiner Wahl der 47. Präsident der Vereinigten Staaten wäre<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://forwardky.com/agenda-47-trumps-dystopian-nightmare-plan-for-america-revealed/ |titel=Agenda 47: Trump’s dystopian nightmare plan for America revealed |werk=Forward Kentucky |hrsg= |datum=2023-12-22 |abruf=2024-08-01}}</ref>.
 
== Rezeption ==
Zeile 672 ⟶ 693:
Einige Stimmen sehen im Erfolg von Trump und Sanders als Teil einer Anti-Establishment-Bewegung das Ende des bisherigen [[Parteiensystem]]s, das als das fünfte oder sechste seiner Art in der Geschichte der Vereinigten Staaten angesehen wird. Trump wird dabei als Endpunkt eines republikanischen Prozesses angesehen, der mit Wut und Extremismus Wähler mobilisiere, ohne belastbare Zukunftsvisionen anzubieten, mit Akteuren wie [[Fox News]] und der [[Tea-Party-Bewegung]]. Laut [[Robert Kagan]] wurden die Anhänger der Republikaner während Obamas Präsidentschaft dazu ermutigt, den Staat und seine Institutionen als etwas anzusehen, das überwunden werden müsse, was den Erfolg des Außenseiters Trump erkläre.<ref>Scott F. Abernathy: ''American Government: Stories of a Nation, Essentials Edition.'' CQ Press, Los Angeles 2017, ISBN 978-1-4522-6798-2, [https://books.google.de/books?id=G4iwDQAAQBAJ&pg=PA320 S.&nbsp;320–324].</ref>
 
Die Politikwissenschaftler [[Steven Levitsky]] und [[Daniel Ziblatt]] (2018) bezeichneten Trump als „serial norm breaker“. Aber mit den Normbrüchen habe man schon Jahrzehnte früher angefangen. Sie erinnern an den Aufstieg [[Newt Gingrich]]s in der GOP, der ihr eine erheblich aggressivere Rhetorik eingeimpft habe. Gingrich und seine Verbündeten hätten die Polarisierung an der Parteibasis zwar nicht geschaffen, seien aber die Ersten gewesen, die sie ausnutzten und einen Politikstil der Kriegsführung („politics as warfare“) etablierten. Unter Präsident [[George W. Bush]] hätten sich die Auseinandersetzungen zwischen Republikanern und Demokraten nur verschärft. Aber während Bush den Patriotismus der Demokraten nicht in Frage gestellt habe, sei im [[Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2008|Präsidentschaftswahlkampf 2008]] die parteipolitische Intoleranz der rechten Medien wie Fox News von führenden Republikanern aufgegriffen worden, nicht vom Kandidaten [[John McCain]], aber unter anderem von seiner Kandidatin für das Amt der Vizepräsidentin, [[Sarah Palin]], die Barack Obama als „Terroristen“ bezeichnete. In Obamas Amtszeit erlebten Extremismus und parteipolitische Kriegsführung weiteren Aufschwung und manifestierten sich in der Tea-Party-Bewegung.<ref>Steven Levitsky, Daniel Ziblatt: ''How Democracies Die.'' Broadway Books, New York 2019, S. 146–157.</ref> Dass sich Trump als „Birther“ profilierte und Obamas Staatsbürgerschaft wiederholt prominent in Frage stellte, machte ihn in der Tea-Party-Bewegung beliebt und stellt ihn in die Tradition von politischen Extremisten wie [[Henry Ford]], [[Charles Coughlin|Father Coughlin]] und der [[John Birch Society]], die allerdings nie die Spitze der Republikanischen Partei zu beeinflussen vermochten.<ref>Steven Levitsky, Daniel Ziblatt: ''How Democracies Die.'' Broadway Books, New York 2019, S. 160&nbsp;f.</ref>
 
Der Politikwissenschaftler Joseph Lowndes hält Donald Trumps [[Nativismus (Sozialwissenschaften)|Nativismus]] für den Schlüssel zu dessen Wahlerfolg 2016. Zwar habe [[Fremdenfeindlichkeit]] in der Republikanischen Partei spätestens seit dem Aufstieg der Tea-Party-Bewegung 2009 zugenommen, aber nicht deren Politik bestimmt. Trump habe die rassistische Furcht vor einer „Invasion“ durch Einwanderer mit allgemeinem [[Rechtspopulismus]] verschmolzen, der sich auf Abstiegsängste der Mittelschicht und Arbeiterklasse, politischenpolitische Ohnmachtsgefühlen.Ohnmachtsgefühle, Angst vor Deindustrialisierung und sowie abnehmende Selbstachtung weißer Männer beziehe. Lowndes sieht Trump in der Tradition [[Pat Buchanan]]s und dessen Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner 1992. Seitdem verbreite der amerikanische Rechtspopulismus die Rhetorik, dass reiche Eliten im Bunde mit armen Farbigen und nicht-weißennichtweißen Einwanderern den hart arbeitenden weißen Amerikanern Arbeitsplätze und Aufstiegschancen wegnähmen. Zu den neuen Elementen gehört dabei auch die Vorstellung, dass die Weißen in den USA bis 2050 zur Minderheit würden.<ref>Joseph Lowndes: ''From Pat Buchanan to Donald Trump. The Nativist Turn in Right-Wing Populism''. In: Kathleen Belew und Ramon A. Gutierrez (Hrsg.): ''A Field Guide to White Supremacy''. University of California Press, Berkeley 2021, S. 265–286, hier S. 265&nbsp;f.</ref> Beeinflusst wurde Trump etwa von der Autorin und TV-KommentatorinFernsehkommentatorin [[Ann Coulter]], die in ihrem Buch ''Adios America. The Left’s Plan to Turn America into a Third World Hellhole'' (2015) die Errichtung einer Grenzmauer, ein Einwanderungsmoratorium und die Deportation von Einwanderern ohne Papiere forderte.<ref>Joseph Lowndes: ''From Pat Buchanan to Donald Trump. The Nativist Turn in Right-Wing Populism''. In: Kathleen Belew und Ramon A. Gutierrez (Hrsg.): ''A Field Guide to White Supremacy''. University of California Press, Berkeley 2021, S. 282.</ref> Im Wahlkampf 2016 wurde Trump von rechtsextremen Ideologen der sogenannten [[Alt-Right]] wie [[Steve Bannon]] unterstützt, einem selbsterklärten Populisten, der Ausländer- und [[Islamfeindlichkeit]] mit der Erzählung verknüpft, „globalistische“ Eliten würden mit Einwanderung die weißen Mittel- und Arbeiterschichten angreifen. Zu Mitarbeitern wurden Nativisten wie [[Kris Kobach]] and [[Stephen Miller (Politikberater)|Stephen Miller]].<ref>Joseph Lowndes: ''From Pat Buchanan to Donald Trump. The Nativist Turn in Right-Wing Populism''. In: Kathleen Belew und Ramon A. Gutierrez (Hrsg.): ''A Field Guide to White Supremacy''. University of California Press, Berkeley 2021, S. 283.</ref> Nachdem er als Präsident bereits rassistische nativistische Politik umgesetzt hatte, habe sich Trump im Wahlkampf 2020 noch einmal radikalisiert und die extremsten Vorstellungen des rechtsextremen Nativismus propagiert. So sieht Lowndes in einer Wahlkampfrede vom Oktober 2019 die Theorie des „[[Großer Austausch|Großen Austausches]]“ vertreten und eine rassistische [[Verschwörungstheorie]] im Stile von [[Jean Raspail]]s Roman ''[[Das Heerlager der Heiligen]]'' verbreitet.<ref>Joseph Lowndes: ''From Pat Buchanan to Donald Trump. The Nativist Turn in Right-Wing Populism''. In: Kathleen Belew und Ramon A. Gutierrez (Hrsg.): ''A Field Guide to White Supremacy''. University of California Press, Berkeley 2021, S. 284.</ref>
 
Der Historiker [[Klaus Larres]] sieht bei einer ganzen Reihe von Trumps politischen Entscheidungen [[Autokratie|autokratische]] Tendenzen. Trump habe eindeutig gegen die [[Emoulument clause]] der [[Verfassung der Vereinigten Staaten|amerikanischen Verfassung]] verstoßen, die Bereicherung und Vorteilsnahme im Amt verbietet, und gegen die Washingtoner [[Nepotismus]]-Regeln verstoßen. Vor allem aber seien Trumps Angriffe auf die Justiz und Versuche der Strafvereitelung beunruhigend gewesen. Die Unabhängigkeit der Justiz, die Integrität der Wahlen, die rechtlichen Vorkehrungen gegen Korruption, die Rechtsstaatlichkeit und die freie und unabhängige Presse seien ernsthaften Angriffen ausgesetzt gewesen und erheblich geschwächt worden. Trump sei offensichtlich davon überzeugt, dass die USA von einem Mann regiert werden sollten, nämlich ihm selbst, und zwar so lange, wie er wolle. Dies erkläre auch seine Bewunderung für ausländische Diktatoren und Autokraten und seine schwierigen Beziehungen zu vielen demokratisch gewählten Politikern des Westens. Trumps Unterstützung [[White Supremacy|weißer Suprematisten]] verdeutliche seine Geringschätzung der Demokratie. Der Kulminationspunkt seiner autokratischen Präsidentschaft sei am 6. Januar 2021 schließlich seine Aufforderung an seine Unterstützer gewesen, die Ergebnisse der Präsidentschaftswahl 2020 umzustürzen. Allein Trumps Unfähigkeit und das organisatorische Chaos seiner Administration hätten während Trumps Präsidentschaft die Entwicklung der USA zu einer vollständigen Autokratie verhindert.<ref>Klaus Larres: ''Donald J Trump. The Authoritarian Style in American Politics (born 1946)''. In: Ders. (Hrsg.): ''Dictators and Autocrats. Securing Power Across Global Politics''. Routledge, London 2022, S. 205–231, hier S. 214–226. [[doi:10.4324/9781003100508-16]]</ref>
 
Unter Historikern gilt Trump auch deswegen als einer der schlechtesten Präsidenten der Vereinigten Staaten: Im ''Presidential Historians Survey'' des Fernsehsenders [[C-SPAN]] belegte er im Jahr 2021 den 41. Rang unter 44 bewerteten Präsidenten, im ''Presidential Greatness Project Expert Survey'' wurde er 2024 von 150 zur US-Politik forschenden Politikwissenschaftlern, Soziologen und Historikern beider politischer Lager als schlechtester Präsident der US-Geschichte bewertet.<ref>{{Literatur |Titel=Umfrage sieht Trump als schlechtesten Präsidenten der US-Geschichte |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2024-02-20 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/donald-trump-umfrage-sieht-ihn-als-schlechtesten-praesidenten-der-us-geschichte-a-9c19299e-751e-426d-bab6-68484de849e0 |Abruf=2024-03-04}}</ref><ref>[https://www.c-span.org/presidentsurvey2021/?page=overall ''Presidential Historians Survey 2021''] auf c-span.org. Abgerufen am 2. Juli 2021 (englisch).</ref>
Zeile 766 ⟶ 787:
* [[Stephan Bierling]]: ''America First – Donald Trump im Weißen Haus. Eine Bilanz.'' C.H. Beck, München 2020, ISBN 978-3-406-75706-8.
* [[Gwenda Blair]]: ''Donald Trump. The Candidate.'' Simon & Schuster, New York 2007, Paperback-Nachdruck 2015, ISBN 978-1-4165-4654-2.
* [[John R. Bolton]]: ''[[The Room Where It Happened]]: A White House Memoir.'' Simon & Schuster, New York 2020, ISBN 978-1-9821982148-480303-4.
* [[Ann Coulter]]: ''In Trump We Trust: E Pluribus Awesome!'' Sentinel, New York City 2016, ISBN 978-0-7352-1446-0.
* [[Michael D’Antonio]]: ''The Truth About Trump.'' Thomas Dunne Books, New York 2016.
Zeile 780 ⟶ 801:
* Simone Payment: ''Donald Trump: Profile of a Real Estate Tycoon.'' Rosen Publishing Group, 2007.
* [[Hans-Peter Rodenberg]] (Hrsg.): ''Trump – Politik als Geschäft.'' LIT, Münster 2017, ISBN 978-3-643-13789-0.
* Philip Rucker, Carol Leonnig: ''A Very Stable Genius: Donald J. Trump’s Testing of America.'' Penguin, New York 2020, ISBN 978-1-9848984877-775050-5
* [[Georg Seeßlen]]: ''Trump! Populismus als Politik.'' Bertz + Fischer, Berlin 2017, ISBN 978-3-86505-745-7.
* Tim Stanley: ''‚All Publicity is good Publicity‘: Donald Trump, Twitter and the Selling of an Outsider in the 2016 Presidential Election.'' In Iwan Morgan, Mark White (Hrsg.): ''The Presidential Image: A History from Theodore Roosevelt to Donald Trump.'' Bloomsbury, London 2020, ISBN 978-1-78831-359-9, S. 231–250.
* [[Mary L. Trump]]: ''[[Too Much and Never Enough]]: How My Family Created the World’s Most Dangerous Man.'' Simon & Schuster, New York 2020, ISBN 978-1-9821982141-414646-2.
* [[Michael Wolff (Journalist)|Michael Wolff]]: ''[[Feuer und Zorn: Im Weißen Haus von Donald Trump]].'' Rowohlt Verlag, Reinbek 2018, ISBN 978-3-498-09465-2.
* [[Bob Woodward]]: ''Fear. Trump in the White House.'' Simon & Schuster, New York 2018, ISBN 978-1-5011-7551-0.
** dt. ''[[Furcht: Trump im Weißen Haus]]''. Rowohlt, Reinbek 2018, ISBN 978-3-498-07408-1.
* Bob Woodward: ''Rage''. Simon & Schuster, New York 2020, ISBN 978-1-9821982131-317373-9.
** dt. ''Wut''. Hanser Verlag, München 2020, ISBN 978-3-446-26977-4.
* Sara Wooten: ''Donald Trump. From Real Estate to Reality TV.'' Enslow Publishers, Berkeley Heights 2008, ISBN 978-0-7660-2890-6.