„Lazare Hoche“ – Versionsunterschied
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[[Datei:Lazare Hoche.jpg|mini|Lazare Hoche, Stich von Bosselmans.<br />Hoches Unterschrift: [[Datei:Signatur Lazare Hoche.PNG|rahmenlos|klasse=skin-invert-image]]]]'''Louis-Lazare Hoche''' (* [[25. Juni]] [[1768]] in Montreuil bei [[Versailles]], heute ''Quartier Montreuil''; †
1797 erhielt er, neben dem Oberbefehl über die Armee im besetzten Rheinland, die Verantwortung für die Zivilverwaltung „der Länder zwischen Rhein, Maas und Mosel“. Bis zu seinem Tod unterstützte er nachhaltig die Bestrebungen für eine republikanische Verfassung und die Errichtung der [[Cisrhenanische Republik|Cisrhenanischen Republik]], die jedoch letztlich nicht zustande kam.
Hoche war 1797 – nach Jahrhunderten feudaler Herrschaft – der erste bürgerliche Regierungschef der linksrheinischen Landesteile, die 1946 mit Beschluss der britischen und französischen Besatzung Teile der Bundesländer [[Nordrhein-Westfalen]] und [[Rheinland-Pfalz]] wurden.
== Leben ==
Hoche war der Sohn eines ehemaligen Soldaten und ''garde-chenil du roi'' (vermutl. Aufseher der königlichen Jagdhunde). Nach dem frühen Tod seiner Mutter wurde er von einer Tante aufgezogen, die ihm auch eine Schulausbildung zahlte. Einem Pfarrer aus [[Saint-Germain-en-Laye]] fielen sein schulischer Eifer und seine Intelligenz auf; er gab ihm Lektionen in [[Latein]] und weckte in ihm das Interesse an den antiken Schriftstellern und Philosophen.
Hoche wurde mit 15 Jahren Stalljunge in den ''[[Grande Écurie|écuries de Versailles]] '' (königl. Pferdeställen) und trat mit 16 in das Regiment der [[Gardes-Françaises]] ein.<ref>Claude Desprez: ''Lazare Hoche, d’après sa correspondence et ses notes.'' Paris 1858.</ref> Seine Herkunft aus sehr einfachen Verhältnissen war kein Hindernis für eine erstaunliche Karriere in der Revolutionsarmee. Mit 24 Jahren (nach dem Revolutionskalender) war er bereits im Generalsrang.
Hoche soll zwei Duelle und zwei Attentate überlebt haben. Seine innenpolitischen Gegner erwirkten, dass er zweimal in Paris angeklagt wurde: 1792 wegen angeblicher Mitwisserschaft von Dumouriez’ Republikverrat und Frontwechsel zu den Österreichern; 1794 intrigierte sein vermutlich missgünstiger Generalskollege [[Jean-Charles Pichegru|Pichegru]] bei dem radikal-revolutionären Konventskommissar [[Antoine de Saint-Just|Saint-Just]] gegen ihn. Hoche wurde im März in Nizza, auf dem Weg zu einem Kommando bei der Italienarmee, verhaftet und wegen des Verdachts auf Verrat und Ungehorsam gegen die Republik angeklagt und in der [[Conciergerie (Paris)|Conciergerie]] eingekerkert. Erst der Sturz [[Maximilien de Robespierre|Robespierres]] und der Regierungswechsel retteten ihn im August 1794 vermutlich vor der Guillotine.<ref>Hippolyte Maze: ''Les Généraux de la
In Biografien des 19. Jahrhunderts wird er als außergewöhnlich gut aussehend, hochgewachsen und von charmanter, zuvorkommender Art beschrieben. Eine Narbe im Gesicht, vom Stirnhaaransatz bis zum rechten Nasenflügel (siehe Bild unten links), soll er aus einem Degenduell zurückbehalten haben, sie verlieh ihm ein martialisches, attraktives Aussehen.<ref>[[Hippolyte Carnot]]: ''Lazare Hoche.'' Paris 1874, S. 3 ff.</ref> Gerühmt wird sein gebildetes, hochintelligentes, aber oft auch aufbrausendes Wesen. Seine politische Einstellung bildete sich in den Diskussionsrunden der Pariser republikanischen Clubs, sein militärisches Wissen erhielt er in den Seminaren der frühen [[École polytechnique]] seines „Entdeckers“ [[Lazare Nicolas Marguerite Carnot|Lazare Carnot]]. „Sein brennender Ehrgeiz und sein stürmisches Temperament“,<ref>Joseph Hansen: ''Quellen ...'' Bd. III. S. 877.</ref> gepaart mit strategischem und organisatorischem Talent, ließen die Regierung ihm mehrfach Kommandos über Armeen übertragen, die sich in kritischer, oft auch desolater Situation befanden.
Er war seit März 1794 verheiratet mit Adélaide Dechaux aus [[Thionville]] (deutsch: Diedenhofen). Einziges Kind war die 1796 geborene Tochter Jenny, eine später verheiratete Comtesse des Roys.<ref>LHA Koblenz, Best. 403, Nr. 14027, Akten zur Renovierung des Hoche-Denkmals in Weißenthurm</ref> Hoche starb 1797 an einer akuten Lungen- bzw. Bronchialerkrankung ({{"|Asthma convulsivum, wobei sich ein Gewächs auf der Luftröhre angesetzt und entzündet hatte}}).<ref>Georges Duruy: ''Barras Memoiren III.'' S. 37 ff.</ref> Sein Grab befindet sich in Deutschland in dem [[Monument General Hoche]] in [[Weißenthurm]] am Rhein. Von dort aus hatte er seinen letzten, erfolgreichen Feldzug gegen die österreichischen Reichstruppen begonnen.
[[Datei:Anne Adélaïde Dechaux.jpg|mini|Hoches Ehefrau Anne und Tochter Jenny]]
== Militärische Laufbahn ==
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Im April 1792 erklärte Frankreich dem [[Franz II. (HRR)|Kaiser Franz II.]] und [[Preußen]] den Krieg. Hoche wurde Leutnant im [[33e régiment d’infanterie|33<sup>e</sup> régiment d’infanterie]] in der Ardennen-Armee von [[Charles-Francois Dumouriez|General Dumouriez]]. Der [[Erster Koalitionskrieg|Erste Koalitionskrieg]] begann mit dem Einmarsch preußischer und österreichischer Truppen unter dem Oberkommando des [[Karl Wilhelm Ferdinand (Braunschweig-Wolfenbüttel)|Herzogs zu Braunschweig Karl Wilhelm Ferdinand]] in den Osten Frankreichs.
Bei der erfolgreichen Verteidigung der von preußischer Artillerie belagerten lothringischen befestigten Stadt [[Thionville]] (deutsch Diedenhofen) an der Mosel zeichnete Hoche sich unter General [[Le Veneur de Tillières|Le Veneur]] durch seine nächtlichen, stoßtruppartigen Angriffe auf die preußischen Stellungen aus. Nach der [[Kanonade bei Valmy]] musste sich Preußen aus Frankreich zurückziehen, Hauptkriegsschauplatz wurden die österreichischen Niederlande, das heutige Belgien und die Niederlande. Bei der Eroberung der Festung [[Namur]] war Hoche [[Hauptmann (Offizier)|Capitaine]]. In der [[Schlacht bei Neerwinden (1793)|Schlacht bei Neerwinden]], seiner ersten offenen Feldschlacht, wurde er am 18. März 1793 verwundet.
Le Veneur, der Hoches Führungsqualitäten, sein Verhandlungsgeschick und seine Fürsorge für die ihm unterstellte Truppe registrierte, machte ihn zu seinem [[Aide-de-camp|Adjutanten]] mit der Verantwortung für die „Fourage“, die Versorgung der Soldaten, die sich mit eigenmächtigen Requirierungen und brutalen Plünderungen in dem besetzten Land selbst versorgen mussten. Hoche beklagte in Briefen und Memoranden die Kompetenzstreitigkeiten der zuständigen politischen Kommissare und Heereslieferanten. Viele Briefe machten ihm in Paris Feinde, denn sie enthielten heftige Anschuldigungen wegen antirepublikanischen, korrupten Verhaltens dieser Stellen. „Er kann die Feder ebenso gut führen wie den Säbel“, urteilt man über ihn.
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=== Erstes Oberkommando ===
Seine erwiesenen Führungsqualitäten verhalfen ihm im November 1793 zum Oberkommando als
Im März 1794 erhielt er ein Kommando über die Italien-Armee, die Frankreich das [[Savoyen|Königreich Savoyen]] sichern sollte. Auf dem Weg dahin erhielt er eine Anklage und Einkerkerung wegen Verrats und eigenmächtigen Handelns gegen die Republik. Die Monate zurückliegende, strategische Niederlage von Kaiserslautern soll Teil der Vorwürfe gewesen sein. Es regierte in dieser Zeit die Schreckensherrschaft [[Maximilien de Robespierre|Robespierres]], die innenpolitische Gegner mit brutalem [[Großer Terror (Frankreich)|Terror]] bekämpfte. Zu einem Prozess kam es nicht – Robespierre und seine [[Jakobiner]] wurden entmachtet und Hoche am 4. August 1794 aus der Haft entlassen.
=== Im Bürgerkrieg der Vendée und der Bretagne ===
Vom
In der – nach dem Ende von [[Maximilien de Robespierre|Robespierre]] und des [[Terreur]]s – nun gemäßigten Regierung war man zu der Überzeugung gekommen, den Aufstand nicht alleine mit militärischen Mitteln zu beenden. Auch um der erwarteten Invasion der von England unterstützten royalistischen Emigrantenarmee möglichst wenige Bretonen und Vendéer in die Arme zu treiben, sollten mit einem klug angebotenen Frieden die Anführer des Aufstands zur Beendigung des Bürgerkriegs gebracht werden.
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=== Sieg bei Quiberon ===
Die erwartete Invasion kam im Juni 1795 an der südbretonischen Halbinsel [[Quiberon]]. Mit drei kanonenbestückten Linienschiffen und zwei Fregatten, mehreren Kanonierschaluppen und Lastkähnen landeten 6.000 emigrierte Offiziere und Soldaten der [[Armee der Emigranten|ehemaligen
Die Chouans konnten zuerst die wenigen republikanischen Küstenwachtruppen vertreiben und den Emigranten gelang die Eroberung des
=== Vorläufige Befriedung der Vendée ===
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Nach Jahren brutalster, gegenseitiger Grausamkeiten, Verwüstung und Verelendung ganzer Landstriche und dem Verlust von nahezu einem Viertel der Bevölkerung erklärte am 15. Juli 1796 das Direktorium: {{" |lang=fr |Text=... les troubles dans l’Ouest sont apaisés}}, was sich besonders für die Chouannerie als zu voreilig herausstellen sollte.
=== Expedition nach Irland ===
{{Hauptartikel|Französische Irland-Expedition}}
Ende 1796 erhielt Hoche den Auftrag, eine Invasion in das [[Königreich Großbritannien|Vereinigte Königreich]] zu führen. Der Plan war, eine Art Chouannerie gegen den reichen Adel und die Monarchie zu initiieren, Verkehr und Handel zu stören und die britische Regierung von ihrer Unterstützung französischer Royalisten und ihrer koalitionären Militärhilfen für Österreich abzulenken. Ein Aufgebot von mehr als 50 Schiffen mit 15.000 Soldaten startete Ende Januar von der Bretagne. Die stärkere ''1. Légion des Francs'' sollte in Südostirland landen. Die nur 1400 Mann starke ''2. Légion des Francs'' unter dem irisch-amerikanischen Colonel ''Tate'' hatte die Südküste von Wales als Ziel. General Hoches schriftliche Anweisungen zum Ablauf der Operation, zu den erforderlichen Maßnahmen nach der Landung, belegen seine überdurchschnittlich militärische und organisatorische Kompetenz.<ref>Gen. Lazare Hoche, ''Instructions to Colonel Tate, Authentic Copies in the beginning of 1797'', London 1798, ECCO Print Editions British Library London, LaVergne USA 2011</ref>
Das als tollkühn einzustufende Unternehmen schlug fehl: Stürme und Nebel trieben die Invasionsflotte auseinander. Hoches Schiff verschlug es bis unterhalb der Loiremündung, die 1. Legion unter den Generälen ''Chérin'' und ''[[Emmanuel de Grouchy|
== 1797 – politische Niederlagen, militärische Erfolge und der Tod ==
[[Datei:Rivoli-Hoche.jpg|mini|links|Seit 1910 in der Nordwand des Musée Le Louvre/Rue Rivoli. Bildhauer: ''Frochon'' im Auftrag des Ministers ''Dujardin-Beaumetz'']]
Obwohl die von Hoche geführte Invasion ins britische Königreich ein vollkommener Fehlschlag war, erhielt er schon kurz danach ein neues Kommando am Rhein. Die [[Armée de Sambre-et-Meuse|Sambre- und Maas-Armee]] unter [[Jean-Baptiste Jourdan|General Jourdan]], im Herbst 1796 noch bis in den Raum Würzburg vorgedrungen, hatte sich hinter den Rhein zurückziehen müssen. Sie stand in diesem Winter unter dem Oberkommando von [[Jean-Victor Moreau|General Moreau]], als eine sich auf eigene Faust selbst versorgende, inzwischen
Hoche erhielt im Februar 1797 weitgehende Vollmachten zur Revision, hob alle bestehenden französischen Verwaltungseinrichtungen auf, entließ unfähige Offiziere, gliederte das Land zwischen Maas, Mosel und Rhein in sechs Arrondissements, statt der bisherigen rund 80 Territorien,<ref>Molitor: ''Vom Untertan ...'' S. 11, zählt für das Gebiet des späteren Rhein-Mosel-Departement 84 Herrschaften.</ref> und etablierte bereits im März in Bonn eine neue Landesregierung. Mit einer Wiedereinstellung von Beamten und Angehörigen der gestürzten kurfürstlichen und adelsherrschaftlichen Regierungen sollten möglichst hohe Kontributionen mit geringerem Aufwand erzielt werden. Auch erhoffte man damit bei der rheinischen Bevölkerung mehr Sympathien für eine republikanische Verfassung und die (mit Preußen bereits in Geheimverhandlungen vereinbarte) Abtrennung vom Reichsgebiet zu gewinnen.
Von einer viel zu optimistischen Einschätzung des Bevölkerungswillens für die Gründung eines republikanischen Staates von Hoche (und auch General Bonaparte) beeinflusst, forderte das Direktorium ihn Anfang April 1797
Die Bildung dieses neuen, linksrheinischen Staatsgebildes unter der Verantwortung eines jungen, in Verwaltungsdingen unerfahrenen – und oft wenig diplomatischen<ref>Zum Beispiel machte er seinen Schwager Karl Friedrich Durbach zum Generalunternehmer für das Inkasso von Abgaben für den Unterhalt der Armee. Zitiert bei Hansen: ''Quellen ...'' Bd. 3, S. 912 ff.</ref> – Generals war aus unterschiedlichsten Gründen schwierig und kam erst im Herbst 1797 mit der Proklamation einer ''[[Cisrhenanische Republik|
Die innenpolitischen Diskussionen mit der Regierung in Paris (dort beschuldigten ihn feindlich gesinnte Kommissare u. a. der Misswirtschaft und Unterschlagung von Geldern), der Kompetenzstreit mit seinem Generalskollegen Moreau der Rhein- und Moselarmee, der sich für sein Besatzungsgebiet südlich der Mosel jeder Zuständigkeit Hoches konsequent widersetzte, Qualitäts- und Organisationsmängel in den von ihm wiedereingesetzten deutschen Behörden und auch die unterschwellige Opposition seines größtenteils annexionistisch eingestellten Offizierskorps waren das schwierige Umfeld für die Vorbereitungen eines neuen Feldzugs.
Im April 1797 hatte Hoche den Waffenstillstand mit den Österreichern aufgekündigt und mit einem Rheinübergang
Ende Juni erhielt Hoche durch den Marineminister [[Laurent Truguet]] den Befehl, ein 8.000–10.000 Mann starkes Expeditionskorps vom Rhein nach Brest in Marsch zu setzen. In Paris eskalierte inzwischen ein Machtkampf zwischen gemäßigten, „royalistischen“ und den republikanischen, revolutionären Mitgliedern des Direktoriums und dem ''Rat der Fünfhundert''. Wahrscheinlich war Hoche durch das Direktoriumsmitglied [[Paul de Barras|Barras]] darüber informiert und hatte die Anweisung, seine Armee auf dem Weg nach Brest an die Außenbezirke von Paris zu führen, um mit seinen Truppen im Falle eines Staatsstreichs militärisch gegen die verhassten Revolutionsgegner bereitzustehen. Hoche wurde trotz seiner Jugend zum Heeresminister ernannt (nach der Verfassung erst ab dem Alter von 30 Jahren möglich). Es kam aber nicht zu dem erwarteten Staatsstreich. Die gemäßigten Regierungskreise protestierten gegen die verfassungsgemäß verbotene Anwesenheit von Hoches Armee nahe Paris und seine Ernennung zum Heeresminister. Ihm wurde vorgeworfen, eigenmächtig gehandelt zu haben – und Barras verteidigte ihn nicht. Die ganze Aktion wurde als Irrtum eines Kriegskommissars hingestellt und fand keine Unterstützung mehr. Enttäuscht über die intrigante Politik des Direktoriums lehnte er die Berufung zum Heeresminister ab und kehrte, bereits schwer an einem chronischen Husten erkrankt, zu seiner Armee nach Deutschland zurück.
[[Datei:General Hoche's Quartier in Wetzlar 1797 0001.jpg|mini|Hoches Quartier 1797 im späteren „Herzoglichen Haus“<ref>Name vermtl., da das Haus von 1819 bis 1829 von einer Herzogin Wilhelmine A. A. von Württemberg bewohnt wurde</ref> am Buttermarkt in Wetzlar. Radierung nach ''Jacob Eck'' um 1830]]
Im Juli 1797 erhielt er noch den Oberbefehl über alle Armeen an der deutschen Westgrenze. Er starb aber in seinem Hauptquartier in Wetzlar am 18. oder 19. September 1797 an einer Atemwegsinfektion. Die Entscheidung des Direktoriums vom 16. September 1797 gegen eine [[Cisrhenanische Republik]] und für eine Annexion der eroberten Gebiete – und damit das Aus seiner bisherigen Politik – erreichte ihn nicht mehr. Bei seiner Obduktion wurden zwei große Defekte in
Hoche wurde zunächst nahe dem [[Marceau-Denkmal (Koblenz)|Grab]] des ebenfalls jung verstorbenen [[François Séverin Marceau|General Marceau]] auf dem [[Petersberg (Koblenz)|Petersberg]] in [[Koblenz-Lützel]] bestattet. Der Bau der [[Feste Kaiser Franz]] nach 1816 durch Preußen ließ das Grab unberührt. Hier ruhte Hoche unter einer schlichten Steinplatte bis 1919. Im Zuge einer feierlichen Überführung seiner sterblichen Überreste am 7. Juli 1919 nach Weißenthurm in das 1797 begonnene [[Monument General Hoche]], verlegte die französische Rheinarmee auch die Grabplatte des Erdgrabes vom Koblenzer Petersberg dorthin.
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Eine letzte große Ehrung fand am 7. Juli 1919 bei der Überführung seiner sterblichen Überreste nach Weißenthurm statt. Französische und [[3. US-Armee|US-amerikanische Truppen]] (das nördlich der Mosellinie liegende Rheinland war bis 1922 amerikanische Besatzungszone) bildeten ein Spalier von Koblenz-Lützel bis zum rund 20 km entfernten Weißenthurm. Die ranghöchsten Militärs der [[Alliierte Rheinlandbesetzung|alliierten Besatzungstruppen]], [[Ferdinand Foch|Marschall Foch]] und US-General Allen, waren anwesend. Auf dem Rhein feuerten Kanonenboote der Armee Salut, als Hoches Urne in die Gruft des Grabdenkmals überführt wurde.
[[Datei:Weißenthurm, Monument General Hoche 001x.jpg|mini|Weißenthurm, Monument General Hoche, Luftaufnahme (2016)]]
1888 erhielt die weiterführende Schule in Versailles den Namen [[Lycée Hoche]].
== Hoche im Urteil seiner Zeitgenossen ==
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Das Direktoriumsmitglied [[Paul de Barras]] über Hoches Wirkung auf die Damen der Pariser Gesellschaft (er schrieb Hoche auch ein Verhältnis mit [[Joséphine de Beauharnais]], der späteren Frau und Kaiserin Napoleons, zu): {{"|Es war dies unser erster Krieger und einer der schönsten Männer, von Gestalt mehr Herkules als Apollo}}, und über Hoches Vorschläge zur Reorganisation von Verwaltung und Armee im besetzten Rheinland Anfang 1797: {{"|Diese schöne Arbeit ist die eines Mannes, der sich ebenso gut auf Krieg wie auf Politik versteht; der Plan wird bewundert und einstimmig genehmigt}}.<ref>Ebenfalls bei Georges Duruy: ''Memoiren Barras.'' Bd. II, S. 269 ff.</ref>
[[Adolphe Thiers]] zitiert in den 1820er Jahren die gesellschaftliche Bedeutung der wichtigen Pariser Salons nach der freudlosen Zeit des [[Terreur]]s (zum Beispiel den von Direktor Barras oder der Madame Tallien): {{"|Die Salons wimmelten von Generalen, die in zwei Jahren ihre Erziehung vollendet und ihr Glück gemacht hatten […]. Hier glänzte in erster Reihe der junge Hoche, der von einem einfachen Soldaten der französischen Garde sich in einem Feldzug zum Oberbefehlshaber empor geschwungen und sich in zwei Jahren die sorgfältigste Erziehung gegeben hatte. Schön, voll Feinheit, als einer der ersten Feldherrn seiner Zeit berühmt, und in einem Alter von 27 Jahren, war er die Hoffnung der Republikaner und das Ideal dieser Frauen, die sich durch Schönheit, Talent und Ruhm so gerne einnehmen lassen.}} Thiers erwähnt dazu besonders die Damen [[Joséphine de Beauharnais|Beauharnais]], [[Anne Louise Germaine de Staël|de Staël]] und [[Thérésia Cabarrus|Tallien]].<ref>A. Thiers: ''Gesch. der Franz. Revolution.'' Bd. 5, S. 78 ff.</ref>
[[Nicolas Jean-de-Dieu Soult|Marschall Soult]] schrieb in seinen Memoiren: {{" |lang=fr |Text=Le général Hoche possédait les qualités qui constituent le grand capitaine, et il les faisait ressortir par le dons extérieurs les plus séduisants. Son port noble et majestueux, sa physionomie ouverte et prévenante, attiraient la confiance à la première vue, comme sur les champs de bataille, toute son attitude commandait l’admiration}}.<ref>Ebenfalls bei Alain Pigeard: ''Les Ètoiles…'' S. 398.</ref>
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* Robert Garnier: ''Lazare Hoche ou l’honneur des armes.'' Paris 1986
* Jochem Rudersdorf: ''Der letzte Feldzug des französischen Generals Lazare Hoche und das Ende des Koalitionskrieges 1797''. In: ''Nassauische Annalen 109.'' (1998), S. 229–264
* [[Joseph Hansen (
* ''Procès-verbal de la céremonie funèbre en mémoire du général Hoche, le 10 Vendémiaire an VI.'' (offizielles Protokoll der Gedenkfeier) Paris, Druckerei der Republik Oktober 1797
* [[Adolphe Thiers]], ''Geschichte der Französischen Revolution,'' 6 Bände, Paris 1823–1827, übers. v. A. Walthner, Mannheim 1844
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* Georges Girard: ''La vie de Lazare Hoche.'' Gallimard, Paris 1926
* ''Das von den Gebrüdern Simon und Niklas Meister gemalte Rundgemälde des schönsten Punktes des Mittelrheins, von Ehrenbreitstein bis Hammerstein: belebt durch den vierten Rheinübergang der Franzosen unter General Hoche 1797, topographisch-historisch erklärt; mit einer übersichtlichen historischen Einleitung und Umrissen zu einer Biographie des General Hoche''. Bachem, Köln 1841 {{ULBDD|urn:nbn:de:hbz:061:1-495777}}
* Jean-Noël Charon: ''Louis-Lazare Hoche (1768-1797) – Französischer General am Rhein'', Verlag Dietmar Fölbach, Koblenz 2018, ISBN 978-3-95638-415-8
== Weblinks ==
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* {{DDB|Person|118774611}}
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{{SORTIERUNG:Hoche, Lazare}}
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|GEBURTSORT=[[Versailles|Montreuil]]
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|STERBEORT=[[Wetzlar]]
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