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|Einwohner =
|EinwohnerStand =
|EinwohnerBashkia = 2613616580
|EinwohnerBashkiaStand = 20112023<ref name="instatel2011censi2023instat2"/>
|EinwohnerOrt = 6353
|EinwohnerOrtStand = 2011<ref name="instatel2011"/>
|Agglomeration =
|Telefonvorwahl = 512
|Postleitzahl = 3501
|Bürgermeister = SaimirBukurosh HasallaMaçi
|Bürgermeistertitel =
|BürgermeisterStand = [[Kommunalwahlen in Albanien 20152023|20152023]]
|Partei = LSIPS
|Webpräsenz = www.peqini.gov.al
|LokalerDialekt =
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|FotoBeschreibung = Ansicht der Moschee und des Uhrturms im Stadtzentrum (2007)
}}
'''Peqin''' ({{sqS|''Peqini''|x}}, selten auch ''Pekin/-i'' oder ''Pegin/-i'') ist eine Ortschaft in Mittel[[albanien]] mit 6353 Einwohnern (Stand: 2011).<ref name="instatel2011">{{Literatur |Titel=Censusi i popullsisë dhe banesave / Population and Housing Census – Elbasan 2011 |Autor=Ines Nurja |Herausgeber=[[Instituti i Statistikës|INSTAT]] |Jahr=2013 |Band=Pjesa/Part 1 |TitelErg=Rezultatet Kryesore/Main Results |Verlag=Adel Print |Ort=Tirana |Online=[httphttps://www.instat.gov.al/media/1958173062/4__elbasan.pdf Dokument als PDF] |Abruf=2019-04-28 }}</ref> Peqin ist Hauptort der gleichnamigen Gemeinde ''([[Bashkia]])''.
 
Bis 2015 war Peqin eine eigenständige Gemeinde mit einer Fläche von 17&nbsp;Quadratkilometern. Dann wurde sie in einer Territorialreform mit den anderen Gemeinden des [[Kreis Peqin|Kreises Peqin]] zusammengelegt. Die ganze Gemeinde hat 16.580 Einwohner (Volkszählung 2023).<ref name="censi2023instat2">{{Internetquelle |url=https://www.instat.gov.al/en/publications/books/2024/albanian-population-and-housing-census-2023/ |titel=Albanian Population and Housing Census 2023 – Main Results |werk=[[Instituti i Statistikës]] |datum=2024 |format=PDF |sprache=sq |abruf=2024-07-22}}</ref> Für den Zeitraum von 2011 bis 2023 verzeichnet das Gebiet der Gemeinde einen Bevölkerungsschwund von 37 % (Volkszählung 2011: 26.136 Einwohner).<ref name="instatel2011" />
 
== Geographie ==
[[Datei:Peqin train station.JPG|mini|links|Bahnhof Peqin]]
Die Stadt liegt im Tal des [[Shkumbin]] nordöstlich der [[Myzeqe]]-Ebene zwischen [[Durrës]] und [[Elbasan]] an der Hauptverbindungsstrecke zwischen diesen Orten, dem [[Paneuropäischer Verkehrskorridor VIII|Paneuropäischen Verkehrskorridor VIII]]. Das Ortszentrum befindet sich am nördlichen Shkumbin-Ufer. Peqin verfügt über einen Bahnhof der [[Hekurudha Shqiptare|HSH]]. Eine neue Umfahrungsstraße, ausgewiesen als [[Rruga shtetërore SH7|SH7]], führt südlich am Ort vorbei. Eine Autobahn von [[Rrogozhina]] nach [[MazedonienNordmazedonien]] und um Peqin wird zurzeit geplant.
 
Die ganze Gemeinde hat eine Fläche von 191&nbsp;Quadratkilometern und 26.136&nbsp;Einwohner. Die weiteren Dörfer sind ''Gjoçaj'', ''Karina'', ''Pajova'', ''Përparim'' und ''Sheza''.
 
== Geschichte ==
Bereits die römische Straße [[Via Egnatia]] führte durch Peqin. Wenige Kilometer östlich von Peqin wurden zahlreiche antike Überreste gefunden. Man vermutet, dass dort das antike ''Clodiana'' lag, wo sich die beiden Äste der Via Egnatia aus Durrës und [[Apollonia (Albanien)|Apollonia]] vereinigten.<ref name="pettifer">{{Literatur | Autor=James Pettifer | Titel=Albania & Kosovo – Blue Guide | Verlag=A & C Black | Ort=London | Jahr=2001 | ISBN=0-7136-5016-8}}</ref> Die erste schriftliche Erwähnung von Peqin stammt aus dem Jahr 1431. Damals noch als ''Biklenet'' bezeichnet, war dies ein sehr kleiner Ort. Im 16. Jahrhundert errichteten die [[Osmanisches Reich|Osmanen]] hier eine Befestigung, um die Küste und die Handelswege zu schützen. Als Vorstadt der Burg entwickelte sich Peqin rasch. Die muslimische Bevölkerung unterstützte die [[Garnison]]en in Peqin, Durrës und [[Festung Bashtova|Bashtova]] und wurde deshalb 1569/70 von Steuern befreit. [[Evliya Çelebi]] besuchte die Stadt 1670 und beschrieb sie detailliert mit der Burg, den 400 Palast-artigen Häusern, vier Moscheen nebst diversen anderen [[Madrasa|Medressen]], [[Tekke]]n und anderen Gotteshäusern.<ref name="kiel">{{Literatur | Autor=Machiel Kiel | Titel=Ottoman architecture in Albania (1385-1912) | Sammelwerk=Islamic art series | Band=Band 5 | Herausgeber=Research Centre for Islamic History, Art and Culture | Ort=Istanbul | Jahr=1990 | Seiten=202–212 | ISBN=92-9063-330-1}}</ref> Eine Moschee, eine Medresse, ein [[Hamam]], eine Tekke, mehrere Brunnen und die Wasserversorgung sowie eine Steinbrücke sollen laut Çelebi vom [[Wesir]] [[Abdurrahman Abdi Pascha]] erbaut worden sein. Peqin war Sitz eines [[Qādī]].<ref name="kiel" />
 
Die erste schriftliche Erwähnung von Peqin stammt aus dem Jahr 1431. Damals noch als ''Biklenet'' bezeichnet, war dies ein sehr kleiner Ort. Im 16. Jahrhundert errichteten die [[Osmanisches Reich|Osmanen]] hier eine Befestigung, um die Küste und die Handelswege zu schützen: Fünf Meter hohe Mauern und vier leicht höhere Türme umgaben ein Rechteck von 57 mal 51&nbsp;Metern im flachen Gelände.<ref>{{Literatur |Autor=Gjerak Karaiskaj |Titel=Die spätantiken und mittelalterlichen Wehranlagen in Albanien. Städte, Burgen, Festungen und Kastelle |Hrsg=Markus W. E. Peters |Verlag=Dr. Kovač |Ort=Hamburg |Datum=2010 |Reihe=Ex Architectura |BandReihe=7 |ISBN=978-3-8300-5082-7 |Seiten=222 f}}</ref> Als Vorstadt der Burg entwickelte sich Peqin rasch. Die muslimische Bevölkerung unterstützte die [[Garnison]]en in Peqin, Durrës und [[Festung Bashtova|Bashtova]] und wurde deshalb 1569/70 von Steuern befreit. [[Evliya Çelebi]] besuchte die Stadt 1670 und beschrieb sie detailliert mit der Burg, den 400 Palast-artigen Häusern, vier Moscheen nebst diversen anderen [[Madrasa|Medressen]], [[Tekke]]n und anderen Gotteshäusern.<ref name="kiel">{{Literatur | Autor=Machiel Kiel | Titel=Ottoman architecture in Albania (1385-1912) | Sammelwerk=Islamic art series | Band=Band 5 | Herausgeber=Research Centre for Islamic History, Art and Culture | Ort=Istanbul | Jahr=1990 | Seiten=202–212 | ISBN=92-9063-330-1}}</ref> Eine Moschee, eine Medresse, ein [[Hammam]], eine Tekke, mehrere Brunnen und die Wasserversorgung sowie eine Steinbrücke sollen laut Çelebi vom [[Wesir]] [[Abdurrahman Abdi Pascha]] erbaut worden sein. Peqin war Sitz eines [[Qādī]].<ref name="kiel" />
Bis in die 1960er Jahre hat sich Peqin kaum verändert. Nach 1967 wurde der Ort aber stark modernisiert und viele Moscheen wurden zerstört.<ref name="kiel" /> Aus osmanischer Zeit erhalten sind noch Teile der [[Moschee von Peqin|großen Moschee]] sowie der dazugehörende [[Sahat Kula|Uhrturm]] aus dem 19. Jahrhundert am zentralen Platz sowie die Festung etwas südlich davon. Die fünf Meter hohen Mauern stammen aus dem 18. Jahrhundert, waren früher aber höher. Sie umfassen mit einer Länge von 53 auf 58&nbsp;Metern einen heute fast leeren, beinahe quadratischen Innenraum. Die Festung hatte zwei gegenüberliegende Tore, an drei Ecken stehen noch Rundtürme, ein vierter wurde abgetragen.<ref name="kiel" /><ref name="pettifer" /> In der Festung gab es eine kleine Moschee.<ref name="kiel" />
 
1947 wurde die [[Bahnstrecke Durrës–Peqin|erste Eisenbahnstrecke Albaniens]], die von [[Durrës]] nach Peqin führt, eröffnet. Drei Jahre später wurde sie [[Bahnstrecke Peqin–Elbasan|bis Elbasan verlängert]].
 
Bis in die 1960er Jahre hat sich Peqin kaum verändert. Nach 1967 wurde der Ort aber stark modernisiert und viele Moscheen wurden zerstört.<ref name="kiel" /> Aus osmanischer Zeit erhalten sind noch Teile der [[Abdurrahman-Pascha-Moschee von Peqin|großen Moschee]] sowie der dazugehörende [[Sahat Kula|Uhrturm]] aus dem 19. Jahrhundert am zentralen Platz sowie die Festung etwas südlich davon. Die fünf Meter hohen Mauern stammen aus dem 18. Jahrhundert, waren früher aber höher. Sie umfassen mit einer Länge von 53 auf 58&nbsp;Metern einen heute fast leeren, beinahe quadratischen Innenraum. Die Festung hatte zwei gegenüberliegende Tore, an drei Ecken stehen noch Rundtürme, ein vierter wurde abgetragen.<ref name="kiel" /><ref name="pettifer" /> In der Festung gab es eine kleine Moschee.<ref name="kiel" />
 
== Sport ==
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== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* [httphttps://www.peqini.gov.al/ Offizielle Website der Gemeinde Peqin] (albanisch)
 
== Einzelnachweise ==