„Kleinlangheim“ – Versionsunterschied
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|Vorwahl = 09325
|Gemeindeschlüssel = 09675142
|Gliederung = 5 [[
|Straße = Hauptstraße 15
|Website = [https://www.kleinlangheim.de/ www.kleinlangheim.de]
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}}
'''Kleinlangheim''' ist ein [[Marktgemeinde#Bayern|Markt]] im [[Regierungsbezirk Unterfranken|unterfränkischen]] [[Landkreis Kitzingen
== Geografie ==
=== Geografische Lage ===
Kleinlangheim liegt zwischen den Orten [[Kitzingen]] und [[Wiesentheid]] sowie zwischen Maindreieck und [[Steigerwald]]. Die Landschaft ist dort leicht bergig. Fünf Kilometer südlich ragt der [[Schwanberg (Steigerwald)|Schwanberg]] circa 200 Meter aus der Ebene heraus, sieben Kilometer östlich der [[Friedrichsberg (
=== Gemeindegliederung ===
Kleinlangheim besteht aus fünf [[Gemeindeteil]]en (in Klammern ist der [[Siedlungstyp]] angegeben):<ref>{{BLO Ortsdatenbank|objekt=Gemeinde Kleinlangheim |val=1658|abruf=2021-03-29}}</ref><ref>{{BayernPortal Ortsteile|val=06663820614 |objekt=Gemeinde Kleinlangheim |abruf=2021-12-03}}</ref>
* [[Atzhausen]] ([[Kirchdorf (Siedlungstyp)|Kirchdorf]])
* [[Haidt (Kleinlangheim)|Haidt]] ([[Dorf]])
* Kleinlangheim (Hauptort)
* [[Pfundmühle]] ([[Einöde]])
* [[Stephansberg (Kleinlangheim)|Stephansberg]] ([[Weiler]])
Ehemalige Ortsteile waren [[Hammermühle (Kleinlangheim)|Hammermühle]], [[Kastnersmühle]], [[Neumühle (Kleinlangheim)|Neumühle]], [[Sandmühle (Kleinlangheim)|Sandmühle]], [[Wasenmeisterei (Kleinlangheim)|Wasenmeisterei]], [[Weidenmühle (Kleinlangheim)|Weidenmühle]], [[Wutschenhof]] und [[Wutschenmühle]].<ref>{{Ortsverzeichnis Bayern 1875|SPALTE=1325}}</ref>
=== Nachbargemeinden ===
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=== Naturräumliche Lage ===
Naturräumlich liegen Kleinlangheim und seine
== Geschichte ==
=== Bis zur Gemeindegründung ===
Die ersten menschlichen Spuren tauchten durch den Fund eines [[Nephrit]]beils der Zeit um 7000 v. Chr. auf. Es ist das älteste, von Menschenhand stammende Fundstück auf Kleinlangheimer Gemarkung und im Museum in Kitzingen ausgestellt. Rund 1000 Jahre v. Chr. wurden erste [[Hügelgräber]] in der Kleinlangheimer Flur angelegt. Ungefähr 500 Jahre später hinterließen Menschen einen Mühlstein, der im Bereich des Rathauses gefunden wurde.
Etwa 50 v. Chr. begann die durchgehende Siedlungsgeschichte. Auf der Ostseite des Gründleinbaches wurden [[Elbgermanen]] sesshaft. Bei Ausgrabungen in den 1960er Jahren entdeckte man einen Brandgrubenfriedhof mit über 200 [[Gräberfeld|Brandgrubengräbern]]. Die Siedler verbrannten ihre Toten und gaben die Asche lose oder auch in Urnen in kleine Gruben.
Aus der [[Völkerwanderungszeit]] ist ein [[Gräberfeld]] bekannt, das mit einzelnen Bestattungen im frühen 6. Jahrhundert begann und bis ins 7. Jahrhundert benutzt wurde. Es enthält über 243 Körpergräber und weitere 56 Brandgrubengräber<ref>Frank Siegmund, ''Alemannen und Franken'', Walter de Gruyter, Berlin 2000. ISBN 3-11-016788-3</ref>. Träger dieser Kultur dürften neben der elbgermanischen Vorbevölkerung vor allem [[Franken (Volk)|Franken]] gewesen sein, die ihr Territorium im 6. Jahrhundert enorm ausweiteten und vermutlich auch das Christentum einführten. → [[Merowingerzeitliches Reihengräberfeld mit Körper- und Brandgräbern (Kleinlangheim)]]
Erstmals erwähnt wurde der Ort in einer Urkunde von 816, als „Lanchem“ zum Ausstattungsgut des [[Kloster Megingaudshausen|Klosters Megingaudshausen]] im Steigerwald gezählt wurde. 1427 bekam der Ort das [[Marktrecht (historisch)|Marktrecht]] für jährlich vier Märkte verliehen. Drei Jahre später erhielt Kleinlangheim eine Dorf- und eine Marktordnung. Gleichzeitig wurde das Dorf befestigt und konnte nur durch vier Tortürme betreten werden. Das Schafrecht gestand der Markgraf dem Ort 1441 zu. Im Jahre 1484 wurde vermutlich das erste Rathaus errichtet. Die Wehrhaftigkeit durch vorhandene Schützen ist aus einer Einladung zum Landeskleinod-Schießen in Würzburg 1490 ersichtlich. Schon 1491 konnten sich die Bewohner über das Privileg, Viehmärkte abhalten zu dürfen, freuen. Dieses Privileg wurde bis 1908 wahrgenommen.
Ab 1500 lag der Ort im [[Fränkischer Reichskreis|Fränkischen Reichskreis]]. Im Jahre 1530 verlas der Kleinlangheimer [[Christian Beyer (Rechtsgelehrter)|Christian Beyer]] die Thesen Luthers auf dem Augsburger Reichstag. Beyer, der in Erfurt studiert hatte, war Martin Luthers Ratsherr in Wittenberg und vertrat ihn als Anwalt rechtlich. Im gleichen Jahr wechselten die Kleinlangheimer zum evangelischen Bekenntnis.
1532 existierten schon alle heute noch vorhandenen Mühlen. Außerdem gab es eine Ziegelhütte in der Gemarkung. Als erste Schule diente das 1584 wieder aufgebaute alte Rathaus. Im Jahre 1725 erhielten die Kleinlangheimer Juden die Erlaubnis zum Errichten einer Synagoge, die 1802 erweitert wurde.
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=== Eingemeindungen ===
=== Bevölkerungsentwicklung ===
{| class="wikitable"
|-
! Jahr !! 1834<ref>{{Literatur |Autor=W. Haberstumpf |Hrsg=W. Haberstumpf |Titel=Die neuen Kirchen-Verwaltungen nach dem Gesetze vom 1. July 1834 oder Anleitung für die Wahl, Vermögens-Einweisung, den Wirkungskreis und Geschäftsgang der Kirchen-Verwaltungen auf den Grund der bestehenden Gesetze, Verordnungen und Instruktionen : nach amtl. Quellen bearb. |Verlag=Pössenbacher |Ort=München |Datum=1834 |Seiten=24 |Online=[
|-
| Einwohner || 1239 || 1254 || 1293 || 1408 || 1279 || 1806 || 1432 || 1462 || 1507 || 1680 || 1717 || 1683 || 1614 || 1734
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Quelle der Zahlen ohne Einzelnachweis: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung<ref>{{Literatur |Hrsg=Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung |Titel=Statistik kommunal 2012 |TitelErg=Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten für den Markt
Kleinlangheim |Verlag=Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung |Ort=München |Datum=2013 |Online=[https://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09675142.pdf Online] |Abruf=2013-10-10}}</ref>
Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 1457 auf 1733 um 276 Einwohner bzw. um 18,9 %.
== Religion ==
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[[Datei:RathausKl.JPG|mini|Rathaus mit Arkadengang]]
=== Marktgemeinderat ===
Der Marktgemeinderat hat (ohne Bürgermeister) zwölf Mitglieder. Die [[Kommunalwahlen in Bayern 2020|Kommunalwahl am 15. März 2020]] ergab folgende Mandatsverteilung:<ref>[https://okvote.osrz-akdb.de/OK.VOTE_UF/Wahl-2020-03-15/09675142/html5/Gemeinderatswahl_Bayern_110_Gemeinde_Markt_Kleinlangheim.html Ergebnis der Wahl 2020], abgerufen am 27. Juni 2020</ref>
* [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] 5 Sitze (39,93 %)
* Bürgervereinigung/Freie Wähler 5 Sitze (46,55 %)▼
▲* Bürgervereinigung/Freie Wähler 5 Sitze
Gegenüber der Amtszeit von 2014 bis 2020 blieben CSU und Bürgervereinigung/Freie Wähler unverändert; der Bürgerblock Atzhausen konnte ein Mandat dazu gewinnen, das bisher die nicht mehr kandidierende [[SPD Bayern|SPD]] innehatte.
▲* Bürgerblock Atzhausen 1 Sitze
=== Bürgermeister ===
* Erster [[Bürgermeister]]in: Gerlinde Stier;<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kleinlangheim.de/rathaus-und-gemeinde/gemeinderat/ |titel=Neuer Gemeinderat |hrsg=Gemeinde Kleinlangheim |abruf=2020-09-02}}</ref> seit 1. Mai 2014; wiedergewählt 2020 mit 88,3 % der Stimmen.
*
== Verwaltung ==
Die Gemeinde ist Mitglied der [[Verwaltungsgemeinschaft Großlangheim]].
=== Wappen ===
{{Wappenbeschreibung
|Wappenbild = DEU Kleinlangheim COA.svg
|Größe = 100
|Blasonierung = [[Geteilter Schild|Geteilt]]; oben [[Vierung (Heraldik)|geviert]] von Silber und Schwarz, unten in Rot auf grünem Boden rechts ein grüner Laubbaum, links ein schreitendes silbernes Lamm.▼
|Zusatz = Die Wappenführung ist durch Siegelführung seit 1558 belegt.
▲ |Blasonierung = Geteilt; oben geviert von Silber und Schwarz, unten in Rot auf grünem Boden rechts ein grüner Laubbaum, links ein schreitendes silbernes Lamm.
|
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|Begründung = Kleinlangheim kam 1283 durch eine Verpfändung an die zollerischen Burggrafen von Nürnberg und späteren Markgrafen von Brandenburg-Ansbach. Der Markt blieb unter dieser Herrschaft bis 1791. Die ersten überlieferten Abdrucke eines Marktsiegels stammen aus dem Jahr 1558. Die [[Zollernvierung|Vierung von Silber und Schwarz]] in der oberen Wappenhälfte ist das Stammwappen der Hohenzollern. Das Schaf in der unteren Wappenhälfte ist wahrscheinlich ein Hinweis auf ein von Markgraf Johann von Brandenburg 1441 verliehenes Schäferrecht. Der Baum erschien im Wappen erst im 19. Jahrhundert und die untere Schildhälfte wurde in Silber dargestellt. Hupp hat die untere Wappenhälte in Gold dargestellt. Die Gemeinde führt in ihrem Wappen die untere Wappenhälfte in Rot. Das Haus der bayerischen Geschichte beschreibt die Farbe jedoch weiterhin mit Gold. Der Baum dürfte ein Hinweis auf den im Marktgebiet verbreiteten Obstanbau und die damit verbundenen Brennrechte sein
▲ |Begründung = Kleinlangheim kam 1283 durch eine Verpfändung an die zollerischen Burggrafen von Nürnberg und späteren Markgrafen von Brandenburg-Ansbach. Der Markt blieb unter dieser Herrschaft bis 1791. Die ersten überlieferten Abdrucke eines Marktsiegels stammen aus dem Jahr 1558. Die Vierung von Silber und Schwarz in der oberen Wappenhälfte ist das Stammwappen der Hohenzollern. Das Schaf in der unteren Wappenhälfte ist wahrscheinlich ein Hinweis auf ein von Markgraf Johann von Brandenburg 1441 verliehenes Schäferrecht. Der Baum erschien im Wappen erst im 19. Jahrhundert und die untere Schildhälfte wurde in Silber dargestellt. Hupp hat die untere Wappenhälte in Gold dargestellt. Die Gemeinde führt in ihrem Wappen die untere Wappenhälfte in Rot. Das Haus der bayerischen Geschichte beschreibt die Farbe jedoch weiterhin mit Gold. Der Baum dürfte ein Hinweis auf den im Marktgebiet verbreiteten Obstanbau und die damit verbundenen Brennrechte sein. Die Wappenführung ist durch Siegelführung seit 1558 belegt.
}}
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=== Sehenswürdigkeiten ===
==== Rathaus ====
{{Hauptartikel|Neues Rathaus (Kleinlangheim)}}
Der restaurierte Sitzungssaal enthält einen alten Ofen mit gusseisernen Platten von 1717 und zwei Gemälde, die einen Hochzeitslader und ein Brautpaar zeigen. Alle tragen die Kleidung des 16. Jahrhunderts.<ref>{{Literatur |Autor=Hans Bauer |Titel=Das Kitzinger Land |Band=1 |Auflage=1 |Verlag=HartDruck GmbH |Ort=Volkach |Datum=2004 |ISBN=3-930840-12-X |Seiten=99}}</ref>
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Das Gotteshaus war ursprünglich vom Friedhof umgeben. Im 12. Jahrhundert wurden Kirche und Friedhof mit starken, hohen Mauern befestigt. Schließlich erfolgte der Ausbau der Ummauerung zur [[Kirchenburg]].
Die Gemeinde
==== Friedhof ====
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Die Siedlungsgeschichte der [[Elbgermanen]] ab 50 v. Chr. ist aus dem Brandgrubenfriedhof mit über 200 [[Brandgrubengrab|Brandgruben]] auf der Ostseite des Gründleinbaches ersichtlich.
Als sich im 6. Jahrhundert die [[Franken (Volk)|Franken]] im heutigen Unterfranken niederließen, wurde die Körperbestattung üblich. Die Toten legte man am Rande der Siedlungen nebeneinander so in die Erde, dass der Kopf nach Westen und die Füße nach Osten ausgerichtet waren. Reste solcher [[Gräberfeld|Reihengräberfelder]], die im ganzen fränkischen Siedlungsraum verbreitet sind, befinden sich meist bei Ortschaften mit der Endung ''–heim'' und weisen auf die fränkische Zeit hin.<ref>{{Literatur |Autor=Christian Pescheck |Hrsg=Andreas Pampuch |Titel=Neue Funde und Ausgrabungen in Unterfranken |Sammelwerk=Heimatpflege in Unterfranken |Band=VI |Verlag=HartDruck |Ort=Volkach |Datum=1964 |Seiten=28}}</ref> Die in Kleinlangheim wurden bei archäologischen Ausgrabungen entdeckt. Mit der Annahme des christlichen Glaubens an der Wende vom 5. zum 6. Jahrhundert war das Ende der Belegung des Gräberfeldes im 7. Jahrhundert verbunden.<ref>{{Literatur |Autor=
Wie in den umliegenden Gemeinden wurden auch in Kleinlangheim die Menschen zunächst um die Kirche herum beigesetzt. Nach der [[Reformation]] wurde der Friedhof 1577 an den Ortsrand verlegt. Erst 1734<ref name="adspurca">{{Literatur |Autor=Alexander Graf zu Castell |Hrsg=Jesko Graf zu Dohna |Titel=Auf den Spuren der Grafen zu Castell |Verlag=Vier Türme GmbH, Benedict Press |Ort=Münsterschwarzach |Datum=2004}}</ref>{{rp | 85}} wurde die Friedhofskapelle gebaut. Die genannte Jahreszahl und der Erbauer, Christian Friedrich Freiherrn von [[Seckendorff (Adelsgeschlecht)|Seckendorff]], sind in der Inschrift unter dem Giebel des Westportals festgehalten. Die Ecken des [[Saalkirche|Saalbaus]] sind abgerundet. Ein [[Chor (Architektur)|Chor]] ist nicht vorhanden. Auf dem Walmdach befindet sich ein [[Dachreiter]] mit [[Laterne (Architektur)|Laterne]] und Kuppel.
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{{Hauptartikel|St. Hedwig (Kleinlangheim)}}
Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] stieg mit den [[Heimatvertriebene]]n aus [[Schlesien]] und dem [[Sudetenland]] die Zahl der Katholiken sprunghaft an. Deshalb wurde der Bau eines eigenen Gotteshauses geplant. Schließlich konnte im Juli 1963 die [[Grundsteinlegung]] erfolgen und die [[Kirchweihe|Einweihung]] bereits am 20. Juni 1964 gefeiert werden. [[Hedwig von Andechs|St. Hedwig]] wurde als [[Schutzpatron|Patronin]] gewählt. Die Heilige wurde in Kitzingen erzogen, war später Herzogin von Schlesien und stellt die Verbindung zur alten Heimat her.
Eine St. Hedwig-Skulptur
▲St. Hedwig begrüßt die Besucher am Eingang. Der Schöpfer dieses Kunstwerkes ist Valentin Lucius Glanzner aus Wiesentheid. Die Altarwand malte 1964 der Frankfurter Rudolf Heinisch.<ref name="StHedKlpetro">{{Literatur |Autor=Petro Müller |Hrsg=Katholisches Pfarramt St. Jakobus Großlangheim |Titel=St Jakobus Großlangheim und St. Hedwig Kleinlangheim |Verlag=KUNSTSCHÄTZEVERLAG |Ort=Gerchsheim |Datum=2001}}</ref>{{rp|27}}
=== Theater ===
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=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
* Frühlingserwachen (Markt), Anfang März in der Kirchenburg
* Das [[Weinfest|Weinfestival Kleinlangheim]] findet jedes Jahr
* Kirchenburgfest
* Der Herbstmarkt findet jedes Jahr am 3. Oktober statt. Es werden einheimische landwirtschaftliche Produkte angeboten.
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==== Der Pestvogel ====
Ähnlich wie im benachbarten [[Abtswind]] existiert auch in Kleinlangheim eine Sage über den sogenannten Pestvogel. Als der sogenannte Schwedenkrieg das Dorf heimsuchte, kam auch die [[Pest]] nach Kleinlangheim. Damals starb der Ort bis auf 48 Personen aus. Jeden Tag trafen sich die Verbliebenen auf dem Dorfplatz vor dem Brunnen und zählten durch, wie viele noch übrig waren. Auf dem Baum neben dem Brunnen erschien ein Vögelchen und zwitscherte den Leuten zu: „Iss [[Bibernellen|Bibernell]], wirst du nit sterben!“ Die Übrigen wurden dadurch auf wundersame Weise von der Pest verschont.<ref>Klarmann, Johann Ludwig (u. a.): ''Sagen und Skizzen aus dem Steigerwald''. S. 250.</ref>▼
▲Als der sogenannte Schwedenkrieg das Dorf heimsuchte, kam auch die [[Pest]] nach Kleinlangheim. Damals starb der Ort bis auf 48 Personen aus. Jeden Tag trafen sich die Verbliebenen auf dem Dorfplatz vor dem Brunnen und zählten durch, wie viele noch übrig waren. Auf dem Baum neben dem Brunnen erschien ein Vögelchen und zwitscherte den Leuten zu: „Iss [[Bibernellen|Bibernell]], wirst du nit sterben!“ Die Übrigen wurden dadurch auf wundersame Weise von der Pest verschont.<ref>Klarmann, Johann Ludwig (u. a.): ''Sagen und Skizzen aus dem Steigerwald''. S. 250.</ref>
{{Siehe auch|Abtswind#Der Pestvogel|titel1=Pestvogel-Sage in Abtswind}}
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== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Weinbau ===
Kleinlangheim ist heute Weinbauort im [[Franken (Weinanbaugebiet)|Anbaugebiet Franken]]. Eine [[Lage (Weinbau)|Weinlage]] existiert um das Dorf, der Wein wird seit den 1970er Jahren unter dem Namen Kleinlangheimer Wutschenberg vermarktet. Kleinlangheim ist Teil des [[Bereich (Weinbau)|Bereichs]] Schwanberger Land, bis 2017 waren die Winzer im Bereich [[Steigerwald]] zusammengefasst. Die Keuperböden um Kleinlangheim eignen sich ebenso für den Anbau von Wein, wie die Lage in der Maingauklimazone, die zu den wärmsten Deutschlands gehört.
Bereits seit dem [[Frühmittelalter]] betreiben die Menschen um Kleinlangheim Weinbau. Die [[Franken (Volk)|fränkischen]] Siedler brachten wohl im 7. Jahrhundert die Rebe mit an den Main. Erstmals urkundlich genannt wurde der Weinbau in Kleinlangheim allerdings erst im Jahr 1455. Im Mittelalter gehörte die Region zum größten zusammenhängenden Weinbaugebiet im Heiligen Römischen Reich. Die Menschen betrieben zumeist Nebenerwerbsweinbau zur [[Subsistenzwirtschaft|Selbstversorgung]], gleichzeitig bildeten sich bereits Exportzentren insbesondere entlang des Maines heraus.
Der Weinbau erlebte nach der [[Säkularisation]] zu Beginn des 19. Jahrhunderts einen umfassenden Niedergang. Vor allem klimatisch weniger begünstige Lagen gab man vollständig auf. Zusätzlich erschwerte das Aufkommen von Schädlingen wie der [[Reblaus]] den Anbau. 1914 berichtet die Pfarrchronik, davon, dass seit „6-7 Jahren keine irgendwie nennenswerten Weinernten zu verzeichnen gewesen sind (...)“.<ref>Hüßner, Reinhard: ''Zwetschgen, Viehmärkte und zwei Rathäuser''. S. 187.</ref> Konsolidieren konnte sich die Weinbauregion Franken erst wieder in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Einsatz von Düngern und verbesserte Anbaumethoden hatten dazu ebenso beigetragen wie die Organisation in Genossenschaften und die [[Flurbereinigung]] der 1970er Jahre.<ref>Ambrosi, Hans (u. a.): ''Deutsche Vinothek: Franken''. S. 50–52.</ref> Augenfälligstes Merkmal des wieder erstarkten Weinbaus ist das Kleinlangheimer [[Weinfest]] Mitte Juni.
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=== Verkehr ===
==== Straßenverkehr ====
==== Bahnstrecke Kitzingen-Schweinfurt ====
▲* ''Straßenverkehr:'' Über die [[Kreisstraße]] zwischen Kitzingen Großlangheim Kleinlangheim Feuerbach Wiesentheid bzw. Rüdenhausen sind folgende überregionalen Straßen zu erreichen:
Mit dem ausgehenden 19. Jahrhundert erhielt Kleinlangheim einen Anschluss an das bayernweite Eisenbahnnetz. 1893 wurde der Abschnitt Kitzingen-[[Gerolzhofen]] der sogenannten Steigerwaldbahn (auch Untere Steigerwaldbahn) fertiggestellt, Kleinlangheim wurde mit einem Haltepunkt ausgestattet. Die [[Nebenbahn]] verband ab 1903 Kitzingen mit dem [[Schweinfurt Hauptbahnhof|Schweinfurter Hauptbahnhof]] und war damit eine der längeren Nebenstrecken in Deutschland.
▲** [[Bundesstraße 8]]
▲** [[Bundesstraße 22]]
Seit den 1980er Jahren begann man den Verkehr auf der Strecke zu reduzieren. 1981 fuhren zwischen Gerolzhofen und Kitzingen nur noch Personenbusse, der Güterverkehr wurde Mitte 2006 aufgegeben. Seit längerer Zeit gibt es Initiativen zur Reaktivierung des [[Personenverkehr]]s auf der stillgelegten Strecke. Anfang 2019 entbrannte ein heftiger, bis heute andauernder Streit über die Ausgestaltung der Wiederinbetriebnahme, der zum [[Politikum]] wurde.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/Mit-der-Bahn-durch-die-Schweinfurter-Innenstadt;art769,10285694#anker |titel=mainpost.de: Mit der Bahn durch die Schweinfurter Innenstadt, 2. August 2019 |abruf=2020-01-19 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20200202121528/https://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/Mit-der-Bahn-durch-die-Schweinfurter-Innenstadt;art769,10285694#anker |archiv-datum=2020-02-02 |offline=ja |archiv-bot=2022-11-27 06:42:39 InternetArchiveBot }}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/IHK-Steigerwaldbahn-wuerde-Region-staerken;art769,10014857 |titel=mainpost.de: IHK: Steigerwaldbahn würde Region stärken, 20. Juli 2018 |abruf=2020-01-20 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20200202121451/https://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/IHK-Steigerwaldbahn-wuerde-Region-staerken;art769,10014857 |archiv-datum=2020-02-02 |offline=ja |archiv-bot=2022-11-27 06:42:39 InternetArchiveBot }}</ref>
▲** [[Bundesstraße 286]]
▲** [[Bundesautobahn 3]], [[Europastraße]] [[Liste der Europastraßen#5-er Hauptnetz, von Nord nach Süd|E45]] [[Anschlussstelle (Autobahn)|Ausfahrt]] 74 Kitzingen Schwarzach und Ausfahrt 75 Wiesentheid. Die Autobahnraststätte Haidt befindet sich auf Kleinlangheimer Gemarkung.
▲** [[Bundesautobahn 7]], Europastraße [[Liste der Europastraßen#Hauptnetz, von Nord nach Süd|E43]] Ausfahrt 103 Kitzingen Biebelried
=== Bildung ===
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[[Datei:Christianbeyer c1482-1532 220pix.jpg|mini|Christian Beyer, Epitaph in der evangelischen Pfarrkirche St. Georg und Maria in Kleinlangheim]]
== Söhne und Töchter der
* [[Nikolaus Esper]], Großvater des Erzbischofs von [[Uppsala]] [[Olaus Esper]], der Erzieher und Berater des jungen späteren Königs [[Gustav II. Adolf (Schweden)|Gustav Adolf]] und später dessen Freund war
* [[Christian Beyer (Rechtsgelehrter)|Christian Beyer]] (um 1482–1535), Sächsischer Kanzler, Bürgermeister von Wittenberg und Freund [[Martin Luther]]s und [[Philipp Melanchthon]]s
* [[Lorenz Löhl]] (1572–1634), Stadtpfarrer in [[Ansbach]], [[Schriftsteller]], [[Generalsuperintendent]] im Markgraftum Brandenburg-Ansbach
* [[
* [[Johann Carl Crämer]], Vater des deutschen Eisenbahnnetzes
* [[Carl von Crämer|
* [[Friedrich Carl Hösch]] (1836–1888), Lithograf, Illustrator, Maler und Grafiker
* [[Friedrich Wilhelm Grell]] (auch ''Friedrich August Grell''<ref>O. A.: ''Kalendarium''. In: ''Im Bannkreis des Schwanbergs 1972. Heimat-Jahrbuch für den Landkreis Kitzingen''. Würzburg 1972. S. 23.</ref>) (1866–), Schriftsteller und Komponist<ref>Klarmann, Johann Ludwig: ''Der Steigerwald in der Vergangenheit''. S. 200.</ref><ref>O. A.: ''Kalendarium''. In: ''Im Bannkreis des Schwanbergs 1972. Heimat-Jahrbuch für den Landkreis Kitzingen''. Würzburg 1972. S. 23.</ref>
* [[Sophie Sondhelm]] (1887–1944), Krankenschwester und Heimleiterin, Fluchthelferin während der [[Zeit des Nationalsozialismus]], ermordet in [[KZ Auschwitz|Auschwitz]]
* Fritz Grosch (1909–1990), Heimatforscher, Ehrenbürger von Kleinlangheim<ref>O. A.: ''Kalendarium''. In: ''Im Bannkreis des Schwanbergs 1970. Heimat-Jahrbuch für den Landkreis Kitzingen''. Würzburg 1970. S. 23.</ref><ref>Main-Post: [https://www.mainpost.de/regional/kitzingen/herr-der-archive-und-denkmaeler-art-5273475 ''Herr der Archive und Denkmäler''], abgerufen am 19. Februar 2022.</ref>
== Literatur ==
* [[Hans Ambrosi]], Bernhard Breuer: ''Deutsche Vinothek: Franken. Begleiter zu den Weinberg-Lagen, Winzern und ihren Küchen''. Herford<sup>2</sup> 1993.
* Hans Bauer: ''Alte und neue Wappen im Landkreis Kitzingen''. In: ''Jahrbuch des Landkreises Kitzingen 1980. Im Bannkreis des Schwanbergs''. Kitzingen 1980. S. 53–70.
* Reinhard Hüßner: ''Zwetschgen, Viehmärkte und zwei Rathäuser. Kleine Charakteristik des Dorfes Kleinlangheim''. In: ''Im Bannkreis des Schwanbergs. Jahrbuch für den Landkreis Kitzingen 2010''. Kitzingen 2010. S. 185–208.
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== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* [https://www.kleinlangheim.de/ Markt Kleinlangheim]
* {{LStDV GKZ|9675142}}
== Einzelnachweise ==
<references responsive />
{{NaviBlock
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}}
{{Normdaten|TYP=g|GND=4110302-6|LCCN=n94007854|VIAF=135022554}}
[[Kategorie:Kleinlangheim| ]]▼
[[Kategorie:Ort im Landkreis Kitzingen]]
[[Kategorie:Weinort in Franken]]
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[[Kategorie:Markt in Unterfranken]]
[[Kategorie:Gemeindegründung 1818]]
▲[[Kategorie:Kleinlangheim| ]]
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