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[[Datei:Gerhard Domagk nobel.jpg|mini|hochkant|Gerhard Domagk (1939)]]
'''Gerhard Johannes Paul Domagk''' (* [[30. Oktober]] [[1895]] in [[Łagów (Powiat Świebodziński)|Lagow]], [[Provinz Brandenburg|Brandenburg]]; † [[24. April]] [[1964]] in [[Burgberg (Königsfeld im Schwarzwald)|Burgberg]], heute Ortsteil von [[Königsfeld im Schwarzwald]]) war ein deutscher [[Pathologe]], [[Bakteriologe]] und [[Nobelpreisträger]]. Er führte die [[Sulfonamide]] als [[Antibiotikum|Antibiotika]] (MittelArzneistoffe zur chemischen Bekämpfung von Bakterien) und damit zur Therapie von Infektionen in die Medizin ein.
 
== Leben ==
Gerhard Domagk wurde als Sohn eines Schulrektors geboren. Bis zu seinem 14. Lebensjahr besuchte er die Schule in [[Lubsko|Sommerfeld]]. Er begann ein Medizinstudium an der [[Universität Kiel]], welches er nach dem ersten Semester unterbrach, um als Freiwilliger am [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] teilzunehmen. Er trat in Frankfurt an der Oder dem [[Leib-Grenadier-Regiment „König Friedrich Wilhelm III.“ (1. Brandenburgisches) Nr. 8|Leib-Grenadier-Regiment Nr. 8]] bei.<ref>Werner E. Gerabek: ''Domagk, Gerhard.'' 2005, S. 320.</ref> Bereits im ersten Kriegsjahr 1914 wurde er an der Ostfront verwundet und wurde darauf bis zum Ende des Krieges als Sanitäter eingesetzt. Danach beendete er sein Studium.
 
Domagk begann an der [[Universität Greifswald]], [[Bakterien|bakteriell]] verursachte [[Infektion]]en zu erforschen. 1923 entkam er durch einen Zufall dem schweren [[Eisenbahnunfall von Kreiensen]] – er hatte den Zug kurz verlassen.<ref>Ekkehard Grundmann: ''Gerhard Domagk: der erste Sieger über die Infektionskrankheiten''. Münster 2001, S. 20. (Die Angaben zum Unfallort sind hier unrichtig wiedergegeben).</ref> 1925 folgte er seinem Professor [[Walter Groß (Mediziner, 1878)|Walter Groß]] (1878–1933) an die [[Westfälische Wilhelms-Universität|Universität Münster]] und [[Habilitation|habilitierte]] zu dem Thema „Die''Die Vernichtung von Infektionskrankheiten durch das Retikuloendothel und die Entstehung des Amyloids“Amyloids''. Im selben Jahr heiratete er Gertrud Strübe, mit der er drei Söhne und eine Tochter hatte.
 
Ab 1929 forschte und entwickelte Domagk, vorzugsweise im Stammwerk der [[Bayer AG]] innerhalb der [[I.G. Farben]] in [[Wuppertal]]-[[Elberfeld]]. Er leitete dort ein Labor für experimentelle Pathologie und führte als Teil eines umfangreichen Forschungsprogramms der Firma zur Untersuchung von Farbstoffen als antibakteriellen Chemotherapeutika in Zusammenarbeit mit den Chemikern [[Fritz Mietzsch]] und [[Josef Klarer]] die [[Sulfonamid]]e in die [[Chemotherapie]] der bakteriellen Infektionen ein. Außerdem entwickelte er wirkungsvolle [[Tuberkulostatika]]. Die erste Veröffentlichung zu den neu entdeckten Sulfonamiden und deren antibakterieller Wirkung erfolgte durch ihn 1935 und das speziell gegen [[Streptokokken]] einsetzbare Medikament ''[[Prontosil]]'' kam 1936 auf den Markt.<ref>Gerhard Domagk: ''Ein Beitrag zur Chemotherapie der bakteriellen Infektionen.'' In: ''Deutsche Medizinische Wochenschrift.'' Band 61, 1935, S. 250.</ref><ref>Ekkehard Grundmann: ''Gerhard Domagk. Ein Pathologe besiegt die bakteriellen Infektionskrankheiten.'' In: ''Der Pathologe.'' Band 22, 2001, S. 241–251. {{DOI|10.1007/s002920100469}}</ref><ref>John Lesch: ''The first miracle drugs.'' Oxford University Press, 2007.</ref>
 
Für diese wichtige Entdeckung erhielt er 1939 den [[Nobelpreis für Medizin]].<ref>{{Nobel-med|1939|Gerhard Domagk}}</ref> Aufgrund einer Anordnung [[Adolf Hitler]]s war es ab 1937 jedoch verboten, den Nobelpreis anzunehmen. Vorangegangen war die Verleihung des [[Friedensnobelpreis]]es an den Journalisten und Regimegegner [[Carl von Ossietzky]], was für die Nationalsozialisten eine außenpolitische Schlappe bedeutet hatte. Die Anordnung sollte einer Wiederholung vorbeugen.<ref>vgl. {{Literatur |Autor=Ekkehard Grundmann: [https://books.google.de/books?id|Online={{Google Buch |BuchID=QWVWDwAAQBAJ&pg |Seite=PA7979 ''}} |Titel=Gerhard Domagk - der erste Sieger über die Infektionskrankheiten.''] |Auflage=2. Auflage. |Verlag=LIT Verlag, |Ort=Berlin und /Münster |Datum=2018, S. |Seiten=79ff. }}</ref>
 
1940 hatte Domagk auch die Wirksamkeit der [[Sulfathiazol]]e gegen Tuberkuloseerreger in vitro erkannt.<ref>[[Paul Diepgen]], [[Heinz Goerke]]: ''[[Ludwig Aschoff|Aschoff]]/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin.'' 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 65.</ref> Domagk wurde 1942 zum Mitglied der [[Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina|Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina]] gewählt.<ref>{{Leopoldina|2457|IDName=gerhard-domagk|Name=Gerhard Domagk|Kommentar=mit Bild und CV|Datum=24. Mai 2016}}</ref> Ab 1944 war er Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Bevollmächtigten für das Gesundheitswesen, [[Karl Brandt (Mediziner)|Karl Brandt]].<ref>[[Ernst Klee]]: ''Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945.'' Frankfurt 2005, ISBN 978-38682031103-86820-311-0, S. 116.</ref>
 
Über seine Haltung zum Nationalsozialismus schreiben H. Uhlendahl und D. Gross: „...Domagk molded himself to the regime, allowed himself to become integrated in it and therefore contributed to making it more presentable. As such, he bears the classic designation of a political accomplice“.<ref>Uhlendahl H und Gross D (2020) Victim or profiteer? Gerhard Domagk (1895-1964) and his relation to National Socialism, Pathology - Research and Practise, 2020, S. 8 und Entgegnung: Stummeyer D (2023) Verzweifelter Versuch einer Rettung [https://gerhard-domagk-ein-mythos.de/ ''Gerhard Domagk – ein Mythos.''] In: ''gerhard-domagk-ein-mythos.de,'' Detlev Stummeyer, abgerufen am 12. Juli 2023.</ref> Im April 1944 wurde ihm – von [[Adolf Hitler]] genehmigt – das Ritterkreuz zum Kriegsverdienstkreuz in Elberfeld von Karl Brandt verliehen.
1947 konnte Domagk den Nobelpreis für Medizin aus den Händen des schwedischen Königs entgegennehmen,<ref name="Gossauer">Albert Gossauer: ''Struktur und Reaktivität der Biomoleküle.'' Helvetica Chimica Acta, Zürich 2006, S. 264, ISBN 978-3-906390-29-1.</ref> allerdings ohne die dazugehörige Geldsumme, die nicht innerhalb eines Jahres entgegengenommen worden war, wie in den Stiftungsbestimmungen vorgesehen.
 
1947 konnte Domagk den Nobelpreis für Medizin aus den Händen des schwedischen Königs entgegennehmen,<ref name="Gossauer">[[Albert Gossauer]]: ''Struktur und Reaktivität der Biomoleküle.'' Helvetica Chimica Acta, Zürich 2006, S. 264, ISBN 978-3-906390-29-1.</ref> allerdings ohne die dazugehörige Geldsumme, die nicht innerhalb eines Jahres entgegengenommen worden war, wie in den Stiftungsbestimmungen vorgesehen.
Domagk veröffentlichte 1947 sein Buch „Pathologische Anatomie und Chemotherapie der Infektionskrankheiten“ und 1950 „Chemotherapie der Tuberkulose mit Thiosemicarbazonen“. Ab 1958 war er als ordentlicher Professor für allgemeine Pathologie an der Universität Münster tätig. 1960 schied er aus Altersgründen aus der Bayer AG aus.
 
Domagk veröffentlichte 1947 sein Buch ''Pathologische Anatomie und Chemotherapie der Infektionskrankheiten'' und 1950 ''Chemotherapie der Tuberkulose mit Thiosemicarbazonen''. Über Einwirkungen der Chemotherapie bzw. antibiotischen Therapie auf tuberkulöse Gewebs- und Organveränderungen berichtete er 1951 in ''[[Deutsche Medizinische Wochenschrift]]''.<ref>[[Georg Benno Gruber|Georg B. Gruber]]: ''Hundert Jahre Münchener Medizinische Wochenschrift.'' In: ''Münchener Medizinische Wochenschrift.'' Band 95, Nr. 1, 2. Januar 1953, S. 1–10, hier: S. 9.</ref> Ab 1958 war er als ordentlicher Professor für allgemeine Pathologie an der Universität Münster tätig. 1960 schied er aus Altersgründen aus der Bayer AG aus.
 
Domagk starb 1964. Sein Grab befindet sich auf dem [[Waldfriedhof Lauheide]] bei Münster.
 
== Auszeichnungen ==
{{Mehrspaltige Liste |anzahl=2 |liste=
* 1937: [[Emil-Fischer-Gedenkmünze]]
* 1937: Goldene Medaille der [[Weltfachausstellung Paris 1937]]<ref>von Gerhard Domagk 1943 verfasster Lebenslauf anlässlich der Verleihung der Ehrensenatorwürde der [[Universität Greifswald]], dort "1938"„1938“ angegeben</ref>
* 1938: Addingham Medal, [[Leeds]]
* 1939: Cameron-Preis, [[Edinburgh]]
* 1939: Von-Klebelsberg-Medaille und -Preis, [[Budapest]]
* 1939: [[Nobelpreis für Medizin]] (unter Zwang abgelehnt. Nobel-Lecture 1947).
* 1940: Preis der "Stiftung„Stiftung für experimentelle Therapie"Therapie“ (bis 1933 [[Aronson-Preis]])<ref>[[Münchener Medizinische Wochenschrift]], 1940, S. 848.</ref>
* 1940: Ehrenmitglied der [[Reial Acadèmia Catalana de Belles Arts de Sant Jordi|Königlichen Akademie Barcelona]]
* 1940: Ehrenmitglied der Akad. Espagn. Dermatol. e. Sifil.
* 1941: Mitglied. Kaiserl. Leopold. Carol. Deutsch. Akademie f. Naturforscher
* 1941: Ehrendoktor für Medizin und Chirurgie der [[Universität Bologna]]<ref>von Gerhard Domagk 1943 verfasster Lebenslauf anlässlich der Verleihung der Ehrensenatorwürde der Universität Greifswald, dort für 1940 und 1941 angegeben</ref>
* 1941: Medaglia Paterno, Rom<ref name="Grundmann_189">[[Ekkehard Grundmann]]: ''Gerhard Domagk. Der erste Sieger über die Infektionskrankheiten'', Lit-Verlag, Münster 2001, ISBN 978-38258406793-8258-4067-9, S. 189.</ref>
* 1943: Ehrenmitglied der [[Deutsche Gesellschaft für KinderheilkundeKnderheilkunde|Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde]]
* 1943: Ehrensenator der [[Universität Greifswald]]<ref>von Gerhard Domagk 1943 verfasster Lebenslauf anlässlich der Verleihung der Ehrensenatorwürde der Universität Greifswald</ref>
* 1943: Preis zur Bekämpfung der Säuglings- und Kleinkindersterblichkeit Königsberg<ref>Bayer AG [Hg.], ''Gerhard Domagk (1895–1964). Lebenserinnerungen in Bildern und Texten'', Köln 1995, S. 16541/42.</ref>
* 1943: Ehrenmitglied des [[Robert Koch-Institut|Robert-Koch-InstitutInstituts]]s<ref>Ekkehard Grundmann: ''Gerhard Domagk. Der erste Sieger über die Infektionskrankheiten'', Lit-Verlag, Münster 2001, ISBN 978-38258406793-8258-4067-9, S. 110. (Ernennung durch demden Minister des Innern [[Heinrich Himmler]]). Siehe auch Eintragungen für 1933 und 1942 Geschichtswebsite RKI: https://www.rki.de/DE/Content/Institut/Geschichte/geschichte_node.html, abgerufen am 23. Juli 2023.</ref>
* 1944: [[Träger des Ritterkreuzes des Kriegsverdienstkreuzes (1939)|Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes]]<ref>Frank Ryan: [https://books.google.de/books?id=lCEiH56pspIC&pg=PP1&lpg=PP1&dq=frank+ryan+tuberculosis&source=bl&ots=CoV3m6krAc&sig=4FT6_KS-YTJ9l7S98Fdxjo4zttY&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwj_2JGs05vPAhUE6xQKHRTVAGEQ6AEIaDAR#v=onepage&q=frank%20ryan%20tuberculosis&f=false.html ''Tuberculosis: The Greatest Story Never Told'', Bromsgrove 1992, S. 205.] Grundmann schreibt hierzu: „...Er (Pathologenkollege Siegmund) beantragte sogar beim Präsidenten des Reichsforschungrates (Göring, DS) die Verleihung des Ritterkreuzes zum Kriegsverdienstkreuz für Gerhard Domagk. Es ist nicht dazu gekommen. Die Einstellung Domagks war wohl höheren Orts bekannt... “ (Grundmann, S. 110).</ref>
* 1945: Ehrendoktorwürde der [[Universität Münster]], am 30. Januar verliehen<ref name="Grundmann_189" />
* 1949: [[Ehrenbürger]]würde der argentinischen Provinz [[Provinz Entre Ríos|Entre Ríos]]
* 1949: [[Orden El Sol del Perú]]
* 1950: Ehrenbürgerwürde von [[Verona]]
* 1951: Ehrenbürgerwürde von [[Wuppertal]]
* 1952: [[Pour le Mérite|Pour le mérite für Wissenschaften und Künste]]
* 1955: Großes Verdienstkreuz mit Stern des [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland]]<ref>[[Leopoldina]]: [httphttps://www.leopoldina.org/de/mitglieder/mitgliederverzeichnis/member/2457/ Mitgliederverzeichnis: ''Gerhard Domagk''], abgerufen am 19. September 2016.</ref>
* 1956: [[Paul-Ehrlich-und-Ludwig-Darmstaedter-Preis]]
* 1962: [[Orden der Aufgehenden Sonne|Orden der aufgehenden Sonne II. Klasse]], Japan
}}
 
== Gedenken ==
[[Datei:Wuppertal Hubertusallee 2013 029.JPG|mini|Skulptur „[[Domagk (Tony Cragg)|Domagk]]“ von [[Tony Cragg]] (2013) in Wuppertal gegenüber dem ehemaligen [[Villa Schmidt (Elberfeld)|Wohnhaus Domagks]]<ref>[httphttps://www.aerzteblatt.de/archiv/145283/Gerhard-Domagk-Eine-bahnbrechende-Erfindung ''Gerhard Domagk: Eine bahnbrechende Erfindung''], Deutsches Ärzteblatt 2013; 110(33-34), abgerufen am 18. Januar 2016</ref><ref>[http://www.musenblaetter.de/artikel.php?aid=11082 Ateliergespräch mit Cragg zur Skulptur], abgerufen am 18. Januar 2016.</ref>]]
 
=== Straßennamen und Orte ===
 
In München trägt das Areal [[Domagkpark]] sowie die [[Domagkstraße]] seinen Namen.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.br.de/nachrichten/oberbayern/inhalt/funkkaserne-wird-domagk-park-100.html | wayback=20151119200359 | text=''München entmilitarisiert Baugebiet. Die Funkkaserne heißt künftig Domagkpark. BR.de''}}</ref> Von 1967 bis zu ihrer Schließung im Jahre 1982 war eine Lungenheilstätte in [[Ruppertshain]] ([[Taunus]]) nach ihm benannt.
 
Das pathologische Institut des Uniklinikums Münster ist nach ihm benannt.
 
Weitere Straßen sind in [[Bad Berka]], Berlin, [[Bocholt]], Bonn, [[Braunschweig]], [[Bünde]], [[Dormagen]], Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hannover, [[Homburg]], [[Königsfeld im Schwarzwald]] (Ortsteil Burgberg), Köln, [[Laatzen]], Leverkusen, [[Lindau (Bodensee)|Lindau]], [[Ludwigshafen am Rhein]], [[Münster]], [[Neumünster]], [[Vlotho]] und [[Wuppertal]] nach Gerhard Domagk benannt.
 
=== Stiftung und Wissenschaftspreis ===
Die 1961 an der [[Universität Münster]] gegründete Stiftung "Krebsforschung„Krebsforschung Professor Dr. Gerhard Domagk"Domagk“ verleiht jährlich einen aus Stiftungsmitteln finanzierten und mit 10.000 Euro dotierten Forschungspreis für wissenschaftliche Leistungen, die sich um die Forschung zur Bekämpfung des Krebses verdient gemacht haben. Die beste Arbeit über den "Stoffwechsel„Stoffwechsel der Tumoren und seine Beeinflussung"Beeinflussung“ wird prämiert.<ref>[https://www.uni-muenster.de/Foerderer/domagk_stiftung.html Webseite der Universität Münster zur Stiftung].</ref>
 
Die [[Universitätsmedizin Greifswald]] vergibt seit 2008 jährlich das Domagk-Stipendium an exzellente junge Nachwuchswissenschaftler, die bereit sind, ihr Medizinstudium für ein Jahr zu Forschungszwecken (und zur Anfertigung einer Promotions- oder Bachelorarbeit) zu unterbrechen. Das Stipendium dient dem ausdrücklichen Zweck der Vorbereitung einer postgradualen Wissenschaftskarriere. Hierzu kooperiert die Universitätsmedizin eng mit dem ortsansässigen [[Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald|Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg]] sowie regionalen [[Deutsche Forschungsgemeinschaft|DFG]]-Arbeitsgruppen.<ref>{{Internetquelle |autor=Universitätsmedizin Greifswald |url=https://www.medizin.uni-greifswald.de/de/research-and-teaching/nachwuchsfoerderung/gerhard-domagk-stipendien/ |titel=Gerhard Domagk-Stipendien: Universitätsmedizin Greifswald |abruf=2021-03-06 |sprache=de}}</ref>.
 
== Literatur ==
* Herbert L. Schrader: ''Gerhard Domagk. Die Erfindung der Sulfonamide als Heilmittel und die Entdeckung neuer Tuberkulosemittel.'' In: [[Hans Schwerte]] und, [[Wilhelm Spengler]] (Hrsg.): ''Forscher und Wissenschaftler im heutigen Europa. 2. Mediziner, Biologen, Anthropologen'' (= ''Gestalter unserer Zeit.'' Band 4). Stalling, Oldenburg 1955, S. 143–150 (Die Hrsg. waren [[SS]]-Kader.).
* Rosemarie Altstaedter (Hrsg.): ''Ein Pionier, der Medizingeschichte machte : eine Dokumentation über Prof. Dr. med. Gerhard Domagk zum 50. Jahrestag der Verleihung des Nobelpreises für Medizin.'', Bayer AG, Sektor Gesundheit, Gesundheitspolitik, Leverkusen 1989.
* [[Bayer AG]], Geschäftsbereich Pharma: ''Gerhard Domagk 1895–1964. Lebenserinnerungen in Bildern und Texten.'' Köln 1995.
* [[Werner E. Gerabek]]: ''Domagk, Gerhard.'' In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, [[Gundolf Keil]], Wolfgang Wegner (Hrsg.): ''Enzyklopädie Medizingeschichte.'' De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 320 f320–321.
* [[Ekkehard Grundmann]]: ''Gerhard Domagk. Der erste Sieger über die Infektionskrankheiten.'', Lit-Verlag, Münster 2001, ISBN 978-38258406793-8258-4067-9.
* Thomas Hager: ''The demon under the microscope. From battlefield hospitals to Nazi labs. One doctor’s heroic search for the world’s first miracle drug.'' Harmony Books, New York 2006, ISBN 1-4000-8213-7.
* Liselotte Folkerts: ''Gerhard Domagks Wirken reicht bis in die Gegenwart.'', In: ''[[Westfälische Nachrichten]].'' 16. Juli 2007.
* Detlev Stummeyer: ''Domagk 1937–1951. Im Schatten des Nationalsozialismus.''. Springer, Berlin 2020, ISBN 978-3-662-61386-3.
* [[Volker Klimpel]]: ''Gerhard Domagk und die Chirurgie. Zum 125. Geburtstag des Nobelpreisträgers.''. In: ''Chirurgische Allgemeine,.'' 22. Jahrgang, (2021), 1.+2. Heft. 1–2, S. 52–55.
 
== Schriften ==
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* [http://www.zauberberg-kelkheim.de/inhalt/geschichte3.html Biographie bei dem Betreiber der ursprünglich nach Domagk benannten Lungenklinik im Taunus]
* {{TIBAV |11219 |Linktext=Gerhard Domagk, Wuppertal-Elberfeld 1960 |Herausgeber=IWF |Jahr=1964 |DOI=10.3203/IWF/G-70 }}
* Hofer, Hans-Georg, „Domagk, Gerhard“ in: NDB-online, veröffentlicht am 1. März 2024, [https://www.deutsche-biographie.de/118680226.html#dbocontent online]
 
== Einzelnachweise ==
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{{Navigationsleiste Träger des Nobelpreises in Medizin}}
 
{{Normdaten|TYP=p|GND=118680226|LCCN=n/2002/16528n2002016528|VIAF=27865427}}
 
{{SORTIERUNG:Domagk, Gerhard}}
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[[Kategorie:Mediziner (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Nobelpreisträger für Physiologie oder Medizin]]
[[Kategorie:Hochschullehrer (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)]]
[[Kategorie:Hochschullehrer (Universität Greifswald)]]
[[Kategorie:Erfinder]]
[[Kategorie:Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste]]
[[Kategorie:Mitglied der Leopoldina (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern]]
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[[Kategorie:Person (Bayer AG)]]
[[Kategorie:Ehrensenator der Universität Greifswald]]
[[Kategorie:Ehrendoktor der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster]]
[[Kategorie:Ehrendoktor einer Universität in Italien]]
[[Kategorie:Ehrenbürger in Italien]]