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[[Datei:Straelen Venloer Tor1.JPG|mini|Am Venloer Tor in Straelen]]
 
Die Stadt '''Straelen''' (hochdeutsche Aussprache {{IPA|['ʃtra:lən]}} mit [[Dehnungszeichen#Dehnungs-e nach anderen Vokalen|Dehnungs-e]], [[limburgisch]]e/[[kleverländisch]]e Aussprache {{IPA|[ˈstra:lə]}}) liegt am unteren [[Rhein#Niederrhein|Niederrhein]] an der [[Niederlande|niederländischen]] Grenze bei [[Venlo]] im Westen des [[Land (Deutschland)|Bundeslandes]] [[Nordrhein-Westfalen]] und ist eine [[Gemeindearten in Deutschland#Kreisangehörige Gemeinde/Stadt|kreisangehörige Stadt]] des [[Kreis Kleve|Kreises Kleve]] im [[Regierungsbezirk Düsseldorf]].
 
== Geographie ==
=== Stadtgebiet ===
Räumlich ist das Stadtgebiet Straelen in die Ortsteile [[Vorst (Straelen)|Vorst]], [[Auwel-Holt]], [[Sang (Straelen)|Sang]], [[Bormig]], [[Zand (Straelen)|Zand]], [[Broekhuysen]], [[Boekholt (Straelen)|Boekholt]], [[Hetzert]], [[Vossum]], [[Brüxken]], [[Dam (Straelen)|Dam]], [[Rieth (Straelen)|Rieth]], [[Kastanienburg]], [[Westerbroek (Straelen)|Westerbroek]] und [[Herongen]] gegliedert.
 
=== Nachbargemeinden/-städte ===
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899 wird der heutige Stadtteil [[Herongen]] als ''villa heringa'' erstmals urkundlich erwähnt.<ref>Stefan Frankewitz: ''„Schönste Gemeinde des Kreises Geldern“ Herongen''. In: Stadtdirektor der Stadt Straelen (Hrsg.)/Bernhard Keuck (Redaktion): ''650 Jahre Stadt Straelen 1342–1992. Beiträge zur Geschichte''. Straelen 1992 (= Historischer Verein für Geldern und Umgegend 93), S. 393.</ref>
Ältester archäologischer Nachweis für den Kern Straelens ist eine steinerne Saalkirche aus dem 10. Jahrhundert, ein Vorgängerbau der katholischen [[St. Peter und Paul (Straelen)|Pfarrkirche St. Peter und Paul]].<ref>[[Stefan Frankewitz]]: ''Beobachtungen in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Straelen am Niederrhein.'' Rheinische Ausgrabungen 25. Köln 1984, S. 287–309.</ref>
In frühen Urkunden aus der Zeit von 1063 bis 1075 wird Straelen erstmals unter der Bezeichnung ''strala'' genannt<ref>[[Erich Wisplinghoff]]: ''Urkunden und Quellen zur Geschichte von Stadt und Abtei Siegburg Band 1: (948) 1065–1399.'' Siegburg 1964, Nr. 18; vgl. Nrn. 8 und 247.</ref> und auch die Kirche erwähnt. Aus diesen Urkunden geht hervor, dass bis 1063 ein Graf Bruno von Heimbach und eine Gräfin Irmentrudis von Aspel die [[Grundherrschaft]] über Straelen hatten. Über den kölnischen Erzbischof [[Anno II.]] und [[Hermann III. von Hochstaden|Hermann III.]] wurde die Grundherrschaft bis 1096 schrittweise an die [[Abtei Siegburg]] übertragen. Das Kloster blieb bis zu seiner Auflösung im Jahre 1802 Grundherr über Straelen.<ref>Stefan Frankewitz: ''Straelen im hohen Mittelalter''. In: Stadtdirektor der Stadt Straelen (Hrsg.)/Bernhard Keuck (Redaktion): ''650 Jahre Stadt Straelen 1342–1992. Beiträge zur Geschichte''. Straelen 1992 (= Historischer Verein für Geldern und Umgegend 93), S. 22f22&nbsp;f.</ref> Für das Jahr 1118 sind die ersten [[Vogt|Vögte]] für Straelen und damit der Zusammenhang zum [[Herzogtum Geldern|geldrischen Grafenhaus]] belegt.<ref>Stefan Frankewitz: ''Straelen im hohen Mittelalter''. In: Stadtdirektor der Stadt Straelen (Hrsg.)/Bernhard Keuck (Redaktion): ''650 Jahre Stadt Straelen 1342–1992. Beiträge zur Geschichte''. Straelen 1992 (= Historischer Verein für Geldern und Umgegend 93), S. 24.</ref>
 
=== Die „Stadt Straelen“ im Mittelalter und der frühen Neuzeit ===
[[Datei:Mariensande 1875.jpg|miniaturmini|Das Kloster Zandt wurde 1470 gegründet und 1802 aufgelöst. Die letzten Reste des Gebäudes wurden 1965 bei einem Brandunglück vernichtet.]]
1342 wurde das geschätzt 200 bis 300 Einwohner zählende Straelen erstmals als Stadt („stat“) bezeichnet.<ref>Stefan Frankewitz: ''650 Jahre Stadt Straelen''. In: Stadtdirektor der Stadt Straelen (Hrsg.)/Bernhard Keuck (Redaktion): ''650 Jahre Stadt Straelen 1342–1992. Beiträge zur Geschichte''. Straelen 1992 (= Historischer Verein für Geldern und Umgegend 93), S. 30.</ref> In einer Urkunde von 1395 wird Straelen zwar wieder „Dorf“ genannt, erhält aber von [[Wilhelm (Jülich-Geldern)|Herzog Wilhelm]] ein Privileg, das einen städtischeren Charakter vermuten lässt: den Ausbau der Befestigung. Seit 1399/1400 ist zudem ein Markt belegt und schon 1406 werden drei der vier Stadttore genannt. Im Jahr 1428 verlieh der geldrische Herzog [[Arnold von Egmond]] Straelen schließlich offiziell die Stadtrechte.<ref>Stefan Frankewitz: ''Straelen am Niederrhein'', 2. neu bearbeitete Auflage, Neuss 1988 (= Rheinische Kunststätten, Heft 147), S. 6.</ref>
 
Um 1400 wurde mit dem Neubau der bis heute das Stadtbild prägenden Hallenkirche [[St. Peter und Paul (Straelen)|St. Peter und Paul]] begonnen. Seit Ende des 15. Jahrhunderts hat die Kirche ihr heutiges charakteristisches Aussehen. 1420 wurde das Kloster St. Agnes und Cäcilia gegründet, nach dem die heutige Klosterstraße benannt ist. Für das Jahr 1523 ist zudem erstmals ein Rathaus belegt.<ref name="Frankewitz7">Stefan Frankewitz: ''Straelen am Niederrhein.'', 2. neu bearbeitete Auflage, Neuss 1988 (= ''Rheinische Kunststätten,.'' Heft 147), S. 7.</ref>
 
Der Ortsteil ''Zand'' war im Jahre 1468 Schauplatz der [[Schlacht von Straelen]], die zwischen den Herzögen [[Johann I. (Kleve-Mark)|Johann I. von Kleve]] und dem späteren Sieger [[Adolf von Egmond|Adolf von Geldern]] stattfand. Letzterer stiftete als Dank für den Sieg das [[Kloster Mariensande]] oder ''Zandt'', einen Ritterorden und das Ritterdenkmal [[Sterk Helmes]].<ref>Heinrich Schroers: ''Die Schlacht in der Nähe des Klosters Zandt bei Straelen'' / inIn: ''Der Niederrhein /.'' 1878 /, S. 130.</ref>
 
Infolge des [[Dritter Geldrischer Erbfolgekrieg|Dritten Geldrischen Erbfolgekriegs]] verlor das Herzogtum Geldern mit dem [[Vertrag von Venlo|Venloer Traktat]] 1543 seine Selbstständigkeit und Straelen gelangte mit dem Oberquartier unter die spanisch-habsburgische Krone.<ref>Stefan Frankewitz: ''Straelen am Niederrhein'', 2. neu bearbeitete Auflage, Neuss 1988 (name="Frankewitz7" Rheinische Kunststätten, Heft 147), S. 7.</ref>
 
Nach der Eroberung Straelens durch die [[Generalstaaten]] (1632) und der spanischen Rückeroberung (1635) wurde im Jahre 1672 schließlich die Festung [[Schleifung|geschleift]]. Gemäß dem [[Friede von Utrecht|Frieden von Utrecht]] kam Straelen 1713 zu [[Preußen]].<ref>Stadtdirektor der Stadt Straelen (Hrsg.)/Bernhard Keuck (Redaktion): ''650 Jahre Stadt Straelen 1342–1992. Beiträge zur Geschichte.''. Straelen 1992 (= Historischer Verein für Geldern und Umgegend 93), S. 444.</ref>
 
=== Verlust der Stadtrechte: Straelen im 19. Jahrhundert ===
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Unter der französischen Herrschaft wurden die Klöster St. Agnes und Cäcilia und Kloster Mariensande aufgelöst, mit dem Bau des [[Nordkanal]]s begonnen und die Straße „Venlo-Straelen-Geldern-Wesel“, der Vorläufer der [[Bundesstraße 58|B 58]] angelegt.<ref>Stadtdirektor der Stadt Straelen (Hrsg.)/Bernhard Keuck (Redaktion): ''650 Jahre Stadt Straelen 1342–1992. Beiträge zur Geschichte''. Straelen 1992 (= Historischer Verein für Geldern und Umgegend 93), S. 444.</ref>
 
1815 auf dem [[Wiener Kongress]] wurde das gesamte [[Niederrhein (Region)|Niederrheingebiet]] dem Königreich [[Preußen]] zugeschlagen. Im Zuge der Preußischen Verwaltungsorganisation am 23.&nbsp;April 1816 wurde Straelen mit anderen Orten zum [[Kreis Geldern|Landkreis Geldern]] gefügt, einer von über 40 Landkreisen der [[Provinz Jülich-Kleve-Berg]], der späteren [[Rheinprovinz]]. Aus der Mairie Straelen der Franzosenzeit wurde die preußische [[Bürgermeisterei (Preußen)|Bürgermeisterei]] Straelen.<ref>{{Internetquelle |autor=Johann Georg von Viebahn |url=https://books.google.de/books?id=dF9MAAAAMAAJ&hl=de&pg=RA1-PA112#v=onepage&q&f=false |titel=Statistik und Topographie des Regierungs-Bezirks Düsseldorf |seiten=112 |datum=1836 |abruf=2022-11-11 |kommentar=Digitalisat}}</ref>
 
Am 31. Dezember 1878 wurde Straelen mit der Eröffnung der Strecke Wesel-Geldern-Straelen-Venlo der [[Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft]] an das Schienennetz angeschlossen. 1901 erfolgte der Anschluss an die [[Geldernsche Kreisbahn]] (siehe auch: [[Straelen#Verkehr|Abschnitt Verkehr]]).<ref>Lothar Riedel: ''Die Geldernsche Kreisbahn. Die Verkehrsgeschichte der schmalspurigen Kleinbahn Kempen – Straelen – Kevelaer''. Geldern 1989 (= Veröffentlichungen des Historischen Vereins für Geldern und Umgebung 90), S. 14.</ref>
 
=== Vom Bauerndorf zur „Blumenstadt“: Straelen im 20. und 21. Jahrhundert ===
[[Datei:Tenhaeff1912.jpg|miniaturmini|Hans Tenhaeff (1879–1955) baute 1910 den Obst- und Gemüseverein auf und begründete damit die Gartenbautradition in Straelen.]]
1928 – zur 500-Jahr-Feier der Erhebung Straelens zur Stadt – wurde Straelen formell erneut das Stadtrecht erteilt.
 
Bis heute prägend für Straelen ist die 1910 erfolgte Gründung des Obst- und Gemüsebauvereins und die erste Versteigerung von Obst, Gemüse und Eiern im Jahre 1914. Seit 1953 wurde verstärkt auf den Blumenanbau gesetzt und somit das Bild von Straelen als „Blumenstadt“ geprägt.<ref>Stadtdirektor der Stadt Straelen (Hrsg.)/Bernhard Keuck (Redaktion): ''name="650 Jahre" Stadt Straelen 1342–1992. Beiträge zur Geschichte''. Straelen 1992 (= Historischer Verein für Geldern und Umgegend 93), 445.</ref>
 
Der [[Zweiter Weltkrieg|Zweite Weltkrieg]] (1939–45) brachte für Straelen wechselhafte Wirkungen: Die Einrichtung von Luftschutzmaßnahmen, der Verlust vieler männlicher Mitarbeiter durch militärische Rekrutierung, die Einquartierung von bis zu 6.000 Soldaten der Wehrmacht zwischen 1939 und dem Angriff auf die Niederlande im Mai 1940, alliierte Bombenangriffe (mit zwei größeren Angriffen in der Nacht um 1. April 1943 und am 14. Februar 1945) und schließlich die Ankunft der Westalliierten im Jahr 1944. Im Oktober 1944 wurde durch die NSDAP die Evakuierung der Kinder und Senioren verlangt und schließlich Ende November 1944 die komplette Räumung der Gemeinde Straelen, welche nach Oktober 1944 auch unter alliiertem Artilleriebeschuss stand. Am 14. Februar 1945 verließ die Stadtverwaltung von Eduard Bongartz (Bürgermeister von 1921 bis 1945) nach [[Wachtendonk]]; der Bürgermeister beantragte dort am 4. März 1945, einen Tag nach dem Einmarsch der Alliierten, erfolglos die Rückkehr ins besetzte Straelen.<ref>{{Literatur |Autor=Eduard Bongartz |Hrsg=Historischer Verein für Geldern und Umland |Titel="Straelen zählt zu den aufstrebenden Gemeindes des Kreises": Meine Tätigkeit als Bürgermeister der Stadt Straelen von 1921–1945 |Sammelwerk=650 Jahre Straelen: 1342–1992 |Verlag=Verlag des Historischen Vereins für Geldern und Umgegend |Ort=Geldern |Datum=1992 |ISBN=3-921760-22-4 |Seiten=347–370}}</ref>{{rp|367–370}}
Die Stadt Straelen in der heutigen Form entstand am 1. Juli 1969 beim ersten kommunalen [[Gebietsreform|Neugliederungsprogramm]] in [[Nordrhein-Westfalen]]. Dabei wurde die zuvor eigenständige Gemeinde Herongen mit der Stadt Straelen zusammengeschlossen.<ref>{{Literatur|Autor=Martin Bünermann|Titel=Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen|Jahr=1970|Verlag=Deutscher Gemeindeverlag|Ort=Köln|Seiten=79}}</ref>
 
*Seit 1953 wurde verstärkt auf den Blumenanbau gesetzt und somit das Bild von Straelen als „Blumenstadt“ geprägt.<ref name="650 Jahre">Stadtdirektor der Stadt Straelen (Hrsg.)/[[Bernhard Keuck]] (Redaktion): ''650 Jahre Stadt Straelen 1342–1992. Beiträge zur Geschichte.''. Straelen 1992 (= Historischer Verein für Geldern und Umgegend 93), 445.</ref>
 
Die Stadt Straelen in der heutigen Form entstand am 1. Juli 1969 beim ersten kommunalen [[Gebietsreform|Neugliederungsprogramm]] in [[Nordrhein-Westfalen]]. Dabei wurde die zuvor eigenständige Gemeinde Herongen mit der Stadt Straelen zusammengeschlossen.<ref>{{Literatur |Autor=Martin Bünermann |Titel=Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen|Jahr=1970 |Verlag=Deutscher Gemeindeverlag |Ort=Köln |Datum=1970 |Seiten=79}}</ref>
 
Am 1. Januar 1975 wurde im Zuge des zweiten Neugliederungsprogramms der Altkreis Kleve mit dem ehemaligen Kreis Geldern und Teilgebieten der Kreise [[Kreis Moers|Moers]] und [[Kreis Rees|Rees]] zum neuen niederrheinischen Großkreis Kleve zusammengefügt, dem die Stadt bis heute unverändert angehört.
 
Am 14. April 1970 stellte der Rat der Stadt Straelen fest, dass „der historisch gewachsene Stadtkern (…) nach seiner vorhandenen Bebauung und sonstigen Beschaffenheit nicht mehr den allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse“ entspreche und erklärte den Stadtkern Straelens, das Innere der Wälle zum [[Sanierungsgebiet]].<ref>Willi Weikamp: ''Die Sanierung des Stadtkerns von Straelen.''. In: Stadtdirektor der Stadt Straelen (Hrsg.)/Bernhard Keuck (Redaktion): ''650 Jahre Stadt Straelen 1342–1992. Beiträge zur Geschichte.''. Straelen 1992 (= Historischer Verein für Geldern und Umgegend 93), S. 417.</ref> U. a. mit den Zielvorgaben „Wahrung des historischen Grundrisses“, „Rücksichtnahme auf die Proportionen der vorhandenen Fassaden und Dächer“ und „Erhaltung denkmalwerter Gebäude bzw. Fassaden“ wurde die [[Stadtsanierung|Stadtkernsanierung]] Mitte der 1970er Jahre mit dem Sanierungsabschnitt „Straelen-Markt“ begonnen.<ref>Willi Weikamp: ''Die Sanierung des Stadtkerns von Straelen''. In: Stadtdirektor der Stadt Straelen (Hrsg.)/Bernhard Keuck (Redaktion): ''650 Jahre Stadt Straelen 1342–1992. Beiträge zur Geschichte''. Straelen 1992 (= Historischer Verein für Geldern und Umgegend 93), S. 423f423&nbsp;f.</ref> Es folgten die Abschnitte „Straelen-Südwall“, „Straelen-Ost“ und „Straelen-West“. Die Stadtkernsanierung dauerte bis in die 1990er Jahre an.<ref>Willi Weikamp: ''Die Sanierung des Stadtkerns von Straelen''. In: Stadtdirektor der Stadt Straelen (Hrsg.)/Bernhard Keuck (Redaktion): ''650 Jahre Stadt Straelen 1342–1992. Beiträge zur Geschichte''. Straelen 1992 (= Historischer Verein für Geldern und Umgegend 93), S. 417–441.</ref>
 
2005 wurde Straelen im Wettbewerb „[[Unsere Stadt blüht auf]]“ mit Gold ausgezeichnet.
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[[Datei:Einwohnerentwicklung von Straelen.svg|mini|400px|Einwohnerentwicklung von Straelen von 1945 bis 2017 nach nebenstehender Tabelle]]
{| class="wikitable" style="text-align:right;"
 
{| class="wikitable"
! style="background:#efefef;" | Jahr
! style="background:#efefef;" | Einwohnerzahl
|-
| 1945 || align="right" | 5.746
|-
| 1950 || align="right" | 8.802
|-
| 1955 || align="right" | 8.480
|-
| 1960 || align="right" | 8.504
|-
| 1965 || align="right" | 9.058
|-
| 1969 || align="right" | 9.193
|-
| 1975 || align="right" | 10.757
|-
! Jahr
| 1980 || align="right" | 11.544
! Einwohnerzahl
! Jahr
! Einwohnerzahl
|-
| 19851945 || align="right" | 125.210746
| 1990 || 12.927
|-
| 19901950 || align="right" | 128.927802
| 1995 || 14.511
|-
| 19951955 || align="right" | 148.511480
| 2000 || 15.389
|-
| 20001960 || align="right" | 158.389504
| 2005 || 15.580
|-
| 20051965 || align="right" | 159.580058
| 2011 || 15.411
|-
| 20111969 || align="right" | 159.411193
| 2015 || 15.641
|-
| 20151975 || align="right" | 1510.641757
| 2017 || 16.020
|-
| 20171980 || align="right" | 1611.020544
| 2022 || 16.365
|-
| 1985 || 12.210
| ||
|}
 
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=== Stadtrat ===
Die Tabelle zeigt die Sitzverteilung nach den Kommunalwahlen ab 2014.
{| class="wikitable" style="text-align:center;"
{| cellspacing="0" cellpadding="2" border="0"
|-
|- bgcolor="#eeeeee" align="center"
! style="text-align:left;"| Sitze
! align="left" | Sitze || style="width: 7em" | [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] || style="width: 7em" | [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] || style="width: 7em" | FW-BfS<sup>1</sup> || style="width: 7em" | GO/Grüne<sup>2</sup> || style="width: 7em" | [[Freie Demokratische Partei|FDP]] || style="width: 5em" | '''Gesamt'''
! style="width: 7em"| [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]
|- align="center"
! style="width: 7em"| [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]
| align="left" | 2020<ref>{{Internetquelle |url=http://wahl.krzn.de/ |titel=Wahlergebnispräsentation Stadt Straelen Ratswahl |abruf=2020-11-03 |sprache=de}}</ref> || 16 || 5 || 6 || 8 || 3 ||'''38'''
! style="width: 7em"| FW-BfS<sup>1</sup>
|- align="center"
! style="width: 7em"| GO/Grüne<sup>2</sup>
| align="right" | 2014<ref>Ratswahl 2014 Gesamtergebnis abrufbar unter: {{Webarchiv |url=http://wahl.krzn.de/wahl2014/wep650/ |wayback=20140630050013 |text=Archivierte Kopie |archiv-bot=2019-05-16 04:52:46 InternetArchiveBot}}</ref>|| 17 || 6|| 4 || 3 || 2 || 32
! style="width: 7em"| [[Freie Demokratische Partei|FDP]]
! style="width: 5em"| '''Gesamt'''
|-
| alignstyle="text-align:left;" | 2020<ref>{{Internetquelle |url=http://wahl.krzn.de/ |titel=Wahlergebnispräsentation Stadt Straelen Ratswahl |sprache=de |abruf=2020-11-03 |sprache=de}}</ref> || 16 || 5 || 6 || 8 || 3 ||'''38'''
|-
| align="right" | 2014<ref>Ratswahl 2014 Gesamtergebnis abrufbar unter: {{Webarchiv |url=http://wahl.krzn.de/wahl2014/wep650/ |wayback=20140630050013 |text=Archivierte Kopie |wayback=20140630050013 |archiv-bot=2019-05-16 04:52:46 InternetArchiveBot}}</ref>|| 17 || 6|| 4 || 3 || 2 || 32
|}
<sup>1</sup>FW-BfS: Freie Wähler [[Wählergruppe|'''']] Bürger für Straelen <sup>2</sup>GO/Grüne: Grüne Opposition StrelenStraelen/Grüne[[Datei:Stadhuis Straelen.jpg|mini|Das Rathaus in Straelen]]
2003 wurde von ehemaligen Grünen-Mitgliedern die [[Wählergruppe|''Grüne Opposition Straelen'' (GOS)]] gegründet. Nachdem sich kurz vor der Kommunalwahl 2009 ein neuer Ortsverband der [[Bündnis 90/Die Grünen]] gebildet hatte, bemühte man sich um Zusammenarbeit und bildete seit 2010 eine gemeinsame Fraktion. Vor der Kommunalwahl 2014 folgte der Zusammenschluss als unabhängige Wählergemeinschaft ''GO/Grüne''.
 
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=== Bürgermeister ===
Zum Bürgermeister gewählt wurde 2020 Bernd Kuse mit 76,72 % der Stimmen.<ref>{{Internetquelle |url=http://wahl.krzn.de/ |titel=Wahlergebnispräsentation Stadt Straelen Bürgermeisterwahl |sprache=de |abruf=2020-11-03 |sprache=de}}</ref> Sein Vorgänger war Hans-Josef Linßen, der 56,1 % der Stimmen erhielt. 16,58 % der Stimmen gingen an Falko Schuster (SPD), 14,53 % Kirsten Meyn (gemeinsamer Wahlvorschlag von FDP und GO/Grüne) und 12,78 % an Michael Traurig (Freie Wähler – Bürger für Straelen e.&nbsp;V.).<ref>Gesamtergebnis der Bürgermeisterwahl abrufbar unter: {{Webarchiv |url=http://wahl.krzn.de/wahl2014/wep650/ |wayback=20140630050013 |text=Archivierte Kopie |wayback=20140630050013 |archiv-bot=2019-05-16 04:52:46 InternetArchiveBot }}</ref>
 
=== Abgeordnete ===
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==== SC Blau-Weiß Auwel-Holt ====
Der SC Blau-Weiß Auwel-Holt ist der dem Ortsteil Auwel-Holt zugehörige Fußballverein<ref>{{Internetquelle |url=http://www.sc-auwel-holt.de/ |titel=S.C. Blau-Weiß Auwel-Holt |sprache=de-DE |abruf=2022-04-18}}</ref>. Die erste Herrenmannschaft spielt in der Saison 2021/2022 in der Kreisliga A Kleve-Geldern. Die mehreren Herren-, Damen- und Jugendmannschaften spielen am Sportplatz an der Maasstraße 132 in Straelen. Dieser verfügt über einen Echtrasen- und einen Kunstrasenplatz.
 
Wegen einem Mangel an SpielernSpielermangels bilden der SC Blau-Weiß Auwel-Holt und der benachbarte SV [[Walbeck (Geldern)|Walbeck]] 1913 e.&nbsp;V. in mehreren Jugendmannschaften die Spielgemeinschaft JSG WaHo (Walbeck-Holt).
 
==== Weitere Sportvereine ====
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=== Straelener Platt ===
[[Datei:Altfränkische Sprache 600-700.png|mini|hochkant=1.454|Näherung des altfränkischen Sprachraums der [[Spätantike]], ohne kleinere Sprachinseln in [[Gallia Belgica]].<ref>Karte in Anlehnung an: P.A. Kerkhof: Language, law and loanwords in early medieval Gaul: language contact and studies in Gallo-Romance phonology, Leiden, 2018, S. 24 und H. Ryckeboer: Het Nederlands in Noord-Frankrijk. Sociolinguïstische, dialectologische en contactlinguïstische aspecten, Gent, 1997, S. 183–184.</ref><br />'''Legende:'''<br />{{Farblegende|#4ae57e|Altfränkische Varietäten (1.)}}{{Farblegende|#ffffd0|Nordsee- (2.) und Elbgermanische (3.) Varietäten}}{{Farblegende|#f7d3aa|Romanische Varietäten}}<br />{{Farblegende|#9e0b0f|Somme-Aisne-Linie, nördlich davon dominieren germanische Ortsnamen.}} {{Farblegende|#ffff00|Grenze der späteren, aus den elbgermanischen Gebieten verbreiteten, althochdeutschen Lautverschiebung im 7. Jh.<ref>Cowan, H.K.J: Tijdschrift voor Nederlandse Taal- en Letterkunde. Jahrgang 71. E.J. Brill, Leiden, 1953, S. 166–186. '''Note''': Die Linie ist nicht gleich an der späteren Benratherlinie, weil diese erst im Hochmittelalter ihre aktuelle Position erreicht hat.</ref>}}]]'
Straelener Platt (mundartlich ''Stroels Ploatt'''), sowiewie die unterschiedlichen Mundarten der umliegenden Ortschaften, basiert auf den [[Niederfränkisch|Niederfränkischenniederfränkischen SprachenMundarten]], die zur Zeit der frühmittelalterlichen [[Franken (Volk)|Expansion der Franken]] am Niederrhein gesprochen wurden.
Die Mundarten rechtsrheinisch von Emmerich bis Duisburg, linksrheinisch von ''Kleve'' bis zum Krefelder Ortsteil ''Hüls'' (mit [[Hölsch Plott]]) werden dem nördlich der [[Uerdinger Linie]] gesprochenen [[Nordniederfränkisch]]en zugerechnet (auch [[Kleverländisch]] genannt). ''StroalsStraelener Ploatt''Platt weist im „Tonfall“ und Gebrauch Ähnlichkeiten mit den Mundarten des nahen Niederländischenniederländischen Grenzraumes auf. Nördlich der Uerdinger Linie wird das Personalpronomen „ich“ als „ek“„ik/ick“ oder „ekk“„ek/eck“ gesprochen, so auch in Straelen. Südlich dieser Linie, im [[Südniederfränkisch]]en (auch [[limburgisch]] genannt) wird stattdessen „isch“ oder „esch“ verwendet. Noch weiter südlich verläuft die [[Benrather Linie]] (maake-maache-Unterscheidung), die das ''Südniederfränkische'' zum [[Mittelfränkisch]]en (mit den [[Ripuarische Dialekte|ripuarischen Dialekten]], u.&nbsp;a. [[Kölsch (Sprache)|Kölsch]]) abgrenzt. Östlich von Bocholt/Oberhausen verläuft außerdem zum [[Westfälische Dialekte|Westfälischen]] hin die [[Einheitsplurallinie]].<ref>{{Webarchiv |url=http://www.rheinische-landeskunde.lvr.de/sprache/sprachen/dialekte.htm |wayback=20120503111512 |text=Internetportal des LVR: Rheinischer Fächer und Erläuterung der Mundartgrenzen |wayback=20120503111512}} Webseite abgerufen am 10. Oktober 2013</ref>
 
Obwohl ''Platt'' in Vereinen und Mundartzirkeln gepflegt wird, geht die Zahl der Mundartsprecher insbesondere unter jüngeren Menschen ständig zurück. Immer häufiger wird eine [[Rheinischer Regiolekt|Niederrheinisches Deutsch]] genannte ''Umgangssprache'' gesprochen – von Wissenschaftlern [[Regiolekt]] genannt.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.rheinische-landeskunde.lvr.de/sprache/sprachen/regiolekt.htm |wayback=20120620182721 |text=Internetportal des LVR: Ausführungen zum Thema Regiolekt im Rheinland |wayback=20120620182721}} Webseite abgerufen am 10. Oktober 2013</ref>
 
== Religionen und Konfessionen ==
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Straelen ist traditionell stark katholisch geprägt. Durch 1978 durchgeführte Ausgrabungen konnte die Existenz einer ca. 7 mal 8–10 Meter großen, steinernen Saalkirche nachgewiesen werden, die vermutlich aus dem 10. Jahrhundert stammt.<ref>Stefan Frankewitz: ''Straelen am Niederrhein'', 2. neu bearbeitete Auflage, Neuss 1988 (= Rheinische Kunststätten, Heft 147), S. 8.</ref>
 
In der [[katholischeKatholische Kirche|katholischen]] ''Pfarrgemeinde St.Peter und Paul Straelen''<ref>{{Webarchiv |url=http://www.kirche-straelen.de/html/messen.html |wayback=20150214222541 |text=Archivierte Kopie |wayback=20150214222541}} Webseite abgerufen am 15. Juli 2014.</ref> werden an folgenden Orten regelmäßig Messen abgehalten:
 
* [[St. Peter und Paul (Straelen)|St. Peter und Paul]] als „Hauptkirche“
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* Kapelle des Marienhauses Straelen
 
Zur katholischen ''Pfarrgemeinde St. Marien''<ref>[http://www.st-marien-wwh.de/ st-marien-wwh.de] Website abgerufen am 15. Juli 2014.</ref>, die sich ansonsten nur auf [[Wachtendonk]]er Gemeindegebiet erstreckt, gehört in Straelen:
* Die (alte und neue) [[Amand von Maastricht|St.-Amandus]]-Kirche in [[Herongen]]
 
==== Evangelische Kirche ====
[[Datei:Dietrich-Bonhoeffer-Kirche Straelen.JPG|mini|Die evangelische Dietrich-Bonhoeffer-Kirche]]
 
Die erste evangelische Gemeinde auf Straelener Gebiet entstand 1844/45 in Straelen-Niederdorf.<ref>Stadtdirektor der Stadt Straelen (Hrsg.)/Bernhard Keuck (Redaktion): ''650 Jahre Stadt Straelen 1342–1992. Beiträge zur Geschichte''. Straelen 1992 (= Historischer Verein für Geldern und Umgegend 93), S. 444.</ref>
Die ''[[Evangelische Kirche in Deutschland|Evangelische]] Kirche Straelen/Wachtendonk''<ref>[http://www.ekir.de/straelen/ ekir.de] Webseite abgerufen am 15. Juli 2014.</ref> ist heute mit folgenden Kirchen auf Straelener Gebiet vertreten:
* [[Dietrich Bonhoeffer|Dietrich-Bonhoeffer]]-Kirche
* [[Johannes (Apostel)|Johannes]]-Kirche in Niederdorf
 
==== Neuapostolische Kirche ====
Von Januar 1986 an gab es zudem eine [[Neuapostolische Kirche|neuapostolische]] Gemeinde in Straelen. Die zuletzt genutzten geweihten Räumlichkeiten waren an der Venloerstraße. Am 18. Juni 2014 fand hier der letzte Gottesdienst statt. Seitdem ist die Gemeinde Straelen geschlossen.<ref>[http://www.nak-niederrhein.de/site/startseite/gemeinden/straelen_geschlossen/ nak-niederrhein.de] Webseite abgerufen am 15. Juli 2014.</ref>
 
=== Judentum ===
Im Jahr 2013 sind zur Erinnerung an die in der Zeit des [[Geschichte der Juden in Deutschland#Zeit des Nationalsozialismus (1933–1945)|Nationalsozialismus vertriebenen, entrechteten und ermordeten Juden]] der Stadt in der Nähe ihrer ehemaligen Wohnstätten [[Liste der Stolpersteine in Straelen|Stolpersteine]] in den Boden eingelassen worden.<ref>''Stolpersteine erinnern an Juden in Straelen.'' [[Rheinische Post]], Regionalausgabe, von Michael Klatt, 12. Dezember 2013. Einige Bilder davon sind im Stadtarchiv vor Ort zu betrachten. [http://www.stadtarchiv-straelen.de/ Stadtarchiv.] Dort ferner eine .pdf-Seite "Juden in Straelen", von Bernhard Keuck, über Straelener Juden in der Zeit der Shoa, sowie Überlebende bis in die 1970er Jahre, online zugänglich unter Menüpunkt "Archiv"</ref>
 
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Wirtschaft ===
Straelen ist vor allem ein Zentrum der Landwirtschaft und des Gartenbaus und hat eine überregionale Bedeutung beim Großhandel mit den Produkten sowie bei der Lebensmittelverarbeitung. Am 4.&nbsp;Juni 1914 fand in Straelen die erste deutsche Gemüseversteigerung nach holländischem Vorbild statt. Fast 40 Jahre später, 1953, wurden in den Gemüseversteigerungshallen erstmals in Deutschland Blumen über eine Versteigerungsuhr verkauft. Derzeit findet hier an jedem Werktag die größte Blumenversteigerung Deutschlands statt. Das 2006 durch einen Zusammenschluss entstandene Unternehmen [[Landgard]] ist heute Deutschlands führender Großhändler für Schnittblumen, Topfpflanzen, Obst und Gemüse mit einem Gesamtumsatz von über 1 Mrd. Euro im Jahr 2006. Landgard kauft Waren von über 3.000 anliefernden Gartenbaubetrieben und verkauft sie an 25.000 Groß- und Einzelhandelskunden. Im November 2020 berichtete der Spiegel über Vorwürfe gegen das Management des Unternehmens. Dieses habe "seit„seit Jahren über (seine) Verhältnisse gelebt"gelebt“.<ref>Nils Klawitter: Für 2380 Euro zum Karneval. Eskapaden bei der Agrargenossenschaft Landgard. SPON, 14. November 2020, [https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/agrargenossenschaft-landgard-die-eskapaden-der-fuehrungsriege-a-37648427-97bb-42c4-bfb0-93e92d27c75e?sara_ecid=soci_upd_wbMbjhOSvViISjc8RPU89NcCvtlFcJ S+] (abgerufen am 16. November 2020)</ref>
 
</ref>
 
Bekannte Straelener Unternehmen:
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Durch den Ort verläuft der Radweg [[Fietsallee am Nordkanal]].
 
Der [[Bahnhof]] ''Straelen'' lag an der [[Bahnstrecke Haltern–Venlo]]. Diese ist [[Streckenstilllegung|stillgelegt]]. Die nächsten Bahnhöfe befinden sich in [[Bahnhof Venlo|Venlo]], [[Kerken#Verkehr|Nieukerk]] und [[Bahnhof Kaldenkirchen|Kaldenkirchen]]. Innerhalb des Stadtgebiets und in die angrenzenden Kommunen fahren eine Reihe von [[Buslinie]]n und [[ÖPNV-Sonderformen|Taxibussen]], u.&nbsp;a. auch grenzüberschreitend in das niederländische Venlo, sowie nach [[Geldern#Verkehr|Geldern]] und [[Bahnhof Kempen (Niederrhein)|Kempen]], wo Anschluss an die Züge des [[Liste der SPNV-Linien in Nordrhein-Westfalen#Linien 10–19|RE&nbsp;10]] besteht. Die 2023 eingeführten Schnellbuslinien SB41 und SB42 verbinden das Straelener Stadtzentrum bzw. den Ortsteil Herongen auf dem direkten Weg mit den Bahnhöfen [[Kerken#Verkehr|Nieukerk bzw. Aldekerk]] und sind zeitlich auf die RE 10 nach/von Düsseldorf abgestimmt.
 
Früher gab es mit der [[Bahnstrecke Haltern–Venlo]] eine direkte Anbindung an den Schienenverkehr der [[Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft]]. Diese Strecke verlief vom niederländischen Venlo über Straelen, Geldern, [[Wesel]], dem heutigen [[Haltern am See]] bis nach [[Hamburg]]. Während der Weltkriege wurde die Teilstrecke Straelen-Venlo zeitweise nicht befahren und im Zweiten Weltkrieg stillgelegt. Am 28. Februar 1967 erreichte das letzte Mal ein Güterzug den Straelener Bahnhof. Straelen war darüber hinaus mit der [[Geldernsche Kreisbahn|Geldernschen Kreisbahn]] an die Strecke Kempen-Straelen-[[Kevelaer]] angeschlossen. Auf Straelener Gebiet gab es die Stationen Ringofen, [[Boekholt (Straelen)|Boekholt]], Zand, Straelen I, Straelen II, [[Auwel-Holt|Auwel, Holt]] und [[Vorst (Straelen)|Vorst]]. Der Straelener Bevölkerung blieb die Bahn vor allem unter dem Spitznamen [[Geldernsche Kreisbahn#Die Geldernsche Kreisbahn in der Bevölkerung|„Der feurige Elias“]] ein Begriff: Ein Feuer auf einem mit Stroh beladenen Wagen steckte im Jahre 1928 mehrere Gebäude an; die Holter Schule brannte vollständig ab. 1930 wurde diese Strecke von der [[Krefelder Eisenbahn-Gesellschaft]] übernommen und schon zwei Jahre später, 1932, [[Streckenstilllegung|stillgelegt]].<ref>[[Bernhard Keuck]]: ''Straelener Eisenbahngeschichte''. In: Stadtdirektor der Stadt Straelen (Hrsg.)/ Bernhard Keuck (Redaktion): 650 Jahre Stadt Straelen 1342–1992. Beiträge zur Geschichte. Straelen 1993 (= Historischer Verein für Geldern und Umgegend 93), S. 245–265.</ref>
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In Straelen gibt es folgende Schulen:
 
* Die ''[[Katharina von Alexandrien|Katharinenschule]] Straelen'' ist durch Umwandlung der ''Katholischen VolkschuleVolksschule für Mädchen'' 1968 als katholische (und [[Koedukation|koedukative]]) Grundschule entstanden.<ref>[http://www.katharinenschule-straelen.de/seite/108434/unsere_schule.html katharinenschule-straelen.de] Webseite abgerufen am 15. Juli 2014.</ref> Seit dem Schuljahr 2009/10 ist die ehemalige ''Katholische Grundschule [[Auwel-Holt|Straelen-Holt]]'', die aufgrund rückläufiger Anmeldezahlen geschlossen hätte werden müssen, als ein neuer Teilstandort integriert worden.<ref>vgl. [https://rp-online.de/nrw/staedte/geldern/grundschule-holt-vor-dem-aus_aid-11693921 rp-online.de] Webseite abgerufen am 15. Juli 2014.</ref> Da ebendiese Grundschule schon Nachfolger der bereits 1838 gegründeten ''Volksschule Holt'' war,<ref>[http://www.straelen.de/de/einrichtungen/katharinenschule-katholische-grundschule-standort-straelen-holt/ straelen.de] Webseite abgerufen am 15. Juli 2014.</ref> wurde im Juli 2013 das 175. Jubiläum der Holter Schule gefeiert.<ref>[https://rp-online.de/nrw/staedte/geldern/die-holter-feiern-ihre-grundschule_aid-15291523 rp-online.de] Webseite abgerufen am 15. Juli 2014.</ref>
* Die ''[[Amand von Maastricht|Amandusschule]] [[Herongen]]'' ist ebenfalls eine Grundschule katholischen Bekenntnisses.<ref>[http://www.amandusschule.de/1.html amandusschule.de] Webseite abgerufen am 15. Juli 2014.</ref>
* Die ''[[Sekundarschule]] Straelen/[[Wachtendonk]]''<ref>{{Internetquelle |url=http://sks-strawa.de/ |titel=Sekundarschule in Straelen / Wachtendonk |zugriffsprache=de |abruf=2018-05-27 |sprache=de}}</ref> existiert seit 2012 und befindet sich im ehemaligen Hauptschulgebäude und teilweise im Gebäude des angrenzenden Gymnasiums. Die St.-Anno-Schule hatte 2017 ihren letzten Jahrgang entlassen und ist seither geschlossen.<ref>{{Internetquelle |autor=RP ONLINE |url=https://rp-online.de/nrw/staedte/geldern/st-anno-war-eine-gute-schule_aid-19401913 |titel=Wachtendonk: St. Anno war "eine gute Schule"|sprache=de |zugriffabruf=2018-05-27 |sprache=de}}</ref>
* Das ''[[Städtisches Gymnasium Straelen|Städtische Gymnasium Straelen]]'' wurde 1992 gegründet. Zunächst fand der Unterricht in den Räumen der ''St.-Anno-Schule'' statt. Für das Schuljahr 1995/96 zog man in das neu gebaute, eigene Schulgebäude um.<ref>[https://www.gym-straelen.de/unsere-schule/das-gymnasium/unsere-schule/, gym-straelen.de] Webseiten abgerufen am 26. Mai 2017.</ref>
 
== Persönlichkeiten ==
=== Ehrenbürger ===
* [[Hans Tenhaeff]] (1879–1955), Gründer der Straelener Erzeugerversteigerung<ref>{{internetquelleInternetquelle |autor=Michael Klatt |url=https://rp-online.de/nrw/staedte/kleve/hans-tenhaeff-der-gartenbau-organisator_aid-12771595 |titel=Hans Tenhaeff: Der Gartenbau-Organisator|autor=Michael Klatt|hrsg=Rheinische Post |datum=2010-07-26 |zugriffabruf=2016-03-25}}</ref>
 
=== Söhne und Töchter der Stadt ===
[[Datei:GiesbertsJohannes.jpg|mini|Johannes Giesberts (1865–1938)]]
 
* [[Johannes Giesberts]] (1865–1938), deutscher Politiker (Zentrum), Mitglied des Reichstages und der Reichsregierung (Reichspostminister)
* [[Franz Stephan Griese]] (1889–nach 1954), ehemaliger röm.-kath. Geistlicher, Linguistikprofessor für Englisch/Französisch an der Universität Buenos Aires
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* [[Elmar Tophoven]] (1923–1989), deutscher literarischer Übersetzer
* [[Gerhard Baaken]] (1927–2010), Historiker und Diplomatiker
* [[Winfried Lenders]] (1943–2015), Linguist
* [[Stefan Frankewitz]] (1952–2013), Historiker und Archivar
* [[Paul Wans]] (* 1957), Künstler, Maler
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* [[Regina Peeters]] (* 1964), Bibliothekarin
* [[Veronika Fischer (Politikerin)|Veronika Fischer]] (1964–2012), Oberbürgermeisterin der Stadt Mayen
* Stefan Verhasselt (* 1965), Moderator und Kabarettist
* [[Hans Rath (Schriftsteller)|Hans Rath]] (* 1965), Schriftsteller und Drehbuchautor
* [[Bernadette Paaßen]] (* 1971), Kamerafrau
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* [[Paul Heimen]] (1908–1978), Künstler
* [[Otto Maria Krämer]] (* 1964), Kirchenmusiker
* [[Martina Voss-Tecklenburg]] (* 1967), ehemalige Spielerin der [[Deutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen|Deutschendeutschen Fußballnationalmannschaft]] und aktive Trainerin
* [[Inka Grings]] (* 1978), ehemalige Spielerin der Deutschendeutschen Fußballnationalmannschaft und aktive Trainerin
 
== Literatur ==
* {{MerianTopo |Titel=Stralen |Band=16 |Seite=89}}
* [[Paul Clemen]]: ''Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz,.'' 1. BdBand, II. Abt: ''Der Landkreis Geldern.'' Schwann, Düsseldorf 1891: ''Straelen'', S. 64–78; ''Herongen'', S. 32&nbsp;f.
** Straelen, S. 64–78.
* Stefan Frankewitz: ''Straelen am Niederrhein.'', 2. neu bearbeitete Auflage, Neuss 1988 (= ''Rheinische Kunststätten,.'' Heft 147).
** Herongen, S. 32&nbsp;f.
* Stadtdirektor der Stadt Straelen (Hrsg.), [[Bernhard Keuck]] (Redaktion): ''650 Jahre Stadt Straelen 1342–1992. Beiträge zur Geschichte.'' Straelen 1992 (= ''Historischer Verein für Geldern und Umgegend'' 93).
* Stefan Frankewitz: ''Straelen am Niederrhein'', 2. neu bearbeitete Auflage, Neuss 1988 (= Rheinische Kunststätten, Heft 147).
* Horst Glatzel unter Mitwirkung von Bernhard Keuck: ''Straelen 1948–1968. Die Amtszeit der Doppelspitze Bürgermeister Hermann Basten und Stadtdirektor Heinrich Glatzel.'' Straelen 2017 (= ''Straelener Schriftenreihe'' 4).
* Stadtdirektor der Stadt Straelen (Hrsg.)/[[Bernhard Keuck]] (Redaktion): ''650 Jahre Stadt Straelen 1342–1992. Beiträge zur Geschichte.'' Straelen 1992 (= Historischer Verein für Geldern und Umgegend 93).
* Horst Glatzel unter Mitwirkung von Bernhard Keuck: ''Straelen 1948–1968. Die Amtszeit der Doppelspitze Bürgermeister Hermann Basten und Stadtdirektor Heinrich Glatzel.'' Straelen 2017 (= Straelener Schriftenreihe 4).
 
== Einzelnachweise ==
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== Weblinks ==
{{Commonscat}}
{{Wikisource|Topographia Circuli Burgundici: Stralen|Straelen in der Topographia Circuli Burgundici (Mathäus Merian)}}
* [https://www.straelen.de/ Website der Stadt Straelen]
 
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Kreis Kleve}}
 
{{Normdaten|TYP=g|GND=4057771-5|LCCN=nr/88/009279nr88009279|VIAF=142328130}}
 
[[Kategorie:Ort im Kreis Kleve]]