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== Erste Jahre und die Entscheidung für ein „Schwarzes Radio“ ==
Der Sender nahm 1947 seinen Betrieb auf, und sendete mit einem schwachen Sender von 250 Watt die damals übliche Mischung Country, leichter Klassik und eingängiger Popmusik. Gegenüber etablierten Sendern mit ähnlichem Konzept und stärkeren Sendern konnte sich WDIA nicht durchsetzen und führte in den ersten Jahren ein Nischendasein in Memphis.<ref name="Petrusich">Amanda Petrusich: ''It Still Moves: Lost Songs, Lost Highways, and the Search for the Next American Music''. Macmillan, 2008, ISBN 0-86547-950-X, S. 39–41.</ref> Der damals revolutionäre Versuch kam erst zu Stande, als sie auch nicht in der Lage waren, den Sender für ein Angebot von 70.000 USD zu verkaufen.<ref name="Fisher42">Marc Fisher: ''Something in the air: radio, rock, and the revolution that shaped a generation''. ISBN 0-375-50907-0, S. 42.</ref>
 
Erster schwarzer DJ bei WDIA war der Lehrer und bewährte [[Beale Street|Beale-Street]]-Moderator [[Nat D. Williams]], der am 25. Oktober 1948 mit der Sendung ''Tan Town Jamboree'' begann und später ''Brown America Speaks'' moderierte. Obwohl die Senderleitung Wörter wie ''black'' oder ''negro'' vermied, um die weiße Führungsschicht in Memphis nicht zu provozieren,<ref name="Fisher42" /> verstand sich Williams als explizit schwarzes Sprachrohr seiner Gemeinschaft. Bereits in seiner Vor-Radio-Zeit hatte Williams in der ''[[Memphis World]]'' regelmäßig zu den Problemen der Schwarzen im zu dieser Zeit strikt rassengetrennten Süden geschrieben. Auch im Radio thematisierte er dann [[Segregation (Soziologie)|Segregation]], Unterschiede bei der Bezahlung, Arbeitsbedingungen von Schwarzen ebenso wie Polizeibrutalität gegen Schwarze.<ref name="Neal138" /> Gleichzeitig allerdings wiesen die weißen Eigentümer Jon Pepper und Bert Ferguson noch einige Jahre potenzielle Anzeigenkunden explizit darauf hin, dass sie nach Anzeigen bei WDIA „eventuell Schwarze Kundschaft bekommen könnten“.<ref name="Petrusich" />
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== Geschichte ==
=== Programmgestaltung 1949–1957 ===
Unter anderem starteten [[B. B. King]], [[Rufus Thomas]], [[Martha Jean Steinberg]], [[Bobby Bland]] und [[Arnold Moore]] ihre Karrieren bei WDIA. Der Sender sendete seit 1954 über einen 50.000-Watt-Sender und war somit über einen größeren Teil der [[Südstaaten]] erreichbar.<ref name="Douglas237">Douglas S. 237</ref> Tagsüber erreichte das Programm so etwa 300.000 Schwarze, Nachts, wenn die Radiowellen weiter trugen, über eine Million.<ref name="Neal138">Mark Anthony Neal: ''Songs in the key of black life: a rhythm and blues nation''. Routledge, 2003, ISBN 0-415-96571-3, S. 138–139.</ref> Das Programm und seine DJs war Vorbild für den Kriegsveteranen [[Dewey Philipps]], der ein ähnliches Programm bei einem Weißen Radiosender spielen sollte. Mit Hilfe von viel Dreistigkeit und einem brennenden Mülleimer, gelang es ihm einen nächtlichen Moderatorenposten bei [[WHBQ]] in Memphis zu ergattern, wo er ein ähnliches Programm wie WDIA auflegte.<ref name="Norrel48">Robert Jefferson Norrell: ''The house I live in: race in the American century''. Oxford University Press US, 2005, ISBN 0-19-507345-2, S. 148.</ref> In dieser Sendung spielte er dann einige Jahre später die erste [[Elvis Presley|Elvis-Presley-Single]], die im Radio lief.<ref name="Douglas237" /> Elvis selbst erschien 1956 bei einem Festival von WDIA. Im segregierten Süden jener Zeit ein Auftritt, der einiges an persönlichem Mut erforderte; hinter den Kulissen erzählte Elvis, dass WDIA sein wichtigster Kontakt mit Rhythm ’n’ Blues gewesen sei, da es damals fast unmöglich war als Weißer an die Orte zu kommen, in denen diese Musik gespielt wurde.
 
=== Nach dem Verkauf 1957 ===
Pepper und Ferguson verkauften den Sender 1957 für eine Million Dollar an [[Sonderling Broadcasting]], der landesweit „schwarze“ Radiosender nach einem relativ uniformen Konzept ausrichtete. Der Sender verlor so den engen Anschluss an die Szene von Memphis und seine Rolle als Talentsucher. Wenn auch weit seltener als in den Jahren zuvor allerdings, konnte der Sender sich für die Belange der Afro-Amerikanischen Community einsetzen. So ging beispielsweise die Rettung des [[Lorraine Motel]]s, in dem [[Martin Luther King]] ermordet wurde und seine Umwandlung in ein Bürgerrechtsmuseum, maßgeblich auf den WDIA-DJ [[Chuck Scruggs]] zurück.<ref name="Carrier322">Jim Carrier: ''A traveler’s guide to the civil rights movement'' Houghton Mifflin Harcourt, 2003, ISBN 0-15-602697-X, S. 322</ref>
 
1996 wurde WDIA an den Branchen-Riesen [[iHeartMedia]] verkauft.
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[[Kategorie:HD-Radiostation (Vereinigte Staaten)]]
[[Kategorie:OrganisationUnternehmen (Memphis, Tennessee)]]
[[Kategorie:Talkradio]]
[[Kategorie:Clear-Channel-Station]]
[[Kategorie:MedienMedienunternehmen (Tennessee)]]
[[Kategorie:IHeartMedia]]
[[Kategorie:Sendestart 1947]]
[[Kategorie:Abkürzung]]
[[Kategorie:Unternehmen (Tennessee)]]