„Bahnstrecke Frankfurt (Oder)–Poznań“ – Versionsunterschied
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[[Datei:FrankfurtOder asv2022-07 img35 Oderbrücke railway point.jpg|mini|Blick auf die Bahnstrecke in [[Frankfurt (Oder)]] und die [[Oderbrücke Frankfurt (Eisenbahn)|Oderbrücke Frankfurt]] Richtung [[Słubice]]]]
Die '''Bahnstrecke Frankfurt–Poznań''' ist eine [[Eisenbahnstrecke]] im Westen [[Polen]]s. Ein kurzes Stück verläuft im Osten des Landes [[Brandenburg]]. Die zweigleisige, elektrifizierte Hauptbahn ist eine der wichtigsten Verbindungen zwischen Deutschland und Polen und Bestandteil des Eisenbahnkorridors zwischen den beiden Hauptstädten Berlin und Warschau.
== Verlauf ==
Vom weit über dem [[Oder
Die [[Oder]], in deren Mitte sich die Staatsgrenze befindet, wird auf der 2008 neu gebauten [[Oderbrücke Frankfurt (Eisenbahn)|Oderbrücke]] überquert. Auf polnischer Seite liegt, weit außerhalb der Stadt gelegen, der nach 2000 gebaute Haltepunkt [[Słubice]]. Nach dem ehemaligen Grenzbahnhof [[Kunowice]] folgt der große Knotenbahnhof [[Rzepin]] in der ''Torzym-Ebene.'' Vorher überqueren eine Umfahrungsstrecke und die [[Bahnstrecke Wrocław–Szczecin]] die Gleise. Rzepin ist ein [[Inselbahnhof]], auf der Nordseite liegen die Anlagen dieser Strecke, auf der Südseite die der Strecke Breslau–Stettin. Im Osten des Bahnhofs zweigt die [[Bahnstrecke Wierzbno–Rzepin]] nach Norden ab. Die Strecke führt Richtung Osten zunächst durch hügeliges und seenreiches Gelände der ''Reppener Heide.'' Hinter Toporów fädelt die ehemalige Strecke über [[Łagów (Lebus)|Łagów]] nach [[Międzyrzecz]] unter der Hauptbahnstrecke aus. Hinter [[Świebodzin]], einem der wichtigsten Orte entlang der Strecke, führt sie durch flaches und waldreiches Gelände der ''Posener Seenplatte.''
Der Bahnknotenpunkt [[Bahnhof Zbąszynek|Zbąszynek]]
== Geschichte ==
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Nachdem bereits die Strecke Warschau–Posen auf Betreiben der sowjetischen Armeeführung auf russische Breitspur (1524 mm) umgespurt worden war, folgte bis März 1945 auch die Strecke bis zur Oder. Noch während der Kampfhandlungen begannen sowjetische Pioniere mit dem Bau einer Behelfsbrücke über den Fluss. Mehrere Monate im Jahr 1945 war auch ein Gleis der weiterführenden Strecke nach Berlin auf Breitspur umgebaut.<ref name="kuhl105">Kuhlmann, S. 105</ref>
Durch die Etablierung der [[Oder-Neiße-Grenze]] als Kriegsfolge kam auch das Gebiet östlich von Frankfurt (Oder) unter polnische Verwaltung.
1947 wurde eine neue Brücke gebaut, die 1952 erneuert und mit einem zweigleisigen Überbau versehen wurde. Über die Strecke verkehrte ein Gutteil der sogenannten Kolonnenzüge, mit denen bis Anfang 1954 [[Reparationen|Reparationsleistungen]] an die Sowjetunion abtransportiert wurden.
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Grenzbahnhöfe im Personenverkehr waren der Personenbahnhof in Frankfurt auf DDR- und Kunowice auf polnischer Seite. In Kunowice entstand ein neues, repräsentatives Empfangsgebäude. Auch der nahegelegene Knotenbahnhof Rzepin wurde erweitert und erhielt einen weit westlich der anderen Bahnsteige gelegenen Bahnsteig zur Abfertigung internationaler Reisezüge.
Von Juni 1973 an wurden testweise zwei Schnellzugpaare ohne Lokwechsel an der Grenze von Berlin nach Warschau geführt. Die Loks waren mit Personal der Bahnverwaltung besetzt, der die Loks gehörten. Auf dem jeweils ausländischem Streckenabschnitt fuhr ein einheimischer Lotse mit auf der Lokomotive.<ref name="kuhl105" /> Diese Praxis bewährte sich und wurde erst nach 1980 mit dem Erstarken der polnischen [[Solidarność]] und der darauffolgenden Abschottungspolitik der DDR gegenüber Polen eingestellt. Anders als an anderen Grenzübergängen zwischen der DDR und Polen gab es ab 1981 auf der Strecke dadurch kaum Auswirkungen auf das Zugangebot. Dies liegt vor allem daran, dass die Mehrzahl der Züge nicht nur zwischen der DDR und Polen, sondern weiter in die Sowjetunion und andere Staaten fuhr. Darunter waren Züge von Berlin nach Moskau und Leningrad und der ''Ost-West-Express'' Paris–Moskau. Dieser Zug wurde zwischen Berlin und Warschau wegen der großen Zuglänge mehrere Jahre in verschiedene kurz hintereinander fahrende Züge geteilt. So verkehrten in der Sommersaison kurz hintereinander der ''Hoek-Warszawa-Express'' von [[Hoek van Holland]], der eigentliche Ost-West-Express und ein Zug Aachen–Brest.<ref>
In den 1980er Jahren wurde die Strecke in mehreren Etappen elektrifiziert. Im Dezember 1979 wurde der elektrische Betrieb zwischen Poznań und Zbąszyń aufgenommen. Juni 1983 folgte der Abschnitt bis Szczaniec und im Mai 1984 bis Rzepin. Im Dezember des gleichen Jahres entstand eine Verbindungskurve entlang der [[Bahnstrecke Wrocław–Szczecin]] vorbei am Bahnhof Rzepin, der dadurch entlastet wurde. 1988 wurde das Teilstück der Strecke von Rzepin über die Grenze bis in den Bahnhof Oderbrücke elektrifiziert. Die Fahrleitung im Bahnhof wurde mit dem polnischen Gleichstromsystem versorgt, die sonstigen technischen Parameter entsprachen aber den Richtlinien der [[Deutsche Reichsbahn (1945–1993)|Deutschen Reichsbahn]].
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Seit der zweiten Hälfte der 1990er Jahre wird die Strecke als Teilstück der internationalen Eisenbahnmagistrale E 10 Berlin–Moskau und des [[Paneuropäische Verkehrskorridore|Paneuropäischen Verkehrskorridors II]] schrittweise mit Mitteln der [[Europäische Union |Europäischen Union]] ausgebaut. Auf polnischer Seite ist der Ausbau mittlerweile zu großen Teilen beendet worden. Der größte Teil der Strecke (die Abschnitte Poznań Górczyn–Zbąszyń, Szczaniec–Rzepin) ist mit einer Geschwindigkeit von 160 km/h befahrbar. Fast alle Bahnhöfe und Haltepunkte wurden erneuert. Seit 2002 werden die Euro-City-Züge als [[Berlin-Warszawa-Express]] bezeichnet. Im Rahmen des Ausbauprojektes entstand 2003 ein neuer Haltepunkt in [[Słubice]]; der Haltepunkt in Bucze wurde im Jahr 2000 geschlossen.
Anfang des Jahres 2008 ging ein [[elektronisches Stellwerk]] für den Bahnhof Oderbrücke in Betrieb. Im
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Ungeachtet des bisherigen Ausbaus ist das internationale Zugangebot im Personenverkehr relativ gering.
▲Ungeachtet des bisherigen Ausbaus ist das internationale Zugangebot im Personenverkehr relativ gering. Es verkehren täglich bis zu vier Eurocity-Züge zwischen Berlin Hauptbahnhof und Warszawa Wschodnia bzw. seit 2012 auch in Richtung Gdynia. Hinzu kommen Züge nach Russland und in die Ukraine. Im grenzüberschreitenden Regionalverkehr verkehren täglich drei Züge von Frankfurt. Im innerpolnischen Verkehr kommen auf dem Abschnitt zwischen Zbąszynek und Poznań noch vier Züge aus Richtung [[Zielona Góra]] hinzu, dazu einige Regionalzüge.<ref>PKP-Kursbuch 2009/10</ref> Lokwechsel finden bei den internationalen Reisezügen in Rzepin statt; von Berlin nach Rzepin fahren die Züge überwiegend mit [[Mehrsystemlok]]s oder gelegentlich mit Diesellokomotiven.
<!-- Angaben zum Güterverkehr fehlen -->
2023 verkehren werktags 6 EC-Zugpaare Berlin – Warschau und ein Zugpaar Berlin – Gdynia. Zwei weitere EC-Zugpaare nutzen die Strecke von Frankfurt (Oder) bis Rzepin und führen dann weiter über Breslau nach Przemysl bzw. als Nachtzug bis Graz und Budapest. Zusammen mit drei Regionalzug-Paaren wird die [[Oderbrücke Frankfurt (Eisenbahn)|Oderbrücke]] von 12 Personenzugpaaren täglich gequert, sowie den Güterzügen. Weiter östlich verkehren im Jahr 2023 werktags 7 Nahverkehrszugpaare zwischen Rzepin und Zbaszynek sowie 14 zwischen Zbaszynek und Posen neben den 7 EC und den Güterzügen.
== Literatur ==
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== Einzelnachweise ==
<references responsive />
{{SORTIERUNG:Frankfurt OderPoznan}}
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[[Kategorie:Bahnstrecke in der Woiwodschaft Großpolen]]
[[Kategorie:Internationale Bahnstrecke]]
[[Kategorie:Bahnstrecke Frankfurt (Oder)–Poznań| ]]
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