„Nakhon Ratchasima“ – Versionsunterschied

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'''Nakhon Ratchasima''' ([[Thailändische Schrift|Thai]] {{lang|th|นครราชสีมา}}) ist die Hauptstadt der [[Nakhon Ratchasima (Provinz)|Provinz Nakhon Ratchasima]] in der Nordostregion von [[Thailand]], dem so genanntensogenannten [[Isan]]. Nach [[Bangkok]] und [[Chiang Mai]] ist Nakhon Ratchasima die drittgrößte Stadt Thailands. Nakhon Ratchasima wird auch kurz '''Khorat''' oder '''Korat''' (Thai: {{lang|th|โคราช}}) genannt. Die Stadt liegt im Landkreis ''([[Amphoe]])'' [[Amphoe Mueang Nakhon Ratchasima|Mueang Nakhon Ratchasima]] und hat seit 1994 den Verwaltungsstatus einer „Großstadt-Kommune“ ''([[Thesaban#Großstadt|Thesaban Nakhon]])''.
 
Die Großstadt-Kommune Nakhon Ratchasima hat 136.153 Einwohner (Stand 2013).<ref>[http://stat.dopa.go.th/stat/statnew/statTDD/views/showZoneData.php?rcode=3099&statType=1&year=56 Department of Provincial Administration]: Stand 2013 (auf Thai)</ref> undIm gesamten [[Agglomeration|Ballungsgebiet]] leben rund 500.000 Menschen (Stand 2022). Korat ist damit die bevölkerungsreichste Stadt in der Nordostregion.
 
== Name ==
Über die Herkunft des Ortsnamens gibt es mehrere Theorien. Einer zufolge war der ursprüngliche Name auf [[Sanskrit]] ''Nagara Rājasīmā'', auf [[Khmer (-Sprache)|Khmer]] ''Nokor'' (oder ''Angkor'') ''Rèach Sêma'', was etwa „Stadt der königlichen Grenze“ bedeutet (von ''nagara''=Stadt, ''rāja''=König und ''sīmā''=Grenzmarkierung). Dieser Name spielt auf die Lage der ehemaligen Stadt am Rand des Einflussbereichs des Khmer-Reichs von [[Angkor]] an. Diese Vorgängerstadt („Alt-Korat“) soll aber wesentlich weiter westlich gelegen haben als das moderne Nakhon Ratchasima.<ref>Etienne Aymonier: ''Khmer Heritage in Thailand. With Special Emphasis on Temples, Inscriptions, and Etymology.'' White Lotus Press, 1999, S. 119.</ref>
 
Einer anderen Ansicht, unter anderem vertreten von Prinz [[Damrong Rajanubhab]], zufolge ist ‚Nakhon Ratchasima‘ dagegen aus den Namen zweier Vorgängerstädte, ''Gorākhapura'' (identifiziert mit der Ausgrabungsstätte [[Prasat Mueang Khaek]]) und [[Mueang Sema|(Mueang) Sema]], zusammengesetzt. ''Gorākhapura'' sei nach der nordindischen Stadt [[Gorakhpur]] (unweit von [[Ayodhya]], welches wiederum Namenspate für die ehemalige siamesische Hauptstadt Ayutthaya war) benannt. Der volkstümliche Kurzname ''Korat'' leite sich von ''Gorākhapura'' ab.<ref>[[Fine Arts Department]] (Hrsg.): ''Plan and Report of the Survey and Excavation of Ancient Monuments in Northeastern Thailand.'' Sivaporn Press, Bangkok 1959. Zitiert nach: ''Recent Siamese Publications.'' In: ''Journal of the Siam Society'', Band 48, Nr. 2, 1960, S. 127.</ref><ref>Suthasinee Sookkasame: ''[http://sibresearch.org/uploads/2/7/9/9/2799227/riber_h14-138_107-114.pdf Teaching Process for Passing down Knowledge of Mahori Khorat to Young People in Nakhon Ratchasima.]'' In: ''Review of Integrative Business and Economics Research'', Band 3, S. 107–114, auf S. </ref>
 
== Geographie ==
Nakhon Ratchasima liegt auf einer Ebene am westlichen Rand des Isan, der so genanntensogenannten [[Khorat-Hochebene]]. Die Entfernung zur Hauptstadt [[Bangkok]] beträgt etwa 260 Kilometer.
 
== Wirtschaft und Verkehr ==
[[BildDatei:Bahnhof Nakhon Ratchasima2.jpg|mini|links|Bahnhof Nakhon Ratchasima, Bahnsteigszene]]
Nakhon Ratchasima ist die größte und wohl wichtigste Stadt des Isan, der strukturschwächsten Region Thailands. Heute leben etwa 10 % der Bevölkerung des Isan in der Provinz Nakhon Ratchasima. Hierunter fallen auch viele ehemalige Flüchtlinge und Einwanderer aus [[Laos]] und [[Kambodscha]]. Ein wichtiger Wirtschaftszweig ist die [[Seide]]nproduktion.
 
Nakhon Ratchasima ist ein wichtiger Knotenpunkt im Netz der [[KanrotfaiState HaengRailway Prathetthaiof Thailand|Thailändischen Staatsbahn]]. Im [[Bahnhof]] Nakhon Ratchasima]] treffen die [[Nordostbahn (Thailand)|Nordostbahn]] aus [[Bahnhof Hua Lamphong|Bangkok]], die [[Bahnstrecke Nakhon Ratchasima–Nong Khai|Bahnstrecke ausnach LaosNong Khai]] und die [[Bahnstrecke Nakhon Ratchasima–Ubon Ratchathani|Bahnstrecke nach Ubon Ratchathani]] aufeinander. Die Bahnstrecke Bangkok–Nakhon Ratchasima („Korat-Bahn“) wurde 1892–1900 als erste des damaligen [[Siam]] erbaut. Daran waren die deutschen Ingenieure [[Karl Bethge]] und [[Luis Weiler]] maßgeblich beteiligt.
 
Nach mehrfacher Verschiebung wurde im Oktober 2020 das [[Thai-Chinese High-speed Rail Project|Hochgeschwindigkeitsbahnprojekt Bangkok-Nakhon Ratchasima]] offiziell von der thailändischen Regierung ins Leben gerufen. Dieses Bahnprojekt soll 2027 fertiggestellt sein und die Finanzierung ausschließlich durch Thailand erfolgen.<ref>[https://thethaiger.com/hot-news/transport/thailands-high-speed-railway-will-carry-first-passengers-in-2023 Thailand's high-speed railway will carry first passengers in 2023]</ref>
 
== Geschichte ==
[[BildDatei:Thao Suranaree statue.jpg|miniaturmini|hochkant|Die Statue der [[Thao Suranari]] ist das Wahrzeichen der Stadt.]]
Nakhon Ratchasima ist eine alte Gründung von [[Sukhothai (Königreich)|Sukhothai]], die seit Anfang des 14. Jahrhunderts als Vorposten gegen die [[Khmer (Volk)|Khmer]] wirken sollte. Um 1630 wurde die Stadt von der Khmer-Armee eingenommen und ihre Bevölkerung nach Kambodscha verschleppt.<ref>Ben Kiernan: ''Blood and Soil. A World History of Genocide and Exterminsation from Sparta to Darfur.'' Yale University Press, 2007, S. 157.</ref> Unter König [[Narai]] wurden in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts die Befestigungen des Landes aufgebaut, so auch in Nakhon Ratchasima. Nachdem König [[Phetracha]] 1688 den Thron von Narai usurpiert hatte, weigerte sich der Gouverneur der Stadt, jenen anzuerkennen. Phetrachas Truppen brauchten drei Jahre, um Nakhon Rachasima zu unterwerfen. Von 1698 bis 1700 war die Stadt Zentrum einer erneuten Rebellion unter Führung eines Mönches, der behauptete, der Bruder Narais zu sein.<ref>[[David K. Wyatt]]: ''Thailand. A Short History.'' 2. Auflage. Yale University Press, 2003, ISBN 0-300-08475-7, S. 108.</ref>
 
1826 rückten die Truppen des sich [[Anuvong-Rebellion|gegen die siamesische Oberherrschaft auflehnenden]] Königs [[Anuvong]] von [[Königreich Vientiane|Vientiane]] bis nach Korat vor. Dort konnte ihr Vormarsch gestoppt werden. Nach einer in Thailand verbreiteten Darstellung gelang dies aufgrund maßgeblicher Beteiligung von [[Thao Suranari]], der Gattin des damaligen Gouverneurs von Nakhon Ratchasima. Sie ist heute die Lokalheldin der Stadt und wird hier wie eine Heilige verehrt. 1934 wurde ein Denkmal für sie errichtet, das als Wahrzeichen der Stadt gilt.
 
Das Denkmal wurde von der Regierung vermutlich auch zur Sicherung der Loyalität der Bevölkerung von Korat errichtet. Ein Jahr nach dem [[Staatsstreich in Siam 1932|Ende der absoluten Monarchie 1932]] war Korat nämlich Ausgangspunkt einer royalistischen Gegenrevolte unter Prinz [[Boworadet]]. Die Regierung konnte diese niederschlagen.
 
Nach dem [[Putsch]] von Offizieren der thailändischen „[[Jungtürken (Thailand)|Jungtürken]]“ im April 1981 organisierten Ministerpräsident [[Prem Tinsulanonda]] und General [[Arthit Kamlang-ek]] von hier aus dessen Niederschlagung. Auch König [[Bhumibol Adulyadej]] und seine Familie hielten sich in dieser Zeit in Korat auf.<ref>Paul M. Handley: ''The King Never Smiles. A Biography of Thailand’s Bhumibol Adulyadej.'' Yale University Press, New Haven 2006, ISBN 0-300-10682-3, S. 282.</ref>
Der Luftwaffenstützpunkt diente während des [[Vietnamkrieg]]es der [[United States Air Force|US Air Force]] als Basis für Einsätze gegen Nord-[[Vietnam]] und [[Kambodscha]]. Hier gab es auch ein Rundfunkstudio von [[American Forces Network|AFTN]].
 
Beim Amoklauf eines thailändischen Soldaten am 8. Februar 2020 wurden 29 Menschen im Einkaufszentrum ''Terminal 21'' getötet, mindestens 57 weitere Personen wurden verletzt.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/thailand-amoklauf-103.html tagesschau.de]</ref>
Nach dem [[Putsch]] von Offizieren der thailändischen „[[Jungtürken (Thailand)|Jungtürken]]“ im April 1981 organisierte [[Prem Tinsulanonda|General Prem]] von hier aus den Widerstand.
Heute sind hier Kampfflugzeuge vom Typ [[F-16]]A/B stationiert.
 
''{{Siehe auch:'' [[|Geschichte Thailands]]}}
 
== MilitärStreitkräfte ==
In Nakhon Ratchasima befindet sich das Hauptquartier der Zweiten [[Armee]]region des [[Thailändisches Heer|thailändischen Heeres]], die für die Verteidigung der Nordostregion zuständig ist. Zudem gibt es südlich der Stadt den Luftwaffenstützpunkt ''RTAFB Korat'' der [[Thailändische Luftstreitkräfte|Thailändischen Luftstreitkräfte]], auf dem Kampfflugzeuge des Typs [[F-16]]A/B stationiert sind.<ref>[http://www.wings-aviation.ch/11-RTAF/5-Orbat/2020.htm Order of Battle Royal Thai Air Force 2020]</ref> Während des [[Vietnamkrieg]]es wurde der Flughafen von 1964 bis 1975 unter dem Namen „Korat Thai Air Force Base“ von der [[United States Air Force]] ([[Pacific Air Forces]]) genutzt. Hier gab es auch ein Rundfunkstudio von [[American Forces Network|AFTN]].
 
== Sehenswürdigkeiten ==
[[BildDatei:Nakhon Ratchasima Lak Mueang1.jpg|mini|Außenansicht des Lak-Mueang-Schreins]]
[[BildDatei:Nakhon Ratchasima Lak Mueang2.jpg|mini|Die Stadtsäule ([[Lak MueangMüang]])]]
* Statue von [[Thao Suranari]] (Khun Ying Mo) - zu Ehren der Frau des Gouverneurs der Provinz zu Zeiten des Königs [[Rama III.]], die seinerzeit einen Einmarsch der [[Laos|laotischen]] Truppen unter [[Anuvong|König Anuvong]] zurückschlug; 1934 errichtet, beherbergt die Statue die Asche der hochverehrten Frau.
* Wat Sala Loi – die [[Buddhismus|buddhistische]] Tempelanlage ''([[Wat]])'' liegt am Ufer des Maenam Thakhong und ist im Stil einer chinesischen [[Dschunke]] erbaut.
* Wat Payap - neu erbaute Tempelanlage im alten [[Königreich Ayutthaya|Ayutthaya]]-Stil mit einem buddhistischen Rad (siehe: [[Dharmachakra]]) aus Sandstein und einer [[Pagode]] mit fünf Dächern in chinesischem Stil.
* Prasat Hin Wat Phanom Wan – etwas außerhalb von Nakhon Ratchasima liegen die Ruinenfelder der Khmer, bereits vor dem [[10. Jahrhundert]] erbaut.
* Sao [[Lak MueangMüang]] - die Stätte der Verehrung für die Stadtgeister von Nakhon Ratchasima
* Festung und Stadttor – das wiederaufgebaute Tor ''Pratu Chumphon'' und die Wassergräben (mit Fontänen und anderen Wasserspielen) vermitteln einen guten Eindruck von der einstigen Anlage, die ein Stadtgebiet von 1,7&nbsp;km x× 1,5&nbsp;km umfasste.
* Im Süden der Stadt befindet sich der [[Nakhon Ratchasima Zoo]]
 
== Söhne und Töchter der Stadt ==
* [[Pongsaklek Wonjongkam]] (* 1977), Boxer
* [[Udomporn Polsak]] (* 1981), erste thailändische Olympiasiegerin
* [[PongsaklekDecha WonjongkamPhetakua]] (* 19771983), thailändischer BoxerFußballspieler
* [[Amorn Thammanarm]] (* 1983), Fußballspieler
* [[Anusorn Chansod]] (* 1989), Fußballspieler
* [[Chalitpong Jantakul]] (* 1989), Fußballspieler
* [[Nungnadda Wannasuk]] (* 1989), Tennisspielerin
* [[Nuttawut Chanachan]] (* 1991), Fußballspieler
* [[Prapat Yoskrai]] (* 1993), Fußballspieler
* [[Kiattisak Toopkhuntod]] (* 1995), Fußballspieler
* [[Watcharin Nuengprakaew]] (* 1996), Fußballspieler
* [[Teerasak Poeiphimai]] (* 2002), Fußballspieler
 
* [[LOSO]], thailändische Rockband
 
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== Weblinks ==
{{Commonscat|Nakhon Ratchasima (city)|Kategorie:Nakhon Ratchasima}}
* [http://www.mapofthailand.org/wp-content/uploads/2010/01/NAKHON-RATCHASIMA-CITY-MAP.gif Stadtplan von Nakhon Ratchasima] (Bezeichnungen in Englisch und Thai) [zuletzt abgerufen am 13. November 2013]
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Normdaten|TYP=g|GND=4620463-5|LCCN=n88254550|VIAF=2422962222316159156318012180000}}
 
[[Kategorie:Provinz Nakhon Ratchasima| ]]
[[Kategorie:Ort in Thailand]]