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| Originaltitel = Je suis Karl
| Produktionsland = Deutschland, Tschechien
| Originalsprache = Deutsch, Englisch, Französisch, Tschechisch
| Erscheinungsjahr = 2021
| Länge = 126
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* [[Vanessa Loibl]]: Mascha
* [[Fleur Geffrier]]: Odile Duval
* [[Elizaveta Maximová]]: Isabel
<!--* [[Katharina Rivilis]]: Kathrin
* [[Benjamin Westphal]]
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* [[Max Poerting]]-->| Synchronisation =
}}
'''Je suis Karl''' ist ein Filmdrama von Regisseur [[Christian Schwochow]] nach einem Drehbuch von [[Thomas Wendrich]]. Es handelt von einer jungejungen Frau, deren Familie in Berlin Opfer eines Terroranschlags wurde,wird und die sich in den charismatischen Anführer einer europaweiten [[Politische Rechte (Politik)|rechtsgerichteten]] Revolution verliebt. Der Film feierte im Juni 2021 bei den [[Internationale Filmfestspiele Berlin 2021|Internationalen Filmfestspielen Berlin]] seine Premiere und kam am 16. September 2021 in die deutschen Kinos. Die Hauptrollen spielen [[Luna Wedler]], [[Jannis Niewöhner]] und [[Milan Peschel]].
 
== Handlung ==
Die junge Maxi Baier kehrt mit dem Bus aus Frankreich zurück nach [[Berlin]]. Gerne wäre sie länger dort bei ihrer Großmutter geblieben. Ihr Vater Alex holt sie vom [[Zentraler Omnibusbahnhof Berlin|ZOB]] ab. Zu Hause erwarten sie ihre Mutter Inès und ihre beiden noch kleinen Brüder, die Zwillinge Hans und Franz.
 
Als Alex später noch einmal das Haus verlässt, nimmt er bei seiner Rückkehr ein Paket für die Nachbarin Frau Papke an und stellt es in seine Wohnung. Als er dann nochmals nach unten geht, kommt es zu einer gewaltigen Explosion. Seine Frau und die beiden Jungen sindkommen totdabei ums Leben. Im Krankenhaus berichtet er zwei Beamtinnen von dem Paket. Alex dachte, auch Maxi sei zu Hause gewesen, als es zu der Explosion kam, doch seine Tochter kommt plötzlich ins Zimmer.
 
Zur Beerdigung ist auch die Großmutter aus Frankreich angereist. Die Presse vermutet, dass [[Islamistischer Terrorismus im deutschsprachigen Raum|islamistische Terroristen]] hinter dem Anschlag stecken. Maxi beginnt, alle jungen, arabisch wirkenden Männer<!--bzw. solchen, die so aussehen-->, denen sie begegnet, mit anderen Augen zu sehen. Als sich Maxi das zerstörte Haus anschauen will, wird sie von Reportern verfolgtbedrängt und flüchtet sich in einen Klamottenladen. Dort erkennt ein junger Mann ihre missliche Lage und bietet ihr seine Jacke als Tarnung für den weiteren Weg und sich selbst als Deckung an. Ihr Retter stellt sich ihr als Karl vor. Sie trinken zusammen einen Kaffee zusammen, und er zeigt sich im Gespräch sehr einfühlsam für ihre Situation. Karl erzählt ihr, am nächsten Tag nach [[Prag fahren]] zu wolleneiner zu[[Sommerakademie]] einemfahren Treffenzu namens Summer Academywollen, bei dem Studenten aus ganz Europa zusammenkommen. Er lädt Maxi dazu ein, weil er denkt, es sei gut für sie sei, unter Menschen zu seinkommen, die sie nicht kennen.
 
Weil Maxi ihren Vater kaum erträgt, der langsam durchzudrehen scheintdroht, will sie weg, nach [[Paris]] oder woanders hin. So meldet sie sich schließlich für die drei Tage im September bei der Summer AcademySommerakademie an und fährt wenige Tage später nach Prag. Während der Begrüßungsveranstaltung steht Karl oben auf der Bühne. Er ist für eine Gruppe namens re/Generation europe vor Ort. Karl lässt seine Rede mit einer [[Schweigeminute]] für die Opfer des Terroranschlags in Berlin beginnen und schwört die Masse auf eine sichere Gesellschaft in Europa ein, ohne Platz für solche Täter.
In einem [[Rückblende|Flashback]] stellt sich heraus, dass Karl selbst der Postbote war, der Alex das Paket überreichte und den Anschlag auslöste.
 
In einem [[Rückblende|Flashback]] stellt sich allerdings heraus, dass Karl selbstselber der Postbote war, der Alex das Paket überreichte und den Anschlag auslöste.
Freudig und überrascht wirkend begrüßt er Maxi und stellt ihr seine Freunde vor, die Sängerin Jitka und Pankraz aus Wien.
Maxi, die davon nichts ahnt, ist fasziniert von Karl und begleitet ihn auf weitere internationale Treffen von dessen re/Generation. Auf der Reise dorthin plant Karl mit seinen Freunden weitere Anschläge, diesmal aber mit mehr Opfern, um Eindruck zu hinterlassen.
Die Bewegung hat auch Kontakt zu Odile Duval, einer rechten französischen Politikerin. Gemeinsam mit Karl und seinen Freunden fährt Maxi zu einem Referendum.
 
Freudig und überrascht wirkend, begrüßt er Maxi und stellt ihr seine Freunde vor, die tschechische Sängerin Jitka und den Österreicher Pankraz aus [[Wien]].
Ihr Vater unterdessen versucht sie zu erreichen, doch Maxi ignoriert seine Anrufe, lässt ihn aber wissen, er müsse sich keine Sorgen machen. Er nimmt Kontakt zu einem alten Bekannten auf, der ihn besucht und letztendlich Maxi erreicht, die ihm von ihrem Aufenthalt in Straßburg erzählt.
Maxi, die davon nichts davon ahnt, dass Karl höchstpersönlich für den Anschlag verantwortlich war, ist fasziniert von Karlihm und begleitet ihn auf weitere internationale Treffen von dessen re/Generation. Auf der Reise dorthin plant Karl mit seinen Freunden weitere Anschläge, diesmal aber mit mehr Opfern, um einen stärkeren Eindruck bei der Bevölkerung zu hinterlassen. Der Anschlag in Berlin habe die Europäer noch zu wenig aufgerüttelt.
Die Bewegung hat auch Kontakt zu Odile Duval, einer rechten französischen Politikerin. Gemeinsam mit Karl und seinen Freunden fährt Maxi zu einem [[Referendum]] über die [[Todesstrafe in Frankreich|Wiedereinführung der Todesstrafe]].
 
Ihr Vater unterdessenAlex versucht unterdessen, sie zu erreichen, doch Maxi ignoriert seine Anrufe, lässt ihn aber wissen, er müsse sich keine Sorgen machen. Er nimmt Kontakt zu Yusuf, einem alten Bekannten, aufdem Maxis Eltern in Ungarn zur Flucht nach Deutschland verholfen hatten, derauf. ihnAls besuchtdieser undMaxis letztendlichVater Maxibesucht, erreichtgelingt es ihm, diesie am Telefon zu erreichen. Dabei erzählt sie ihm von ihrem derzeitigen Aufenthalt in [[Straßburg erzählt]].
Maxi entscheidet sich währenddessen, auf dem Treffen mit Duval eine Rede zu halten und ihre Geschichte zu erzählen.
Auf einer Party plant Karl mit seinen engsten Mitstreitern den letzten Schachzug: Ein hohes Mitglied von re/Generation soll in der Öffentlichkeit von einem anderen erschossen werden, um die Bewegung vollständig zu instrumentalisieren und die Revolution zu starten.
 
Maxi entscheidet sich währenddessen, auf dem Treffen mit Duval eine Rede zu halten und ihre Geschichte zu erzählen. Die Aufnahme davon findet in den [[Soziale Medien|sozialen Medien]] rasch Verbreitung und erhält sehr viele Aufrufe.
Nach dem Referendum mit Duval geht die Gemeinschaft in ein Restaurant zum Feiern des gelungenen Auftritts.
Auf einer Party plant Karl mit seinen engsten Mitstreitern den letzten SchachzugCoup: Ein hohes Mitglied von re/Generation soll in der Öffentlichkeit von einem anderen erschossen werden, um die Bewegung vollständig zu instrumentalisieren und dieso eine Revolution zu starten.
Später am Abend erscheint Alex, und re/Generation zeigt ihm Maxis Rede.
 
Währenddessen gibt Karl einem seiner Freunde ein Zeichen, und er geht nach draußen, um über Livestream eine Rede zu halten. Er wird erschossen und in ganz Europa bricht die Revolution unter dem Namen ,Je suis Karl‘ aus.
Nach dem Referendum mit Duval geht die Gemeinschaft in ein RestaurantGesellschaft zum Feiern des gelungenen Auftritts in ein Restaurant.
Später am Abend erscheint dort Alex und re/Generation zeigt ihm Maxis Rede. Er ist erschrocken, wie sich Maxi für deren Zwecke einspannen hat lassen und will sie überzeugen, mit ihm zurück nach Deutschland zu kommen, Maxi will jedoch nicht und meint, dass sie seit dem Anschlag täglich mit Angst leben muss und die Sache daher richtig findet.
Währenddessen gibt Karl einem seiner Freunde ein Zeichen und er geht nach draußen, um einen [[Livestream]] über die Ereignisse zu halten. Er wird wie geplant erschossen und europaweit bricht daraufhin unter dem Namen ,Je suis Karl‘ eine Revolution aus, bei der ganze Straßenzüge verwüstet und außereuropäische Zuwanderer attackiert werden. Maxi und ihr Vater fliehen gemeinsam mit dem ebenfalls mitgekommenen Yusuf in einen [[Abwasserkanal]] und versuchen, dem Zentrum der Unruhen in Straßburg zu entkommen.
 
== Produktion ==
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|Description = Regie führte [[Christian Schwochow]]
}}
Der Filmtitel ''Je suis Karl'' ist ein Anspielung auf den Schlachtruf und die Solidaritätsbekundung, mit der Mitarbeiter der französischen Satirezeitschrift ''[[Charlie Hebdo]]'' ([[Je suis Charlie]]) auf den 2015 verübten islamistischen Anschlag reagierten.<ref name="fluterRatmann">Mirjam Ratmann: ''[https://www.fluter.de/je-suis-karl-rezension-berlinale Zwischen Ginverkostung und Bombenbasteln.]'' In: fluter:, 16. Juni 2021.</ref> Regie führte [[Christian Schwochow]]. Das Drehbuch schrieb [[Thomas Wendrich]].
 
Der Film erhielt von der [[Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien|Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien]] eine Produktionsförderung von 500.000 Euro, vom [[Deutscher Filmförderfonds|Deutschen Filmförderfonds]] in Höhe von 880.000 Euro und vom [[Medienboard Berlin-Brandenburg]] in Höhe von 300.000 Euro.<ref>''[https://www.medienboard.de/fileadmin/user_upload/pdf/Foerderentscheidungen/Foerderzusagen_April_2019.pdf Medienboard Förderzusagen April 2019.]'' In: medienboard.de. Abgerufen am 14. Februar 2021. (PDF; 142 KB)</ref> Die [[Filmförderungsanstalt]] beteiligebeteiligte sich mit insgesamt rund einer Million Euro, die [[Film- und Medienstiftung NRW]] mit rund 1,2 Millionen Euro.
 
=== Besetzung und Dreharbeiten ===
[[Jannis Niewöhner]] spielt in der Titelrolle den Karl. Schwochow hatte bei der Entwicklung der Figur absichtlich die Biografie weggelassen, um die Zuschauer dazu zu bringen, sich zu fragen, wie das alles mit dem Bild zusammenpasst, das sie von Radikalen haben. Er wollte so auch keine psychologische Erklärung für sein Verhalten liefern, die mit seinen Erfahrungen in seinem bisherigen Leben begründet wird.<ref name="DeutschlandfunkKulturThomeyNichelmann">Emily Thomey und Johannes Nichelmann: ''[https://www.deutschlandfunkkultur.de/je-suis-karl-schrecken-in-bildern-wie-erzaehlt-man-vom.3717.de.html?dram:article_id=502837 „Je suis Karl“: Schrecken in Bildern: Wie erzählt man vom Terror?]'' In: Deutschlandfunk Kultur, 9. September 2021. (Audio)</ref> Die Schweizerin [[Luna Wedler]] übernahm die Rolle von Maxi. [[Milan Peschel]] spielt ihren Vater Alex. In weiteren Rollen sind [[Marlon Boess]], [[Aziz Dyab]], [[Mélanie Fouché]], [[Ruzica Hajdari]], [[Therese Hämer]], [[Johann-Christof Laubisch]] und [[Vanessa Loibl]] zu sehen.
[[Datei:Drehort des Films Je suis Karl in Berlin-Friedrichshain 2a.jpg|mini|hochkant=1.15|Einer der Drehorte: Berlin-Friedrichshain, Frankfurter Allee Ecke Proskauer Straße<!--im Film ist nach der Bombe die Rauchwolke über dem Gebäude zu sehen-->]]
Über seine Rolle des Verführers aus der rechten Szene, der [[Rhetorik|rhetorisch]] sehr begabt ist, Leute für sich gewinnenzu kanngewinnen, und eine friedfertige Ausstrahlung hat, sagte Niewöhner: „Und das ist das Gefährliche. Man lässt sich von der äußeren Erscheinung dieses Menschen verführen. Darum geht’s im Film. [...] Es ist schwer geworden, hinter dieser friedvollen Hülle die eigentlichen Absichten einer menschenfeindlichen Politik zu erkennen.“<ref>Markus Tschiedert: ''[https://www.quotenmeter.de/n/127512/jannis-niewoehner-vielleicht-bewege-ich-mich-in-einer-bubble Jannis Niewöhner: 'Vielleicht bewege ich mich in einer Bubble'.]'' In: quotenmeter.de, 22. Juni 2021.</ref>
 
Gedreht wurde ab Herbstanfang 2019 in [[Köln]].<ref name="Blickpunkt:FilmMüller">Jochen Müller: ''[https://beta.blickpunktfilm.de/details/446230 Foto des Tages: Dreharbeiten für Christian Schwochows "Je„Je suis Karl"Karl“ in NRW beendet.]'' In: ''Blickpunkt:Film,'' 9. Dezember 2019.</ref> Weitere Aufnahmen entstanden in Berlin-Friedrichshain in der Thaerstraße und ihrer Umgebung und auf der Frankfurter Allee, Ecke Proskauer Straße. Anfang Dezember 2019 wurden die Dreharbeiten beendet.<ref name="Blickpunkt:FilmMüller"/> Als Kameramann fungierte [[Frank Lamm]]. Einige im Film zu sehendensehende Aufnahmen stammen aus dem Archiv, zum Beispiel Bilder von Ausschreitungen in Madrid und einer Demonstration von Neonazis in Stockholm.
 
=== Filmmusik und Veröffentlichung ===
Die Filmmusik komponiertekomponierten [[Tom Hodge]] und Tomáš Dvořák. Der Film verwendet zudem Musik von [[Floex]] und Songs von [[Max Rieger (Musiker)|Max Rieger]], so ''All diese Gewalt'', auch ''Karl’s Song'' genannt. Des Weiteren zu hören sind ''Everything must Change'' von The Command und ''À la guerre'' und ''nouveux Flux'' von Rapper Yung H4T3, von [[Johann-Christof Laubisch]] gespielt, im Film während einer Party zu hören. Zudem singt Anna Fialová in ihrer Rolle von Jitka ''Never too late'' und ''Samota''. Yusuf singt im Film auf Arabisch ''Für die Nachbarskinder'' von Aziz Dyab. Das Soundtrack-Album mit 14 Musikstücken von Hodge und Floex wurde im September 2021 von Minority Records als Download veröffentlicht.<ref>https://filmmusicreporter.com/2021/09/22/je-suis-karl-soundtrack-released/</ref>
 
Die Premiere erfolgte am 19. Juni 2021 beim Open Air stattfindenden [[Internationale Filmfestspiele Berlin 2021|Berlinale Summer Special]].<ref>Tom Grater: ''[https://deadline.com/2021/02/berlinale-unveils-competition-line-up-follow-live-1234692026/ Berlinale Unveils Competition Line-Up: New Pics From Daniel Bruhl, Celine Sciamma, Radu Jude, Xavier Beauvois & Hong Sang-soo.]'' In: deadline.com, 11. Februar 2021.</ref><ref>''[https://www.berlinale.de/ende/programme2021/programmeprogramm/detail202103725.html?film_id=202103725 Je suis Karl.]'' In: berlinale.de. Abgerufen am 2329. MaiSeptember 20212023.</ref> Die Premiere fand in Anwesenheit von Thomas Wendrich, Christian Schwochow, Jannis Niewöhner, Luna Wedler und Milan Peschel statt.<ref>https://www.filmstiftung.de/news/nrwberlinale-je-suis-karl-2/</ref> Im August 2021 feierte der Film beim [[Filmfestival Kitzbühel]] seine Österreich-Premiere.<ref>Jochen Müller: ''[https://beta.blickpunktfilm.de/details/461747 "Hannes" eröffnet Filmfestival Kitzbühel.]'' In: Blickpunkt:Film, 7. Juli 2021.</ref> Der Kinostart in Deutschland erfolgte am 16. September 2021 im Verleih von Pandora.<ref>''[http://www.insidekino.com/DStarts/DStartplan.htm Starttermine Deutschland.]'' In: insidekino.com. Abgerufen am 16. September 2021.</ref> Schwochow wollte den deutschen Kinostart rund um den Jahrestag der [[Terroranschläge am 11. September 2001|Terroranschläge von 11. September]] und im Vorfeld der [[Bundestagswahl 2021|Bundestagswahl]] platzieren.<ref name="DeutschlandfunkKulturThomeyNichelmann"/> ''Je suis Karl'' wurde im Jahr 2023 im Rahmen der [[SchulKinoWochen]] in Bayern vorgestellt.<ref>''[https://www.schulkinowoche.bayern.de/wp-content/uploads/2023/01/SchulkinoWocheBayern_2023_Programmheft.pdf SchulKinoWoche Bayern.]'' In: bayern.de. Abgerufen am 2. Dezember 2023. (PDF; 4,29 MB)</ref>
 
== Rezeption ==
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Das Onlineportal [[kinofenster.de]] empfiehlt ''Je suis Karl'' ab der 9. Klasse für die Unterrichtsfächer [[Deutschunterricht|Deutsch]], Politik, [[Gemeinschaftskunde|Sozialkunde]], Geschichte und [[Ethikunterricht|Ethik]] und bietet Materialien zum Film für den Unterricht. Dort heißt es, re/Generation gebe sich als paneuropäisches Netzwerk einen jugendaffinen Anstrich, indem es geschickt moderne Kommunikationsmittel und Formate der Event-Kultur und [[Influencer]]-Szene nutzt, um seine wahren Ziele zu kaschieren. Hier könnten Schülerinnen und Schüler eine Analyse der Methoden der Organisation mit einem Austausch eigener Erfahrungen in den Sozialen Medien verknüpfen. Zugleich liege es nahe, im Geschichtsunterricht Vergleiche zu den Erscheinungsbildern früherer Rechtsparteien zu ziehen. Ausgehend vom Filmtitel könnten die Schülerinnen und Schüler im Fach Politik erörtern, wie politische Aktivisten [[Symbol]]e und [[Parole (Linguistik)|Parolen]] erfinden oder für ihre Zwecke umdeuten.<ref>https://www.kinofenster.de/filme/neuimkino/je-suis-karl-film/</ref>
 
Das JugendmagazinDer ''[[fluter (Magazin)|fluter der Bundeszentrale für politische Bildung]]'' schreibt zu dem Thema, in vielen europäischen Ländern würden rechtsextreme Gruppierungen an Popularität gewinnen, auch bei jungen Menschen. Federführend sei dabei die „[[Identitäre Bewegung]]“, die sich gerne hip und modern präsentiert. Genau daran erinnere auch die „Summer Academy“ in ''Je suis Karl''. Der Film zeige, wie schnell Trauer, Wut oder Angst Menschen dazu bringen können, sich gänzlich von ihren eigentlichen Idealen abzuwenden, und die potenzielle Gefahr, die für demokratische Gesellschaften von einer [[europa]]weit vernetzten, strategisch klugen und manipulativen rechtsextremen Bewegung ausgeht. Auch wenn das im Film an manchen Stellen etwas zu dick aufgetragen wirke, brauche es andererseits vielleicht gerade diese Überzeichnung, damit die Botschaft ankommt, was sie auch tue: „''Je suis Karl'' ist ein Film, der einen sprachlos und mit dem unguten Gefühl zurücklässt, dass das alles nicht so weit weg ist von der Realität.“<ref name="fluterRatmann"/>
 
Auf der vom österreichischen Filmverleih [[Filmladen (Filmverleih)|Filmladen]] initiierten Website „Kino macht Schule“, die sich an Lehrerinnen und Lehrer richtet, die mit dem Medium Film im Unterricht vertiefend arbeiten wollen, werden Materialien und Bilder für Schulzwecke als Download angeboten.<ref>''[http://www.kinomachtschule.at/filme/jesuiskarl.html Je suis Karl.]'' In: kinomachtschule.at. Abgerufen am 9. April 2022.</ref>
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=== Auszeichnungen ===
Von den Produzenten wurde ''Je suis Karl'' für die Auswahl des [[Liste der deutschen Vorschläge für die Oscar-Nominierung in der Kategorie bester fremdsprachigerinternationaler Film|deutschen Beitrags]] für die [[Oscarverleihung 2022]] eingereicht.<ref>Barbara Schuster: ''[https://beta.blickpunktfilm.de/details/463477 Zehn deutsche Filme stehen für die Oscar-Einreichung bereit.]'' In: Blickpunkt:Film, 2. September 2021.</ref> Im Folgenden weitere Nominierungen und Auszeichnungen.
{{Doppeltes Bild|rechts|MJKr01699 Jannis Niewöhner (NRW-Empfang, Berlinale 2020).jpg|143|MJKr01648 Luna Wedler (NRW-Empfang, Berlinale 2020).jpg|142|[[Jannis Niewöhner]] und [[Luna Wedler]], hier kurz nach<br />Ende der Dreharbeiten, spielen Karl und Maxi}}
'''[[Deutscher Filmpreis 2021]]'''
* Nominierung als ''Bester Spielfilm''
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=== Presse ===
 
[[Hannah Pilarczyk]] veröffentlichte im ''[[Der Spiegel (online)|Spiegel]]'' eine vernichtende Kritik, die den Film als ''ins„ins Lächerliche überzeichnet''überzeichnet“ bezeichnet und in Bezug auf die Ein-Dimensionalität des Charakters Karl die Frage aufwirft, ob man den Zuschauern wirklich so dumm kommen müsse.<ref>{{cite web |last1=Pilarczyk |first1=Hannah |title=Politthriller »Je suis Karl«: Keinohrnazis |url=https://www.spiegel.de/kultur/kino/je-suis-karl-mit-jannis-niewoehner-keinohrnazis-a-25a82485-6fe4-4278-9a4c-5e1b07945d67 |website=Spiegel Online |access-date=2021-09-17}}</ref>
<!--Die Sichtung nordamerikanischer Filmkritiken durch Rotten Tomatoes ergab eine desaströse Bewertung von 0 % (bei fünf Rezensionen).<ref>https://www.rottentomatoes.com/m/je_suis_karl</ref>-->
 
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[[Kategorie:Filmdrama]]
[[Kategorie:Terrorismus im Film]]
[[Kategorie:Christian Schwochow]]