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Im Winter 1928 gründete Wang in Shanghai zusammen mit [[Chen Gongbo]], Wang Leping und Gu Mengyu eine Fraktion zur Reorganisation der Partei. Chiang, der mittlerweile die [[Chinesische Wiedervereinigung (1928)|Chinesische Wiedervereinigung]] verwirklicht hatte, wurde von dieser Gruppe als Verräter an Suns Theorien angesehen. Als Anführer dieser sogenannten ''Reorganisierer'' konnte Wang mehrere Sympathisanten gewinnen. 1929 wurde die Gruppierung auf dem Parteitag der Kuomintang scharf verurteilt und Chen, Wang Leping und Gu aus der Partei ausgeschlossen. Wang erhielt eine Strafe.
 
Dies bestärkte die Gruppe in ihren Bemühungen, Chiang zu stürzen. Wang verbündete sich mit [[Feng Yuxiang]] und [[Yan Xishan]], zwei [[Nördliche Militaristen#Guominjun|chinesischen Kriegsherren]], die einen Bürgerkrieg gegen Chiang führten. Im Juli rief Wang eine neue Hauptstadt der Kuomintang in [[Peking]] aus. In Zentralchina trafen die Streitkräfte Chiangs aus Nanjing und Wangs Armeen aufeinander. Eine Entscheidungsschlacht blieb aus, da sich im September 1930 [[Zhang Xueliang]], der in der [[Mandschurei]] Truppen kommandierte, auf Chiangs Seite schlug. Die Truppen Wangs befanden sich nun in einem Zweifrontenkrieg und konnten aufgerollt werden.
 
1930 reiste Wang auch nach Deutschland, wo er den Kontakt zu [[Adolf Hitler]] suchte. Nach seiner Rückkehr nach China floh er in den Süden, wo er sich in [[Guangzhou]] einer Bewegung zur Unterstützung Hu Hanmins gegen Chiang anschloss. Diese Bewegung war zwar schwach, ermöglichte Wang aber einen Friedensschluss, und er konnte einen Posten in Nanjing unter Chiang als Anführer der Kuomintang antreten.
 
=== Krieg mit Japan ===
In den 1930er Jahren dehnte Japan seine Expansion auf China aus, und 1931 kam es zur [[Mandschurei-Krise]]. Japan besetzte die Mandschurei und errichtete eine Marionettenregierung. Wang söhnte sich im gleichen Jahr mit Chiang aus und wurde von 1932 bis 1935 Regierungschef. Wang stellte sich auf die Seite der Kriegsbefürworter, jedoch lehnte Chiang einen offenen Krieg gegen Japan ab, da er seine Kräfte für die inneren Streitigkeiten sparen wollte. Die schweren militärischen Niederlagen in der [[Schlacht um Shanghai (1932)|Schlacht um Shanghai 1932]] und der [[Verteidigung der Chinesischen Mauer]] 1933 sorgten für ein Umdenken Wangs, der nun einen Krieg gegen Japan für unmöglich hielt. Wang versuchte nun eine politische Lösung des Konfliktes anzustreben, was ihm aber gegen Teile der Kuomintang und dendie japanischen Interessen nicht gelang.
 
Im [[Zwischenfall von Xi’an]] 1936 meuterte die Armee der Kuomintang gegen Chiang Kai-shek und entführte ihn, bis er bereit war, ein Bündnis mit den Kommunisten gegen Japan einzugehen. Ein Jahr später kam es zum [[Zwischenfall an der Marco-Polo-Brücke]] und daraufhin zum [[Zweiter Japanisch-Chinesischer Krieg|Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg]]. Die chinesischen Truppen wurden von der [[Kaiserlich Japanische Armee|japanischen Armee]] schnell zurückgeworfen, obwohl sie in der [[Schlacht um Shanghai (1937)|Zweiten Schlacht um Shanghai]] unerwartet starken Widerstand leisteten. Wang floh mit der Regierung aus [[Nanjing]], als die Stadt von den Japanern in der [[Massaker von Nanking|Schlacht um Nanjing]] erobert wurde. [[Chongqing]] wurde zur Ausweichhauptstadt und daraufhin von den Japanern schwer bombardiert.
 
Die Japaner errichteten unterdessen in Nanjing eine neue chinesische Regierung, die von einigen Kriegsherrn unter [[Liang Hongzhi]] angeführt wurde und der sich einzelne Verbände der Kuomintang anschlossen, die beim Rückzug abgeschnitten wurden. Die Regierung besaß aber faktisch keinen Einfluss.
 
=== Anführer der ''Neuorganisierten Regierung der Republik China'' ===
[[Datei:Wang Jingwei and Nazis.jpg|miniatur|Wang Jingwei und der deutsche Botschafter [[Heinrich Georg Stahmer]] (1942)]]
 
1938 floh Wang aus Chongqing nach [[Hanoi]], um mit dem japanischen Spion [[Doihara Kenji]] über Frieden zu verhandeln.<ref>Haldore E. Hanson: ''Humane Endeavour: The Story of the China War''; Farrar & Rinehart, 1939 S. 188.</ref> Am 30. März 1940 gründete er unter japanischer Kontrolle die ''[[Neuorganisierte Regierung der Republik China]]'' in Nanjing. Die Japaner hatten zuvor Liangs Regierung aufgelöst.
 
Wang forderte die chinesische Bevölkerung auf, sich seiner Regierung anzuschließen, die Frieden mit den Japanern aushandeln wollte. Unter dem Ausruf ''Rückkehr in die Hauptstadt'' ({{zh|kurz=1|t=還都|c=还都|p=huándū}}) versuchte er, Nanjing als einzige mögliche Hauptstadt und somit seine Regierung als einzig wahre Regierung darzustellen,. obwohlVon Wang1940 währendbis des1944 Kriegeswohnte Wang Jingwei in Japan[[Wang Jingweis Amtssitz|einem Haus]] im heutigen [[Gulou (Nanjing)|Bezirk lebteGulou]]. Die ''Reorganisierte Regierung'' berief sich wieder auf Suns ''[[Drei Prinzipien des Volkes]]'' und benutzte sogar die gleiche Flagge wie die Kuomintang, nur dass eine Aufschrift „''Friedvoll, Antikommunistisch, Konstruktiv''“ aufgedruckt wurde.
 
Die Friedensbedingungen der Japaner waren hart, und die Zustimmung kam einer Kapitulation gleich: Japan wollte Truppen in Nordchina stationieren, spezielle Wirtschaftskonzessionen im [[Jangtse]]-Tal und ein Verbot antijapanischer Bestrebungen. Außerdem sollte die Regierung die Abtretung Mandschukuos akzeptieren.
 
Wang unterzeichnete den Friedensvertrag. Dennoch misstrauten die Japaner der Regierung, und Wang war bemüht, sich den Japanern als Alliierter anzubieten. Trotzdem blieb die Regierung zum größten Teil machtlos und schaffte es auch nicht, das Volk zu überzeugen. Als immer stärker abzusehen war, dass der [[Pazifikkrieg]] sich gegen Japan entscheiden würde, erlaubte die japanische Regierung Wang 1943, den [[Vereinigte Staaten|USA]] und [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] den Krieg zu erklären. Japan überstellte der Regierung die ausländischen Besitztümer und vormals beschlagnahmtes Land und gab der Regierung mehr Macht. Dies kam jedoch zu spät, und das Misstrauen gegen die Regierung konnte nicht mehr aufgehoben werden. Die Japaner unternahmen 1944 Friedensmissionen nach Chongqing und umgingen dabei die Regierung unter Wang. Am 10. November 1944 verstarb Wang in [[Nagoya]], [[Japan]] an einer Erkrankung. Chen Gongbo folgte ihm ins Amt nach.
 
== Einzelnachweise ==
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== Literatur ==
* David P. Barrett, Larry N. Shyu: ''Chinese Collaboration with Japan, 1932–1945. The Limits of Accommodation.'' Stanford University Press, Stanford (CA) 2000, ISBN 0-8047-3768-1.
* Suisheng Zhao: ''Power by Design. Constitution-Making in Nationalist China.'' University of Hawaii Press, Honolulu (HI) 1996, ISBN 0-8248-1721-4.
* S. Noma (Hrsg.): ''Wang Jingwei (Wang Ching-wei)''. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X.
 
== Weblinks ==
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[[Kategorie:Premierminister (Republik China)]]
[[Kategorie:Person im Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg]]
[[Kategorie:Person im(chinesische Zweiten Weltkrieg (ChinaKollaboration)]]
[[Kategorie:Chinese]]
[[Kategorie:Geboren 1883]]