„Belichtungsmesser“ – Versionsunterschied
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Ein '''Belichtungsmesser''' ist ein [[Fotometer]] und dient in der [[Fotografie]] oder in der [[Filmkunst|Filmfotografie]] dazu, die [[Helligkeit]] des Motivs zu messen und daraus die [[Blendenzahl]] und [[Belichtungszeit]] für die [[Belichtung (Fotografie)|Belichtung]] zu berechnen.
▲[[Datei:Autoexpmeter.JPG|thumb|Automatischer Belichtungsmesser]]
▲[[Datei:Minolta_View_Meter_9.jpg|thumb|Analoger Handbelichtungsmesser]]
Gemessen wird die [[Beleuchtungsstärke]] des vom Motiv zur Kamera reflektierten Lichts in der Einheit [[Lux (Einheit)|Lux]], früher in [[phot]], also einfallender [[Lichtstrom]] Φ pro Flächeneinheit. Als eigenständiges Gerät wird es als ''Handbelichtungsmesser'' und als Teil einer [[Kamera]] als ''integrierter'' oder ''interner Belichtungsmesser'' bezeichnet.
▲[[Datei:Belichtungsmesser Practos II.jpg|thumb|"Practos II", optischer Belichtungsmesser; der Belichtungsmesser arbeitet rein optisch, die Belichtung wird auf einer optischen Skala ermittelt, wobei der Belichtungswert dem angezeigten Wert entspricht, der gerade noch sichtbar ist.]]
▲[[Datei:Skala_opt_Belichtungsmesser_resized.jpg|thumb|Skala eines optischen Belichtungsmessers, ähnlich dem oben gezeigten "Practos II"]]
== Technik ==
Erste Methoden, die richtige Belichtung des fotografischen Materials durch Messung festzustellen, stammten aus dem 19. Jahrhundert und nutzten photochemische Vorgänge,
Frühe Fotografen sollen angeblich die Pupille einer Katze zur Belichtungsmessung herangezogen haben.<ref>[http://photobibliothek.ch/seite007v.html photobibliothek.ch]</ref><ref>Christian Westphalen: ''Die große Fotoschule '' Galileo Press, Bonn 2014, ISBN 978-3-8362-2384-3, S. 255.</ref>
Als optische Belichtungsmesser kamen zunächst die Stufenfotometer wie das „Lucimeter“ ebenfalls bereits im 19. Jahrhundert auf den Markt. Bei diesen wurde mittels abgestufter übereinander liegender Papiere oder Glasplättchen nach der Zahl derselbigen gesucht, bei denen kein Licht mehr das Gerät durchdrang; aus der Zahl konnten dann auf die einfallende Lichtmenge und damit die nötige Belichtungszeit Rückschlüsse gezogen werden.<ref>Wolfgang Baier: ''Quellendarstellungen zur Geschichte der Fotografie.''
Moderne Belichtungsmesser verwenden zur Lichtmessung einen [[Lichtsensor]]. Es werden [[Fotowiderstand|Fotowiderstände]] und [[Fotodiode]]n eingesetzt. Der Lichtsensor muss eine spektrale Empfindlichkeit besitzen, die an die [[Hellempfindlichkeitskurve]] des Auges beziehungsweise des Films angepasst sein muss.
Ältere Belichtungsmesser arbeiteten mit einer seit 1883 durch [[
Neuere Geräte und Belichtungsmesser in Kameras arbeiten oft mit einem Cadmiumsulfid (CdS)-Fotowiderstand; sie benötigen daher eine Batterie als Energiequelle, oft in Form einer [[Knopfzelle]]. Der Widerstandsverlauf von Fotowiderständen ist stark nichtlinear, so dass oft keine Bereichsumschaltung nötig ist.▼
▲Neuere Geräte und Belichtungsmesser in Kameras arbeiten oft mit einem Cadmiumsulfid (CdS)-Fotowiderstand. Der Widerstandsverlauf von Fotowiderständen ist stark nichtlinear, so dass oft keine Bereichsumschaltung nötig ist.
Sowohl Selenzellen als auch CdS-Fotowiderstände besitzen annähernd eine spektrale Empfindlichkeit wie das Auge und benötigen daher keinen Farbfilter. Einer Silizium-Fotodiode muss hingegen ein [[Tageslichtfilter]] vorgesetzt sein, um diese an die spektrale Empfindlichkeit anzupassen beziehungsweise deren höhere Empfindlichkeit im Rot- und Infrarotbereich zu kompensieren.
[[Blitzbelichtungsmessung|Blitzbelichtungsmesser]] messen nicht die Beleuchtungsstärke, sondern die [[Lichtmenge]], die auf sie trifft, indem sie das [[Integralrechnung|Integral]] der Beleuchtungsstärke während der Zeit des Blitzes bilden. Sie benötigen daher eine Synchronisierung zum Blitzgerät: entweder synchronisieren sie sich selbst bei Beginn des Blitzes, oder sie besitzen einen Synchronanschluss, um den Blitz über ein Kabel auszulösen.
[[Spiegelreflexkamera]]s mit [[TTL-Belichtungsmessung|Innenmessung]] besitzen einen Fotoempfänger im Strahlweg hinter der Blende. Sie können daher objektivunabhängig die Beleuchtung messen. Sie besitzen eine mit der Belichtungszeit und der Filmempfindlichkeit korrigierte Mittenanzeige mit Leuchtdioden oder einem in das Sucherbild eingeblendeten Zeiger.
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== Integrierter oder Interner Belichtungsmesser ==
[[Datei:
[[Datei:Nikon FM Viewfinder.jpg|mini|Belichtungsmesser mit LED-Anzeige im Sucher einer Nikon FM (1977)]]
[[Datei:Digital ambient light meter.jpg|
[[Datei:Skala Gossen Sixtomat 1952.jpg|
Ein Belichtungsmesser ist heute Bestandteil fast aller [[Fotoapparat]]e. Er ist im Wesentlichen für die richtige [[Belichtung (Fotografie)|Belichtung]] einer Aufnahme verantwortlich, da er das richtige Verhältnis aus Belichtungszeit und Blendenöffnung (in Abhängigkeit von der Empfindlichkeit des Films) berechnet. Berechnete Belichtungszeit und/oder Blendenöffnung werden dann entweder von der Kamera selbständig (Automatik) oder vom Fotografen manuell eingestellt (mittels [[Nachführmessung]] oder über abgelesene [[Lichtwert|EV]]/[[Lichtwert|LW]]/Blenden/Zeit-Werte).
Die interne [[Belichtungsmessung]] einer ([[Spiegelreflexkamera|Spiegelreflex]]-)[[Kamera]] durch das [[Objektiv (Optik)|Objektiv]] hindurch wird entsprechend dem englischen Begriff "Through The Lens" als [[TTL-Belichtungsmessung]] bezeichnet.
Sucherkameras verfügen häufig über eine Belichtungsmessung, die neben dem Objektiv oder im Kameragehäuse eingebaut ist. Bei Nahaufnahmen kann diese Anordnung durch die Parallaxe zu Fehlmessungen führen. Einzelne Kamerakonstruktionen nutzen für die Belichtungssteuerung auch das vom Film während der Belichtung reflektierte Licht.
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Bei der Verwendung von Tochter-Blitzgeräten kann der integrierte Belichtungsmesser einer Kamera mit eingebautem Blitz die exakte Lichtmenge nicht steuern, da sich das Licht der anderen Blitzquellen erst beim Auslösen des Blitzes addiert, was zu einer Überbelichtung führt. In diesen Situationen kann nur ein separater Belichtungsmesser die exakte Lichtmenge messen. Die hieraus gewonnenen Daten können dann an der Kamera so eingestellt werden, dass eine korrekte Belichtung gewährleistet ist.
Die Messung findet entweder vom Kamerastandpunkt aus statt oder direkt am Objekt oder einer [[Graukarte]]. Spezielle [[Spot-Belichtungsmesser]] dienen der Messung einzelner Bildausschnitte.
Mit Hilfe eines speziellen Filters (Kalotte) kann statt des reflektierten Lichtes bei vielen Handbelichtungsmessern auch das Licht gemessen werden, das von der Lichtquelle geliefert wird und auf das Objekt fällt. Der Filter wird entweder vor den Sensor geschoben oder geklappt.
== Weblinks ==
{{Wiktionary
{{
* [http://www.helmuts-fotokiste.de/kameras/belichtungsmesser.html Sammlung von Belichtungsmessern und Belichtungsgeräten]
* [http://photobutmore.de/vintagephoto/ Sammlung und Beschreibung von Belichtungsmessern unterschiedlicher Bauarten]
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Optisches Messgerät]]
[[Kategorie:Belichtung (Fotografie)]]
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