„Griechische Rhodopen“ – Versionsunterschied
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Die '''Griechischen Rhodopen''' ({{
== Geographie ==
Die griechischen Rhodopen beginnen östlich des Flusses [[Nestos]] ([[Mesta]]) und erstrecken sich nach Osten hin bis zur Ebene des Flusses Evros. Nach Süden werden sie durch die Küstenlinie der griechischen Verwaltungsregion [[Ostmakedonien und Thrakien]] begrenzt, nach Norden sind sie durch die Grenze zwischen Griechenland und [[Bulgarien]] als griechische Rhodopen abzugrenzen. Das Rhodopengebirge erstreckt sich über die griechisch-bulgarische Grenze, welche größtenteils auf den Gipfelzügen des Gebirges verläuft, weiter nach Norden in das bulgarische Territorium. Die Erhebungen auf der Insel [[Thasos]] gehören trotz der Unterbrechung des Gebirges durch das Meeresgebiet des Golf von Kavala [[Geologie|geologisch]] zu den griechischen Rhodopen.
Die griechischen Rhodopen umfassen mehrere, abgrenzbare Gebirgszüge. Im Westen an der Ostbegrenzung des Strymonas-Tals finden sich von Norden nach Süden die Gebirgszüge des [[Orvilos]] (
Östlich und nördlich des Flusses Nestos mit seinem schmalen Tal beginnen die im griechischen Sprachgebrauch als ''West-Rhodopen'' bezeichneten Gebirgszüge des Rhodopen-Gebirges. In diesem Gebirgsteil liegen zwei Schutzgebiete, welche naturbelassenen von menschlichen Eingriffen unberührten Wald unter besonderen Schutz stellen (''Parthenio Dasos'', ''Dasos Fraktou''). Nördlich des ''Parthenio Dasos'' entspringt der Fluss [[Arda (Mariza)|Arda]] auf bulgarischem Gebiet in unmittelbarer Nähe der griechischen Grenze. Der Wasserabfluss der Südflanke wird über den Nestos und seinen Nebenfluss [[Arkoudorema (Nestos)|Arkoudorema]] realisiert. Eine der höchsten Erhebungen in diesem Gebirgsabschnitt ist die [[Koula]] (
An den Fluss Kompsatos nach Osten hin anschließend finden sich die Gebirgszüge der ''östlichen Rhodopen''. Diese erstrecken sich bis an die westliche Begrenzung des Flusstals des Evros. Nach Süden hin grenzen sie an die Ebene von [[Komotini]] bzw. die Ebene des [[Vistonida-See]]s. Zwischen Komotini und [[
Hinsichtlich der [[Politische Gliederung Griechenlands|Verwaltungsgliederung]] liegen die griechischen Rhodopen fast ausschließlich in der Verwaltungsregion Ostmakedonien und Thrakien mit den
== Geologie ==
[[Datei:Südliche Rila-Rhodopen C.jpg|
Geologisch werden die griechischen Rhodopen nach Westen hin durch das [[Serbomazedonisches Massiv|serbomazedonische Massiv]], welches sich von [[Serbien]] über [[Nordmazedonien|Mazedonien]] bis in die [[Ägäis]] unter Einschluss der östlichen Teile der [[Chalkidiki]] einschließlich der Halbinsel [[Athos]] und der Insel [[Thasos]] zieht, begrenzt.
Die griechischen Rhodopen werden geologisch auch als kristalline Rhodopen-Serie bezeichnet. Diese ist aufgebaut aus einer liegenden [[Gneis|Schiefergneis]]-Abfolge, einer mittleren [[Marmor]]- und einer hangenden Schiefergneis-Folge. Es handelt sich um ein bis zu 12.000 m mächtiges Kristallin [[Sedimentation|sedimentären]] Ursprungs, aufgebaut aus einer Wechsellagerung von [[Präkambrium|präkambrischen]] (?) / [[Paläozoikum|paläozoischen]] Sedimenten, wie [[Ton (Bodenart)|Tonen]], sandigen Tonen, [[Kalkmergel]] und mächtigen [[Riffkalk]]en. Die Regional-Metamorphose dieser sedimentären Ablagerungen erfolgte in der frühen [[Alpidische Orogenese|Alpidischen Orogenese]], im Zuge einer intensiven [[Tektonik]] und eines regen [[Plutonismus (geologisch)|Plutonismus]]. [[Radiometrie|Radiometrische]] Altersbestimmungen ergaben für die [[Granodiorit]]e und damit für die [[Orogenese]] des Massivs ein Alter zwischen 45 und 23 Millionen Jahren. Eine ältere, prä[[Paläozoikum|paläozoische]] Orogenese liegt vermutlich im nördlichen Kern des Rhodope-Kristallins vor. Bei einem radiometrischen Alter von etwa 300 Millionen Jahren wird sie der [[Variszische Orogenese|Variszischen Gebirgsbildung]] zugeordnet.
Die Ursachen der Alpidischen Gebirgsbildung in Nordgriechenland im mittleren bis späten [[Eozän]] liegen in den Helladischen Plattenbewegungen infolge der Kollision der [[Eurasische Platte|eurasischen]] und [[Afrikanische Platte|afrikanischen]] Platten. Als eine der größeren Bewegungen findet Ende
Zu der stark ausgeprägten Überschiebungstektonik und einer überprägenden jüngeren Bruch[[tektonik]] kommt eine starke Faltungstektonik. Im Großteil des Gebietes liegen von Nordwest nach Südost streichende, lang aushaltende, flache und weitgespannte Sättel und Mulden vor, denen zahlreiche kleinere parallel laufen. Die jüngere, der Faltung während des [[Tertiär (Geologie)|Tertiärs]] und [[Quartär (Geologie)|Quartärs]] folgende postkristalline Bruchtektonik zeigt sich vorwiegend in vertikalen Bewegungen großer Schollen, die wahrscheinlich beim Aufsteigen der Gebirge und bei den Beckeneinbrüchen, bereichsweise über mehrere Bruchstufen, entstanden sein dürften und dementsprechende große Abtragungen zur Folge hatten, die die entstandenen Becken füllten.
=== Insel Thasos ===
[[Datei:Thasos-Horst und die umgebenden Bruchbecken.jpg|
Die Insel Thasos stellt den südlichsten, aus der Ägäis aufragenden Teil des Rila-Rhodope-Massivs dar. Sie ist rings umgeben von gewaltigen, steilen Störungen und mehrere tausend Meter tief reichenden kristallinen Becken: Das bedeutendste, nordwestlich der Insel gelegene [[Erdöl und Erdgas in der Nordägäis|''Nestos-Prinos-Becken'']], das westlich und südwestlich gelegene ''West-Thasos-Apollonia-Becken'' oder ''Orphanos-Becken'' mit Fortsetzung zum ''[[Strymon]]-Becken'', sowie das östlich der Insel gelegene ''Ost-Thasos-Becken'' mit Übergang zum ''[[Komotini]]-Becken''. Aus diesen randlichen Becken ragt der kristalline Inselkörper horstförmig aus
== Quellen ==
* Andreas Peterek: ''Geomorphologische und bruchtektonische Entwicklung der Insel Thassos (Nordgriechenland).'' Dissertation Universität Erlangen-Nürnberg 1992, Strichcode: FL000077339.
* P. Kronberg, W. Meyer, A. Pilger: ''Geologie der Rila-Rhodope-Masse zwischen Strimon und Nestos (Nordgriechenland)'', Beiheft geologisches Jahrbuch 1988, S.
* Θράκη/Thrace. 1:250.000. Road Editions, Athen. ISBN 960-8481-39-2
* Μακεδονία/Macedonia. 1:250.000. Road Editions, Athen. ISBN 960-8481-18-X
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<references/>
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