„Transposon“ – Versionsunterschied
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Transposons können aber auch auf [[Plasmid]]e oder [[Bakteriophagen|Phagengenome]] übertragen werden, was zu infektiösen [[Mutation]]en führen kann. So kann die neu eingefügte genetische Information bei [[Bakterien]] [[Resistenz]] gegen [[Antibiotika]] hervorrufen.
Transposons machen etwa
DNA-Transposons können auch auf [[Plasmid]]e springen und durch die Kointegrate somit [[Resistenzgen]]e enthalten. Es ist somit nicht auszuschließen, dass sie für die Verbreitung von Resistenzen gegen [[Antibiotikum|Antibiotika]] eine Rolle spielen. Rund 45 % des [[mensch]]lichen Genoms bestehen aus transponiblen Elementen, die jedoch nur zu einem sehr geringen Anteil zum Springen fähig sind. Es gibt auch die Theorie, dass die [[Immunglobuline]] von Transposons abstammen. Insofern ist es strittig, ob man Transposons zu [[Junk-DNA]] zählen soll. Forschungsergebnisse von [[Eric Lander]] ''et al.'' (2007) zeigen jedoch, dass Transposons eine durchaus wichtige Funktion haben, da sie als ''kreativer Faktor'' im Genom wichtige genetische [[Innovation]]en rasch im Erbgut verbreiten können.<ref>[[Eric Lander]] u. a.: [http://www.nature.com/nature/journal/v447/n7141/abs/nature05805.html ''Genome of the marsupial Monodelphis domestica reveals innovation in non-coding sequences.''] In: ''Nature.'' Band 447, 10. Mai 2007, S. 167–177.</ref>
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Bei DNA-Transposons wird zwischen der ''konservativen Transposition'' und der ''replikativen Transposition'' unterschieden. Während bei der konservativen Transposition das Transposon aus der DNA herausgeschnitten und an anderer Stelle wieder eingebaut wird („Cut & Paste“), wird bei der replikativen Transposition das Transposon nicht herausgeschnitten, sondern eine Kopie erstellt, die an anderer Stelle eingebaut wird („Copy & Paste“). Bei der replikativen Transposition wird die Anzahl der Transposons vermehrt. Das Herausschneiden bzw. das Kopieren des Transposons erfolgt mit Hilfe des Enzyms Transposase.
DNA-Transposons, die zu klein sind, um ein Protein zu codieren, bezeichnet man als „Miniature Inverted-repeat Transposable Elements“ (MITEs). Sie können sich nicht autonom verbreiten. Wie sie sich vermehren oder verschieben, ist noch unklar. Möglicherweise war das Transposase-Gen einmal vorhanden und ist nun defekt oder verloren gegangen. Möglicherweise kopieren und verschieben sich MITEs durch Transposaseenzyme, die von anderen, größeren Transposons codiert werden
RNA-Transposons
== Funktionelle Einteilung transponibler Elemente ==
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Diese Terminologie war jedoch mangels experimenteller Bestätigung zunächst noch nicht allgemein akzeptiert (Stand 2015).<ref name="Krupovic2015"/><ref name="Yutin2015"/>
Wie sich aber zeigte, kodieren die ''[[Adintoviridae]]'' für beide
Das {{lang|en|[[International Committee on Taxonomy of Viruses]]}} (ICTV) hat daher die beiden Virus[[Klasse (Biologie)|klassen]] ''[[Maveriviricetes]]''
Insbesondere gehören die vom ICTV bisher (Stand 1. Juli 2023) bestätigten [[Virophagen]] ([[Riesenviren]] parasitierende Viren) zu den ''
== Trivia ==
Ein synthetisches Transposon (''Sleeping Beauty'') ist von der ''International Society for Molecular and Cell Biology and Biotechnology Protocols and Researches (ISMCBBPR )'' als „Molekül des Jahres 2009“ ausgezeichnet worden. Es gilt als Meilenstein für die gentechnische Veränderung von Eukaryoten.<ref>Barbara Bachtler (Informationsdienst Wissenschaft ): [http://idw-online.de/pages/de/news351912 ''„Dornröschen“ ist Molekül des Jahres.''] Pressemitteilung vom 19. Januar 2010.</ref><ref>Wayne W. Grody: [http://ismcbbpr.synthasite.com/moloftheyear2009.php ''ISMCBBPR's President Isidro A. T. Savillo announces the Molecule of the Year 2009 as Sleeping Beauty Transposase SB 100X.''] (englisch) Auf: ''ismcbbpr.synthasite.com''; zuletzt abgerufen am 20. September 2020.</ref>
== Siehe auch ==
Zeile 152:
<ref name="Bellas2023">
Christopher Bellas, Thomas Hackl, Marie-Sophie Plakolb, Anna Koslová, Matthias G. Fischer, Ruben Sommaruga: ''Large-scale invasion of unicellular eukaryotic genomes by integrating DNA viruses''. In: ''[[PNAS]].'' Band 120, Nr. 16, 10. April 2023, e2300465120, [[doi:10.1073/pnas.2300465120]]. Dazu:
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</ref>
<ref name="Kapitonov2006">
Zeile 185:
<ref name="Widen2023">
Sonya A. Widen, Israel Campo Bes, Alevtina Koreshova, Pinelopi Pliota, Daniel Krogull, Alejandro Burga: ''Virus-like transposons cross the species barrier and drive the evolution of genetic incompatibilities''. In: ''[[Science]].'' Band 380, Nr. 6652, 30. Juni 2023, [[doi:10.1126/science.ade0705]]. Dazu:
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*[https://science.orf.at/stories/3220062/ ''Wie Gene von Tierart zu Tierart springen.''] Auf: ''[[orf.at]]'' vom 29. Juni 2023.
*Nadja Podbregar: [https://www.scinexx.de/news/biowissen/gene-ueberwinden-artschranke-zwischen-mehrzellern/ ''Gene überwinden Artschranke zwischen Mehrzellern: Beleg für horizontalen Gentransfer zwischen Tieren durch eine spezielle Art der Transposons.''] Auf: ''[[scinexx]].de'' vom 3. Juli 2023. *[https://www.eurekalert.org/news-releases/993498?language=german ''Virusähnliche Transposons überwinden die Artenschranke.''] Auf: ''eurekAlert.org'' vom 29. Juni 2023.
</ref>
<ref name="Yutin2015">
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