[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Danke für den SEO-Link
Markierung: Manuelle Zurücksetzung
(10 dazwischenliegende Versionen von 9 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1:
{{Dieser Artikel|behandelt den Bodenbelag ''Terrazzo''. Für die italienische Stadt ''Terrazzo'' in der Provinz Verona siehe [[Terrazzo (Venetien)]].}}
[[Datei:Terrazzo retouched.jpg|mini|Detail eines echten Terrazzo-Fußbodens]]
[[Datei:Cementmosaik plattor.jpg|mini|Moderne [[Betonwerkstein]]e mit dunkel eingefärbtem Zement und hellem Kies, häufig als „Terrazzo-Platten“ bezeichnet]]
 
'''Terrazzo''' ist die Bezeichnung für einen bereits seit der [[Antike]] bekannten mineralischen [[Bodenbelag]]. Farblich ausgewählte [[Zuschlagstoff]]e werden mit Wasser, Pigmenten und Bindemitteln wie [[Baukalk|Kalk]] und [[Zement]] vermischt und wie ein [[Estrich]] auf den Unterboden aufgetragen. Nach dem Aushärten wird der Mörtel [[Schleifen (Fertigungsverfahren)|geschliffen]] und gegebenenfalls nach dem Auftragen von [[Wachs]]en und anderen Stoffen [[Polieren|poliert]], um eine [[Glanz|glänzende]] Oberfläche zu erzielen.
 
Die Herstellung von Terrazzo-Böden ist in Deutschland durch [[DIN]] 18500-1<ref>{{Internetquelle |autor=DIN Deutsches Institut für Normung e. &nbsp;V. |url=https://www.din.de/de/mitwirken/normenausschuesse/nabau/veroeffentlichungen/wdc-beuth:din21:331904350 |titel=DIN 18500-1 Betonwerkstein - Teil 1: Begriffe, Anforderungen, Prüfung |werk=https://www.din.de |hrsg=DIN |datum=2021-01-01 |abruf=2021-02-01 |sprache=DE}}</ref> geregelt.<ref name="din" /><ref name="baunorm" />
 
„Terrazzo-Platten“ sind moderne [[Betonwerkstein]]e, die industriell als Formatplatte mit fertig geschliffener Oberfläche hergestellt und vor Ort in einem [[Mörtel]]bett verlegt werden. Muster und Farbe von Terrazzo-Platten entsprechen häufig dem traditionellen Estrich. Die typische fugenlose Oberfläche von historischem Estrich mit umlaufendem dekorativem [[Fries]] lässt sich mit Terrazzo-Platten jedoch nicht erreichen. „Vor Ort“ hergestellter und fugenlos gegossener Terrazzo, wie er bis Mitte des 20. Jahrhunderts üblich war, wird auch als „Ortsterrazzo“ oder „Guss-Terrazzo“ bezeichnet.
Zeile 11:
== Geschichte ==
[[Datei:Herculaneum Terrazzo.jpg|mini|Terrazzoboden in einem Haus im antiken [[Herculaneum]]]]
[[Datei:Terrazzo-normal.jpg|mini|Terrazzoboden aus der Zeit um die [[Jahrhundertwende]]1900]]
[[Datei:Terrazzo floor.JPG|mini|Ornament im Terrazzoboden]]
[[Datei:Terrazzo Zürich 1898.JPG|mini|Terrazzo Zürich 1898]]
[[Datei:Terrazzo Boden Zürich 1898.JPG|mini|Terrazzo-Boden im Treppenhaus Klosbachstrasse 150, 8032 Zürich, erbaut 1898 vom Tessiner Baumeister Francesco Righini (1837–1914) für sich und seine Frau Katharina geb. Steinbrecher (1838–1925)]]
[[Datei:Terrazzo mit Reparatur Naturkundemuseum Berlin.jpg|mini|Terrazzoboden mit Reparatur im [[Museum für Naturkunde (Berlin)|Naturkundemuseum Berlin]]]]
[[Datei:Terrazzoboden.jpg|mini|Terrazzoboden neueren Datums]]
Terrazzoböden gab es bereits in der griechischen und römischen [[Antike]],<ref name="raumform" /> womöglich noch früher.,<ref name="zeit1" /> Dersowie etwa zur [[Römischegleichen Kaiserzeit|römischenZeit Kaiserzeit]]auch in außereuropäischen Kulturen, so verwendeteetwa Betonmörteldie ''Arga''-Technik in Tibet.<ref name="Feiglstorfer">Hubert Feiglstorfer: [[Opushttps://publications.waset.org/abstracts/131763/a-comparative-study-of-european-terrazzo-and-tibetan-arga-floor-making-techniques signinumA Comparative Study of European Terrazzo and Tibetan Arga Floor Making Techniques]]'', wurdeWorld häufigAcademy ausof ZiegelbruchScience, undEngineering anderenand weichenTechnology, ZuschlägenInternational hergestelltJournal undof konnteStructural beiand VerwendungConstruction alsEngineering, FußbodenbelagVol:16, leichtNo:06, geschliffen2022. werdenIn: publications.waset.org</ref>
Der zur [[Römische Kaiserzeit|römischen Kaiserzeit]] verwendete Betonmörtel ''[[Opus signinum]]'' wurde häufig aus Ziegelbruch und anderen weichen Zuschlägen hergestellt und konnte bei Verwendung als Fußbodenbelag leicht geschliffen werden.
Terrazzoböden aus Opus signinum fanden sich in hervorragender künstlerischer Ausführung wie auch in einfacher Machart ebenso in den Städten wie in den [[Villa Rustica|Landgütern]] der Provinzen und Militärposten entlang der Grenzen.
 
Neben Ziegelbruch wurden typischerweise [[Marmor]], [[Kalkstein]] und [[Dolomit (Gestein)|Dolomit]] als [[Zuschlagstoff]]e verwendet. Es wurden aber auch früher schon bei hochbelasteten Böden härtere Materialien wie [[Granit]]splitt, [[Moräne]]n- oder Flusskiese verwendet. Eine erneute Blüte erlebte Terrazzo im [[Italien]] der [[Renaissance]], beispielhaft etwa in den Palästen [[Venedig]]s. In Italien wurde er früher mit Bezug auf das verwendete Marmormehl ''„composto terrazzo marmorino“''<ref name="wiebeking" /> genannt. Heute heißt Terrazzo dort allgemein ''„Terrazzo alla veneziana“'', weil er im Gebiet von Venedig und [[Triest]] häufig historisch verbaut wurde.<ref>In Deutschlandname="Feiglstorfer" wird Terrazzo seit einiger Zeit aus Marketinggründen als ''Terrazzo alla Veneziana'' angeboten, obwohl es sich häufig um [[epoxydharz]]gebundene Massen handelt.</ref>
Heute heißt Terrazzo dort allgemein ''„Terrazzo alla veneziana“'', weil er im Gebiet von Venedig und [[Triest]] häufig historisch verbaut wurde. Der historische venezianische ''Pastellone'' ist ein dreilagiger [[Kalkmörtelboden]], der in drei Schichten aufgetragen wird und aus [[Cocciopesto]] ([[Luftkalk]]mörtel mit [[Ziegelmehl (Baustoff)|Ziegelmehl]]), feinen Kiesen, Splitt und [[Marmormehl]] besteht. Die oberste Schicht wird wie bei anderen [[Kalkpresstechnik|Kalkpress-]] und [[Glättetechnik]]en mit der Kelle gespachtelt und verdichtet und in mehreren Durchgängen mit Leinöl getränkt und poliert.<ref>[https://materialarchiv.ch/de/ma:material_1717/ ''Pastellone''] und [https://materialarchiv.ch/de/ma:material_1337 ''Kalkmörtelboden''] in Materialarchiv.ch</ref>
 
Über den [[Kirche (Bauwerk)|Kirchenbau]] im [[Mittelmeerraum]] hielt Terrazzo erneut verstärkten Einzug in [[Mitteleuropa]] und wurde im Laufe der Zeit auch in anderen [[Öffentliches Gebäude|öffentlichen Gebäuden]] als belastbares, funktionelles und schmückendes Bauelement eingesetzt.
 
In der [[Gründerzeit]] und um die [[Jahrhundertwende]] 1900 fanden Terrazzoböden ihre weiteste Verbreitung, nicht nur in Wohnbauten, sondern auch in öffentlichen Gebäuden wie Kirchen oder Bahnhöfen. Dabei wurden häufig verschiedenfarbige Flächen miteinander kombiniert und zusätzlich noch Ornamente oder auch Inschriften aus [[Mosaik]]steinen eingelegt. Dagegen wurden spätere Böden eher einfarbig gestaltet, jedoch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vielfach in beanspruchten Bereichen des [[Wohnungsbau]]s eingesetzt, etwa in Treppenhäusern, Küchen und Bädern. Auch im deutschen Wiederaufbau der [[Nachkriegszeit nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland|NachkriegszeitZeit nach dem Zweiten Weltkrieg]] wurden sehr häufig Terrazzoböden verlegt, inzwischen aber auch in Form sogenannter „Terrazzo-Platten“. Terrazzo wurde nicht nur für ebene Bodenflächen, sondern auch für Treppen verwendet, die entweder gegossen oder aus fertigen Terrazzostufen aufgebaut wurden. Auch Spülbecken oder Tischplatten stellte man aus dem dekorativen Material her.
 
Ab den 1960er-Jahren verdrängten zunehmend billigere, industriell hergestellte Produkte wie [[Keramikfliese]]n, [[Teppichboden]] und [[Polyvinylchlorid|PVC]]<ref name="zeit2" /> die Terrazzoböden aus dem Massenmarkt. Mancherorts wurden sogar bestehende Terrazzoböden mit „modernen“ Belägen abgedeckt, auch weil das Wissen umüber die Reparaturmöglichkeit von Schäden verloren gegangen war. In jüngerer Zeit wurde Terrazzo für hochwertige Wohnbereiche wiederentdeckt. Durch die Verwendung von rein mineralischen Stoffen ist die Gefahr von Ausdünstungen nicht gegeben. Bei vielen historischen Bauten sind Terrazzoböden noch erhalten und in einem guten Zustand, was ihre Haltbarkeit belegt.
 
Aber auch beschädigte oder später mit anderen Belägen überdeckte Flächen können wieder restauriert werden. Beispielsweise werden Reste von Kleber und Mörtel, wie sie z.&nbsp;B. von aufgeklebten PVC-Böden oder Fliesen zurückgeblieben sind, abgeschliffen und die Oberfläche neu poliert. Die Ergänzung von Fehlstellen verlangt einige Erfahrung, da durch die richtige Auswahl von Farb- und Zuschlagstoffen das Aussehen des alten Belags möglichst genau getroffen werden muss. Mit den entsprechenden Kenntnissen ist es aber durchaus möglich, selbst große Fehlstellen unauffällig zu ergänzen oder neue Bodenflächen passend zu vorhandenen zu erstellen, wie es z. B. bei Veränderungen am Grundriss eines Gebäudes notwendig werden kann. Abgesehen von Anforderungen des Denkmalschutzes lassen auch die große Haltbarkeit, leichte Pflege und das heute wieder geschätzte Aussehen von Terrazzo die Instandsetzung lohnend erscheinen.
Zeile 31 ⟶ 34:
== Eigenschaften ==
Terrazzo besitzt gegenüber anderen Belägen meist Vorteile in Bezug der [[Tragfähigkeit (Technik)|Tragfähigkeit]], [[Gebrauchstauglichkeit (Produkt)|Gebrauchstauglichkeit]] und vor allem [[Lebensdauer (Technik)|Lebensdauer]]. Er besteht aus mineralischen Werkstoffen, nimmt kaum Wasser auf und die sichtbare Oberlage ist relativ dick. Die Werkstoffauswahl beeinflusst Härte und Resistenz im Einzelfall. Zudem besteht – ähnlich wie bei massivem [[Parkett]] – die Möglichkeit zur Aufarbeitung der Oberfläche durch Schleifen und Polieren.
 
== Handelsbezeichnungen ==
In Deutschland wird Terrazzo seit einiger Zeit auch unter der italienischen Bezeichnung ''Terrazzo alla Veneziana'' angeboten, obwohl es sich häufig um [[epoxydharz]]gebundene Massen handelt.
 
== Herstellung ==
 
Traditionell wird Terrazzo vor Ort aus Bindemitteln und [[Zuschlagstoff]]en (meist ab 5&nbsp;mm Korngröße) trocken gemischt, mit [[Wasser]] und [[Hydraulischer Kalk|hydraulischen Kalken]] oder [[Zement]] vermengt. Durch Zumischung von [[Pigment]]en und verschiedenfarbigen [[Gesteinskörnung|Zuschlägen]] kann die Farbigkeit des Bodens beeinflusst werden.
 
Als Zuschläge dienen [[Steinmehl]]e, Sande und Kies oder Splitt mit Korngrößen bis 8 oder 16 &nbsp;mm. Insbesondere Gesteinsmehle beeinflussen auch die Farbe der Matrix, während andersfarbige gröbere Zuschläge nach dem Schleifen als Punkte sichtbar werden. Um das Schleifen des Bodens zu vereinfachen, wurden früher meist weiche Zuschlagstoffe wie Brechsand und Splitt aus Kalkstein verwendet.
 
Früher wurde Terrazzo generell als [[Verbundestrich]] direkt auf dem Untergrund aufgebracht. Heute werden Terrazzoböden auch auf [[Wärmedämmung|Wärme-]] und [[Trittschalldämmung]] sowie auf [[Fußbodenheizung]] verlegt und auch als vorgefertigte Platten angeboten, die wie Boden[[fliese]]n verlegt werden.
Zeile 49 ⟶ 54:
 
=== Bitumengebundener Terrazzo ===
 
Anstelle von Kalk und Zement kann wie bei [[Gussasphalt]] auch [[Hartbitumen]] als Bindemittel verwendet werden. Durch die Plastizität und Zugfestigkeit des Bitumens kann die Dicke der Terazzoschicht auch auf elastischen Zwischenschichten oft auf 3 bis 4 Zentimeter reduziert werden. Je nach Zuschlägen ist Gussasphalt wasserdicht und praktisch gas- und wasserdampfdicht.
Da bitumengebundener Estrich flüssig bei einer Temperatur von ca. 240 &nbsp;°C eingebracht wird, müssen angrenzende Bauteile oder Einbauteile entsprechend temperaturbeständig sein. Nach etwa vier Stunden ist der Estrich genügend abgekühlt, um betreten zu werden.
[[Gussasphalt]] kann auch mit integrierter [[Fußbodenheizung]] in großen Flächen fugenlos verlegt werden (soweit keine Bauwerksfugen zu berücksichtigen sind).<ref name="BituTerrazzo" />
 
Gussasphalt ist unempfindlich gegen glimmende Tabakwaren, Schweißfunken und ähnliches und kann kurzfristig kochendem Wasser ausgesetzt werden.<ref name="BituTerrazzo" />
 
Gussasphaltestrich wird in der Regel mit der Härteklasse IC 10 hergestellt für Räume mit Raumtemperatur von gleichbleibend ca. 20 &nbsp;°C. In Räumen, die Temperaturen unter 5 &nbsp;°C haben, ist der Gussasphaltestrich entsprechend weicher einzustellen.
Die [[Eindringtiefe#Werkstoffprüfung|Eindringtiefe]] beträgt bei einem Gussasphalt-[[Estrich]] der [[Härteklasse]] IC 10 bei Raumtemperatur von 20&nbsp;°C unter genormter Last und definierten Prüfbedingungen 10/10 mm. Ein IC 40, also ein weicher eingestellter [[Gussasphalt]], hat eine Eindringtiefe von 40/10 mm.<ref name="BituTerrazzo" />
 
Aufgrund des plastischen Verhaltens sind bei ruhenden Lasten die Aufstandsflächen so zu wählen, dass – je nach Härteklasse – bei Raumtemperaturen keine höheren Flächenpressungen als 0,5 bis 1,0 &nbsp;N/mm² auftreten. Gegebenenfalls sind punktförmige Lasten durch untergelegte Platten auf einen größeren Bereich zu verteilen. Bei schwimmenden Gussasphaltestrichen richtet sich die zulässige Verkehrslast auch nach der Belastbarkeit der Dämmschicht.<ref name="BituTerrazzo" />
 
Die Verbesserung der [[Trittschalldämmung]] beträgt bei einem ca. 3 &nbsp;cm dicken Gussasphaltestrich auf Trennschicht 14 &nbsp;dB. Gussasphalt hat eine gute innere Dämpfung. Sein Verlustfaktor h für durchlaufende Schallwellen beträgt bei Raumtemperatur 0,18 (Beton: 0,0063); die Schallminderung erreicht 3 %.<ref name="BituTerrazzo" />
 
Die Wärmeleitzahl liegt mit 0,7 bis 0,9 &nbsp;W/(m*K) deutlich niedriger als etwa bei Beton mit 2,10 &nbsp;W/(m*K). Die Raumdichte liegt meist bei rund 2,5 &nbsp;to/m³. Das [[Brandverhalten]] entspricht der [[Baustoffklasse]] &nbsp;B1.<ref name="BituTerrazzo" />
 
== Oberflächenbehandlung ==
Zeile 75 ⟶ 79:
Beide vorgenannten Verfahren sind heute noch im Gebrauch, aber relativ teuer und nur bei ausgetrockneten Verbundkonstruktionen zu verwenden. Auch die Geruchsbelästigung ist nicht zu unterschätzen. Terpentin ist zwar natürlichen Ursprungs, aber trotzdem ein gesundheitsschädliches Lösungsmittel.
 
Auf klassische Art eingepflegte Böden werden am besten mit einem wachshaltigen Reinigungsmittel gesäubert, was die [[Rutschsicherheit]] bei Nässe erhalten und unter Umständen sogar erhöhen kann. Der Boden muss dann regelmäßig mit einer trockenen Naturborste aufpoliert werden. Dagegen führenführt [[Polymer]]<nowiki />wischpflegen oder Alkoholreiniger in der Regel zu einer Schleierbildung und gefährden damit die Rutschsicherheit bei Nässe. Problematisch ist die Grundreinigung dieser alten Beläge auch deshalb, weil alte Wachse selbst mit hochalkalischen Produkten nicht aus den Porenräumen entfernt werden können und eine unerwünschte Fleckbildung möglich ist.
 
=== Industrialisierung ===
Zeile 104 ⟶ 108:
Aus der Gebäudereinigung gibt es eine Vielzahl von Porenfüllern und Pflegemitteln auf Basis von Weich[[polymer]]en, die als Einpflege genutzt werden können. Der Vorteil dieser Mittel ist wie bei der Seife die leichte Entfernbarkeit. Nachteilig ist unter anderem die geringere Resistenz gegenüber [[Ethanol|Alkohol]], der sich in Glasreinigern befindet, oder den noch im Boden vorhandenen [[Alkalien]], die die Beschichtung angreifen können.
 
=== [[Fluatierung]] mit Fluorsilikat ===
Um eine hochglänzende Oberfläche zu erreichen, kann nach der vollständigen Austrocknung der Boden "kristallisiert" werden. Mit Hilfe des klassischen Kristallisationsverfahrens mit ([[Magnesium]]hexa-)[[Fluor]][[silicat]] ([[Fluatierung]]) kann bei einem vorgeschliffenen Terrazzo mit kalkhaltigen Zuschlagsstoffen eine in der Regel geschlossenere und glänzendere Oberfläche durch eine [[chemische Reaktion]] zwischen dem Kristallisationsmittel und dem Gestein erzeugt werden. In diesem Verfahren bilden sich die wasserunlöslichen [[Magnesiumfluorid]]e, [[Calciumfluorid]]e, [[Silikat]]gel (keine großen Quarzkristalle) und das flüchtige [[Kohlendioxid]] entsprechend der Reaktionsgleichung:
 
MgSiF<sub>6</sub> + 2 CaCO<sub>3</sub> <math>\longrightarrow</math> MgF<sub>2</sub> + 2 CaF<sub>2</sub> + SiO<sub>2</sub> + 2 CO<sub>2</sub>
Zeile 120 ⟶ 124:
* A. D. Hellmuth Friesen: ''Betonwerkstein als Werkstoff und Bauelement im neuzeitlichen Bauschaffen.'' Erasmusdruck Max Krause, Mainz 1956.
* Hans Issel: ''Kunststein- u. Mörtelindustrie. Ihre durch maschinelle Herstellung neuesten Erzeugnisse an Fußboden- und Wandplatten, Mauersteinen, Hohlblöcken, Treppenstufen, Dachziegeln, Röhren und Pfosten. Die Mörtelmischungs-Verhältnisse sowie die Art der verbessernden Zuschläge; dazu die Mörtelberechnung nach Massen- und Selbstkostenaufwand.'' Verlag von Bernhard Friedrich Voigt, Leipzig 1922.
* Sigmund Lehner: ''Die Kunststeine. Eine Schilderung der Darstellung künstlicher Steinmassen, der Rohstoffe, Geräte und Maschinen.'' [[A. Hartleben’s Verlag]], Wien/ Leipzig 1927.
* Karl Müller: ''Kunststeinbau, Stummer Lehrmeister für die gesamte Kunststeinbranche''. Gommern 1905. (Neuauflage: Reprint-Verlag-Leipzig, Holzminden 2003, ISBN 3-8262-1314-9)
* Doretta Davanzo Poli: ''Angewandte & dekorative Kunst in Venedig.'' Orig. Titel: ''Le Arti Decorative a Venezia.'' Könemann Verlagsgesellschaft, Köln 1999, ISBN 3-8290-2185-2, S. 58–73.
* Erich Probst: ''Handbuch der Betonsteinindustrie.'' Carl Marhold Verlagsbuchhandlung, Halle/Saale 1951.
* H. F. Rodlich: ''Praktische Anweisung zur Verfertigung der Venezianischen Estriche.'' C.H. Platen, Berlin 1810.
* Robert Scherer: ''Die künstlichen Fußboden- und Wändebeläge und Deckenverkleidungen. Mit ausführlicher Beschreibung der Herstellung von Steinholz (Xylolit), Linoleum, Kunstmarmor und Stuck.'' [[A. Hartleben’s Verlag]], Wien/ Leipzig 1922.
* Rudolf Wihr: ''Fußböden. Stein, Mosaik, Keramik, Estrich. Geschichte, Herstellung, Restaurierung.'' Callwey, München 1985, ISBN 3-7667-0736-1, S. 26–43.
Weitere Literatur über das [http://www.baufachinformation.de/publikationen.jsp?art=full&s=terrazzo Fraunhofer Informationszentrum Raum und Bau].
Zeile 142 ⟶ 146:
</ref> -->
<ref name=BituTerrazzo>
[https://www.bituterrazzo.com/produkt/technische-eigenschaften/ Technische Eigenschaften und Materialkennwerte] BituTerrazzo - ''[https://www.bituterrazzo.com/ Bitu-Terrazzo Verband e. V.]'', abgerufen am 1. Februar 2020.
</ref>
<ref name="din">