[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Abschnittlink korrigiert
K typo
 
(10 dazwischenliegende Versionen von 7 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1:
{{Infobox AFV
| Name= Marder 2 (VT 001 / VT 002)
| Bild= Marder 2 Prototyp(Frontansicht).jpg
| Beschreibung= Marder 2 inVT der001, WehrtechnischenDeutsches StudiensammlungPanzermuseum KoblenzMunster
| Besatzung= 3 (Kommandant, Richtschütze und Fahrer) + 7 (Schützentrupp)
| Länge= 7,31 m
Zeile 35:
Der ursprüngliche Schützenpanzer Marder blieb damit für etliche weitere Jahre (mit Kampfwertsteigerungen) das Rückgrat der [[Panzergrenadiertruppe (Bundeswehr)|Panzergrenadiertruppe]] der Bundeswehr.
 
Es wurden 2 Versuchsträger gebaut, wobei VT 002 vernichtet wurde. Der Prototypfahrbereite desVT Marder&nbsp;2001 steht seither abwechselnd in der [[Wehrtechnische Studiensammlung Koblenz|Wehrtechnischen Studiensammlung Koblenz]] oder im [[Deutsches Panzermuseum Munster|Panzermuseum in Munster]] für Anschauungszwecke zur Verfügung.<ref>Hinweistafel, Deutsches Panzermuseum Munster beim Fahrzeug</ref>
 
== Technische Beschreibung ==
[[Datei:Marder 2 Prototype.jpg|mini|Seitenansicht des Versuchsträgers]]
=== Bewaffnung ===
Als Hauptbewaffnung setzten die Ingenieure auf die [[Maschinenkanone]] [[Rh 503]] mit [[Doppelgurtzuführer|Doppelgurtzuführung]], um die geforderte Kampfentfernung von 2000&nbsp;m zu erreichen. Im Gegensatz zum Marder&nbsp;1 war die Waffenanlage stabilisiert. Das Seiten- und Höhenrichten der Haupt- und Sekundärwaffe wurde über eine elektrische Richtanlage umgesetzt. Im Notbetrieb konnte mechanisch per Hand gerichtet werden. Die Richtantriebe ermöglichten einen Seitenrichtbereich von 360° und einen Höhenrichtbereich von –10−10° bis +60°. Die Kadenz der Hauptwaffe war stufenlos von 150 bis 400 Schuss pro Minute regelbar.
 
Durch die Auslegung als Doppelkaliber-Maschinenkanone war es möglich, lediglich durch einen Rohrwechsel ohne weitere Änderungen neben der 35&nbsp;×&nbsp;228-mm-Munition auch 50&nbsp;×&nbsp;330-mm-Zylinderpatronen zu verschießen. Der Rohrwechsel nahm etwa fünf Minuten in Anspruch. Die Munitionszufuhr wurde durch ein gurtgliederloses Transportsystem von beiden Seiten sichergestellt. Das Auswerfen der Hülsen erfolgte in Schussrichtung.<ref name="ArmyGuideRh503" /> Durch den elektrischen Fremdantrieb der Waffe wurden Ladehemmungen und Störungen reduziert und die Zuverlässigkeit gesteigert. Fehlerhafte und nicht gezündete Patronen wurden automatisch ausgeworfen. Nachteilig war die Abhängigkeit von der Energieversorgung des Bordsystems.<ref name="ArmyGuideRh503" /> Durch die Doppelgurtzuführung konnten jeweils zwei Munitionsarten des gleichen Kalibers im schnellen Wechsel verschossen werden.
Zeile 51:
=== Optiken, Feuerleit- und Zielausrüstung ===
[[Datei:Marder 2 Bild 10.jpg|mini|Rundblickperiskop links und Richtschützenoptik rechts. Der Tagsichtkanal und Laser sitzen hinter dem schmalen Fenster. Das Wärmebildgerät hinter dem breiten.]]
Der Marder&nbsp;2 verfügte wie auch ein [[Kampfpanzer]] über eine [[Feuerleitanlage]], die den effektiven Einsatz der Bordwaffen auch während der Fahrt ermöglichtenermöglichte. Die vorstabilisierte Maschinenkanone folgte den Werten der stabilisierten Spiegel der Optiken des Richtschützen und Kommandanten. Der Marder&nbsp;2 galt als allwetter- und nachtkampftauglich.
 
Als Hauptzielgerät des [[Richtschütze]]n diente das PERI-ZTWL 128/45 mit einem Laser als Entfernungsmesser, einem Tagsichtkanal und einem [[Wärmebildkamera|Wärmebildgerät]]. Die Abkürzung ZTWL stand für Zieleinrichtung, Tagsicht, Wärmebild und Laserentfernungsmesskomponente – die Zahlen 128/45 stehen für den Eintrittspupillendurchmesser der Optik. Der Kommandant verfügte mit dem PERI-RT 60 über ein eigenes unabhängiges Rundblickperiskop mit Tagsichtkanal. Für die Nachtsicht war es über einen Wärmebildkanal mit dem Wärmebildgerät des Richtschützen gekoppelt. Die Abkürzung RT stand für Rundblickeinrichtung und Tagsicht. Beide Bedienplätze waren redundant ausgelegt und besaßen farbige Displays.
Zeile 59:
=== Schutzausstattung ===
[[Datei:Marder 2 innen 1’.jpg|mini|Innenraum. Der Turm sitzt links und ermöglicht so einen Zugangstunnel zum Fahrerplatz.]]
Die Panzerung war modular ausgelegt und bestand aus dem selbsttragenden Panzergehäuse und der Zusatzpanzerung. Die mit [[Panzerstahl#Panzerstahl|Panzerstahl]] ausgeführte Konstruktion verfügte über einen Grundschutz, der allseitig vor Hartkerngeschossen im Kaliber 7,62 mm sowie vor [[Kaliber 155 mm|155-mm]]-Artilleriesplittern Schutz bot. Die adaptierte Zusatzpanzerung erhöhte den Rundumschutz vor 14,5-mm- sowie an der Front vor 30-mm-Geschossen. Der Innenraum erhielt einen Splitterschutz, um die Besatzung bei Beschuss des Fahrzeugs vor absplitternden Teilen der Panzerung zu schützen.
 
Eine ABC-Schutzanlage ermöglichte auch den Einsatz in kontaminiertem Gelände.
 
Zeile 74 ⟶ 75:
=== Besatzung ===
[[Datei:Marder 2 Bild 12.jpg|mini|Für den Schützentrupp im Heck stehen vier Luken zur Verfügung, die den „Kampf über die Bordwand“ ermöglichen]]
Die Besatzung des Schützenpanzers bestand aus der dreiköpfigen Fahrzeugbesatzung und dem siebenköpfigen Schützentrupp im Heck. Der Fahrer saß rechts im Fahrzeug und hatte zum hinteren Kampfraum Zugang durch einen Durchgang rechts am Turm vorbei. Kommandant und Richtschütze waren jeweils rechts und links im Turmkorb des Zwei-Mann-Turms TS&nbsp;503 von Rheinmetall untergebracht. Für den Schützentrupp standen zwei Sitzreihen für jeweils drei Soldaten zuzur Verfügung. Die Sitzanordnung war Rücken an Rücken. Der siebte Sitzplatz war im Durchgang untergebracht und für den Truppführer des Schützentrupps vorgesehen. Eine hydraulisch bedienbare Heckklappe, wie sie beim Marder&nbsp;1 Anwendung fand, war nicht vorgesehen. Der Zugang zum Kampfraum erfolgte über zwei Hecktüren, die zur Fahrzeugmitte hin öffnen. Gemäß der Einsatzdoktrin der [[Panzergrenadier]]e&nbsp;– dem schnellen Wechsel zwischen [[Schützenpanzer#Einsatz|auf- und abgesessenem Kampf]] –&nbsp;standen vier Luken zur Verfügung, die den „Kampf über die Bordwand“ ermöglichten.
 
== Technische Daten ==
Zeile 105 ⟶ 106:
| [[Wattiefe|Watfähigkeit]]: || 1200&nbsp;mm
|-
| [[Grabenüberschreitfähigkeit]]: || 3000&nbsp;mm
|-
| Kletterfähigkeit: || 960&nbsp;mm
Zeile 136 ⟶ 137:
[[Kategorie:Kettenfahrzeug der Bundeswehr]]
[[Kategorie:Schützenpanzer]]
[[Kategorie:PrototypenPrototyp der Bundeswehr (Landfahrzeug)]]
[[Kategorie:Museumsbestand (Wehrtechnische Studiensammlung Koblenz)]]