„Plaike“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
W!B: (Diskussion | Beiträge) K div |
Kongruenz |
||
(21 dazwischenliegende Versionen von 10 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1:
[[
'''Plaike''' oder '''Blaike''', seltener ''Plaicke'', ist ein Fachbegriff aus der [[Geomorphologie]] und [[Bodenkunde]] für eine [[Erosion (Geologie)|Erosionsform]] in stark geneigtem bergigem Gelände. Der Begriff beschreibt eine besonders auf [[Alm (Bergweide)|Almen]]
== Etymologie ==
Das Wort kommt vom [[mittelhochdeutsch]]en ''blecken'' („blank
== Entstehung ==
Das Abreißen der [[Grasnarbe]] lässt einige typische Formen erkennen, welche mit der Ursache der [[Hangrutschung]] zusammenhängen. Sie liegt häufig in einer starken Durchfeuchtung nach heftigen [[Regen]]fällen, kann aber auch mit längeren Störungen des [[Bodenwasser]]-Haushalts oder mit der Erosion des [[Boden (Bodenkunde)|Bodens]] und anderem zusammenhängen.
Eine Plaike kann Ausmaße von wenigen Metern bis zu etwa 100 Metern haben. Die abgerutschten Teile stauen sich häufig am unteren Ende und bilden wellige Grasschichten oder eine Art [[Sackung]].
Den Namen ''[[Große Plaike]]'' trägt ein {{Höhe|1034}} hoher Berg in Salzburg
== Auftreten ==
''Plaikenerosion'' tritt abhängig von der [[Hangneigung]], der Bodenbeschaffenheit, dem Vorhandensein von Hangwasser und der Witterung auf. Besonders betroffen sind brachliegende Almflächen mit einer Hangneigung von etwa 40° bis 60° und Höhenlagen im
[[Datei:Hohe Blaike, Dürnbach.jpg|mini|''Hohe Blaike'' im Salzburger [[Dürnbach (Salzach)|Dürnbachtal]] – die steilste und aktivste Plaike Österreichs mit Bewegungen von 1 m im Jahr]]
Plaiken sind der [[Alpen|alpinen]] Bevölkerung, den Forstleuten, [[Bergbauer]]n und aufmerksamen Wanderern von jeher vertraut, doch hat ihre Häufigkeit in den letzten Jahrzehnten zugenommen. Dies kann verschiedene Ursachen haben, beispielsweise ungünstige [[Abholzung]] auf steilen Hängen, Bau von zu breiten [[Güterweg]]en oder Forststraßen, Zunahme von [[Starkregen]] oder [[Staunässe]], Änderung der [[Vegetation]], geotechnisch-hydrologische Einbauten usw. In den Alpen hat sich daher der Geophysiker und Geomorphologe [[Adrian Scheidegger]] (TU Wien) intensiv mit diesen und ähnlichen Phänomenen befasst.▼
▲Plaiken sind der [[Alpen|alpinen]] Bevölkerung, den Forstleuten, [[Bergbauer]]n und aufmerksamen Wanderern von jeher vertraut, doch hat ihre Häufigkeit in den letzten Jahrzehnten zugenommen. Dies kann verschiedene Ursachen haben, beispielsweise ungünstige [[Entwaldung|Abholzung]] auf steilen Hängen, Bau von zu breiten [[Güterweg]]en oder Forststraßen, Zunahme von [[Starkregen]] oder [[Staunässe]], Änderung der [[Vegetation]], geotechnisch-hydrologische Einbauten usw. In den Alpen hat sich daher der Geophysiker und Geomorphologe [[Adrian Scheidegger]] (TU Wien) intensiv mit diesen und ähnlichen Phänomenen befasst.
Eine fast immer aktiver [[Rutschhang]] ist die ''Hohe Blaike'' im Tal des [[Dürnbach (Salzach)|Dürnbaches]], einem Nebenfluss der [[Salzach]] bei [[Neukirchen am Großvenediger]]. Sie ist noch heute eine Wunde in der Landschaft. Ein ganzer Hang bewegt sich dort einen Meter im Jahr talwärts, trotz einer ausgedehnten [[Wildbachverbauung]]. 1973 rutschten 60.000 Kubikmeter Gestein ins Tal. <ref>http://www.salzburg.com/wiki/index.php/D%C3%BCrnbach Salzburg-Wiki "Dürnbach"</ref>▼
▲
== Verhinderung der Plaikenbildung ==
Die Erosion kann
== Siehe auch ==
* [[Bodenfließen]]
* [[Plaika]], Ortsnamen in Österreich und Bayern
* [[Plaggen]] (ausgestochenes Stück Oberboden)
== Literatur ==
Zeile 30 ⟶ 33:
== Einzelnachweise ==
<references />▼
▲<references/>
[[Kategorie:Geographischer Begriff]]
[[Kategorie:Geomorphologie]]
[[Kategorie:Erosion]]
[[Kategorie:Land- und Forstwirtschaft]]
[[Kategorie:Naturschutz]]
[[Kategorie:Bergsturz|!]]
|